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[Kape]

Ich habe eine etwas dumme Frage. Ich war gerade für 2 Wochen in der Türkei. Dort hatte ich einigen Stress und darum Einschlafstörungen. So bin ich in eine Apotheke gegangen um ein pflanzliches Medikament zur Beruhigung zu kaufen. Ich dachte dabei an Baldrian o.ä.. Ich bekam Melatonin (7€ / 60 Kapseln). Zu Hause las ich die Schriften auf der Plastikverpackung. Es gab keinen Beipackzettel. Es war auf englisch. Dort stand eigentlich nichts anderes als das es ein Nahrungsergänzungsmittel ist, auch für Diäten bis 2000 Kal. geeignet. Ich war verunsichert. Schließlich wollte ich keine Diät machen, sondern etwas zum Einschlafen! Darum bin ich nochmals in die Apotheke marschiert, um mich zu vergewissern. Aber auch nach Einbeziehung drei anderer Apotheker kam kein anderer Bescheid als das es ein Schlafmittel ohne Nebenwirkung sei. Sogar die rote Liste wurde über Internet einbezogen. Dort fand man allerdings "Melatonin" nicht.
So nahm ich abends eine Kapsel. Eingeschlafen bin ich tatsächlich gut. .... Aber dann kam der Horror. Ich hatte Träume, die eher Halluzinationen waren. Es war so echt, sogar in Worten, die ich bewusst niemals gehört habe. Es war wirklich schlimm. Die Bilder dieses Schlaferlebnisses habe ich heute noch vor Augen.
Ich habe dieses Medikament danach nicht mehr angerührt.
Ich habe mich heute nach Rückkehr nach Deutschland über Internet etwas sachkundig gemacht. Kann es sein, dass man solche Horrorvisionen bekommt, wenn der Melatonin- Hormonspiegel eigentlich gut ist, sich aber mit diesen Kapseln eine "Überdosierung" zuführt?

Es wäre sehr nett, wenn mir jemand eine Antwort schreiben würde.

[Vreni1982]

Hallo!

Ich habe auch Schlafstörungen und habe von meinem Doc Melatonin bekommen.

Melatonin ist ein Hormon, das in der Zirbeldrüse, einem winzigen Teil des Zwischenhirns, produziert wird. Diese Drüse steuert über die Melatoninausschüttung den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers. Fällt tagsüber Licht ins Auge, wird die Ausschüttung des Hormons ins Blut eingestellt. Nachts, bei fehlendem Lichteinstrahl, wird Melatonin aus den Speichern abgegeben und kann seine schlaffördernde Wirkung entfalten. Dieses System ist bei Blinden gestört, aber auch bei Zeitverschiebungen bei Fernreisen und bei Schichtarbeit kommt es zu Verschiebungen im Melatonin-Haushalt. Bei alten, unter Schlaflosigkeit leidenden Menschen finden sich niedrigere nächtliche Melatonin-Spiegel als bei gleichaltrigen mit ungestörtem Schlaf.

In mehreren Kurzzeitstudien über Jetlag wurden Hinweise auf eine schlaffördernde Wirkung von Melatonin gefunden. Danach spricht etwa jeder zweite Mensch auf Melatonin an. Andere Studien wiederum konnten keine Wirkung belegen. Bisher fehlen auch eindeutige Dosierungsangaben, bei denen der Nutzen größer als die Risiken sind. Die Empfehlungen schwanken zwischen 0,5 und 5 Milligramm zur Schlafenszeit über 4 Tage nach Ankunft am Reisziel. Vorteil von Melatonin könnte sein, dass es nicht, wie herkömmliche Schlafmittel, den für die Erholung wichtigen REM-Schlaf (Rapid-eye-movement, Traumphasen) beeinträchtigt.

Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass es die von Ihnen bschriebenen Nebenwirkungen aber ich würde mal Ihren Arzt darauf ansprechen.

LG,Verena

[Kape]

Danke für deine Antwort.
Leider habe ich keinen Arzt, den ich fragen könnte. Ich lebe überwiegend in der Türkei.
Darum habe ich auch meine Frage gestellt.: Lichteinfluss habe ich reichlich. Ich hätte Melatonin niemals genommen, wenn ich gewusst hätte, was es für ein Produkt ist. Ich bin eine Rotblonde mit vielen Sommersprossen. Kann es sein, dass Melatonin bei diesem Typ ins Gegenteil schlägt? Ich habe für mich selbst keine gesundheitliche Sorge bei der Einnahme von einer Kapsel. Man sollte den Verkauf allerdings überprüfen.
Liebe Grüße

[CLAmy]

... ich selbst und einige Freunde haben schon Melatonin genommen. Allerdings nur im akuten Notfall (z. B. Schlafprobleme wegen anstehenden Prüfungen. Albträume oder gar Halluzinationen hatte von uns niemand.

Wie Vreni schon schrieb, es ist ein Hormon und die man streitet heftig darüber welche Dosis sinnvoll ist. Die Produkte sind vom Inhalt her auch verschieden.

In puncto Lichteinfluss: Es geht da wohl eher um den Tag/Nachtrythmus. Wenn der gestört ist - zum Beispiel bei Schichtarbeit - wird weniger Melatonin gebildet.

LG
Sabine