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Verfasst am: 19.08.07, 16:44 Titel: "Trainieren" des Gleichgewichts?
Ich würde gerne mal euren Rat hören. Und zwar geht es darum, dass ich seit einiger Zeit meine Stiefoma (Mitte 60) zur Wassergymnastik begleite. Diese ist auf Senioren "ausgelegt" um diese fit zu halten.
Nun unser Problem. Sie hatte vor Jahren einen Schlaganfall, seitdem ist sie sehr schlecht zu Fuß (läuft mit Gehstock), hat Probleme ihre Füße richtig zu heben (schlorkst also meist) und ihre Beweglichkeit ist eingeschränkt. Das größte Problem ist ihr schlechtes Gleichgewicht, sie ist in den letzten Jahren auch mehrmals gestürzt und sich dabei Daumen und Handgelenk ja 2 mal gebrochen.
Ende letzten Jahres haben wir dann mit der Wassergymnastik angefangen. Sie kann nicht schwimmen und hatte anfangs panische Angst vor dem Wasser, sie hatte auch während der Reha ein schlimmes Erlebniss, sie wurde gegen ihren Willen an einer Stange durchs Wasser gezogen
Sie hat damals zugestimmt, es mit der Wassergymnastik zu versuchen, wenn ich immer mit komme.
Die ersten Male hat sie sich immer mit beiden Händen an der Stange am Beckenrand festgehalten, mittlerweile (sofern ich in der Nähe bin) ist ihre Angst verschwunden, solange sie eine Hand an der Stange haben kann. Es macht ihr auch sehr viel Spaß.
Momentan geht sie auch zügig am Beckenrand auf und ab, macht auch andere Übungen, hält sich jedoch immer mit einer Hand fest. Einige übungen macht sie auch ohne festhalten, sofern ich hinter ihr stehe und sie fest halte.
Die Bewegung im Wasser zeigt schon Fortschritte, sie läuft an Land zügiger, hebt ihre Füße besser und ihre Kondition hat sich gesteigert.
Nur wünscht sie sich, eines Tages auch in die Beckenmitte laufen zu können, um dort mit den anderen zusammen Gruppenübungen machen zu können. Aber durch ihr schlechtes Gleichgewicht droht sie bei geringem "Wellengang" zu stürzen. Das wäre wiederum fatal, da wir das Vertrauen zum Wasser langsam aufgebaut haben. Der Kursleiter reagiert immer mit viel Verständniss, sie muss nichts machen, was sie nicht will/kann.
Besteht denn überhaupt eine Chance, dass sie mit der Zeit besser das Gleichgewicht halten kann, praktisch durch Training?
Auf Dauer ist es denke ich mal für sie frustrierend, nicht weiter zu kommen. Die anderen Teilnehmer sprechen ihr immer viel Mut zu, aber ist es möglich, dass sie eines Tages wie die anderen auch in die Beckenmitte gehen kann ohne dass sie droht, umzufallen?
Momentan ist das Schwimmbad wegen Reperatur geschlossen, aber bald geht es wieder los. Sie fühlt sich in der Gruppe super wohl und hat riesigen Spaß daran, ich habe jedoch Angst, dass sie auf Dauer frustriert wird, wenn sie nicht weiter kommt.
Gibte es eine möglichkeit auch außerhalb der eigentlichen gymnastik ein schwimmbad aufzusuchen, vielleicht mit zwei begleitpersonen, die sie in die mitte nehmen können?
Ja, möglich wäre das auf jeden Fall. Das Schwimmbad ist in 2 Gehminuten erreichbar, mit ihr braucht man zwar etwas länger, aber man hat ja Zeit^^
Mit einer weiteren Begleitperson ließe sich denke ich mit etwas Umständen auch was machen, sie vertraut eben nicht jedem. Aber die Frau von dem Kursleiter der Gymnastik ist auch oft da, bei ihr hatte sie ein Mal schon zugelassen, dass sie sich, "eingebettet" in einer Poolnudel durchs Wasser ziehen lässt. Das hatte den Zweck, ihr Vertrauen zum Wasser zu schenken. Nur es darf eben auf keinen Fall etwas passieren, sie würde dann wohl nie wieder sich ins Wasser wagen. Ich habe zwar vom Kursleiter Anweisungen, was ich machen soll, falls sie wirklich mal stürzt, also Beine nach unten drücken (er meinte das können viele ältere Leute dann nicht mehr selbst), nur wäre dann eben alles Vertrauen weg.
Es bringt ja wirklich einiges, dass sie schon besser läuft und auch Freude hat. Ein echter Glücksfall auf dem Land ein Svchwimmbad um die Ecke zu haben, welches solche Kurse preisgünstig anbietet (wobei der Großteil bei ihr von der Krankenkasse bezahlt wird). Sie schwärmt auch immer, wie frei sie sich im Wasser fühlt, dass sie das Gefühl hat, wieder beweglich zu sein. Nachvollziehen kann ich das gut. Hab nach meiner Knieop sehr schnell mit Aquafitness angefangen, da ging ich noch mit Krücken. Das hatte sie damals ja fasziniert.
Ich möchte ihr eben diese Freude nicht in Gefahr bringen.
Kennen sie eventuell Übungen, die für sie geeignet wären? An Hilfsmitteln ist für ein Dorfschwimmbad erstaunlich viel Vorhanden. Über Standart-Wasser"spielzeuge" wie Poolnudeln, Scheiben, Schwimmbretter, Hanteln ect über ein Wasserfahrad und bald kommen Stepper fürs Wasser an. Sofern nicht viel los ist, darf man diese Geräte auch außerhalb der Kursangebote nutzen
Hallo Ramazzotti,
ihr habt schon viel erreicht, damit die alte Dame wieder sicherer wird, klasse!
Ich kann nur sagen, weiter so. Durch den Wasserdruck hat sie mehr Körpergefühl. Durch die Bewegungen gegen den Wasserwiderstand wächst ihre Kraft. Kraft ist auch das, was ihr zum sicheren Stehen im Wasser fehlt. Hier ist Gehen im Wasser, vorwärts, rückwärts und seitwärts sehr sinnvoll. Wobei rückwärts am schwierigsten sein wird, weil sie dabei keine Augenkontrolle über die Beinbewegungen hat.
Gymnastik für den Rumpf hilft ebenfalls, damit sie ihr Gleichgewicht halten kann. Sinnvoll ist nach Schlaganfällen Krankengymnastik nach Bobath.
Durch den Schlaganfall brauch deine Oma länger als ein gesunder Mensch, um sich Geschicklichkeit und Kraft zu erarbeiten. Deshalb weiter so, nicht die Geduld verlieren.
Ich finde es eine absolut gute Leistung von Dir, das Du deiner Oma diese Sicherheit und Freude am Wassersport ermöglichst. Dadurch gewinnt sie sehr viel Lebensqualität!
Mfg, Karin
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