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Angst vorm Älterwerden

 
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Fran23
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 06.08.07, 17:15    Titel: Angst vorm Älterwerden Antworten mit Zitat

Hallo, ich habe ein eigenartiges und peinliches Problem.

Ich habe Angst vorm Älterwerden und diese Angst verfolgt mich bis in den Schlaf.
Das heisst vor allem im Schlaf, in der Nacht ist das allgegenwärtig.

Ich erinnere mich gern an frühere Zeiten, denke, dass der schönere Teil vom Leben vorbei ist,
und es nur mehr bergab gehen kann.
Mich macht das Angst, dass ich mit 39 Jahren fast schon in der Mitte zwischen 20 und 60 Jahren bin.
In 20 Jahren 60.

Ich weiss, wie irrational und vielleicht unsinnig diese Angst des Älterwerdens, Tod, Krankheit, ... ist.
Aber auch durch bewusstes Einreden, beruhigen, Leben hat noch viel schönes zu bieten, ...
verfolgt sie mich hartnäckig.

vielleicht auch irgendwie etwas versäuemn. Aber ich kann doch nicht jetzt anfangen, panisch und
unruhig zu leben, um ja keine Zeit ungenützt verstreichen zu lassen.

Ich weiss es mag lächerlich klingen, aber seit ein paar Monate bin ich irgendwie komplett besessen davon.
Eigenartigerweise habe ich die Angst schon mit 10 Jahren gehabt, ich erinnere mich noch.
Also ich traurig dreinschaute, fragte mich meine Mutter, und ich sagte, ich bin schon so alt.
Diese Angst war irgendwie bei mir schon immer latent vorhanden, aber seit dem 30. Lebensjahr wurde sie immer stärker.

Hängt die Angst vielleicht auch Angst vor Verantwortung, Erwachsenwerden zusammen, oder
kann das auch sein, dass die heuteige zeit, medien und werbung das jugendlich, jugendsein,
strahlend, attraktiv so in den Vordergrund stellen, dass sich das so ins Unterbewusste bohrt?

Kann es sein, dass einige Menschen mehr so empfinden wie ich?
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monika rasch
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 04.10.2004
Beiträge: 242
Wohnort: Gelsenkirchen-Buer

BeitragVerfasst am: 06.08.07, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Fran23
*Kann es sein, dass einige Menschen mehr so empfinden wie ich?*

Klar kann das sein.
Ich erinnere mich da sehr gut an meinen 30. Geburtstag, das war, im Nachhinein betrachtet, der schlimmste genullte bis jetzt.
Das fand ich ganz entsetzlich, mein Gott- 30 schon- alt.

Und was soll ich Dir sagen,als mein Mann dann starb, mit 36- das war ein Augenöffner.
Ich war damals 32 Jahre jung, und ich habe gelernt, JEDEN EINZELNEN TAG.
Nämlich dass die Alternative zum alt werden JUNG STERBEN ist.
Und ich freue mich also jetzt über jedes gelebte , überlebte Jahr.Über jeden Tag, jede Stunde, jeden Freund .Über meine Söhne, meinen Partner, meine Familie.
Über meinen Hund, darüber, dass ich ein Hobby habe und die Zeit dafür.
Einen Beruf, der mir immer noch Freude macht.
Darüber, dass ich eine 86jährige Schwiegermutter habe, die einfach zu neugierig aufs Leben ist um irgendwas zu verpassen.
Vielleicht solltest Du Dir professionellepsychologische Hilfe suchen, damit Du mal Deine Einstellung zum LEBEN neu überdenken kannst.
Die kommt mir doch ziemlich verkorkst vor.
Vielleicht liegt ja auch eine Depression vor, sprech doch erstmal ausführlich mit Deinem Arzt darüber.
Hast Du einen Partner, dem Deine Problematik bekannt ist? Redest Du mit Freunden darüber ?
Sind denn alle in Deinem Umfeld jung,schön, täglich üüüüberglücklich ??
Gibt es keine älteren Leute in Deinem Umfeld, die trotz ihres Alters noch altersentsprechend attraktiv und lebensfroh und mobil sind ?
Es ist so, dass wir alle nicht jünger werden, sicher auch nicht schöner(wobei es dabei auch Ausnahmen gibt).
Aber man muss sehen, dass man sein Leben im jetzt lebt.
Nicht gestern, nicht morgen....HEUTE .
_________________
Gruß aus Gelsenkirchen
moni
------------
Geduld und Zähigkeit helfen uns an schlimmen Tagen viel mehr als Kraft und Raserei
( Jean de La Fontaine )
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Fran23
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 06.08.07, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Deine ausführliche Antwort. Was Dir passiert ist, tut mir leid. Da komme ich mir vor, als ob ich wegen einer Lapalie hier gefragt habe.
Ob ich mit wem darüber rede? Ja, so allgemein, aber entweder kennen meine Bekannten
oder Freunde das nicht so (ich bin allein), oder sie verdrängen es selbst.
Viele jammern schon, scheint aber nicht soo ein Thema zu sein, dass sie ernsthaft beschäftigt. Ja, Psychotherapie habe ich schon gemacht, 3 Jahre, möchte das aber nicht mehr. Es ist langwierig und bringt nichts, glaube ich. Wegen Depressionen habe ich schon Medikamente bekommen, habe aber auch nicht so den Effekt gespürt, obwohl ich zwei verschiedene probierte. Du hast sicher recht, wenn Du sagst, meine Lebenseinstellung könnte oder ist ein wenig verkorkst. Ich werde einmal darüber nachdenken.
Auf der anderen Seite, ja vielleicht geht mir eine Partnerin ab, gleichzeitig fühle ich mich dann aber auch ziemlich eingeschränkt, als ob ich keine Luft zum Atmen bekomme.

