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seit 21 Jahren immer mal wieder

 
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Blancpain
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Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 2
Wohnort: Hamburg

BeitragVerfasst am: 31.10.05, 20:46    Titel: seit 21 Jahren immer mal wieder Antworten mit Zitat

Guten Abend,

stelle mich kurz vor:
Bin 40, bin verheiratet, habe 3 Kinder, erfreue mich einer eisernen Gesundheit bis
auf die Tatsache das ich seit meinem 19 Lebesjahr immer mal wieder
unter eine Prostatitis Leide. (P.s. bin seit 6 Jahren sterilisisiert, kein Alkohol, kein Kaffe
keine Zigaretten, habe recht oft Sex, ersatzweise Masturbation)

Habe Tavanic gegoogelt (weil ich ich etwas über die Nebenwirkungen wissen
wollte) und bin auf das Forum gestoßen.

Kurz das Aktuelle:
Zur Zeit hat es mich mal wieder erwischt: Erschwertes Wasserlassen, brennen
im Dammbereich, Missempfinden beim Sex oder Mastubieren etc.
Zum Arzt, abgetastet, an die Decke gegangen (Insider wissen was ich meine) Ejakulat abgegeben, Enterokokken im Ejakukat, Tavanic 10 Tage verschrieben,
nach 9 Tagen beschwerdefrei, nach weitren 5 Tagen Beschwerden wieder
da, nochmal 10 Tage Tavanic. Jetzt 8 Tage genommen, Beschwerden noch da.
Deshalb nachgeschaut, ob Tavanic auf Dauer schadet.

Das Merkwürdige:
Habe seit 21 immer wieder diese Beschwerden, bekam aber nur einmal vor 15 Jahren
Ciprobay, ansonsten nie ein Antibiotikum, weil die Proben immer negativ waren.
Habe auch jetzt den Eindruck als wären die Enterokokken nur Zufallsbefund und auch
diesmal, glaube ich, geht eben nach 2 Monaten weg oder eben nach 3. Ich bin oft Monate beschwerdefrei. Seit meiner Sterilisation ist das Gesamtbild besser geworden
vor allem die Beschwerden im Nebenhoden sind nie mehr gekommen (wahrscheinlich
weil die Verbdinung ja jetzt fehlt, was aber dann doch für bakterielle Ursachen
sprechen würde.) Habe immer den Eindruck, dass die Beschwerden von Schmerzen
im unteren Rücken begleitet werde, der Arzt sagt die Nieren könne es nicht sein.

1.) Hat jemand ähnliche Erfahrungen ?

Höre jetzt zum ersten mal das Sport und Prostatitis nicht zusammen passen, verstehe
das garnicht , (bin triathlet - auch Iron Men) und trainiere ( auch jetzt weiter)

2.) Hat Sport negative Auswirkungen (eventuell auch unter einem Antibiotikum) ?

Das einzige was ich festgestelt, das Kälte alleine völlig egal sind (bin mehrfach
ohne Neo bei 16 Grad durch die Alster oder bei 12 Grad durch die Ostsee und nichts
passierte). Wenn ich jedoch mit nasser Badehose eine Weile herumstehe, weil ich
zu faul war Sie nach dem letzten Training aufzuhängen heb ich 90% wieder Beschwerden. Gleiches gilt wenn ich mit nackten Füßen im Keller am PC sitze
auf kalten Fliesen.

3.) Ist das zu erklären ??

Entschuldigt bitte meinen unstrukturierten Beitrag und sicherlich sind meine
Problem vergelichsweise klein aber irgendwie bin ich froh, dass ich mich da
mal austauschen kann sonst wird man nur mit großen Augen angesehen.

Gruß
Mark


P.S. Mit 19 sagte der erste Uruloge zu mir "Stauungsprostatitis, Sie müssen
öfter Sex haben dann geht es von alleine weg"
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Olaf Urban
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 24.11.2004
Beiträge: 1191
Wohnort: HH

