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Was hilft gegen Rückenschmerzen

 
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Roberta73
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 26.09.2005
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 06.11.06, 18:47    Titel: Was hilft gegen Rückenschmerzen Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich weiß jetzt nicht, ob ich hier im richtigen Unterthema bin. Aber es geht um ständige Rückenschmerzen.
Ich war bei verschiedenen Orthopäden und keiner konnte mir helfen. Einer diagnostizierte ein Hohlkreuz und etwas dessen Namen ich vergessen habe (Hypermobilität? Jedenfalls fällt es mir leicht, mich in alle möglichen Richtungen zu dehnen, angeblich zu leicht).
Gut, man riet mir zur Muskelstärkung, ich bekam Krankengymnastik und ich habe meine Übungen brav durchgezogen. Erst ohne, später mit Hanteln. Meine zusätzliche Sportart ist Walken.
Geholfen hat es trotzdem nicht, denn ich durchlebe jeden Tag das selbe. Ich wache auf mit grausigen Rückenschmerzen.
Erstmal habe ich es auf mein Bett geschoben, Lattenrost und Matratze erneuert, ohne Erfolg. Nun ist es so, daß wenn ich gleich morgens meine Gymnastik mache, dann kracht es überall, und dann ist es aber erstmal gut. Der Rücken tut zwar immer noch weh und ist verspannt, aber es läßt sich damit leben. Aber jeden morgen kommt wieder das selbe, so schlimm, daß ich mir morgens schon eine Viertelstunde mehr einplane, um erstmal auf dem Rücken im Bett liegen zu bleiben, bis sich alles einigermaßen sortiert hat. Und wehe, ich mache die Gymnastik mal nicht. Schlimmstenfalls bin ich mal krank, habe Fieber und kann es mehrere Tage lang nicht machen. Dann kommen die Schmerzen dreimal so schlimm. Ich habe schon immer mal Spritzen oder Massagen bekommen, auch Medikamente zur Muskelentspannung, aber nichts hilft langfristig.
Heißluft, Rheumapflaster, Rotlich etc. sind unnütz.
Beruflich arbeite ich hauptsächlich am PC, aber ich achte schon auch darauf, mich zwischenzeitlich zu bewegen.
Was also kann ich noch tun? Kann das Rheuma sein? Kann der Fehler noch anderswo liegen?
Im Winter ist es übrigens deutlich schlimmer als im Sommer.

Viele Grüße
Roberta
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29091969
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 01.11.2006
Beiträge: 321

BeitragVerfasst am: 07.11.06, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Roberta,

Hypermobilität bezeichnet meines Wissen nach zu beweglich in irgendnem Segment der Wirbelsäule.

Krankengymnastik einmal ist wie gar keine!
Hantelübungen sind da auch eher kontraindiziert. Wenn Du Deine Wirbelsäulen-Bauch-Muskulatur stärken willst, kommst Du um eine gute Krankengymnastik, wo man Dich anleitet, diese auch zuhause durchzuführen, nicht herum.
Desweiteren kann ich aus Deinen Beschreibungen nicht erkennen, was nun die Ursache für die Schmerzen ist. Sollte es sich um eine Spondylolisthesis handeln, tu was, sonst wirds wahrscheinlich echt schmerzhaft.

Hat man Rheumafaktoren untersucht, wurden Röntgenbilder der Wirbelsäule, evtl. ein MRT der Wirbelsäule, Blutuntersuchungen Entzündungswerte gemacht?

Grüße, 29091969
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Roberta73
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 26.09.2005
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 07.11.06, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hi!
Danke schon mal für die Antwort.
Spondylolisthese, so heißt das also. Ja, dabei ging es auch um den Lendenwirbelbereich (hab gerade mal gegoogelt), allerdings habe ich da kaum Schmerzen. Sie Schmerzen sitzen eher im Schulter/Halswirbelbereich.

Zitat:
Hat man Rheumafaktoren untersucht, wurden Röntgenbilder der Wirbelsäule, evtl. ein MRT der Wirbelsäule, Blutuntersuchungen Entzündungswerte gemacht?


Röntgenbilder wurden gemacht, ansonsten nur die gewöhnliche Blutuntersuchung beim Hausarzt.

Ich benutze keine schweren Hanteln, hauptsächlich solche Anschnalldinger und Fitnesshanteln. Damit klappt das Bauchmuskeltraining besser. Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem man mit den einfachen Übungen ewig herummacht, bis die Muskeln mal eine leichte Erschöpfung zeigen, deswegen habe ich die Hanteln irgendwann mit dazu genommen. War das ein Fehler?
Ich mache die Gymnastik wie gesagt schon jeden Tag, aber es hilft immer nur sehr kurzfristig, ein paar Stunden. Heute morgen bin ich wie gehabt mit höllischen Schmerzen aufgewacht, habe meine Gymnastik gemacht, und jetzt lebe ich ganz gut damit. Aber ich weiß, daß es morgen früh, vielleicht schon heute abend, wieder schmerzhaft wird.
So geht das Tag für Tag. Und da es nichts bringt, beschleicht mich das Gefühl, daß schwache Muskeln nicht das einzige Problem sind. Die Ursache ist eben unklar. Der Orthopäde meinte, ich muß die Muskeln stärken, und so bekam ich Krankengymnastik und zog das auch regelmäßig durch. Nur wenn man sich jeden Tag einen abturnt, und es dann doch nichts bringt, dann kommt man sich irgendwann ziemlich veräppelt vor.

