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Wie kann man/ich helfen?

 
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ARK
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Anmeldungsdatum: 30.09.2007
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 30.09.07, 12:45    Titel: Wie kann man/ich helfen? Antworten mit Zitat

Hallo,

Patient:
weiblich, 39 Jahre, normalerweise hochgradig aktiv (macht immer mehrere Dinge auf ein mal) und Perfektion liebend, geschieden, verlobt, ein Kind - 13 Jahre; ab April 2007 zweites Kind im Alter von 13 Jahren durch Lebenspartner in Familie integriert, Gesundheitlich: Schwerhörigkeit

Symptome:
- Antriebslosigkeit
- Entscheidungsschwäche
- Müdigkeit, gepaart mit Unruhe und Schlaflosigkeit speziell in den Morgenstunden
- Unruhe
- starkes Körperzittern - speziell untere Extremitäten (Beine)
- Schwächegefühl
- Schwindel
- gelegentlich "umkippen" bis Bodenlage, wobei Kreislauf in der Waagrechten sofort wieder da ist
- steht unter Streß weil sie "die notwendigsten Dinge nicht mehr auf die Reihe bekommt"
- Zukunftsängste
- Ohr/en "fallen zu"

Geschichte:
Erstmaliges Auftreten der Symptome in leichterer Form im Frühsommer 2006 nach Umzug innerhalb der Stadt und vor dem Hintergrund anhaltender Arbeitslosigkeit (Harz-4-Problematik)
Neuaufnahme einer Arbeitsstelle ab Oktober 2006. Zunächst Versagensängste, danach mit zunehmender Gewöhnung an die Arbeit und Erfolgen Besserung der Situation ab Februar 2007 bis zu "Normalverhalten". Im Juli 2007 Auftreten von starken Rückenschmerzen, für die ärztlicherseits keine Ursache gefunden wird. Diagnose: Psychosomatisches Streßsyndrom
Besserung im Sommerurlaub bis zum physischen und psychischen Normalzustand. Eine Woche nach Sommerurlaub begannen die Eingangs geschilderten Symptome vor dem Hintergrund einer sehr stressigen Arbeitssituation erneut aufzutreten. Aufgrund wiederholter Erkrankung Verlust des Arbeitsplatzes. Danach Eintritt obiger Symptome mit "schwerem" Verlauf.

Bisherige Therapie:
In 2006 zwei Versuche Hilfe bei Psychologen zu bekommen. Prinzipiell bereits im Vorfeld vorhandene Ablehnung wird durch mangelnde Leistung der Psychologen verstärkt. (Aussagen waren: Eins nach dem anderen, Schritt für Schritt. Verdrängtes Kindheitstrauma und "dafür bin ich nicht zuständig". Aber keiner konnte wirklich erklären was in der Frau vor sich geht und eine Therapie skizzieren.)

Bei Auftreten der Symptome 2007 lehnt Patientin zunächst jede Hilfe ab. Aufgrund des schweren Verlaufs und des extremen Körperzitterns, schließlich begleitet von Hyperventilation aufgrund schneller, flacher Streßatmung, wird doch der Hausarzt eingeschaltet. Dieser spritzt zunächst ein Medikament auf der Basis von Valium, empfiehlt eine Psychische Beratung und verschreibt Diazepam 5 mg. Diagnostiziert im übrigen eine psychosomatische Reaktion auf Grund der Lebensumstände und schließt eine organische Ursache aus.

Nach der Spritze kommt die Patientin zur Ruhe, wird jedoch sehr schläfrig und bekommt im übrigen ein völliges Gleichgültigkeitsgefühl, gepaart mit latenter Aggressivität.

Nach Abklingen der Wirkung der Spritze am nächsten Tag nehmen die Symptome wieder zu. Einnahme von Diazepam (1 oder 1/2 Tablette) lässt zwar das Körperzittern abklingen, macht die Patientin jedoch höchstgradig teilnahms- und antriebslos. Begleitend sind Übelkeit und Bewußtseinseintrübung. Patientin antwortet dann nur noch verzögert und sehr leise/schwach.

Hintergrund:
Patientin lehnt nach wie vor das Aufsuchen von Psychiatern/Psychologen/Psychotherapeuten grundlegend ab, da diese ihr nach ihrer Meinung sowieso nicht helfen können. "Die Sprüche, die die mir geben, sagt mir auch jeder andere".
Nach ihrer Meinung entstanden ihre Probleme aus der stressigen Arbeitssituation und werden nun durch die Zukunftsängste aufrecht erhalten. "Ich brauche nur einen neuen Job; aber nicht mehr im Büro". Sie weiß jedoch weder was sie wirlich machen will, noch kann sie sich aufraffen Bewerbungen zu schreiben. Leidet aber andererseits darunter, dass sie "nichts mehr auf die Reihe bekommt"; was in gesunden Zeiten völlig untypisch für sie ist.
Ich denke eher, dass sie an ihrem in der Tat stressigen Arbeitsplatz hauptsächlich wegen ihrer Probleme letztlich nicht mehr zurecht kam.

Fragestellungen (Wie kann man/ich helfen):
1) Gibt es Medikamente, welche zwar die körperlichen Symptome wie das Zittern, die Unruhe und den Schwindel bekämpfen; jedoch die Patientin nicht müde und teilsnahmslos machen? Welche die Patientin also "stärken" und nicht nur "runter holen"?
2) Liegt hier vermutlich eine "echte" psychische Erkrankung vor; oder muss eher von einem hochgradigen Streßsymptom ausgegangen werden?
3) Was kann/sollte in dieser Sache grundsätzlich getan werden?
4) Gibt es Hilfestellungen außer dem Aufsuchen von Psychiatern? Etwa in dieser Lebenssituation helfende Therapien anderer Art?

Hoffe wir erhalten hier viele gute Hinweise und bedanke mich im Voraus.

ARK
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