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es gibt gar viele Gründe, warum man nicht verstanden wird.
Es gibt aber auch verschiedene Möglichkeiten diesem an sich ärgerlichen Phänomen zu begegnen:
- man kann es beklagen;
- man kann versuchen durch ständige Wiederholungen mehr Aufmerksamkeit zu erlangen;
- man kann ärgerlich und damit übergriffig reagieren;
- man kann sich sogar darum bemühen verstanden zu werden.
hier schreibt ein ganz anderer Robert....ohne Arroganz, ohne Wortakrobatik mit angehäuifelten Fremdworten...klar strukturiert..erklärend...sensibel...fragend....
Dieser Robert gefällt mir viel besser.
Nein, der Name "Informierter Patient" provoziert (mich) nicht. Im Gegenteil, hier wird eine Erwartung in Bezug auf fundierte Antworten erzeugt. Oftmals konnte ich schon sehr gute Informationen von Dir nachlesen.
Möglicherweise besteht ein Kommunikationsproblem in unserer sog. Kommunikationsgesellschaft. Jeder kommuniziert mit Jedem...pausenlos....leider oft ohne nennenswertem Inhalt. Wenn ich nur an die zahlreichen SMS von den Kiddis denke, in denen es "nur" darum geht, in einer halben Stunde zwei Häuser weiter zu gehen.
Es kommt - gerade, wenn man sich nicht sehen kann - auf die Selbstdarstellung an.
Beispiel: Ich erhalte ein "gepfeffertes Schreiben"....dann im persönlichen Telefonat erscheint die selbe Person schon viel menschlicher.....und wenn wir uns gegenüber stehen - also Augenkontakt haben - mutiert ein Zornesschreiber zu einem ganz vernünftigen, sogar sympatischen Menschen.
Ich kann hier im Forum nicht erkennen, ob sich ein sympatischer, liebenswerter Mensch hinter seinen Zeilen "versteckt", sondern beschränke mich auf das Bild/dieRolle, die ein Forenteilnehmer hier liefert.
Vielleicht bist Du ja wirklich so freundlich, verständig und tolerant, wie Du von Dir schreibst. Es wäre schön .... und sehr entspannend, wenn Du häufiger so `rüber kommen würdest.
Die Tatsache als Patient über seine Erkrankungen weitestgehend informiert zu sein, halte ich für "überlebensnotwendig".....hier kann man gar nicht genug bohren und Informationen erhalten.
Gruß
gloria
P.S. Na, jetzt war ich doch soft wie Apfelmus, oder?
es gibt gar viele Gründe, warum man nicht verstanden wird.
Es gibt aber auch verschiedene Möglichkeiten diesem an sich ärgerlichen Phänomen zu begegnen:
....
- man kann sich sogar darum bemühen verstanden zu werden.
Rainer Hartwich
Ja Herr Hartwich,
genau da hakt es, je mehr man sich als Patient bemüht alles richtig zu machen, seine Beschwerden korrekt darzustellen, desto mehr gerät man in manch Ärzteaugen in Verdacht hypochondrisch zu sein und wird einmal mehr zum Psychologen geschickt.
Kommt man unwissend, also mdedizinisch blöd zum Arzt, ist man darauf angewiesen, dass der eine richtige Diagnose stellt - statistisch betrachtet, habe in Erinnerung, dass die Anzahl von Fehldiagnosen stetig steigt, ist man dann aber aufgeschmissen, wenn es sich um eine seltene oder unwahrscheinliche Erkrankung handelt, denn oftmals wird Patient, so geduldig der auch ist, in eine Schublade aufgrund der Erfahrungen des Arztes, gepackt, aus der es kein Entrinnen gibt wenn man nicht erneut seine 10 € abdrücken und ganz von vorne beginnen will.