Das hatte erstmal zur Folge, daß ich die Sache nach einem guten Jahr abblies und es sein ließ. Dann wurden die Schmerzen aber wieder schlimmer, so daß ich mir dachte: besser 15 Minuten Gymnastik und den Tag über schmerzfrei, als immer Schmerzen haben. Frustrierend ist es trotzdem, weil es ein ewiger Kreislauf ist und nie ganz weggeht.

Übrigens habe ich auch recht häufig das Gefühl, daß im Rücken etwas "klemmt". Dann dehne ich mich und es macht Knack, danach ist es wieder gut. Das hatte ich aber früher nie, erst nachdem emein orthopäde mcih eingerenkt hat, fing es an. Hat er am Ende irgend einen Schaden angerichtet oder ist das normal? Die Schmerzen bestanden aber auch schon früher.
Traurig
Roberta
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29091969
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 01.11.2006
Beiträge: 321

BeitragVerfasst am: 07.11.06, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Roberta,

nun weiß ich wenigstens was Du hast.
Hatte auch ein Wirbelgleiten (so heisst das auf Deutsch), wurde operiert, weil nix mehr ging.

Ich werd Dir mal ein wenig was erklären, wie man es mir vor 4 Monaten mal erklärt hat (Chefarzt Radiologie).
Wenn im unteren Bereich eine Instabilität, Verschiebung der Wirbellkörper ist, kann sich das unbehandelt nach oben hin fortsetzen, weil die Statik nicht mehr stimmt und die Wirbelsäule versucht das Gleichgewicht irgendwie wieder herzustellen. Da kann es zu Bandscheibenvorfällen außerhalb des Gleitbereichs kommen, oder Verschleißerscheinungen, Verschiebungen, die Wirbelsäule deformiert sich, die Muskulatur ist überspannt.

Bauchmuskulaturtraining. Wenn Du im LWS-Bereich eine Instabilität hast, kannst Du eine Operation entweder verhindern oder verzögern, indem Du die untere Bauchmuskulatur trainierst, mit Hanteln tust Du das nicht, Du legst evtl. nur mehr Gewicht auf den instabilen Bereich und das kann kontraproduktiv sein.
Gute Übungen für die untere Bauchmuskulatur muss der Physiotherapeut mit Dir durcharbeiten, die sind dann auch echt anstrengend.

Indikation zur OP wäre z.B. ein echtes Wirbelgleiten (es gibt zwei, das echte und das inaktive, stabile - kann man an Funktionsaufnahmen erkennen, besser noch, je nachdem wie weit das Wirbelgleiten forgeschritten ist, wie schwer die Beschwerden sind, mit Kontrastmittel, das in den Nervenkanal gespritzt wird), das Schädigungen an den Wirbelkörpern, der Bandscheibe und sogar Nervenwurzeln verursachen kann. Treten Lähmungserscheinungen in den Beinen, Taubheitsgefühl, Schmerzen und Schwäche in den Beinen auf, wird es Zeit sich zu kümmern, aber auch chronische Schmerzen, bei denen es ohne Schmerzmittel nicht mehr geht, müssen behandelt werden, da man so nicht leben kann.
Bei mir war keine Bandscheibe mehr da (die hatte sich aufgrund der Reibung zwischen den Wirbelkörpern aufgelöst) und ich konnte vor Schmerzen 5 Monate kaum was machen, Krankengymnastik unmöglich und ich entschied mich zur OP.

Die OP (Spondylodese):
Beim richtigen durchgeführt eine simple Angelegenheit (allerdings lag ich 5 h im OP, von daher ist es ein schwerer Eingriff), 2 Wochen Krankenhaus 3 Wochen Schmerzmittel und 3 Monate Ruhephase nach OP, heute sehr wenig Schmerzen, es wird nie wieder völlig schmerzfrei sein, aber ich bin froh das durchgezogen zu haben, vorher ging nix mehr, heute kann ich wieder laufen, schlafen und das ziemlich schmerzfrei!
Aber die OP birgt Risiken, mehrere Stunden im OP und das Risiko, dass etwas schief geht, außerdem besteht Gefahr, dass durch Narbenbildung der Nervenkanal erneut eingedrückt und geärgert wird.

Also, wenn Du Dir diese Unannehmlichkeiten ersparen willst, tu heute was, solange der Nervenkanal frei ist, die Bandscheibe erhalten und es weiter keine Folgeschäden durch die Fehlhaltung gibt, ist einiges machbar.

