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[Lia38]

Ein freundliches Hallo in die Runde,

und wieder einmal ein Morgen, an dem ich mit Tränen in den Augen das Haus verlassen habe und unsäglich traurig bin. Ratlos, verzweifelt, desillusioniert. Ich liebe ihn, aber seine Lustlosigkeit und sein Schweigen darüber macht mich fertig. Es wird mehr und mehr zur Hölle, neben einem Mann zu liegen, der zwar schmust und umarmt, für den es Sex eigentlich gar nicht gibt. Mit tut das schon fast körperlich weh.

Kennen gelernt habe ich (3 Tom (42) vor ca. 2 Jahren. Ich hab ihn im ersten Moment schon sehr sexy gefunden und freute mich, als unsere erste Begegnung damit endete, dass wir uns wieder sehen wollen. Es wurde eine sehr schöne Freundschaft, wir tragen einander regelmäßig unregelmäßig und es ist eine schöne Vertrautheit entstanden. Manchmal hab ich mir gedacht, ob er nicht ev. schwul ist, weil er genau nie eine Anstalt machte, mich zu berühren. Wir haben zusammen Ausflüge gemacht, sind abends viel miteinander ausgegangen aber es kam nie zu einer zweideutig eindeutigen Bemerkung, geschweige denn zu einer annähernden Berührung. Monate später erzählte er mir dann, dass er sich von seiner Freundin getrennt hat (von der ich aber nichts wusste – er hat sie nie erwähnt), mit der er 6 Jahre zusammen war. (weder ich noch mangelnde Sexualität waren der Grund) Also nicht schwul sondern treu!! (a bissi naiv von mir der Gedanke, wie sich herausstellen wird).

Im Dezember letzten Jahres sind wir zusammen verreist für 3 Tage. Da hat es dann sozusagen „gefunkt“. Wie immer man das auch bezeichnet – es war der Beginn einer Beziehung, die heute – von aussen – als sehr stabil und ernst bezeichnet werden kann. In unseren ersten gemeinsamen Nächten haben wir uns viel berührt. Ich habe ihn befriedigt, was auch wunderbar funktionierte, weswegen es auch noch Monate dauerten sollte, bis ich bemerkt habe, dass er ein Problem hat – noch dazu ein ganz massives. Er meinte auch am Anfang unserer Beziehung, dass er immer etwas Zeit brauchen würde, bis er mit einer Frau wirklich schlafen könne. Mit „etwas“ Zeit hätte ich auch kein Problem gehabt – aber das sind jetzt schon 9 Monate! Und ich dreh jetzt dann bald durch.

Anfangs habe mich ganz große Selbstzweifel befallen. Bin ich nicht attraktiv genug für ihn? Sieht er in mir einfach nur den guten Kumpel aber nicht die Frau? Hängt er noch an seiner Ex-Freundin? Zum teil ging das soweit, dass ich meine Umgebung immer wieder mal gefragt habe ob ich stinke und auch den einen oder anderen Ex-Freund gefragt habe, ob ich sexuell etwas falsch mache.

Ratlos, Traurig und mit schwindendem Selbstbewusstsein habe ich begonnen mit ihm zu reden. Es war und bin immer ich, die das Thema thematisiert. „Das kommt schon“, war die ersten Monate die Standardantwort. Dann war es die Arbeit, dann hatte ich eine eingeschränkte sexuelle Vorstellung (weil ich halt mit ihm schlafen wollte und auch was davon haben möchte). Zuguter letzt meinte er, ich solle ihn halt ein bisserl unterstützen. Ach herje – ich würde alles alles tun, um ihn zu unterstützen…. Aber ich bin keine ausgebildete Therapeutin …. Und auch kein Arzt…… Ich habe keine Ahnung, wie ich ihn unterstützen soll.

Klartext: 2 mal in 9 Monaten ist es vorgekommen, dass er versucht hat in mich einzudringen. Ging vielleicht 1 minute gut. Andererseits gibt es genau kein Problem, wenn ich ihn befriedige. Ob nur mit der Hand oder mit dem Mund – das funktioniert. Er hat dabei auch einen Orgasmus. Auch morgens ist sein Penis steif (was aber nicht unbedingt mit Potenz zu tun haben muss – hab ich mal irgendwo gelesen). Hierzu sei aber auch noch gesagt, dass es IMMER ich bin, die die Initative ergreift. Er meint auch immer, dass Sex für ihn nicht wichtig ist und er so oder so auf Körperlichkeiten verzichten kann.

Vor ca. 2 Monate habe ich ihm gesagt – ich kam gerade von einer längeren Geschäftsreise zurück wo ich ihn auch sehr sehr vermisst habe – dass ich das nicht aushalte und weder a) mir einen Lover zulegen will b) den rest meines lebens meine Lust unterdrücken will. Das war dann jenes Gespräch, wo er das erste Mal zugegeben hat, ev. doch unter einer erektilen Dysfunktion zu leiden; Medikamente oder ähnliches lehnte er ab. „Des wird scho…“, so lautete immer wieder seine Antwort. Er war dann ein paar Tage auch bemüht, aber heute liegen wir wieder abend für abend im bett und es passiert nix! Außer ich beginn zu fummeln.

Ich kann sein Problem nicht lösen – so wie man wahrscheinlich generell die Probleme anderer Menschen nicht lösen kann. Es ist aber auch mein Problem – und mir fällt keine Lösung ein. Nach dem Motto: Die Hoffnung stirbt zu letzt bin ich jetzt hier – gibt es überhaupt Hoffnung?

Schade – da ist ein mensch in deinem Leben, den du nicht nur unheimlich begehrst sondern auch sehr liebst – doch scheint auch dies nicht zu genügen!

Verzweifelte, dennoch herzliche Grüße
Lia

[Strandfräulein]

Hallo Lia,

ich habe Dir eine PN geschrieben!

[Rainer Hartwich]