Je häufiger Patient das mitmachen darf, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Ärzte die ersten fliegenden Menschen ohne Hilfsmittel sein werden (*werfArztausdemFenster*), denn meinen Erfahrungen nach, erfolgen immer wieder Diagnosen, die gegen jedes Lehrbuch sprechen, spricht Patient Arzt darauf an, ist man hypochondrisch oder das ist alles gar nicht so wie es ursprünglich gelehrt wird - wozu studieren Mediziner dann Medizin, wenn die Lehrbücher ja doch falsch sind?
Besser würde es sein Jura zu studieren und als Arzt zu praktizieren
Und wieder ein sehr schönes Thema
Liebe Grüße, 29091969
wenn es Stastistiken gäbe über die Treffsicherheit in der Diagnostik, die von Patienten erstellt werden, unterstelle ich jetzt `mal, dass ausgebildete Ärzte...mit entsprechender Berufserfahrung...doch besser abschneiden.
Wenn man Rechtswissenschaften studiert hat und als Arzt praktiziert, bräuchte man keine Regressversicherung, weil man sich dann vermutlich auf Haftungsangelegenheiten spezialisiert hätte (ist natürlich Quatsch ).
Als Patient/Betroffene habe ich zunächst ja nur mein vages Körpergefühl (da unten links stimmt etwas nicht...), als informierte Betroffene habe ich die Wahlmöglichkeit von verschiedenen Erkrankungen mit der gleichen Symptomatik, als Patient habe ich eine Erwartungshaltung an den Arzt die richtige Diagnose zu stellen und hoffentlich genug Zeit um geduldig zu sein.
Was mache ich als (pseudo) informierter Patient? Gehe ich zum Arzt, teile ihm meine Beschwerden mit der passenden Diagnose mit und verlange die kassenunterstützte Therapie incl. Medikamente? Natürlich dulde ich keinen Widerspruch vom Arzt, der ja bekannterweise statistisch gesehen im Unrecht ist. Ganz schön krass.
Ich arbeite in einem anderen Fachgebiet und erlebe dennoch oft das Gleiche: " Ich habe gelesen, dass das so und so sein muss und erwarte, dass meine Angelegenheit entsprechend bearbeitet wird. Ja, es erfordert dann seeeehr viel Geduld das "gesunde Halbwissen" auf eine reale, verständliche Schiene zu bringen. Nicht jeder meiner Kollegen kann/möchte das und so ensteht der Eindruck, das von oben herab etwas diktiert wird, was nicht nachvollziehbar ist....und ergo falsch sein muss.
Wenn dann wirklich `mal etwas daneben geht: Alles klar, die haben allesamt keine Ahnung und sind nur aufgeblasene Schwätzer...hallelulja!
Viel einfacher ist es doch dem tatsächlich Kompetenten den Sachverhalt zu schildern, seine Ansicht darzulegen und zu fragen, ob es soweit stimmt, bzw. wie es richtig wäre.
Um es abzurunden verpackt man das Ganze in ein freundliches, interessiertes Gespräch, ohne den Eindruck zu erwecken mit der Tür ins Haus zu fallen. Ich denke, das könnte einem Arztmenschen recht gut gefallen.
Gruß
gloria
ja, es ist für einen Arzt auch nicht einfach zu unterscheiden welcher Patient informiert und welcher pseudoinformiert ist.
Ärgerlicherweise hatte ich das Pech an solche zu geraten, die irgendwie nur aus Erfahrungen ihre Patienten in Schubladen gepackt und keine anderen Meinungen akzeptiert haben. Naja, mittlerweile war meine Suche nach guten Ärzten erfolgreich und es besteht ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhältnis, meinem Endokrinologen kann ich auch mal ins Gesicht sagen, was nicht stimmt, ohne dass der ne Krise bekommt
Wo ich aber nicht mehr hingehe sind Ärzte, die Klischee-Diagnosen parat haben, Diabetes gleich Polyneuropathie wenn die Füße mal taub sind und das Hauptübel dann aber doch die Wirbelsäule ist
Ich komme gut mit Ärzten klar, die einem auch mal das sagen was sie denken, von mir aus auch etwas rabiat wirken können ("Hören Sie mit dem Rauchen auf!"), da sehe ich warum sie mal Medizin studiert haben..