BeitragVerfasst am: 01.11.05, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mark,
die von dir beschriebenen Symptome sind nicht untypisch für „Prostatitis“. Daß sie nur temporär hervortreten, dürfte weit verbreitet sein. Dauerhafte (starke) Beschwerden sind, wenn man Veröffentlichungen führender Fachleute verfolgt, eher selten ( http://www.medizin-forum.de/prostatitis/zusammenhang-d.html , http://www.medizin-forum.de/prostatitis/pquotes-d.html ).
Im Hinblick auf therapeutische Alternativen ist es nach meiner Auffassung wichtig, sich den Begriff „Prostatitis“ und die Rolle von Bakterien klar zu machen.
Die Diagnose Prostatitis wird relativ oft verwendet, ohne dass geklärt ist, ob tatsächlich eine für die typischen, breit gefächerten Beschwerden ursächliche Entzündung der Prostata vorliegt.
Insider zweifeln die ursächliche Rolle einer entzündeten Prostata, wie sie der Begriff Prostatitis impliziert, inzwischen mehrheitlich an. Man geht davon aus, daß die Prostata eher beiläufig in die Beschwerden involviert ist. Der Begriff Prostatitis (bzw. chron. prostatitis - CP) wurde weitgehend durch chronisches Beckenschmerzsyndrom (bzw. chronic pelvic pain syndrom - CPPS) ersetzt (siehe auch http://www.medizin-forum.de/prostatitis/newdef-d.html ). Neue Therapieverfahren, die nicht mehr auf die Prostata fokusiert sind, wie z.B. das Stanford Protocoll von Wise/ Anderson ( http://www.pelvicpainhelp.com ) , erzielen relativ hohe Besserungsraten.
Zur Rolle von Bakterien bei CP/CPPS sei auf diesen Thread verwiesen http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=24054&partner=prostatitis . Ergänzend ist anzumerken, dass die unteren Harnwege nicht per se steril sind. Bakterien sind auch bei vielen Beschwerdefreien nachzuweisen.
Zu deinen Fragen.
Eine ungünstige Wirkung von Sport wird konkret für Radfahren diskutiert. Ein in dieser Hinsicht schlüssiges Erklärungsmodell existiert nach meinem Wissen aber nicht. Die in einschlägigen Foren eingebrachten Erfahrungsberichte sind diffus.
Eine weitere etwas tiefgründigere Erklärung für die ungünstige Wirkung von Sport basiert auf der Annahme, das CP/CPPS ein durch Verspannungen der Beckenmuskulatur induziertes Beschwerdebild sei. Folgende Seiten enthalten Informationen zur verspannungsbedingten Entstehung von CP/CPPS ( http://www.medizin-forum.de/prostatitis/triggerpoints-d.html , http://www.medizin-forum.de/prostatitis/tensiondisorder-d.html , http://www.medizin-forum.de/prostatitis/psychosoma-d.html ).
Durch Sport, der mit bestimmten anhaltend monotonen Belastungen der Bauch- und Beckenmuskulatur verbunden ist, könnten sich solche Verspannungen ausbilden. Leistungsdruck beim Sport, könnte infolge psychischen Stresses, bei dem oft unbewusst die Muskulatur angespannt wird, ebenfalls Verspannungen hervorrufen.
Weitere, im Bezug auf deine Fragen interessante Zusammenhänge deuten auch die Beiträge von Dr. Pohl in diesen Threads an http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=30203&sid=249f38365858f40dc40e18602e3de0cb&partner=prostatitis , http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=18299&partner=prostatitis .
Daß Prostatitis infolge der Rückhaltung von Sperma entstünde, wird bisweilen geäußert. Belastbare wissenschaftliche Belege dafür gibt es meines Wissens nicht. Aus meiner Wahrnehmung von Erfahrungsberichten in verschiedenen CP/CPPS- Foren, können sich die Beschwerden durch häufigeres Ejakuklieren sowohl verringern als auch verstärken.
Gruß
Olaf
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Blancpain
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 2
Wohnort: Hamburg

BeitragVerfasst am: 01.11.05, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank Olaf,

habe auf einen Schlag mehr erfahren, als in 20 Jahren vom Arzt.
(Und noch eine Menge nachzulesen)

Eine kleine Ergänzung habe ich noch:

Währen des Radtrainings, meist zwischen März und August, oft auch
beinharte Einheiten bis zu 500 km in der Woche auf einem harten schmalen
Sattel, habe ich überhaupt keine Beschwerden, was natrürlich auch mit der
Betäubung zu tun haben kann.

Gruß
Markus
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Olaf Urban
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 24.11.2004
Beiträge: 1191
Wohnort: HH

BeitragVerfasst am: 02.11.05, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Markus,
danke für die positive Rückmeldung.
Zur Absicherung sei noch angemerkt, daß es sich bei diesem Forum im wesentlichen um eine Laieninitiative handelt. Die zusammengestellten Informationen sollen einen Überblick vermitteln, ersetzen aber nicht die Beurteilung durch einen Arzt. Viele der dargestellten Alternativen, sind schwierig zu realisieren und gehören oft nicht zu den Kassenleistungen. Methoden, die in jedem Fall eine deutliche und schnelle Besserung ermöglichen, gibt es meines Wissens nicht. CP/CPPS ist immer noch zu wenig erforscht.
Zu deiner Beobachtung ist anzumerken, daß CP/CPPS nicht eindimensional durch Radfahren erklärt werden kann. Ansonsten müßten langfristig alle Radsportler daran erkranken. Man stellt sich heute CP/CPPS eher als multikausalen Prozeß (vgl. http://www.medizin-forum.de/prostatitis/cascade-d.html ) vor, in dem Radfahren unter bestimmten Voraussetzungen eine Rolle spielen könnte. Deine Beobachtung, daß trotz vieler Trainingskilometer keine Verschlimmerung auftrat, überrascht daher nicht allzu sehr.
Gruß
Olaf
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