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Ich brauch Hilfe und Rat!!!

 
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Dortmunder
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 09.10.2007
Beiträge: 1
Wohnort: Dortmund

BeitragVerfasst am: 09.10.07, 12:28    Titel: Ich brauch Hilfe und Rat!!! Antworten mit Zitat

Hallo, ich bin neu hier und bin durch Zufall über diese Internetseite gestolpert. Aber da ich hoffe, hier Hilfe zu erhalten, oder zumindest Tipps, probiere ich hier einmal mein Problem zu schildern. Viele werden denken, dass das überhaupt kein Problem ist, aber ich fühle mich damit unwohl. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, und wie man das Problem nennt und wie man es an der Wurzel packt.
Mir geht es eigentlich sehr gut. Ich bin gesund, bin 33 Jahre alt, stehe gut im Beruf, hatte vor einiger Zeit einen Auslandsaufenthalt, lerne Sprachen in meiner Freizeit, bin sportmäßig aktiv (Tennis und Fitness-Studio) und habe ein TOP-Verhältnis zu meinen Eltern. Demnächst steht eine USA-Reise an, ein Traum, den ich mir schon lange erfüllen wollte und nun erfüllen werde. Aber da ist dieses komische Gefühl: Ich habe ständig das Gefühl oder die Angst (es sind aber keine Panikattacken), dass das Schicksal jeden Moment zuschlägt und zwar gnadenlos. Ständig muss ich dran denke, dass das Telefon gleich klingelt und mein Vater gestorben ist, oder beim Überholen eines LKWs auf der Autobahn ein Reifen meines Autos platzt, das Auto sich überschlägt und ich dabei umkomme. Oder manchmal überkommt der Gedanke, dass ich bei einem normalen Heruntergehen einer Treppe hinfalle und mich am Rückgrat verletze und im Rollstuhl ende. Manchmal sage ich sogar abends ne Verabredung in einer Nachbarstadt ab, weil ich wirklich Bedenken habe, ich könnte auf der Autobahn verunglücken. Ich bin so richtig unentspannt. Ich fühle mich gehetzt und ständig habe ich diese Angst im Nacken sitzen. Aber, es sind definitiv keine Panikattacken, es ist einfach ein Gefühl der Unruhe, Unsicherheit und des Unbehagens. Wie nennt man so was? Was kann man dagegen tun? Ich will nicht zum Hausarzt und mit ihm über so was reden? Kennt sich jemand mit so was aus? Ich wäre über Tipps dankbar...
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HappyBirth
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 16.08.2007
Beiträge: 83

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte früher auch solche Anwallungen von 'Zukunftsängsten', und in drei Richtungen probiert, etwas dagegen zu unternehmen:

>> Psychatrische Behandlung (Symptomunterdrückung anhand Psychopharmaka),
>> Verhaltenstherapie ('Umprogrammierung' - was sich ebenfalls als ineffektiv herausstellte) und
>> eine Kur bei der psychoanalytischen Traumdeutung.

Letztere hat bei mir geholfen, da ich leider oder zum Glück ein geistig recht aktiver Mensch bin (was Du auch zu sein scheinst), das heißt, mir ließ zusätzlich zum "Symptom" die Frage nach der Ursache dieses neurotischen Problems keine Ruhe, bis sie dann endlich anhand etlicher Traumanalysen diagnostisch geklärt wurde: eine Störung des sog. "Urvertrauens" praktisch ab Geburt, durch meine mit ihrem Säugling emotionell überforderte Mutter.

Ob das bei Dir auch der Fall wäre, ließe sich der reinen Statistik nach spekulativ annehmen, jedoch wird Dir solch bloße Vermutung wahrscheinlich ebenso wenig was sagen, wie die begriffliche Ummäntelung als "generalisierte Angststörung" nach ICD 10 F 41.1 - man muß die Ursache seiner Schwierigkeiten in sich selbst entdecken (- die eigentliche Aufgabe des Analytikers ist, dabei zu helfen) und nach und nach verarbeiten... Falls Du erwägen solltest, es ebenfallls mit der Traumanalyse zu probieren, mache Dich auf keine leichte Sache gefasst: es würden einige Dir vielleicht sehr lieb gewordene Illusionen über Bord gehen.

