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Ärzte vor dem Marketing-Karren?

 
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jaeckel
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Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 22.10.07, 15:39    Titel: Ärzte vor dem Marketing-Karren? Antworten mit Zitat

Liebe DMF-Nutzer,

gerade bekam ich folgende kommerzielle PM zugeschickt.

Zitat:
Sehr geehrte Damen und Herren,

herzliche Grüße von dmc digital media center GmbH aus Stuttgart.

Unter dem Thema: "Wie steigern Sie die Qualität der Arzeinmitteltherapie?"
hat dmc einen neuen Kunden gewonnen, der den elektronischen
Berater AiDKlinik in seinem Verordnungsprozess einsetzen wird.

Mehr Informationen finden Sie in der beigefügten Pressemitteilung.

Im Übrigen Sie finden uns auf der Medica in Halle 15, auf dem Stand A11.

Mit freundlichen Grüßen,
Steffi Ahrendt

+++Aktuelle Pressemeldung der dmc digital media center GmbH+++

Die Qualität der Arzneimitteltherapie steigern
Das Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall entscheidet sich für elektronischen Berater AiDKlinik und dmc digital media center GmbH.

Stuttgart, 22. Oktober 2007. Am Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall wird seit Oktober 2007 die Software AiDKlinik eingesetzt: „Wir haben uns für AiDKlinik entschieden, weil wir für unsere Patienten die größtmögliche Arzneimittelsicherheit erreichen wollen“, erklärt Privatdozent Dr. Lothar Jahn, Ärztlicher Direktor des Diakonie-Klinikums. Das Akademische Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg verfügt über 574 Betten in 16 Kliniken und Instituten, und behandelt jährlich rund 20.000 Patienten stationär.

AiDKlinik wurde in der Abteilung Innere Medizin VI, Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie am Universitätsklinikum Heidelberg unter der Leitung von Professor Dr. Walter E. Haefeli entwickelt und stellt seit 2003 die Qualität der Arzneimitteltherapie im Heidelberger Klinikum sicher. Es wird von der ausgegründeten Heidelberger Dosing GmbH gemeinsam mit dem Stuttgarter Systemhaus dmc digital media center GmbH bundesweit vertrieben.

Informationen zu Arzneimitteln und Wirkstoffen können im Intranet des Klinikums binnen Sekunden gefunden und komplette Fachinformationen und Beipackzettel abgerufen werden. Hochentwickelte Datenbanken liefern die aktuellsten Informationen zum Einsatz von Medikamenten während Schwangerschaft, Stillzeit, bei eingeschränkter Nierenfunktion des Patienten und zur Wechselwirkung mit anderen Medikamenten sowie anderen Risikofaktoren, die bei der Behandlung mit Arzneimitteln besonders beachtet werden müssen.

./..

„AiDKlinik ist ein unkompliziertes, selbsterklärendes Arzneimittelinformationssystem, das praxisrelevante, wissenschaftlich validierte Informationen liefert und in das wir eigene Daten, Listen und Behandlungspfade gut einbinden können“, so Martin Scheerer, leitender Apotheker des Diakonie-Klinikums Schwäbisch Hall gGmbH.

Ansprechpartner dmc digital media center GmbH, Stuttgart
Steffi Ahrendt
Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit Systemhaus
Telefon: +49 (0) 711-601747-239
Mobil: +49 (0) 179-4518224
E-Mail: steffi.ahrendt@dmc.de <mailto:steffi.ahrendt@dmc.de>
Internet: www.dmc.de <http://www.dmc.de>

Ansprechpartner Dosing GmbH, Heidelberg
Jens Kaltschmidt
Telefon: +49 (0) 6221 56 38585
E-Mail: jkaltschmidt@dosing-gmbh.de <mailto:jkaltschmidt@dosing-gmbh.de>

Weitere Informationen zu AiDKlinik und der Dosing GmbH unter:
<http://www.aidklinik.de/>
<http://www.dosing-gmbh.de/>

---------------------------------------------
Steffi Ahrendt
Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit Systemhaus
dmc digital media center GmbH
Rommelstraße 11
70376 Stuttgart (Germany)

Telefon: +49 711 601747-239
Telefax: +49 711 601747-141
E-Mail: steffi.ahrendt@dmc.de
Internet: www.dmc.de

Handelsregister: AG Stuttgart HRB 18974
Geschäftsführer: Andreas Magg, Daniel Rebhorn, Andreas Schwend
--------------------------------------------

Vom 14. - 17. November öffnet die MEDICA 2007 in Düsseldorf wieder ihre Pforten.
Kommen Sie uns besuchen und überzeugen Sie sich von der Leistungsfähigkeit
von AiDKlinik und den Integrationsleistungen von dmc.

