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Verfasst am: 15.12.05, 08:55 Titel: Nadel im Kanal - Wurzel nach WSR noch da
Hallo,
nach zahlreichen immer wieder auftauchenden Beschwerden an meinem 6er rechts oben (WB 2003, WSR 2004) wurde ein Kieferhöhlen CT gemacht, alles ok. Dennoch hatte ich immer wieder Beschwerden auf der ganzen rechten Seite bis hin zu "Stromschlägen" am 5er und 4er nebendran. Wurde mehrmals auf Neuralgie hin behandelt. Nun hat mein neuer Zahnarzt den 6er nochmals geöffnet und folgendes gefunden: Die Gaumenwurzel war nicht komplett abgefüllt (ist aber noch intakt). von der einen der beiden "beschnittenen" Wurzeln wangenseitig ist noch die Hälfte übrig. Sie hängt wie eine Haube über der Restwurzel und in ihr steckt ein Stück Nadel.
Nun ist mein Zahn erstmal provisorisch mit Medikament abgefüllt, im Januar folgt die Endfüllung (falls Ruhe ist). Danach soll ich mir eine zweite WSR machen lassen, damit die übrige Wurzelspitze komplett entfernt wird. Meine Frage jetzt, wie ist sowas möglich? Kann man mit der Situation auch so leben oder ist eine zweite WSR unbedingt erforderlich? Die letzte WSR war hinterher die Hölle an Schmerzen für mich. Lag das vielleicht daran, dass die eine Spitze mit der drin steckenden Nadel nicht komplett entfernt war?
Danke für die Antworten. Hätte ich meinen jetzigen Zahnarzt gehabt, so wäre ich wahrscheinlich nie aufgeschnitten worden. Naja, Pech...
Interessehalber an evtl. hier mitlesende Fachleute: wie kann denn so etwas, wie hier beschrieben, überhaupt sein? Würde man denn so ein Stück eines Instrumentes nicht auf Röntgenbildern und Ct sehen müssen? Mal ganz abgesehen von der "halben" Wurzel?
Im Übrigen sind meine WSR-Erfahrungen auch alles andere als positiv, ich würde jedem abraten. Mein Zahn ist mittlerweile auch raus.
Aber es soll auch Fälle geben, die gut ausgehen.
ich war wegen dieses Zahnes im letzten Jahr dreimal bei verschiedenen Ärzten, die jedesmal ein Röntgenbild gemacht haben. Diese waren immer unauffällig. Aber auch hier zeigt sich, dass man eben nicht alles sehen kann. Mein neuer Zahnarzt hat natürlich auch ein Bild gemacht, dort war sehr gut die Nadel sichtbar. Anscheinend gibt es bei Röntgenbildern auch Qualitätsunterschiede. Ob ich eine zweite WSR auf mich nehme weiss ich noch nicht. Erstmal sehen, ob die Revision gut ausgeht, da sich nach der Wurzelendbehandlung meine Zähne meistens entzünden. Jedenfalls weiss ich jetzt, woher die höllischen Schmerzen nach der WSR kamen. Leider ist dieser elende 6er mein letzter Backenzahn rechts oben....
1. ich glaube nicht, dass die Höllenschmerzen nach der 1. WSR irgendetwas mit einer "Nadel " die zurückgeblieben sein soll, zu tun hat. Starke Schmerzen im direkten Zusammenhang mit einer WSR gehen eher auf den akuten Entzündungszustand zum Zeitpunkt der Behandlung und bestimmten Konstellationen in der höheren Schmerzwahrnehmung im ZNS zurück. Ein metallischer Fremdkörper , verursacht erfahrungsgemäß ganz ganz selten wirkliche Schmerzen.
ich war schon öfter auf Ihrer Homepage und habe mich dort über "unbestimmte Gesichts- bzw. Kieferschmerzen" schlau gemacht und bin mir sicher, das ich einer dieser Fälle bin. Ich habe ca. 1 Jahr lang Amitryptilin genommen. Ich bin mir auch sicher, dass sich bei mir verschiedene Dinge überlagern. Ich bekomme die Schmerzen rechts bei Stress, wenn ich etwas schweres getragen habe, wenn ich "falsche" Sit-ups gemacht habe. Klar, da besteht ein Zusammenhang. Aber auch der genannte 6er spielt hier mit. Ich hatte immer das Gefühl, er lebt noch. Wenn ich im Liegen mit den Fingernagel darüber gefahren bin, war das immer unangenehm. Nun habe ich auch Schmerzen von der Revision beim Kauen. Es wird aber langsam besser. Habe das Gefühl, dass ich auch hier auf ein Ziehen des Zahnes hinarbeite. Ich hatte im letzten Jahr einen 6er links mit Wurzelriß, der wurde im Mai gezogen, seitdem habe ich auf der linken Gesichtshälfte keine Schmerzen mehr.
Mein jetziger Zahnarzt möchte eine WSR, weil von den zwei wangenseitigen Wurzeln eine halbe noch steht, in der sich Bakterien fangen können. Dies kann man von innen nicht behandeln. Hätte ich mir nur die WSR erspart...
