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Behandlung einer Depression mit alternativen Methoden?

 
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Jana_25
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Anmeldungsdatum: 23.06.2005
Beiträge: 304

BeitragVerfasst am: 08.01.07, 11:05    Titel: Behandlung einer Depression mit alternativen Methoden? Antworten mit Zitat

Hallo liebe Forumer,

ich habe einige Fragen bzgl. der Behandlung einer mittelschweren Depression eines meiner Angehörigen. Er leidet seit ca. einem Jahr an einer Depression, die bisher mit Johanniskraut (1000 mg täglich) behandelt wird. Das Johanniskraut zeigt grundsätzlich Wirkung, allerdings lässt diese mittlerweile nach bzw. verschlimmert sich die Depression. Bei der Diagnose handelt es sich bisher um eine Selbstdiagnose, die anhand der Symptome allerdings sicher auch von einem Arzt bestätigt werden würde.
Es war sehr schwierig, meinen Angehörigen von seiner Erkrankung und der Therapiebedürftigkeit zu überzeugen, es ist mir jetzt jedoch endlich gelungen. Er ist zu einer Behandlung bereit, allerdings lehnt er die klassische Behandlung (mit Psychotherapie und schulmedizinischen Psychopharmaka) ab. Ich würde daher gerne wissen:

1. Welche alternativen Heilmethoden sind zur Behandlung einer solchen Depression besonders geeignet und erfolgversprechend? Können insb. Osteopathie, Kinesiologie, Akupunktur und/oderHomöopathie helfen?

Gibt es vielleicht Untersuchungen oder Studien zu diesem Thema? Habt ihr persönliche Erfahrungen gemacht?

2. Wie kann die wahre Ursache der Depression (alternativmedizinisch) festgestellt werden? Was sieht die Alternativmedizin als Ursache einer (nichtorganischen, d.h. nicht im Zusammenhang mit Krebs oder Autoimmunerkrankungen stehenden) Depression?

Die Schulmedizin nennt als Ursache von Depressionen ja die Ungleichgewichte im Hirnstoffwechsel (Transmitter etc.) und behandelt diese mit Medikamenten. Seltsamerweise muss diese medikamentöse Behandlung bei nicht wenigen Betroffenen über lange Zeit, wenn nicht sogar lebenslang beibehalten werden, um einen Rückfall zu verhindern. Eben diese Tatsache erweckt meiner Meinung nach den Eindruck, dass es sich bei der Behandlung einer Depression im klassischen Sinne nicht um eine ursächliche, sondern eher um eine symptomatische Behandlung handelt. Auch die Wirkung des Johanniskrauts, das ebenfalls den Hirnstoffwechsel regulieren soll, lässt ja nach einiger Zeit nach, bzw. die Depression tritt wieder auf, sobald es abgesetzt wird.

Ich danke euch für Antworten und jegliche Hinweise zu diesem Thema!
Gruß Jana
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DavidW
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Anmeldungsdatum: 24.11.2006
Beiträge: 328
Wohnort: Ruhrgebiet

BeitragVerfasst am: 08.01.07, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Jana!

Zu deiner ersten Frage. Schau mal hier: http://www.heilpraxis-droberg.de/Einblicke/einblicke_0111_psychopharmaka.html
Da gibt es eine ganze Liste an Mitteln aus der Homöopathie. Jedoch sollte eine Homöopathie-Behandlung von einem Spezialisten verordnet werden.
Es soll auch eine Behandlung mittels Akupunktur geben, jedoch habe ich bisher von keinen Erfahrungsberichten gehört und kann daher wenig dazu sagen. Ob die Osteopathie helfen kann, muß ein Fachmann im Einzelfall abklären.

Die wahre Ursache sollte schon mit klassischen Mitteln herrausgefunden werden. Da kann ein Psychiater, Psychologe und bestimmte Heilpraktiker können auch weiterhelfen. Eine mittelschwere Depression kann eigentlich nicht nur mit Medikamenten aus der Schulmedizin behandelt werden. Antidepressiva sind in der Therapie nur Krücken und kein Alleinmittel gegen Depressionen. Inwieweit die betroffene Person auf Psychopharmaka angewiesen ist, hat sehr viel mit der Gesprächstherapie zutun und inwieweit Fortschritte gemacht werden.
Wenn die Person z.B. ständig den Reizen ausgesetzt ist, welche eine depressive Grundstimmung verursachen, kommt es eben schneller zum Rückfall.

Wichtig ist eben auch, erstmal als erstes einzusehen, dass man ein Problem hat und dieses nur mit prof. Hilfe angegangen werden kann.
_________________
Viele Grüße
David

Ein Kompromiß, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, daß jeder meint, er habe das größte Stück bekommen. (Ludwig Erhard)
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Jana_25
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 23.06.2005
Beiträge: 304

BeitragVerfasst am: 09.01.07, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo David,

vielen Dank für deine Antwort, besonders für den Link!