Sie finden uns in Halle 15, Stand A11.
Mehr Informationen: www.medica.de


Klar, das ist reines Produktmarketing: Aber was sagen wir dazu:

Zitat:
„Wir haben uns für AiDKlinik entschieden, weil wir für unsere Patienten die größtmögliche Arzneimittelsicherheit erreichen wollen“, erklärt Privatdozent Dr. Lothar Jahn, Ärztlicher Direktor des Diakonie-Klinikums.


  • Ein ärztlicher Direktor vor dem Marketing-Karren? Warum tut man so etwas?
  • Was haben die blos gemacht, bevor sie das neue System hatten? Mit den Augen rollen
  • Eine Datenbankanwendung wird zum elektronischen Berater stilisiert?


Leider gibt die Kollegenschaft immer wieder Hinweise darauf, wie man den Ruf und das Vertrauen in die Ärzteschaft mindern kann. Verrückt

Wichtig: Über das besagte Arzneimittelinformationsystem soll damit aber keinesfalls etwas Negatives gesagt sein.
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Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
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BeitragVerfasst am: 22.10.07, 21:42    Titel: Reine Stilfrage, Antworten mit Zitat

würd ich da sagen. Der meine wärs auch nicht.

Aber haben Sie jemals Reklamesprüche gesehen, die die Überschrift trugen: wir wollen lediglich, daß mehr von unserem Produkt XYZ gekauft wird ? Ich mal nicht.

Andererseits ist eigentlich kein Grund offensichtlich, was den Ruf der und das Vertrauen in die Ärzte mindern sollte, wenn sie laut sagen: schaut her, ich verwende da ein niegelnagelneues Produkt, ich halts für gut und werds zu Ihrem Nutzen einsetzen ?

Ich bin ja für mich alleine nicht der Reklamefuzzi der Firma ABC. Wenn aber ich einen Verwaltungsmenschen hätt, mit dem ich mich ordentlich versteh weil er mich nie reinlegt, und der mir ein neues Produkt XYZ zur Verfügung gestellt hat, mit dem ich gern arbeit, und der Verwaltungsmensch sagt, horch, die haben mir zwei Prozent Rabatt gegeben, schreib mal ein bißchen Reklame für die - dann tät ichs mir direkt überlegen, die Reklame zu schreiben.

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jaeckel
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Anmeldungsdatum: 15.09.2004
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BeitragVerfasst am: 23.10.07, 08:51    Titel: Antworten mit Zitat

PR hat folgendes geschrieben::
Andererseits ist eigentlich kein Grund offensichtlich, was den Ruf der und das Vertrauen in die Ärzte mindern sollte


Doch, da hab ich Sie! Winken
Ärzte brauchen zu Ihrer Berufsausübung das besondere Vertrauen der Patienten. Dieses schlägt sich auch in der Bezeichnung "Garantenfunktion" nieder. Neutralität und Ehrlichkeit gehören dazu.

Wer nicht ehrlich und neutral ist, verdient kein Vertrauen.

Marketing ist aber nicht ehrlich. Die Wahrheit wird kommerziellen Interessen untergeordnet. Beispiele dazu kann ich mir sicherlich schenken.

PR hat folgendes geschrieben::
zwei Prozent Rabatt gegeben...dann tät ichs mir direkt überlegen, die Reklame zu schreiben.


Es ist diese weitverbreitete Haltung, die ich kritisiere. Man denkt vielleicht, es schadet ja niemanden. Dabei wird hier für jeden ersichtlich "die Haut zu Markte getragen". Ohne rot zu werden.
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Ihr Achim Jäckel
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
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BeitragVerfasst am: 23.10.07, 16:55    Titel: Marketing ist aber nicht ehrlich Antworten mit Zitat

Genau so isses.