Stell Dir das folgendermaßen vor, die Wirbelsäule ist die Säule des Körpers die alles im Lot hält, ist es irgendwo außerhalb des Lotes, verschiebt sich die Säule so, dass im Ganzen alles wieder passt, das kann auch im Brust- und Halswirbelbereich geschehen. Treten dort Schäden auf, kann es äußerst unangenehm werden, der Nervenkanal läuft nahe der Wirbelsäule entlang, er versorgt innere Organe und Muskulatur, Nerven. Ist dort eine Einengung können Muskulatur abbauen, Nervenschäden entstehen oder sogar Organe ihre Aufgaben nicht mehr komplett erfüllen. Im LWS-Bereich sind typische Symptome Blasenschwäche, Darmträgheit.

Ich rate Dir einen guten Orthopäden aufzusuchen (vielleicht sogar einen mit Osteopathieausbildung) und außerdem einen Neurologen, der sich die Sache mal anguckt. Auch mal Füße und Beine untersucht. Dauerschmerzen sind kein Zustand, wenn man das ändern kann, muss man das auch, denn außer dem Nervenkostüm leidet der ganze Organismus darunter.
Schmerzmedikamente sind keine Dauerlösung, da sie Organschädigungen verursachen und zum Teil schwere Nebenwirkungen haben können. Mit Spritzen zwischen Gelenken zu hantieren ist meiner Ansicht nach auch nicht das Nonplusultra, Keime und Reizungen machen kein Gelenk heile.
Rede auch mit Deinem Arzt ob eine Reha in Frage kommt.

Egal was Du tust, überlege Dir alles genau im Voraus und informiere Dich gründlich, eine Reha kann immer auch falsch sein, eine OP fehlschlagen oder unnötig sein.

Wünsch Dir gute Besserung, 29091969

Noch was, Du musst die passive Muskulatur trainieren, also nicht auf Kraft sondern auf Ausdauer und gezielt die Muskulatur, die benötigt wird, daher ist das mit den Hanteln evtl. nicht erforderlich, vielleicht kann man das mit Gewichtspaketen an den Beinen oder woanders trainieren. Mir hatte man das Gummiband empfohlen, aber das besprichst Du am besten mit dem Physiotherapeuten.


Zuletzt bearbeitet von 29091969 am 07.11.06, 20:37, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Roberta73
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 26.09.2005
Beiträge: 44

BeitragVerfasst am: 07.11.06, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Wow, Danke für die vielen Infos.

Das klingt nicht gerade gut! Ich werde mich wohl lieber mal drum kümmern. Auf eine OP bin ich wirklich nicht scharf.
Traurig
Roberta
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29091969
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 01.11.2006
Beiträge: 321

BeitragVerfasst am: 07.11.06, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das klingt nicht gerade gut! Ich werde mich wohl lieber mal drum kümmern. Auf eine OP bin ich wirklich nicht scharf.


Die ist aber auch halb so tragisch, wenn sie vom richtigen Chirurgen durchgführt wird und allemale besser als ewig und 3 Tage Schmerzen. Angst muss man davon nicht haben, aus Erfahrungen behaupte ich mal, es war ein Waldspaziergang im Vergleich zu den Schmerzen vor der OP!

Was Du auch tust, wird schon, Kopf hoch und Augen geradeaus Winken

Liebe Grüße, 29091969


Zuletzt bearbeitet von 29091969 am 07.11.06, 20:38, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Felis
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 06.11.2006
Beiträge: 147

BeitragVerfasst am: 07.11.06, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, 29091969,
Super,das nenne ich Erfahrungsaustausch in Reinform Ausrufezeichen Ausrufezeichen Ausrufezeichen (a la Mediquette)


Gruß
Felis
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29091969
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 01.11.2006
Beiträge: 321

BeitragVerfasst am: 09.11.06, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Unterstützung, Felis.

Noch einige Anmerkungen, da manch einer meine Beiträge hier anscheinend falsch versteht.

Das ist in keinster Weise der Rat zur OP, nur der Versuch die Möglichkeiten bei bestehendem Wirbelgleiten aufzuzeigen und der Rat sich vor jedwediger Therapie gründlich zu informieren, denn da 1. die KG, Übungen zuhause keine langfristigen Erfolge erzielt haben, müssen Arzt und Physiotherapeut erneut drauf gucken, weitere Untersuchungen durchführen und 2. kann man auch durch KG oder Reha die Beschwerden verschlimmern, wenn die Übungen falsch durchgeführt werden oder wenn die "Folgekomplikationen" eines Wirbelgleiten zu ausgeprägt durch Muskelaufbau nicht weg therapierbar sind!
Auch wenn die Rückenschmerzen nun nicht vom Wirbelgleiten im LWS-Bereich kommen, tun muss man trotzdem was und wenn es aus kontinuierlich richtig durchgeführter KG besteht.

Grüße, 29091969
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