Was ich persönlich noch ablehne sind Ärzte, die alles am besten wissen und nix anderes als ihre eigene Meinung zulassen, aber auch das ist nur menschlich
Halbwissen wird immer gefährlich wenn das Wissen vor dem Wissen um Unwissen endet
genau da hakt es, je mehr man sich als Patient bemüht alles richtig zu machen, seine Beschwerden korrekt darzustellen, desto mehr gerät man in manch Ärzteaugen in Verdacht hypochondrisch zu sein und wird einmal mehr zum Psychologen geschickt.
Hallo,
ich habe so etwas Probleme DIE Patienten und DIE Ärzte zu unterscheiden.
In der Regel handelt es sich doch um EINEN Patienten und EINEN Arzt, jeder belastet und geprägt durch seine eigene Persönlichkeit und seine aktuelle Lebenssituation. Die beiden werden mehr oder weniger zufällig „zusammen gepackt“, sie sollen sich dann auf Anhieb und binnen weniger Minuten verstehen und wenn es geht, soll sogar noch die Chemie stimmen. Allein das ist schon die Quadratur des Kreises. Und hat noch gar nichts mit Inhalten zu tun.
Ich behandele prinzipiell keine Angehörigen und keine mir nahe stehenden Menschen. Weshalb? Nicht weil ich Ihnen nicht gönne die 10 € Eintrittsgeld zu sparen, sondern weil ich weiß, daß ich dann einfach nicht objektiv genug bin. Schon überhaupt nicht würde ich mich selbst behandeln – einfach weil man gegenüber der eigenen Person absolut „betriebsblind“ ist. Dies unterstelle ich – einen Sturm der Entrüstung erwartend – selbst von dem noch so dem informierten Patienten. Auch der informierte Patient wird – vernünftigerweise – in seinem Tun und Handeln bei eigenen gesundheitlichen Problemen den hoffentlich „objektiven Supervisor“ Arzt akzeptieren, wobei ich – siehe oben – nicht behaupte daß jeder Arzt zu jedem Patienten und umgekehrt paßt.
Die Pauschalschelte, die hier ausgeteilt wird, erinnert mich stark an den üblichen Beziehungsknatsch eines älteren Ehepaars nach dem Motto: „Wenn Du Dich nur ändern würdest, würde es mir besser gehen ...“. Einerseits wird sich niemand freiwilllig ändern, damit würde es auch noch niemand besser gehen und andererseits würden die Probleme lediglich auf einen anderen Focus verlagert werden.
Probleme zwischen zwei Menschen beruhen meist darauf, daß sich einer der Beteiligten oder beide mit einer bestimmten Konstellation nicht anfreunden können bzw. damit nicht klarkommen.
Übrigens: Thema Psychologie - bei unklaren Beschwerden, die kein körperliches Substrat erkennen lassen, sollten Sie Ihrem Arzt DANKBAR sein, wenn er Sie frühzeitig einem psychosomatisch denkenden Arzt vorstellt.
darum geht es eigentlich auch, Ärzte sind sowohl Arzt als auch Patient und immer auch gleich Mensch, irren ist menschlich und je menschlicher ein Arzt sich verhält, dazu steht, dass auch er fehlbar ist, desto weniger Probleme habe ich als Patient damit
Zitat:
In der Regel handelt es sich doch um EINEN Patienten und EINEN Arzt, jeder belastet und geprägt durch seine eigene Persönlichkeit und seine aktuelle Lebenssituation.
