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Verfasst am: 16.11.05, 20:52 Titel: Organspende aus Sicht von Ärzten/Schwestern/Pflegern
Hallo -
im Grunde habe ich mir die Frage nicht wirklich gestellt, ob ich Organspender werde - ich wollte ... habe mich dann aber doch im I-Net informiert und bin über Berichte gestolpert, die mich nun doch zweifeln lassen
Mir persönlich ist es 100%-ig egal, was mit mir nach dem Tod passiert - ich merke es nicht mehr und werde es nie erfahren. Den Hirntod letztlich zum Abschalten der Geräte zu nutzen, ist für mich ein Stück willkommener Euthanasie und erspart die Patientenverfügung. Ich brauche meine Organe nicht mehr und wenn es anderen hilft, warum zögere ich dann? Weil es Lebende gibt, die mit meiner Entscheidung umgehen müssen:
- Es trifft die Angehörigen. Mit denen muss man im Vorfeld reden, sich erklären.
- Wollen es die Organempfänger? Ich denke, wer sein Schicksal auf sich nehmen und kein fremdes Organ transplantiert bekommen will, muss sich nicht auf eine Warteliste setzen lassen.
- Bleiben diejenigen, die die Arbeit machen müssen. Die Ärzte, das Pflegepersonal. Wie ist es mit der psychischen Belastung, einem Hirntoten Organe zu entnehmen - mit dem Wissen, was man da letztlich tut? Hat diesbezüglich schon einmal jemand seinen Job an den Nagel gehängt? Ist es egoistisch von einem Organspender ... der ja von alledem nichts mehr mitbekommt? Hassen Sie mich, wenn ich hirntot auf Ihrem OP-Tisch liege?
Wieso sollte Sie jemand hassen wenn Sie auf dem OP-Tisch liegen... ?!?
Ich bin im Organtransport tätig und war auch schon das ein- oder andere mal mit im OP (allerdings nur als Zuschauer).
Organtransplantationen zählen heute zum ganz normalen Alltag vieler Chirurgen und ich habe noch nie gehört, dass da Gefühle wie Hass entstehen... wieso auch?!?
Psychisch belastend ist dieser Job nur, wenn man Kinder oder Jugendliche vor sich liegen hat - das wird ja jeder nachvollziehen können.
Psychisch belastend ist dieser Job nur, wenn man Kinder oder Jugendliche vor sich liegen hat - das wird ja jeder nachvollziehen können.
das kann und will ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, das nur Organ-entnahmen belastend bei Kindern und Jugendlichen sind. Ich gehe davon aus und weiß es aus Kollegenkreisen und aus der Literatur , das Organ-entnahmen belastend für das gesamte Personal sind. Auch für eine Reinigungskraft kann es unter Umständen belastend sein den OP nach einer Organ-entnahme zu reinigen. oft wird nämlich gefragt was ist passiert ? Hat derjenige noch Familie hinterlässt er eine Frau, hat er kleine Kinder und man ist auch bestürzt wenn dem so ist. Habe ich jedenfalls aus Geprächen diesbezüglich mitbekommen.
Und primax ich glaube niemand hasst einen Patienten dafür das man ihm nun die Organe entnehmen muss. Es gibt sicherlich hier und da Diskussionen beziehungsweise Gespräche auf so manches Unfall geschehen, welches schließlich und endlich zum Hirntod und schließlich zur Organ-entnahme geführt hat, aber Hass ist das niemals. _________________ Birgit Höveler
DMF-Moderatorin
Ich wollte dass ganze jetzt auch nicht herunterspielen, wenn ich da irgendwelche Gefühle verletzt habe tut mir das leid!
... aber ich bekomme halt gut mit wie es den Ärtzten und Perfunisten nach den Entnahmen geht und über was Sie sprechen - und daher auch meine Anmerkung dazu, dass besonders junge Menschen immer anlass zu entsprechenden Gesprächen geben.
Die Entnahmen an sich gehören nunmal zum Alltag der Chirurgen und wenn sie sich jedesmal auf das Leid und den Kummer der Angehörigen, bzw. den immer irgendwie tragischen Fall des Spenders an sich konzentrieren würden, dann könnten sie diesen Job wohl nicht sehr lange machen!
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