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Meine "Schwiegermutter" ist sehr stark übergewichtig und hat dadurch große Probeme mit den Knien (Arthrose 4. Grades), kann nur sehr langsam und kurz gehen und kann deswegen auch keinen Sport zum Abnehmen treiben.
Durch diesen Zustand rutscht sie immer wieder in schwere Depressionen und nimmt dauerhaft Psychopharmaka.
Jetzt meine Frage: [i]Kann man das Fett (hauptsächlich Bauch, Po, Oberschenkel) operativ entfernen, also einfach rausschneiden?[/i] Für Absaugungen ist es wohl zu viel.
Hallo,
prinzipiell kann man alles "einfach" wegschneiden.
Dennoch wäre das nicht der richige Weg bei drastischem Übergewicht. Es sollten zunächst Wege gefunden werden, dass Übergewicht zu reduzieren - auch, um das operative Risiko zu minimieren.. Wir stellen in unserer Adipositassprechstunde immer wieder fest, wie schwer es ist, von lieb gewonnen Ernährungsgewohnheiten Abstand zu nehmen. Hier hilft eine intensive Ernährungsberatung mit nahezu tgl. Begleitung, Ernährungstagebüchern, Wiegen usw. Auch ist es nicht notwendig, Leistungsport zum Verbrennen von Kalorien zu betreiben. Aber es ist notwendig, bestimmte Gewohnheiten abzulegen: Mal ein Stockwerk zu Fuß gehen, Fahrrad benutzen, Abends eine kurze Rund e zu Fuß gehen usw. Es ist insgesamt wichtig zu erkennen, daß eine Eigeninitiative vor einer OP wichtig ist, um erfolgreich Übergewicht zu bekämpfen. Insgesamt ist dies ein sehr langer Weg, oftmals voller Frustrationen, der aber, ärztlich begleitet (und wesentlich länger als hier erklärt) zumeist langfristig erfolgreich ist. Es gibt schon einige Zentren in Deutschland mit entsprechend spezialisierten Sprechstunden, eine Vorstellung dort kann ich empfehlen.
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert _________________ Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
Meine Schwiegermutter hat schon mehrere Male Ernährungskliniken besucht und an Kursen alltagsbegleitend teilgenommen. Soweit ich (Ökotrophologin) in ihr Essverhalten Einblick habe, ernährt sie sich gesund und auch nicht übermäßig. Sportliche Betätigung fällt ihr durch die Knie-Arthrose äußerst schwer, selbst normales Gehen ist mit dauerhaften Schmerzen verbunden. Fahrradfahren kann sie durch das Gewicht und die dadurch entstandene Angst vom Rad zu fallen auch nicht mehr; mal ganz abgesehen von den Knien.
Nicht gerade förderlich ist wohl auch, dass sie durch die dauernden Schmerzen und die Psychopharmaka kaum und nur mit vielen Unterbrechungen schläft.
BItte entschuldigen Sie den Roman!
Ich glaube nur, dass sie die üblichen Wege einer Gewichtsreduktion bereits erfolglos gegeangen ist bzw. durch ihre Situation nicht gehen kann.
Könnten Sie mir vielleicht eine Adresse etc. nennen, wo wir uns über eine operative Gewichtsreduktion informieren können?
Hallo,
wir stellen bei der Auswertung der Tagebücher oftmals fest, was "nicht übermäßig" heißt, auch hinsichtlich der flüssigen Kalorien.Oftmals sind es gerade diese versteckten Kalorien, die hartnäckig das Gewicht oben halten.
Es wäre, ohne ausführliche Untersuchung gesagt!, der falsche Weg, zunächst Fett wegzuschneiden, da das perioperative Risiko für Wundheilungsstörungen usw. enorm ist. Lassen Sie sich einmal in einer spezialisierten Klinik auch auf Veränderungen am Verdauungsapparat beraten (Magenballon, Magenband, Magenbypass). Diese werden allerdings erst dann durchgeführt, wenn nachweisbar an Gewichtsreduktionsprogrammen ohne Erfolg teilgenommen wurde. Sie finden viele Adressen, wenn Sie mit dem Begriff "Adipositaschirurgie" googeln.
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert _________________ Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
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