Unsere Website verwendet Cookies, um Ihnen eine bestmögliche Funktionaliät zu gewährleisten. Auch unserer Werbepartner Google verwendet Cookies. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Ich stimme zu.
Anmeldungsdatum: 10.01.2007 Beiträge: 4 Wohnort: Wien
Verfasst am: 10.01.07, 10:01 Titel: Was spielt sich da ab?
Meine Mutter ist achtzigjährig vor einem halben Jahr verstorben. Mein Vater ist 97 und allein im Pensionistenwohnheim verblieben. Er war und ist nicht kontaktfreudig und seit einigen Wochen setzte eine rapide Veränderung ein. Er pflegt sich nicht mehr, und liegt meistens nur im Bett, er geht nicht zum Essen ins Restaurant, er sagt er sei zu schwach. Zu den ihn betreuenden Pflegepersonen wird er zusehends aggressiv scheron bei kleinen Anlässen, wenn sie ihn z.B. auffordern etwas zu trinken. Zeitweise wirkt er auch verrwirrt.
Ich habe ihn nun in ein Krankenhaus zur Durchuntersuchung bringen lassen, damit ich nichts übersehe und siehe da. Auf einmal kann er wieder alles, er geht selbständig herum ist überaus freundlich zum Pflegepersonal und folgt den Anweisungen und ist auch orientiert.
Als ich mich gestern bei einem Besuch von ihm verabschiedet habe sagte er zum Abschied " Sag der Mutti sie soll sich keine Sorgen machen, es geht mir gut". Wie vertragen sich diese Extreme? Was läuft hier im Wesen eines betagten Menschen ab? _________________ Es ist wenig Raum zwischen der Zeit, wo man zu jung und der wo man zu alt ist.
Hat er denn den Tod seiner Frau überwunden, hat er getrauert? Ich erlebe auf meiner Pflegestation immer wieder Bew. die in "Etappen" trauern", die sich dann nicht mehr genügend pflegen und auch die Nahrung ablehnen, auch in Ruhe gelassen werden wollen, teilweise auch agressiv werden, bis sich die Phase dann wieder ablöst, essen wieder und sind wie umgewandelt.
Die Verwirrtheit die sie erwähnen kann auch auf einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen sein
Sie hatten ihn in eine Klink einweisen lassen?! Hatte er dort i.v. Infusionen bekommen? So wie sie beschrieben hat die Verwirrtheit deutlich abgenommen?!
Anmeldungsdatum: 10.01.2007 Beiträge: 4 Wohnort: Wien
Verfasst am: 12.01.07, 18:29 Titel:
Nein er hat keine Flüssigkeit Infusionen bekommen, es wurde keine Dehydrierung festgestellt. Ob er genug Trauerarbeit geleistet hat und ob er überhaupt getrauert hat konnte ich nicht feststellen. Mir gegenüber hat er dahingehend keinerlei Regungen gezeigt.
Geschlafen hat er die letzten Monate immer schon viel, aber jetzt gibt es Tage wo er fast überhaupt nicht mehr aufsteht und sich auch nicht bewegt. Meine Sorge ist, dass er sich eine massive Muskelathrophie einfängt und dann vielleicht überhaupt nicht mehr aufstehen kann. Und dann bleibt nur mehr die Pflegestation. Hilfe dahingehend lehnt er ab. Wir haben schon versucht mit ihm auf der Dachterrasse spazieren zu gehen, aber er will nicht und wird aggressiv.
Für einen Rat dankbar
akanthus _________________ Es ist wenig Raum zwischen der Zeit, wo man zu jung und der wo man zu alt ist.
Wurde denn im Kh irgendwas anderes festgestellt? Die Müdigkeit kann vielerlei Ursachen haben , die sollten erstmal abgeklärt werden! Wenn keinerlei Diagnosen vorhanden sind sollten sie auch das Alter ihres Vaters in Betracht ziehen. Viele meiner Leute haben ausgedehnte Schlafpausen, aber ansonsten geht es ihnen gut! Denken sie auch daran, dass sich ihr Vater im stolzen Alter von 97 Jahren befindet Um herauszufinden ob er in sich trauert könnten sie vielleicht ein Bilderalbum ihrer Eltern mitbringen und seine Reaktion abwarten. Meist blühen alte Leute beim Betrachten der früheren Fotos auf! Sie können mir gerne berichten wie es ihnen ergangen ist!