Witzige Koinzidenz. Schraube eben an der Replik auf ein Zeitungsinterview mit einem eben (wegen interner Umstrukturierung) in Frühruhestand (jünger als ich) tretenden Beamten einer sogenannten Versorgerkasse. Es geht um meinen flagranten Verdacht, daß Kassen und Politik im Verein (und unter Irreführung der Bevölkerung) mit den entsprechenden Strukturen jenseits des Rheins die hiesige Krankenhauslandschaft einebnen und mit den hiesigen Patienten die dortigen Überkapazitäten auslasten wollen.
Zitiere mit freundlicher Erlaubnis des Vorsitzenden: "Wenn das Modellprojekt nächstes Jahr aus der Versuchsphase heraustritt, haben auch die deutschen Akutkliniken die Chance, von der Kooperation mehr zu profitieren — vorausgesetzt sie finden zu einem professionellen Marketing."

Boing.

Welche Neutralität wird von mir erwartet, wenn ich Kassenmitglieder alle paar Wochen in das neueste gerade modische Kassenmodell komplimentieren soll ?
Welche Ehrlichkeit wird von mir erwartet, wenn ich Mammapatientinnen ins DMP schwadronieren soll, die vor zwei Jahren in aller Eindeutigkeit innerhalb des DMP schlechter behandelt worden wären als sie außerhalb behandelt worden sind ?
Welches Vertrauen soll noch bestehen, wenn werauchimmer sich die intimsten Daten meiner Patientinnen erschleichen wird, sobald die dolle eCard online gehen wird ?

Das sind die Dinge, die Ehrlichkeit und Vertrauen im Arzt-Patienten-Verhältnis torpedieren. Politisch klar gewollt, behaupte ich, und - im Unterschied zu Ihrem Beispiel - flächendeckend. Bis heute werde ich den Verdacht nicht los, daß genau dies der Kern der Lauterbach'schen "übergeordneten Verantwortung" ist.

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jaeckel
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Anmeldungsdatum: 15.09.2004
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BeitragVerfasst am: 25.10.07, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber PR,

also was bedeutet das jetzt nach Ihrer Meinung?

Können Ärzte ruhig Marketing machen, weil der Ruf sowieso schon ruiniert ist?

oder

Können Ärzte ruhig Marketing machen solange es noch schlimmere Lügner gibt? Im Zweifelsfall ist immer die Politik und die Kasse dran schuld?
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BeitragVerfasst am: 25.10.07, 23:30    Titel: Was das bedeutet: Antworten mit Zitat

Es gibt jede Menge Erwartungen und massiven Druck von außen auf Ärzte, die sie zwingen wollen, Marketing zu machen. Für sich und für Dritte.

Es gibt Ärzte, die der Ansicht sind, ihr Tun allein spreche ausreichend für sie, und die Dritten sollten ihr Marketing ruhig selber machen, wenn sie es für nötig halten.

In beiden Haltungen kann ich nichts grundsätzlich Unärztliches erblicken.

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jaeckel
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Anmeldungsdatum: 15.09.2004
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BeitragVerfasst am: 26.10.07, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Geschätzter Kollege PR,

verstehe ich Sie richtig?

Wenn man als Arzt also Marketing für ein DMP (Disease-Management-Programm: Begriffserklärung) macht, in welchem die Patienten schlechter behandelt werden als gewöhnlich oder als außerhalb, dann ist das ok? Weil man sich dem Druck der Kasse beugt und/oder ein Kopfgeld kassieren kann? Das wäre "nichts grundsätzlich Unärztliches"?
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BeitragVerfasst am: 26.10.07, 13:23    Titel: Asche auf mein Haupt ! Antworten mit Zitat

Ich betreue in der Tat 2 Fälle DMP Mamma. Gestern und vorgestern gingen die Bögen an die DAWS, diesmal per selbstangeschaffter und auf eigene Kosten upzudatender Software erstellt, eine veritable *.PDF auf Diskette kopiert und diese dann per Post geschickt, das "Kopfgeld" dafür deckt diese Kosten bei Weitem nicht.