Zitat:
Antidepressiva sind in der Therapie nur Krücken und kein Alleinmittel gegen Depressionen. Inwieweit die betroffene Person auf Psychopharmaka angewiesen ist, hat sehr viel mit der Gesprächstherapie zutun und inwieweit Fortschritte gemacht werden.

Da stimme ich dir voll zu. Leider ist es aber oft so, dass (oft auch auf Wunsch des Patienten) keine Gesprächstherapie stattfindet und die Betroffenen nur medikamentös behandelt werden. Ich habe zwei weitere depressive Angehörige, die lediglich medikamentös behandelt werden und eben trotz Dauerbehandlung keinen "gesunden" Eindruck machen und unter den typischen Nebenwirkungen ihrer Psychopharmaka (v.a. Gewichtszunahme, "Vollmondgesicht", Trägheit) leiden. Eben diese Beispiele sind ziemlich abschreckend bzgl. der klassischen Behandlungsweise.

Wie sieht es denn mit der Gesprächstherapie bei alternativer Behandlungsweise aus? In deinem Link steht, dass die genannten homöopathischen Mittel Ersatz für Psychopharmaka sein können - ist eine Gesprächstherapie dann zusätzlich nötig oder können die homöopathischen Medikamente neben der Harmonisierung des Hirnstoffwechsels auch eine Veränderung der persönlichen Einstellung zu vormals belastenden Ereignissen/Einflüssen bewirken (was ich mir vorstellen könnte), so dass eine klassische Gesprächstherapie entbehrlich wird?

Gruß Jana
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DavidW
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 24.11.2006
Beiträge: 328
Wohnort: Ruhrgebiet

BeitragVerfasst am: 09.01.07, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Jana!

Da stellst du (mir) eine sehr schwierige Frage. Ich versuche dir aber so gut es geht eine Antwort darauf zu geben. Es gibt mehrere wichtige Faktoren:

Ich möchte das Beispiel einer Hypnose erzählen. Hypnotisiert werden kann nahezu fast jeder Mensch! Voraussetzungen dafür sind:
- die Person glaubt an Hypnose
- die Person kann vom Hypnotiseur überzeugt werden, dass man selber hypnotisiert werden kann
- Vertrauen zum Hypnotiseur
Läßt man sich dann langsam auf eine Hypnosesitzung ein, zeigen sich schnell Erfolge. Wenn aber im Hinterkopf Gedanken vorhanden sind wie: "Ich kann nicht hypnotisiert werden, Ich beweise ihm das Gegenteil usw.", dann bringt die ganze Sitzung nichts und es werden sich keinerlei Erfolge zeigen.

So ähnlich ist das auch bei einigen Therapieverfahren, darunter sicherlich auch einige Medikamentöse Behandlungsmethoden in der Homöopathie.

Ein anderer Punkt ist folgender. Wenn ich starke Kopfschmerzen bekomme, reicht es absolut nicht eine Kopfschmerztablette einzunehmen und weiter zu machen wie gerade. Ich brauche viel Ruhe damit die Schmerzen auch schneller oder überhaupt verschwinden.

Ich denke, du merkst worauf ich hinaus möchte.
Meiner Meinung nach, können auch bestimmte Depressionen ohne einer Psychotherapie behandelt werden. Aber Voraussetzung dafür ist, man arbeitet wenigstens alleine an sich bzw. setzt sich damit etwas auseinander. Man muss selber verstehen wie es zu dieser Situation gekommen ist und evtl. warum es auch immer wieder dazu kommt.

Ich persönlich konnte durchaus große Erfolge an Homöopathischen Mitteln beobachten, welche für den seelischen Bereich indiziert waren. Einen Versuch ist es somit auf jeden Fall wert! Aber ich würde an deiner Stelle der betroffenen Person nicht nur eine Medikamentenliste in die Hand drücken, sondern eben auch versuchen zu erklären, was alles noch beachtet werden muss und dazu gehört.

Ich persönlich bin auch kein Freund von allen "Chemiekeulen". Vor etwa einem Jahr hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Ärztin. Sie hatte ein Praktikum mal in einer psychiatrischen Klinik gemacht und sich teilweise extrem gegen die Meinung Ihrer Kollegen gestellt. Teilweise sich regelrecht Feinde dadurch gemacht. Sie hatte folgende Einstellung:
Ihrer Meinung nach sollten (Klassische) Psychopharmaka nur in absoluten Notfällen verabreicht werden. Sie war keine Psychologin, hatte aber immer erst ein langes Gespräch geführt und war absolut der Meinung, wenn alle akuten Probleme vernünftig gelöst werden, dann ist der Erfolg mindestens genauso groß, wie eine reine Psychopharmaka Behandlung. Wenn ich das so beschreibe, klingt das nach der "normalen" Vorgehensweise. Schwierig zu beschreiben, aber Sie hat es irgendwie anders gesehen. (klingt irgendwie blöd)
_________________
Viele Grüße
David

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