Im Unfeld alle jung, schön... Nein, sicher nicht, deswegen habe ich keine Probleme, ich bin auch bei weitem nicht der Älteste in der Firma, obwohl ich schon zu denen gehöre, die am längsten dabei sind.
Vielleicht verlange ich auch einfach zuviel. Immer irgendwie jung bleiben, und ohne grosse Belastung leben.

Das wichtigste ist mir im Kopf klar:
Man sollte dankbar sein und bin es auch, für jedes Jahr, das man lebt.
Aber in mein Unterbewusstsein will das nicht recht rein.

Danke nochmals für Deine Antwort,
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monika rasch
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 04.10.2004
Beiträge: 242
Wohnort: Gelsenkirchen-Buer

BeitragVerfasst am: 06.08.07, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, ich nochmal
* Vielleicht verlange ich auch einfach zuviel. Immer irgendwie jung bleiben, und ohne grosse Belastung leben. *

Dazu nur noch ein Nachsatz von mir.
Ist doch genau das, was ich tue.Ich bin immer noch "irgendwie jung",und ich lebe ohne große Belastung.
Weil ich gelernt habe, wichtiges wichtig zu nehmen- aber auch nur das Wichtige.
Vielleicht darf ich Dir meine Bibel ans Herz legen.
Ein Buch, dessen Inhalt ich für mich verinnerlicht habe.
Gibt es in jeder Stadtbücherei zu leihen, auch als preiswertes Taschenbuch zu kaufen.
Mir hat es geholfen, hilft es noch immer.
Titel
Sorge Dich nicht.Lebe.
Autor Dale Carnegie

Ist schon lange tot, die Beispiele aus dem Buch sind alle aus vergangenen Zeiten, aber die Grundaussage ist immer die Gleiche.
Sorge dich nicht.Lebe.
Weine nicht über verschüttete Milch.Mach es besser beim nächsten Mal.
Wenn nicht heute, wann dann.
Nur Du kannst Dich verändern, das ist sicher.
Du kannst keinen anderen Menschen verändern, aber Deine Sichtweise auf andere Menschen kannst Du verändern.
Schon wieder so lang geworden, bin einfach traurig drüber, wenn Leben so vertrödelt wird.
Da gehts dann mit mir durch. Sehr glücklich
_________________
Gruß aus Gelsenkirchen
moni
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Fran23
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 06.08.07, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ich nochmal Winken
Gerade das Buch von Dale Carnegie habe ich, schon oft durchgeblätter. Eins der besten Bücher, hat mir tatsächlich schon geholfen, und ist auch lebendig und sehr beruhigend geschrieben.

Ich versuche mich natürlich auch, innerlich jung zu bleiben. Versuche mich, nicht alt zu kleiden, wenn man das so sagen kann, bin auch an vielem interessiert...

Das wichtigste habe vielleicht noch vergessen:
Meine Grossmutter ist heute nacht gestorben (vielleicht war das ja auch der unbewusste Auslöser, diese ewigen Gedanken einmal schriftlich niederzuschreiben).
Sie ist jahrelang im Bett gelegen und immer schwächer geworden. Mir hat sie immer leid getan, aber sie hat ihr Leben auch gelebt.
Mein Vater hatte einen Unfal, und ist querschnittgelähmt seit 5 Jahren. Vielleicht macht mich auch der tägliche Anblick trübsinnig, jeden Tag Alter verbunden mit Hilflosigkeit zu sehen. Vielleich hat mir das einen zusätzlchen depressiven Schub gegeben.
(Ich helfe natürlich auch mit, nicht dass da ein falscher Eindruck entsteht).

Die Bibel ist sicher auch eine wertvolle Hilfe, vielleicht sollte ich öfters einen Blick reinwerfen.

Danke!
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