Du schreibst das seine Frau vor 6 Monaten gestorben ist. Vielleicht konnte er noch nicht trauern, weil er es nicht richtig zulässt. Es scheint auch das dein Vater ziemlich depressiv wirkt. Seine frau ist nicht mehr da und da ist alles Sinnlos in seinem leben geworden. Vielleicht will er auch nicht mehr und gibt sich deshalb auf. Dann sollte man ihn gewähren lassen, dafür hat er sein Alter. das im KH alles so "Reibungslos" abgelaufen ist, kann auch an deinem Vater selbst liegen. er wird schon gewußt haben wo er ist und hat sich vielleicht bewußt "zusammen gerissen" um nicht soetwas wie Infusionen etc. zubekommen, denn die sind "nur" Lebensverlängernd.
So wie annette schon sagte, unterstütze ihn bei seiner Trauerarbeit in dem du ihm Fotos zeigst. Rede mit ihm aber warte nicht ab bis er das Gespräch sucht. Fahre mit ihm zum Friedhof und und und _________________ Wenn du zählen kannst, dann zähl auf dich.
http://www.pseudo-memories.de/index.html
Anmeldungsdatum: 10.01.2007 Beiträge: 4 Wohnort: Wien
Verfasst am: 21.01.07, 09:29 Titel:
Hallo Anette und Lydi!
Inzwischen ist er wieder zu Hause im Pensionistenwohnheim und das Spiel beginnt von neuem. Ich habe ihm jetzt einen Rollator besorgt und hoffe, dass er damit ins Restaurant zum Essen geht, bisher klappt es recht gut. Die Idee mit dem Friedhof ist gut, nur liegt der auf einem Hügel, der so steil ist, dass er das Grab auch in einem Rollstuhl nicht erreichen kann. Beim Begräbnis ließ ich ihn mit den Johannitern zum Grab hinfahren. Ich habe anstelle dessen ein Foto vom Grab gemacht, nachdem die Inschriften durchgeführt wurden.
Das mit dem Reden ist auch nicht so leicht. Ich versuche das aber es ist eine Zeitfrage. Ich bin zwar auch schon in Pension habe aber eine Familie mit vier Kindern und sieben Enkelkinder und die unterstützen mich bei meinem Vater nicht, sie mögen ihn nicht und das nicht ohne Grund. Auch meine Fürsorge ist mehr im Angedenken an meine Mutter zu suchen die immer gesagt hat "Ich muß ihn überleben, damit er nicht allein ist".
Ob er sterben möchte oder nicht kann ich nicht beurteilen. Seine Befunde besagen, dass er ein relativ gesunder 97jähriger ist. Auch die Laborparameter sind nicht so übel.
Mal schauen wie es weiter geht.
Akanthus _________________ Es ist wenig Raum zwischen der Zeit, wo man zu jung und der wo man zu alt ist.
Es ist schade das du so wenig Unterstützung aus deiner Familie hast. Das tut mir leid für dich. Du sagst zur Beerdigung haben ihn die Johanniter gefahren, hast du kein Auto? Oder mit einem Taxi? Denn so wie ich dich verstanden habe, kommt man motorisiert schon dahin.
so wie ich dich verstanden habe, ist und war dein Vater kein einfacher Mensch und deshalb fehlt die Unterstützung. Das mußt du respektieren, auch wenn es nicht leicht fällt. Ich hatte auch nie den Draht zu meinem vater und als er vor 7 Jahren starb, ging ich nur zur Beerdigung um andere nicht zuverletzen. Bis heute habe ich nicht das Bedürfniss zu seinem Grab zugehen. Deshalb werden deine kinder und enkel ihren Grund haben. Das solltest du nicht persönlich nehmen
Ich denke mal dein Vater hat sich auf gegeben und will in Frieden gehen. Ich bin Altenpflegerin und weiß aus Erfahrung das alte Menschen das Dahingehen schon ein wenig beeinflussen können. Und da er ein so hohes Alter hat, solltest du ihn gewähren lassen und nichts mit Macht versuchen. Du kennst das ja, auf Druck folgt gegendruck und dein Vater wird eines Tages, was ich nicht hoffe, niur noch sturrer werden. Begleite ihn so lange wie du es kannst und genieße die noch schönen und positiven Dinge in seinem Leben. Man muß auch loslassen können und jeh eher du das kannst um so besser ist es für dich und deinen Vater.
Ich wünsche dir alles alles Liebe _________________ Wenn du zählen kannst, dann zähl auf dich.
http://www.pseudo-memories.de/index.html
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.