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Hallo,
sind Sie eine Kollegin/ ein Kollege?
Haben Sie mit anderen neurologischen Patienten schon gearbeitet?
Wie akut ist der Querschnitt?
Komplette Querschnitte kommen eigentlich (fast) nur bei Schussverletzungen vor. Fast alle anderen sind inkomplett. Kommt der Patient frisch aus der Reha?
Viele Grüße
Johanna Seeländer
Physiotherapeutin
Guten Tag
Nein, ich bin kein Kollege. Nur ein Angehöriger.
Die betreffende Person hatte vor etwas über zwei Jahren einen schweren Autounfall und war danach ein halbes Jahr im Krankenhaus. In den eineinhalb Jahren seit dem hatte die betreffende Person nur Physiotherapeuten, die fast ausschließlich nur durch bewegt haben. Da das Rückenmark aber nicht durchtrennt, sondern "nur" gequetscht ist, haben verschiedene Leute gemeint, dass immer nur durch Bewegen keine Fortschritte bringt. Deshalb meine Frage.
Hallo,
als Angehörige haben Sie genauso ein Recht auf Auskunft. Sie haben Recht mit Ihrer Frage. Man kann bei einer inkompletten Querschnittlähmung durchaus mehr tun, als "nur" durchbewegen. Wo war Ihr Angehöriger in Reha? Wie lange war er/sie in Reha? Eigentlich kommen die Patienten nach einer Reha mit ganz konkreten Vorstellungen über die weitere Therapie. Und ob noch weitere Therapieziele, außer die Erhaltung der Gelenke, denn das möchte man mit dem Durchbewegen erreichen, neben der Kreislauf- und Vitalfunktionsverbesserung, zu erreichen sind, weiß ich natürlich hier im Internet nicht.
Was meinen Sie denn?
Viele Grüße
Johanna Seeländer
Physiotherapeutin
Der betreffende kam nach seinem Unfall in die Unfallklinik Murnau. Dort behielten sie ihn etwa ein halbes Jahr und da bekam er auf seine Reha.
Ein früherer Therapeut (nicht in Murnau) hat ihn ab und zu auf eine Behandlungsbank gesetzt, um mit ihm das Freie setzen zu üben. da er sich mit seinen beiden Armen etwas abstützen kann, konnte er manchmal bis zu 4 Minuten alleine das Gleichgewicht halten. etwas Stabilität im Rumpf ist also wahrscheinlich noch vorhanden.
Welche Übungen würden Sie denn noch empfehlen?
Hallo,
so einfach Übungen kann man nicht sagen, ich müsste den kompletten physiotherapeutischen Befund wissen, um Therapieziele mit dem Patienten gemeinsam stellen zu können und auf diese Ziele dann gemeinsam hin arbeiten zu können. Ein Querschnitt ist ein sehr komplexes Krankheitsbild und erfordert viel Wissen und Erfahrungen.
Zu dem Behandlungsprogramm gehört auch die Anleitung der Angehörigen, wenn es gewünscht und hilfreich ist.
Beantragen Sie doch eine weitere Reha. Nach so langer Zeit ist es durchaus üblich, dass eine weitere Reha genehmigt wird.
Viele Grüße
Johanna Seeländer
Physiotherapeutin
P.S. Freies Sitzen und das Stützen im freien Sitzen sind durchaus gute Übungen....
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