Es geht darum zu erkennen wo sich die individuelle Lebenssituation eines Arztes im Patientengespräch auf seine Objektivität auswirkt, denn als Patient steht mir leider kaum eine Möglichkeit zur Verfügung dem Arzt meinen Eindruck der Ursachen für eine VD psychosomatischer "Natur" zu vermitteln ohne ihm auf den Schlips zu treten, ich muss also woanders hin.
Zitat:
Übrigens: Thema Psychologie - bei unklaren Beschwerden, die kein körperliches Substrat erkennen lassen, sollten Sie Ihrem Arzt DANKBAR sein, wenn er Sie frühzeitig einem psychosomatisch denkenden Arzt vorstellt.
Ich war das nicht, denn die Fehldiagnosen haben mich fast mein Leben gekostet und daher sind Ärzte, so verständlich mir auch ihre Reaktionen sind, die mich auschließlich zum Psychosomatologen schicken, ein rotes Tuch für mich.
Ich sehe den Menschen ganzheitlich, d.h. fast jede Erkrankung hat ihren Ursprung in verschiedenen Gebieten (Psyche, Körper und Umwelteinflüsse), darüber habe ich mir während meiner sozialpädagogischen Ausbildung ausgiebig den Kopf zerbrochen.
Man kann und darf m. W. nach bei ganz bestimmten Erkrankungen den Patienten nicht als einzige therapeutische Maßnahme zum Psychosomatologen schicken, das wären lebensbedrohliche Erkrankungen wie Krebs (dann auch nur therapiebegleitend), Allergien mit Schockausmaß und solche, bei denen man als Arzt selbst einfach nur uninformiert ist. Bräche ich mir ein Bein, würde man mich auch nicht in psychosomatische Hände überweisen.
Zitat:
Ich behandele prinzipiell keine Angehörigen und keine mir nahe stehenden Menschen. Weshalb? Nicht weil ich Ihnen nicht gönne die 10 € Eintrittsgeld zu sparen, sondern weil ich weiß, daß ich dann einfach nicht objektiv genug bin.
Das halte ich auch für sehr vernünftig.
Zitat:
Auch der informierte Patient wird – vernünftigerweise – in seinem Tun und Handeln bei eigenen gesundheitlichen Problemen den hoffentlich „objektiven Supervisor“ Arzt akzeptieren, wobei ich – siehe oben – nicht behaupte daß jeder Arzt zu jedem Patienten und umgekehrt paßt.
Und denen den Rücken kehren, die nicht objektiv sind!
Dazu gehören leider auch sehr mitühlende Ärzte, bei denen ich das Gefühl habe, dass der Arzt gleich in Tränen ausbricht
Zitat:
Schon überhaupt nicht würde ich mich selbst behandeln – einfach weil man gegenüber der eigenen Person absolut „betriebsblind“ ist. Dies unterstelle ich – einen Sturm der Entrüstung erwartend – selbst von dem noch so dem informierten Patienten.
Wieso Entrüstung ?
Ich finds genial, dass Sie hier auch diskussionstechnisch mitmischen
Reaktion meines (Ex-)Hausarztes, als ich ihm erzählte, dass ich mich im Internet und in med. Foren informiere: "Internet ist Quatsch, da steht nur Mist drin".
Hätte ich gesagt, ich würde mich in div. Fachbüchern informieren, hätte er wahrscheinlch angemerkt, ich würde das doch sowieso nicht verstehen, weil ich nicht Medizin studiert habe ...
Hätte ich gesagt, dass meine Infos von Freundinnen u. Kollegen, die Ärzte seien, stammen, hätte er wahrscheinlich gefragt, welche Fachrichtungen oder ob die mich untersucht hätten, oder sonst was für Einschränkungen gebracht ...
Viele Ärzte sind sicherlich so gestrickt, dass Ihnen Informationen oder med. Neuigkeiten, die sie nicht kennen und/oder die mit ihrem (Uralt-)Wissen/ihren (selektionierten) Erfahrungen kollidieren und dazu noch von einem "nur Patienten", also von einem med. Laien/Amateur kommen, immer suspekt sein werden.