Einer ist Rezidivfall, der zweite aus dem Jahr 2003. Beide Fälle auf dringenden Wunsch der Patientin im Jahr 2004 eingeschrieben ("ich kenne die Dame von der Kasse aus dem Dorf und will nicht länger dreimal in der Woche am Telefon von ihr bedrängt werden"), beide hatten wegen der Tumoreigenschaften von vornherein keine Sentinel Lymphonodektomie sondern Axillacleaning.
Zu einer der beiden hatte die DAWS/Kasse nach Oktober 2006 dreimal die Neuerstellung der Erstdokumentation nachgefordert, sie sei nie eingegangen, war aber taggleich bei mir abgegangen - wahrer Grund: zum Oktober 06 waren die abgeprüften Parameter ohne Wissen der Patientinnen im Nachhinein geändert, die DMP-Verträge also nichtig geworden -, dreimal bekommen und der Eingang erst beim Drittenmal (Einschreiben mit Antwortschein) bestätigt.

Bei allen anderen meiner leider zahlreichen Mammapatientinnen hatte die wie immer vollständige Aufklärung zum Thema DMP dazu geführt, dass die Patientinnen den Vertrag lieber nicht unterschreiben mochten.

Und wie immer waren ihnen die Callcenter der Kassen erst auf die Füße gestiegen, als sämtliche therapeutischen Weichen längst gestellt waren, eine Schlechterbehandlung per
DMP also nicht mehr möglich war.

Wenn ich das DMP ganz richtig machen tät wie die Kassen, meine Spezialfreundin Schmulla und Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Karlchen Lauterbach zu Köln und von Sinnen das haben wollen, also bereits den ersten Verdacht zum DMP-Fall machen, tät ich jedes Fibroadenom einschreiben. So wie das zB im Hausarztmodell gefordert ist und landesweit in tausenden Praxen Tag für Tag stattfindet, die die Ausschlußdiagnose Diabetes II zum Anlaß nehmen und schlicht Übergewichtige ins DMP Diabetes einschreiben.

Die derzeit im Amt befindlichen Gesundheitspolitiker haben 1997 beschlossen, die Zahl der Patientenärzte um ein Drittel zu reduzieren (war dabei). Andrea Fischer hat das eingeläutet, und ihre Nachfolgerin exekutierts bis heute, Hand in Hand mit dem namentlich bekannten Perspektivagenten des XYZ-Bundesverbands im BMG. Nie zimperlich in der Wahl der Mittel, entsprechend dem Redebeitrag eines mir gut bekannten Redners im Oktober 97. Dazu gehört eben auch, dass man die Existenz eines "genuin Ärztlichen" leugnet oder es zersetzt wo immer man es antrifft, und damit Patienten und Ärzte zueinander in Gegensatz und Widerspruch treibt, damit das ungewünschte Drittel endlich die Segel streicht oder den Schirm zumacht.

PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
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BeitragVerfasst am: 28.10.07, 10:30    Titel: Wär da ja noch ein Wort zur Ehrlichlkeit derer, Antworten mit Zitat

die DMPs ersinnen, auflegen, aufzwingen.

Ich qualifiziere das in aller Eindeutigkeit als die dreisteste konzertierte Volksverdummungsaktion zumindest seit den beiden Erichs, bloß um nicht unbeliebterweise noch etwas weiter zurück in die Geschichte zu greifen.

Der Aufwand war unglaublich. Man hat klar Statistiken fälschen müssen um den Leuten ins Hirn zu hauen, sie seien medizinisch schlechter versorgt als irgend ein Anderer in Europa. Es war nur noch appettitlich, was den Leuten da alles unters Hemd gejubelt worden ist von den unnötig abben Füßen und Busen... (Letzte Woche tat übrigens die an derlei Aktionen stets beteiligte Staatssekretärin im BMG dann den Spruch, es sei an der Zeit dass das Schlechtreden des Gesundheitswesens aufhöre. Aha.
Es brauchte jede Menge Überzeugungsarbeit, damit einst nachdenkliche Schurnalisten in allen Medien das unbesehen so rüberbrachten wie vorgeschrieben. Von denen hatte ja k e i n e r gemerkt, wie Altmeister Lauterbach den Begriff der Qualität doppelbesetzte, denn die von ihm gemeinte "Qualität" ist das diametrale Gegenteil dessen was die Patienten darunter verstehen. Die Quintessenz der Propaganda lautete: den Deutschen bleiben bloß Spezialfreundin Schmulla und ein paar KassenSoFas, um die Qualität ihrer medizinischen Versorgung zu retten. So hat man dem Volk die DMPs verkauft.

