Navigationspfad: Home
medizin-forum.de :: Thema anzeigen - Rheumatoide Arthritis - Die Seele leidet mit...
Deutsches Medizin Forum
Foren-Archiv von www.medizin-forum.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Rheumatoide Arthritis - Die Seele leidet mit...

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Rheumatologie & Immunologie
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
kath-rynne
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.06.2005
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 15.02.07, 21:33    Titel: Rheumatoide Arthritis - Die Seele leidet mit... Antworten mit Zitat

Hallo alle zusammen!

Vor circa einem Jahr hatte ich unspezifische Gelenkbeschwerden, die aber vergleichsweise schnell wieder verschwanden. Zu diesem Zeitpunkt stand ich stark unter Stress, da ich mit entscheidenden Klausuren zu kämpfen hatte. Wegen Zeitmangel saß ich die meiste Zeit am Schreibtisch und konnte kaum Ausgleich bzw. Bewegung schaffen.
Ich schob einfach alles auf die Situation.

Nun, fast genau ein Jahr später steht die Diagnose rheumatoide Arthritis. Alles wie aus dem Lehrbuch positiv, was man zum Nachweis braucht. Seit Dezember bekomme ich wöchentlich 20mg Methotrexat. Bis jetzt war leider gar kein Wirkungseintritt zu verzeichnen. Im Gegenteil, alles wurde schlimmer. Zu Beginn der Therapie war nur das rechte Knie und das rechte große Daumengelenk betroffen.
Danach ging es Schlag auf Schlag. Alle paar Tage kam irgend ein neues Gelenk hinzu. Zuletzt habe ich sogar ein Ziehen im Kiefergelenk bemerkt. Mein Facharzt schlug daraufhin sogar zusätzlich Remicade vor. Oder Kortison. Als ob man sich zwischen Pest und Cholera entscheiden müsste.
Von Remicade habe ich nach Einholen einer Zweitmeinung zunächst Abstand genommen. Seit einigen Tagen nehme ich nun Kortison. Die Beschwerden sind zwar nahezu vollständig verschwunden. Von Methotrexat habe ich bis auf die anfängliche Müdigkeit nach den ersten Injektionen, ebenfalls nichts bemerkt (von der ausbleibenden Wirkung einmal abgesehen).


Was mir extrem zu schaffen macht, ist die Situation als solche. Keine Woche vergeht, in der ich nicht einen Arzt einer beliebigen Fachrichtung sehe. Blutabnahmen, Injektionen, Untersuchungen. Die Sprechstundenhilfen meines Hausarztes kennen meine Patientendaten bereits auswendig. Ich fühle mich langsam wie in einem Gefängnis. Und es ist nicht allzu warscheinlich, dass sich viel daran ändern wird. Hinzu kommt noch meine Spritzenphobie. Ich würde ja gerne unabhängiger sein, und mir das MTX selbst verabreichen. Aber das ginge momentan auch nur i.v. Allein der Gedanke an das Gefühl, dass sich einstellt, wenn die Injektionslösung unter die Haut gespritzt wird, lässt mich in leichte Panik ausbrechen. Inzwischen ist es auch i.v. kaum noch zu ertragen.
Ich versuche mich davon abzulenken, nicht daran zu denken. Aber in manchen Momenten bricht alles über mich herein. Ich war bis vor kurzem absolut gesund. Krankheiten waren nach spätestens drei Wochen erledigt. Nun dauert alles schon Monate an, ohne Ende in Sicht.

Wie mir scheint, wird über die psychischen Auswirkungen der Erkrankung kaum gesprochen.


Wie geht es Euch mit der Erkrankung?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gray
Interessierter


Anmeldungsdatum: 19.02.2007
Beiträge: 12
Wohnort: Bayreuth

BeitragVerfasst am: 19.02.07, 06:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo erstmal,
ich bin zwar kein Betroffener, aber ich bin rheumatologische Fachassistentin. Vielleicht kann ich Dir ja den ein oder anderen Rat geben! Zunächst einmal hättest Du von Anfang an begleitend Cortison nehmen müssen, denn das Methotrexat wirkt erst nach ca. 6 bis 8 Wochen, manchmal dauert es auch länger! Infliximab wäre für Dich sowieso nicht indiziert gewesen, da Du erst eine Basistherapie bekommen hast. Es müssen nämlich mindestens 2 fehlschlagen! Selbstverständlich kannst Du Methotrexat selbst spritzen! Normalerweise ist das auch so! In den Bauch oder ins Bein! Ist ne ganz kurze Nadel wie beim Insulin! Habe sehr viele Patienten, die das tun bzw. von nem Angehörigen machen lassen. Auch wenn es soweit kommen sollte, daß Du Infliximab brauchen würdest, kann ich Dich beruhigen! Auch da habe ich sehr viele Patienten, die sehr gut damit klar kommen! Vieles liest sich schlimmer als es ist! Im Endeffekt zählt doch, daß es Dir wieder gut geht und daß Deine Gelenke keine Schäden davon tragen! Menschen mit Diabetes lernen auch damit zu leben! Es muss die richtige Behandlung sein, dann wirst Du sehen, daß Du außer den Medikamenten sogar vergißt, daß Du diese Erkrankung überhaupt hast! Das ist möglich, glaub mir!
Jedenfalls stehe ich Dir gerne mit Ratschlägen zur Verfügung!
Ich hoffe, daß ich Dir damit ein wenig helfen konnte!
_________________
LG Micha