Falls Du weitere Fragen haben solltest, sage gerne Bescheid.

Grüßle,
Happy


Zuletzt bearbeitet von HappyBirth am 11.10.07, 18:31, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Stefan4242
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.01.2007
Beiträge: 337

BeitragVerfasst am: 11.10.07, 17:59    Titel: Re: Ich brauch Hilfe und Rat!!! Antworten mit Zitat

Hallo,

Dortmunder hat folgendes geschrieben::
Wie nennt man so was?

Wenn du meinst, dass eine Diagnose dir weiter hilft: so manch ein Psychiater oder Psychotherapeut würde dir mit solchen Symptomen nur allzu gerne eine "generalisierte Angststörung" nach ICD 10 F 41.1 attestieren. Was dir ganz sicher sehr viel weiter helfen wird Traurig

Die Ängte und Zwangsgedanken, die dich plagen, kenne ich aus eigener Erfahrung nur zu gut. Allerdings hatte ich nie angst, selbst verletzt / getötet zu werden - sondern die Angst, andere durch mein "schuldhaftes" Verhalten zu schädigen. Praktisch: wenn du nicht mehr Auto fahrst, weil du angst hast, dabei tödlich zu verunglücken. So hatte ich angst, dass ich beim Autofahren jemand anderen tödlich verletzen könnte. Was im Prinzip auf's Gleiche hinaus läuft: man traut sich nicht mehr, in's Auto zu steigen und zu fahren Traurig

Zitat:
Was kann man dagegen tun? Ich will nicht zum Hausarzt und mit ihm über so was reden? Kennt sich jemand mit so was aus? Ich wäre über Tipps dankbar...

HyppyBirth hat dir einige Möglichkeiten genannt. An deiner Stelle würde ich damit zu einem guten Psychiater gehen, nicht zum Hausarzt. Dass du aber mit einem Facharzt darüber redest - daran geht IMHO kein Weg vorbei.

Und tue das bitte schnell! Dir ist klar, was sich belastet. Und dir ist sicher auch klar, dass das Ganze nur umso schlimmer werden kann, je länger du damit allein bleibst. Was dann letztendlich für dich die richtige Behandlung ist, musst du - im Idealfall zusammen mit einem guten Facharzt - selbst heraus finden.

Ich drücke dir dafür die Daumen! Und nur Mut - das wird schon wieder! In meinen "besten Zeiten" habe ich das Haus gar nicht mehr verlassen. In den nicht ganz so guten Zeiten habe ich das wieder - bin aber nach spätestens 100 m mindestens ein dutzend mal wieder umgekehrt, um nochmal zu kontrolliern, ob der Herd _wirklich_ ausgeschaltet ist. Heute bin ich "geheilt" - wenn ich aus dem Haus gehe, überprüfe ich alles nur noch ein paar mal. Und kann tatsächlich nach nichtmal 10 Minuten Kontrolle gehen, ohne dann wieder umzukehren Winken

Viele Grüße,
Stefan
_________________
Ich glaube nicht (an einen persönlichen Gott), aber ich kenne eine persönliche Kraft, deren Wirkung kein Widerstand entgegengesetzt werden kann. Ich nenne sie Gott. (C.G.Jung)
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Bernadette-Th.Pr
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 07.10.2007
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 11.10.07, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Dortmunder,

diese Gedanken kommen mir bekannt vor. Ich habe das auch und oft in alltäglichen Situationen. Ich (weiblich, 33) räume z. B. abends meinen Arbeitsplatz akribisch auf, hinterlasse alle Vorgänge mit detaillierten Zetteln etc., weil ich immer denke, was wäre, wenn ich am anderen Tag nicht mehr weiterarbeiten kann. Auch zuhause. Ich kann nichts rumliegen lassen, weil ich denke, wenn ich jetzt verunglücke und jemand in meine Wohnung kommt, dann müßte ich mich für schämen. Ich weiß, dass die Gedanken bescheuert sind, dass mein Risiko nicht höher ist als bei anderen.