Ich habe nun ein Übungsprogramm der Uni Tübingen für Muskel- bzw. Kieferschmerzen. Ich führe die Übungen nun täglich durch und hoffe, dass es hilft.
Danke für Ihre Beiträge!
Verfasst am: 16.12.05, 09:57 Titel: Schmerzen nach WSR
hallo "Finnland"
Ungewöhnlich starke Schmerzen nach einer WSR können sehr wohl auch irgendwie "nervlich" bedingt sein, also ohne Entzündung. Bei mir war das so. Die WSR wurde vom ZA, der nicht mehr weiter wußte, als letzte Möglichkeit gesehen, meine Dauerschmerzen los zu werden. Eine Entzündung war zu dem Zeitpunkt auf dem Rö-Bild nicht mehr zu sehen und auch der Kieferchirurg hat dann letztlich nichts diesbezüglich ausmachen können. Also die früher auf dem Rö-Bild sichtbar gewesene Entzündung war schon durch die wahrscheinlich doch erfolgreiche Wurzelbehandlung (mehrmalige Sitzungen über Monate) weg gegangen. Jedenfalls waren meine Schmerzen nach der WSR dann nahezu unerträglich und gingen erst nach Wochen etwas zurück. Natürlich bin ich den Ärzten die Tür eingerannt deswegen und sie habe auch mit verschiedenen Antibiotika und Schmerztabletten aller Art versucht zu helfen. Inzwischen ist der Zahn gezogen worden, weil ja möglicherweise doch noch was hätte sein können (Längsriß in der Wurzel oder so). Die Schmerzen habe ich immer noch, Diagnose atypischer Gesichtsschmerz. Gegen den ist kaum ein Kraut gewachsen. Ich habe mich auch längere Zeit gegen eine Therapie mit Antidepressiva gewehrt, bzw. eine solche wegen der Nebenwirkungen abgebrochen. Zur Zeit probiere ich es nun doch wieder mit einem anderen, habe aber nicht viel Hoffnung.
Ich wünsche Dir, dass Du mehr Glück hast
Wanda
Verstehe ich das richtig, das an diesem Zahn nur drei WK behandelt wurden?
Zudem nur an zwei Wurzeln eine WSR erfolgte?
Was wäre mit der Möglichkeit eines existierenden vierten WK?
Ein abgebrochenes metallisches Instrument läßt sich im RÖ deutlich darstellen, auch wenn der betroffenen WK v. einem anderen verdeckt wird.
Durch metallische Meßdrähte werden z. B. die WK u. deren Verlauf f. eine Entgültige Füllung der WB vermessen u. bestimmt, was ohne dem nicht möglich wäre u. gerade bei mehrwurzelligen Zähnen im Rö nicht unbedingt darzustellen ist. Es kann vorkommen, das ein WK v. einem davorliegenden vollständig verdeckt wird, im RÖ nicht erkenntlich ist.
Schließe mich der Meinung v. Johbohrer an u. rate vorläufig v. einer weiteren WSR ab.
Gruß Minou
Schmerzempfinden wird grundsätzlich v. Nerven übertragen.
Wie, warum u. wo diese Schmerzen empfunden werden hängt auch mit der Komplexität u. den Verknüpfungen des Nervensystemes zusammen. Schmerzen sind immer ein Warnsignal. Jeder operative Eingriff, auch eine WSR führt vorübergehend zu einer Irritation, entsprechend einer Entzündungsreaktion, wobei es nicht unbedingt normal ist, das hier extreme, dauerhafte Schmerzreaktionen entstehen.
Im Fall eines Herdgeschehens u. dessen Beseitigung sollte eine deutliche Besserung eintreten, zumindest Änderung der Situation.
WSR ist das Ende eines Gliedes, der letzte Rettungsversuch u. keine Garantie das die mögliche Ursache, eine aus dem WK unterhaltene Entzündung trotz vorangegangener WB damit beseitigt wird. WSR bleibt fragwürdig.
Gruß Minou
Hallo Minou,
danke für Deine Antwort. Eine WSR lasse ich momentan auf keinen Fall mehr machen. So wie es aussieht, habe ich an meinen oberen 6ern wirklich nur 3 Kanäle. Die Chirurgin hat damals nur die vorderen beiden gekürzt (und das wohl nicht richtig). Auf eine OP durch den Gaumen lege ich keinen Wert. Dann lieber ziehen. Ich stelle nur zum wiederholten Male fest, dass bei mir jeglicher Eingriff in den Mund mit extremen Irritationen endet. Letzten Dienstag wurde die Revision gemacht. Erst heute kann ich einigermaßen ohne Schmerzen mit dem Zahn kauen. Nachts ist er berührungsempfindlich (ich fummele wohl im Schlaf am Zahn herum). Das war vor der Revision nicht der Fall. Dennoch möchte ich den Zahn gerne erhalten, da er der letzte Backenzahn rechts oben ist. Also lieber Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende??? Ich halte dich auf dem Laufenden.
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