Zuletzt bearbeitet von Gray am 19.02.07, 14:16, insgesamt 3-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Alma
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 04.11.2005
Beiträge: 1093

BeitragVerfasst am: 19.02.07, 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

Bitte keine Produkt /- Handelsnamen nennen und beachten Sie bitte die Pfeil Mediquette.
Daher wäre es nett, wenn Sie Ihren Beitrag entsprechend abändern, so dass nur der Wirkstoff zu lesen ist.
Geändert werden kann das, indem Sie im Beitrag rechts den Button "edit" anklicken.
Vielen Dank. Smilie

Gruß
Alma
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
kath-rynne
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.06.2005
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 19.02.07, 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Vielen lieben Dank für Deine Antwort! Das Kortison habe ich erst deshalb so spät bekommen, da ich bei Beginn der Therapie kaum Beschwerden hatte und die wenigen sich mit Ibuprofen in sehr niedriger Dosierung(ca.800mg) kontrollieren liessen.
Wie aus heiterem Himmel kamen innerhalb von wenigen Wochen nahezu alle Gelenke hinzu.

Was das Remicade angeht, habe ich das von einem weiteren Facharzt ebenso gehört, wie dus beschrieben hast. Ich weiss nicht, weshalb mein behandelnder Facharzt diesen Schritt vorgeschlagen hat.

Das mit dem Spritzen ist aber leider kein einfaches Problem. Über die Technik und die richtige Anwendung mache ich mir keine Sorgen. Es ist einfach das Spritzen an sich. Bis vor kurzem musste man mich in komplizierte Gespräche verwickeln oder anderweitig stark ablenken, um überhaupt mit einem spitzen Gegenstand, der dazu bestimmt ist meine Haut zu durchbohren, in meine Nähe zu kommen.
Wie soll ich da mir selbst etwas spritzen? Und im Moment käme für mich nur i.v. in Frage, da ich bei s.c. allein schon beim Gedanken in Panik ausbreche.


Deine Nachricht lässt mich wirklich ein bisschen hoffen. Ich bin gerade 22 geworden, als die Diagnose indirekt feststand. Und kurz vor Weihnachten war es dann offiziell. Nicht gerade das beste Timing. Ich möchte einfach ein ganz normales und selbstbestimmtes Leben führen. Das hört sich vllt blöd und kindisch an, aber ich hätte gern mal wieder einen Schwipps. Eine Moralpredigt ist hier definitiv fehl am Platz. Mir sind die Risiken durchaus bewusst.


Liebe Grüße
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gray
Interessierter


Anmeldungsdatum: 19.02.2007
Beiträge: 12
Wohnort: Bayreuth

BeitragVerfasst am: 19.02.07, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Gray hat folgendes geschrieben::
Hallo erstmal,
ich bin zwar kein Betroffener, aber ich bin rheumatologische Fachassistentin. Vielleicht kann ich Dir ja den ein oder anderen Rat geben! Zunächst einmal hättest Du von Anfang an begleitend Cortison nehmen müssen, denn das Methotrexat wirkt erst nach ca. 6 bis 8 Wochen, manchmal dauert es auch länger! Remicade wäre für Dich sowieso nicht indiziert gewesen, da Du erst eine Basistherapie bekommen hast. Es müssen nämlich mindestens 2 fehlschlagen! Selbstverständlich kannst Du Methotrexat selbst spritzen! Normalerweise ist das auch so! In den Bauch oder ins Bein! Ist ne ganz kurze Nadel wie beim Insulin! Habe sehr viele Patienten, die das tun bzw. von nem Angehörigen machen lassen. Auch wenn es soweit kommen sollte, daß Du Infliximab brauchen würdest, kann ich Dich beruhigen! Auch da habe ich sehr viele Patienten, die sehr gut damit klar kommen! Vieles liest sich schlimmer als es ist! Im Endeffekt zählt doch, daß es Dir wieder gut geht und daß Deine Gelenke keine Schäden davon tragen! Menschen mit Diabetes lernen auch damit zu leben! Es muss die richtige Behandlung sein, dann wirst Du sehen, daß Du außer den Medikamenten sogar vergißt, daß Du diese Erkrankung überhaupt hast! Das ist möglich, glaub mir!
Jedenfalls stehe ich Dir gerne mit Ratschlägen zur Verfügung!
Ich hoffe, daß ich Dir damit ein wenig helfen konnte!

_________________
LG Micha
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
kath-rynne
Interessierter


Anmeldungsdatum: 20.06.2005
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 19.02.07, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Muss ich das verstehen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Rheumatologie & Immunologie Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
© Deutsches Medizin Forum 1995-2019. Ein Dienst der Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim ,HRB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail jaeckel@medizin-forum.de.