Bei mir kommt das vermutlich von einem nicht bearbeiteten und sehr lebenseinschränkenden Trauma aus der Kinderzeit, was mich in völliger Isolation leben läßt.

Stefan, das was Du rätst wegen Arzt: glaubst Du es gibt auch eine andere Möglichkeit? Ich habe panische Angst vor Ärzten und kann keine reale Hilfe suchen. Wobei mich dieses Gefühl jetzt nicht so einschränkt, habe es eher als Macke gesehen.

Gruß B.
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Stefan4242
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.01.2007
Beiträge: 337

BeitragVerfasst am: 11.10.07, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bernadette,

Bernadette-Th.Pr hat folgendes geschrieben::
Stefan, das was Du rätst wegen Arzt: glaubst Du es gibt auch eine andere Möglichkeit? Ich habe panische Angst vor Ärzten und kann keine reale Hilfe suchen.

Wenn du eine gute Behandlung willst, geht IMHO am Facharzt kein Weg vorbei (sicher, du kannst heute auch direkt zum Psychotherapeuten gehen).

Dass du davor große Angst hast, kann ich verstehen. Als ich beim ersten mal beim Psychiater war... mannomann, wie lange habe ich mich dagegen mit Händen und Füßen gewehrt! Weil da ja nur Irre hingehen, und zu denen wollte ich ganz sicher nicht gehören.

Diesen Erstbesuch da habe ich nur überstanden, weil meine Frau mitgekommen ist, die mir Händchen gehalten hat. Nicht nur vorher, sondern auch beim Arzt im Behandlungszimmer. Der hat zwar erst ziemlich komisch geguckt - aber was soll's.

Insofern ist das einzige, was mir dazu aus meiner Erfahrung einfällt: wenn du so eine Angst vor Ärzten hast, dann such' dir einen lieben und vertrauten Menschen, der dich bei diesem schweren Gang begleitet und der dich beschützt. Das ist keine Schande.

Zitat:
Wobei mich dieses Gefühl jetzt nicht so einschränkt, habe es eher als Macke gesehen.

Naja... Ich hatte sehr lange Angststörungen, die unbehandelt blieben. Und die Tendenz, sowas als "Macke" zu sehen, die eigentlich keiner Behandlung bedarf, ist natürlich sehr stark. Weil man sich damit umso länger selbst vorlügen kann, dass man ja "eigentlich" gar nichts hat. Zumindest nichts, weswegen man zum Arzt gehen müßte.

Ich habe mich an meine angstbedingten Einschränkungen halt irgendwie schnell "gewöhnt". Und fand sie dann auch gar nicht mehr so schlimm. In der Kunst, sich selbst gesund zu reden, war ich ein Meister Traurig Seit 10 Jahren nicht mehr im Kino gewesen? Kein Problem - Kino _interessiert_ mich doch gar nicht! Open-air-Konzert? Ach, wie langweilig, da _will_ ich doch eigentlich gar nicht hin! U-Bahn fahren? Noe, _muss_ ich doch gar nicht, da ist mir Fahrrad doch viel lieber! Solche Lebenslügen gab's bei mir im Dutzend billiger. Und ich habe mir nur allzu lange mit aller Kraft vorgemacht, dass ich wirklich an sie glaube Traurig So lange, bis dieses Lügen-Kartenhaus irgendwann in sich zusammen gestürzt ist.


Viele Grüße,
Stefan
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