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rueger
Gast





BeitragVerfasst am: 19.03.07, 18:23    Titel: Re Antworten mit Zitat

:!:

Zuletzt bearbeitet von rueger am 30.08.07, 17:42, insgesamt 1-mal bearbeitet
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hjt
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 01.03.2007
Beiträge: 438

BeitragVerfasst am: 20.03.07, 08:54    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Rueger,

in der Pressemitteilung, die Du hier einkopiert hast, steht nicht ein einziges Stück Sachinformation, das auch nur entfernt erklärt, warum sehr früh in dem langen Prozess, der mit immer höheren Blutzuckerverläufen schließlich in den als Typ2 definierten Bereich mündet, die erste Phase der gesund zweiphasigen Insulinantwort auf einen Glukoseeintrag versiegt. Es steht vielmehr darin, dass man darauf keine Rücksicht nehmen und sich vorrangig glukosebetont ernähren soll, obwohl das immer zu hohen BZ-Spitzen nach dem Essen führt und bis weit nach der Diagnosereife zu einem speicherintensiven Anstieg des Insulinumsatzes.

Wie aus der folgenden Skizze leicht nachzuvollziehen, reicht allein das Versiegen der ersten Phase der Insulinantwort für die Gewichtszunahme der so betroffenen aus, vor allem dann, wenn sie sich entsprechend den obigen Empfehlungen glukoselastig und damit hyperinsulinämisch ernähren. Klar ist jedes Gramm an uns Energie, die wir gefuttert und anderweitig nicht verbraucht haben. Und wenn wir zu viele Gramms mit uns rumschleppen, wie immer man das bestimmen will, haben wir uns die halt zu viel einverleibt. Dafür brauchen wir keine Statistik. Die sind nicht aus dem Nichts oder etwa direkt aus zu viel Insulin entstanden.

Zu viel Insulin macht erst einmal nur hungrig, wie die meisten von uns wissen, die schon einmal näher an eine Hypo gekommen sind. Denn ne Hypo zeichnet sich dadurch aus, dass auch dann noch mehr als für den gewissermaßen Leerlauf notwendig an Insulin da ist und vom Blutzucker immer noch weiter wegpackt, wenn der Zuckerspiegel im Blut schon seine normale Untergrenze unterschritten hat. Und das macht eben auch dann Hunger, wenn der Magen nach der letzten Mahlzeit noch lange nicht leer ist und wenn man normal noch lange nicht wieder essen würde, und dann muss man einfach fressen, und zwar mit der ganz natürlich überdeutlichen Tendenz zu Stärke und Zucker. Das ist der Kern des Prozesses, der Insulinmast genannt wird.

Dass mit dem Versiegen der Erstantwort ein zunehmendes Zuviel an Insulin mit der dem BZ-Anstieg hinterher hinkenden immer größeren Zweitantwort den Weg zum Typ2 kennzeichnet, ist wieder endokrinologisches Schulwissen. Und ebenso ist endokrinologisches Schulwissen, dass mit dem Hypo-Fressen von Stärke und Zucker der nächste BZ-Anstieg das nächste Zuviel an Insulin bestellt usw. usw. Und endokrinologisches Schulwissen ist auch, dass es ausschließlich eine Form gibt, in der überzählige Kalorien aus Glukose gespeichert werden, die nicht direkt verbraucht oder in den sehr begrenzten Glykogenspeichern eben gespeichert werden, FETT!

Überzählige Energie in der Form von Fett einzulagern, ist eine Hauptaufgabe von Insulin und die Leistung, der wir als Menschheit unser Überleben verdanken. Denn noch bis vor 100 Jahren war es auch hierzulande keineswegs selbstverständlich, jeden Tag und jede Woche und jeden Monat satt zu essen zu haben. Und diese Speicherleistung gelingt besonders gut, weil die Fettzellen erheblich mehr Insulinrezeptoren als alle anderen Zellen haben, weil sie ihre Kapazität im Gegensatz zu anderen Zellen aus dem Stand unendlich erweitern können und schließlich, weil hohe Insulinspiegel die Verwendung des gespeicherten Fettes blockieren. Denn im normalen Leben signalisieren hohe Insulinspiegel neue Glukose, neue Energie, so dass der Organismus auf die eingelagerte nicht zurück greifen muss und die sparen kann. Auch das ist endokrinologisches Schulwissen.

Das ist die Stichpunktskizze des Prozesses, mit dem aus beinahe jedem noch so schlanken angehenden Prädiabetiker ein beleibter Diabetiker wachsen muss, dem heute viele auch Fachmediziner seine Pfunde so als willkürlich selbstgemacht vorwerfen, als hätten sie den zwanghaften Weg dazu nicht in ihren Schulbüchern stehen, den sie wie schon geschrieben mit ihren stärke- und damit glukosebetonten Ernährungsempfehlungen in aller Regel noch beschleunigen - Insulinmast at its best!

Bisdann, Jürgen
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Leonardo
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Anmeldungsdatum: 14.12.2006
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 20.03.07, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Da kann ich Jürgen nur zustimmen und gleich folgendes Buch empfehlen:
kommerzieller Link entfernt - B. Goretzky
Gruß
Leo
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Leonardo
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 14.12.2006
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 20.03.07, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ganz interessant in diesem Zusammenhang:
http://portal.gmx.net/de/themen/gesundheit/ernaehrung/abnehmen/3778482-Die-Diaet-Revolution,page=0.html
Gruß
Leo
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