Kein klärendes Wort zum Datenklau, der mit den DMPs verbunden ist. Kein Wort über den Datenschutz, denn der ist hinüber. Kein Wort des Bedauerns beim Datenschlamp, der wenig später einriß. Ich nenne den Firmennamen der beteiligten DAWS nicht mehr, seitdem es zur panikartigen Schließung eines Forums geführt hat (der Arm der Firma scheint recht lang zu sein) als ich dort aus ihrem "Leitbild" zitierte. Etliche Jahre lang Schlechterbehandlung und dann klammheimliche Vertragsänderung beim DMP Mamma unter Vortäuschung einer Vertragswidrigkeit Dritter. Zu den anderen DMPs kann ich nichts sagen, kenn sie zu wenig, aber mir reicht das.
Schließlich und ganz zu Anfang: niemand hat offiziell die Wahrheit gesagt gekriegt, dass nämlich DMPs dafür da sind, dass die zwei Leute in Deutschland, die den Risikostrukturausgleich der Kassen angeblich noch durchschauen, eine Idee haben können, in welche Richtung da die Milliarden gerade geschaufelt werden müssen.

Sehnse lieber Herr Jäckel, das sind für mich nicht mehr nur Stilfragen.

PR
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jaeckel
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Anmeldungsdatum: 15.09.2004
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BeitragVerfasst am: 29.10.07, 08:39    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe PR,

wir sind ein bißchen vom Thema abgekommen. Sie kritisieren eine "dreiste konzertierte Volksverdummungsaktion" und das Unterdrucksetzen der Ärzteschaft durch Poltik und Kassen. Was bedeutet dies nun für die Glaubwürdigkeit/Ehrlichkeit der Ärzteschaft. Stehen die dagegen mit ritterlich-sauberer Weste da?
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BeitragVerfasst am: 01.11.07, 12:28    Titel: Bei welcher Aussage hätten Sie mich denn gern ? Antworten mit Zitat

Ich bleib mal bei der meinen. Die lautet:

es gibt in unserem System der ambulanten medizinischen Versorgung noch ein einziges Element, das "die Solidarität" verkörpert. Es ist die Summe der niedergelassenen freiberuflichen Ärzte, die ihr gesamtes Vermögen unter Einschluß ihres Rentenanspruchs der Patientenversorgung zur Verfügung stellen.

Wirklich schlimm ist, dass sie sich von wem auch immer dafür fortwährend verdächtigen und beschimpfen lassen müssen.

PR
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gesundbrunnen
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Anmeldungsdatum: 01.11.2007
Beiträge: 297
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BeitragVerfasst am: 01.11.07, 20:13    Titel: Re: Bei welcher Aussage hätten Sie mich denn gern ? Antworten mit Zitat

PR hat folgendes geschrieben::
Es ist die Summe der niedergelassenen freiberuflichen Ärzte, die ihr gesamtes Vermögen unter Einschluß ihres Rentenanspruchs der Patientenversorgung zur Verfügung stellen.


Angesichts des garantierten Mindestlohns (die Ärzte haben ihn schon!) hält sich das Risiko wohl sehr in Grenzen.... Wenn man zu den bestverdienenden Mitgliedern der Gesellschaft gehört, kann man sich Solidarität doch auch leisten, nicht?
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
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BeitragVerfasst am: 01.11.07, 21:38    Titel: Bitte Beweis antreten Antworten mit Zitat

für den garantierten Mindestlohn

PR
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Anmeldungsdatum: 27.03.2005
Beiträge: 2794
Wohnort: Lörrach

BeitragVerfasst am: 01.11.07, 23:06    Titel: Re: Bitte mal eben den Beweis antreten Antworten mit Zitat

PR hat folgendes geschrieben::
für den garantierten Mindestlohn

PR

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