Navigationspfad: Home
medizin-forum.de :: Thema anzeigen - Teilleistungsstörungen bei Rolando- oder doch ADS?
Deutsches Medizin Forum
Foren-Archiv von www.medizin-forum.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Teilleistungsstörungen bei Rolando- oder doch ADS?

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Jutta
Gast





BeitragVerfasst am: 28.10.04, 18:59    Titel: Teilleistungsstörungen bei Rolando- oder doch ADS? Antworten mit Zitat

Hallo bei unserem 9- jährigem Kind ist bei einem Schlafentzugs- EEG Rolando festgestellt worden.Eigentl. waren wir wegen ADS- Symptomen gekommen........
Die Ärztin sagte uns, daß ADS heute viel zu häufig diagnostiziert wird.Nun ist es also Rolando- und irgendwie werden wir so gar nicht gut aufgeklärt.Nur durch das Internet bin ich jetzt schlauer geworden und weiß, daß eben diese Störungen häufig auftreten ( Feinmotorik, schlechtes Gedächtnis, Dyskalkulie, LRS) Ich wüßte nun gerne den aktuellsten Stand der Dinge, ob diese Schwierigkeiten mit Medikamenten behoben können, denn man bot uns an, das Kind 2 Wochen zu testen und dann weiterzusehen.Da wir das aber nicht möchten, bevor wir mehr Info´s haben, ich aber nicht weiß, WO genau ich mir noch mehr konkretes herholen kann, hoffe ich, daß mir hier jemand weiterhelfen kann?? Vielen Dank
Nach oben
Gast
Gast





BeitragVerfasst am: 08.11.04, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jutta,

lass' dich am besten von einem erfahrenen Kinderneurologen beraten und hole evt. eine Zweitmeinung ein. Das Med. der 1. Wahl bei Rolando-E. ist Ospolot, das u.a. das Auftreten der Teilleistungsstörungen verhindern soll. Mein Sohn wurde dadurch auch 'ruhiger', d.h. die ADS-Symptome haben sich fast verloren.
Als Diskussionsforum hilft dir vielleicht der folgende Link weiter (falls du ihn nicht schon gefunden hast Smilie http://www.epilepsie-online.de

Alles Gute!
Nach oben
Gast






BeitragVerfasst am: 08.11.04, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr geehrte Jutta,

will mir so vorkommen, dass ich zu diesem Thema hier schon öfter in der ein oder anderen Form geantwortet habe; vielleicht durchsuchen Sie mal die Themen ein bisschen.

Um die Kirche im Dorf zu lassen, muss man sagen, dass es noch keine ausreichend stabielen wissenschaftlichen Beweise gibt dafür, dass Teilleistungsstörungen sich unter Behandlung derartiger EEG-Phänomene (mit Ospolot) tatsächlich bessern. Trotzdem greift die Überzeugung, dass dem so sei, unter Kinderneurologen nun schnell um sich. Für alle Deutlichkeit: ich sag nicht, dass es nicht wirkt, nur, dass es noch keine guten Beweise gibt und dass es darum keinen Sinn hat, das Kind mit dem Bad auszuschütten. Das heißt für mich: ein Behandlungsversuch mit Ospolot ist durchaus gerechtfertigt; irgendwelche Schlussfolgerungen auf die Diagnose ADS wären dagegen eher gar nicht hilfreich. Ganz schlimm wäre, wenn jetzt plötzlich niemand mehr sich mit der Diagnose ADS abfinden möchte und darum die eventuell angebrachte Behandlung ablehnt; es spricht ja übrigens auch nichts dagegen, dass in manchen, vermutlich gar nicht so seltenen, Fällen beide Probleme parallel bestehen. Also, Ads bleibt nach wie vor ernst zu nehmen, aber - so wie wir schon immer wussten - man muss natürlich immer - und auch zu jeder zeit während eines individuellen Kinderlebens - die Möglichkeiten von alternativen Diagnosen und / oder von parallel bestehenden Problemen im Auge haben; und da gibts noch mehr als nur Rolando.
Also: meine Vorhersage: die meisten Kinderneurologen würden Ihnen heute wohl zu einem Behandlungsversuch mit ospolot raten, und ich denk, dass ich's mit meinem Kind auch machen würde, aber
1) man hat nicht unverantwortlich gehandelt, wenn man's nicht macht;
2) man sollte immer offen bleiben für die Möglichkeit, dass ein auf ADS gerichteter Anpack eventuell doch mehr bringen könnte; einfach probieren, besser geht derzeit nicht; möglicherweise werden in einigen Jahren bis Jahrzehnten auf Hirnstoffwechsel gerichtete Untersuchungsmethoden erlauben, einen eventuellen Therapieerfolg besser vorherzusagen; jetzt ist das noch rein experimentell und es sollte nicht die Illusion geweckt werden, dass der Therapieeffekt sich wirklich vorhersagen lässt.
Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Nikolaus Lutz-Dettinger
Kinder- und Jugendarzt
Nach oben
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Kinderheilkunde und Jugendmedizin Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
© Deutsches Medizin Forum 1995-2019. Ein Dienst der Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim ,HRB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail jaeckel@medizin-forum.de.