Und selbst unter den Ärzten untereinander gibt es unterschiedliche Ansichten und Meinungen zu gleichen Fachfragen/-themen. _________________ LG
AnnasusannA
Anmeldungsdatum: 01.11.2006 Beiträge: 48 Wohnort: irgendwo in Bayern
Verfasst am: 09.11.06, 01:01 Titel:
Zitat:
Schon überhaupt nicht würde ich mich selbst behandeln – einfach weil man gegenüber der eigenen Person absolut „betriebsblind“ ist. Dies unterstelle ich – einen Sturm der Entrüstung erwartend – selbst von dem noch so dem informierten Patienten.
Das mag ja allgemein stimmen. Wie bitteschön darf ich mich denn da als
"informierten Typ-1-Diabetiker" (DM seit 44 Jahren) verhalten, wenn ich (bis auf
den mtl. Besuch beim Diadoc mal abgesehen) mich selber managen muss?
Wenn ein Arzt spricht:
Zitat:
Internet ist Quatsch, da steht nur Mist drin.
ist nur das NUR falsch. Es müsste durch AUCH ersetzt werden. Siehe Aussagen
von allseits beliebten Forentrollen! Und der Bayer sagt: "Deppen gibt es überall.",
während der Kölner spricht: " Jeder Jeck ist anders." Ich denke: Verallgemeinerung
ist nie die "feine, englische Art". Gruss Matthias _________________ Die Erforschung der Krankheiten hat so große Fortschritte gemacht, dass es immer schwerer wird,
einen Menschen zu finden, der völlig gesund ist.(Aldous Huxley, engl. Dichter, 1894-1963)
Wie bitteschön darf ich mich denn da als
"informierten Typ-1-Diabetiker" (DM seit 44 Jahren) verhalten, wenn ich (bis auf
den mtl. Besuch beim Diadoc mal abgesehen) mich selber managen muss?
Ich habe festgestellt, dass gerade chronisch Kranke oft Experten ihrer eigenen Krankheit sind, sehr gut informiert sind und Tricks und Kniffe kennen, von denen selbst Pflegepersonal und Ärzte lernen können-es zumindest aber anerkennen und akzeptieren sollten. _________________ Ich bin nicht auf der Welt,um so zu sein,wie andere mich haben wollen
in diesem thread kann ich sagen:Trolle aller Foren vereinigt euch!
AnnasusannA hat folgendes geschrieben::
Reaktion meines (Ex-)Hausarztes, als ich ihm erzählte, dass ich mich im Internet und in med. Foren informiere: "Internet ist Quatsch, da steht nur Mist drin".
Hätte ich gesagt, ich würde mich in div. Fachbüchern informieren, hätte er wahrscheinlch angemerkt, ich würde das doch sowieso nicht verstehen, weil ich nicht Medizin studiert habe ...
Tja, bleibt nur zu sagen: Es kommt darauf an wie ich meine Wissen im Gespräch rüberbringe, wie ich es in Fragen verpacke, wie ich antworten akzeptiere, diese zu meiem Wissen in Beziehung setze, korrigiere, nachfrage, kritisch hinterfrage und auch akzeptiere, wenn als Antwort kommt, weiß ich nicht.
Ich möcht zu meinem letztem Beitrag noch anmerken: Wohl dem der eine Krankheit hat, die nach Lehrbuch zu diagnostizieren ist.
Ein Lehrbuch führt in Grundlagen ein, vermittelt Fakten, stellt Prinzipien Mechanismen dar. Ein Lehrbuch ersetzt in keinem Fall das analytische Denken, das eingesetzt werden muss, wenn es beispielsweise in der Medizin darum geht Krankheiten auseinander zu halten, die sich bei bei einem Patienten überlagern können, jedoch einzeln im Lehrbuch beschrieben sind. Allgemein: Das Experiment widerlegt jede Theorie.
ich weiß zwar nicht was eine Trollvereinigung ist, möchte mich aber auch dazu äußern.
" Jeder Diabetiker soll sein eigener Arzt sein". Das trifft meiner Ansicht nach auf sehr viele Erkrankungen zu.
Und ich habe festgestellt, dass mit der Schwere der Erkrankung oft auch die Kompetenz der Patienten sehr stark zunimmt.
Meist handelt es sich dabei um ein begrenztes Wissensgebiet, obwohl sich doch immer wieder sehr viele Schnittstellen ergeben.
Je nach Erkrankung ist es auch für Fachleute letztendlich recht schwierig sich immer in allen Bereichen auf dem laufenden zu halten. Gerade bei näherer Betrachtung wird einem doch bewußt, dass man diese Informatinsflut nur bedingt bewältigen kann und sich zunehmend auf das Urteil anderer Verlassen muss. Natürlich gibt es die Verpflichtung sich zu informieren und einige Fachleute betreiben da auch einen erheblichen zusätzlichen Aufwand, aber es gibt auch genügend andere, die sich nur bedingt um einen reichhaltigen aktuellen Kenntnisstand bemühen.
Insofern kann es bei bestimmten (oft schweren und den Alltag stark beeinflussenden) Erkrankungen häufig dazu kommen, dass Fachleute auch von Ihren Patienten etwas lernen können und wenn es menschlich passt, dann geschieht das auch ganz unproblematisch.
Einen anderen Bereich sehe ich in den Fällen, wo es sich eher um seltene oder ungewöhnlich verlaufende Erkrankungen handelt. Auch wenn der Prozentsatz gering ist, ist es für den einzelnen Betroffenen sehr ärgerlich, wenn die Regel im Routinebetrieb den Vorrang bekommt. Durch die Reformen im Gesundheitswesen wird durch die Zeitverknappung dies eher noch befördert. Dann wird die richtige Diagnose oftmals erst im 2. / 3. Anlauf oder auch manchmal erst nach besonderem Engagement des dann "informierten Patienten" erstellt.
Abgesehen von diesen Fällen denke ich schon, dass man sich idR sehr wohl bei der Diagnosestellung auf das fachliche Urteil verlassen kann. Ein wirklich informierter Patient zeichnet sich ja auch durch eine besonders präzise Schilderung der Symptome aus.
Es gibt aber auch "Informierte Patienten", die ihre Informationen mal so im vorbeigehen aufgeschnappt haben und der Meinung sind, dass diese "Informationen" aus dem Internet, aus Magazinen, Reportagen nun das nonplusultra der aktuellen Forschung sind.
Das ist Teil einer meiner Ansicht nach wissenschaftsfeindlichen Tendenz unserer Gesellschaft. Da werden Schlagzeilen gemacht, mit ach so revolutionären Sachverhalten, die bei näherer Betrachtung nicht einmal erwähnenswert sind. Was da nicht alles für was gut sein soll. Und leider kommt es allzuoft vor, dass gerade diejenigen, die in wissenschaftlichen Kreisen wenig Gehör finden, sich in besonderem Maße Gehör verschaffen. Auch im Internet zB bei Wiki gibt es einige, die mit ihren kuriosen Ideen aufgrund ihres besonderen Engagements die Inhalte bestimmen.
Dass Fachleute dann nicht jedesmal eine ewig lange Diskussion führen wollen, finde ich verständlich.
Also wenn man sich informiert, dann sollte man schon einen so langen Atem haben, dass es einigermaßen fundiert ist und man sollte dann auch sich die Mühe machen und die Quellen kritisch hinterfragen. Über diese informierten Patienten sollte jeder Fachmann erfreut sein.
Bedenklich finde ich, dass der Zeit für die Kommunikation keinen ausreichenden Stellenwert bei den politischen Entscheidungsträgern zugesprochen wird. Denn was bringen die Informationen, wenn man nicht darüber reden kann.
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