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Was hat mein Bruder

 
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esma1
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 16.09.2005
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 31.10.07, 11:58    Titel: Was hat mein Bruder Antworten mit Zitat

Hallo,

Mein Bruder war bis vor einem Jahr ein glücklicher beliebter junger Mann der regelmäßig zur Arbeit ging eine Weiterbildung machte, viele Freunde und eine Freundin hatte.

Alles fing mit Problemen am Arbeitsplatz an, zuerst körperliche Schmerzen die Ärzte rieten ihm zu einer Versetzung aber der Arbeitgeber stellte sich konsequent auf taub. Irgendwann konnte er nicht mehr weiterarbeiten und begann auch eine medikanmentöse Therapie gegen seine Depressionen die er deswegen bekommen hat. Anfangs ging es Ihm besser. Er hat viele Wege eingeschlagen um die Probleme am Arbeitsplatz zu lösen, aber es ging so weit, dass er dann gemobbt wurde. Es wurden Ihm Fehler reingedrückt etc...oder es wurde von Kollegen etwas ausgesagt und später konnten sich diese angeblich nicht mehr daran erinnern. Eigentlich arbeitete er sehr gerne und war auch motiviert, doch die Probleme führten dazu dass er die Kündigung eingereicht hat, seine Therapie und Weiterbildung abgebrochen hat und sich seit fast einem Jahr total zurückgezogen hat. Er hat in der Arbeit auch Wahnvorstellungen entwickelt wahrscheinlich auch nicht grundlos, eben aufgrund des psychischcen Drucks. Er war monatelang arbeitslos weil er nicht arbeiten wollte. Eine Arbeit hat er wieder verloren weil er dort nicht mehr arbeiten wollte.(warum sagt er nicht)..

.Fazit ist er hat kein Vertrauen mehr, er glaub immernoch das er Verfolgt oder Überwacht wird. Alle Versuche auf Ihn einzureden helfen nicht. Er sitzt den ganzen Tag vor dem PC und spielt Spiele raucht extrem viel, und trinkt den ganzen Tag Kaffee und nimmt zu weil er sich nicht bewegt. Raus geht er nur zum Zigarettenholen. Eine Beratung beim Gesundheitsamt führte zu einem Antrag auf Betreuung, dem wir aber vor einigen Monaten widersprochen haben. Das Gericht hat den Antrag dann abgewiesen.

In diesem Zusammenhang war auch ein Gutachter bei uns daheim, und hat eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert, es bestehe aber kein Bedarf ihn unfreiwillig unterbringen zu lassen. Ich habe mit dieser Diagnose nur ein Problem, wie aussagekräftig kann diese überhaupt sein, wenn mein Bruder sich nur widerwillig mit Ihm unterhalten hat, und keinerlei körperliche Untersuchungen vorgenommen wurden ? Das er falsche / wahnhafte Vorstellungen hat ist wahr aber heisst das gleich das er schizophren ist?? Kann das auch nicht aufgrund der für Ihn erschütternden Erlebnisse passiert sein die er aufgrund des Mobbings und der Ignoranz am Arbeitsplatz erlebt hat?

In unserer Familie gibt es auch bei entfernten Verwandten keinen Fall von Schizophrenie. Was mich aber nachdenklich macht ist, dass der aufgrund der schmerzlindernden Wirkung von Cannabis dieses geraucht hat. Nicht regelmäßig oder übermäßig aber eben doch geraucht. Und er hat früher diverse Pillen geschluckt um sein Fitnesstraining zu unterstützen (Bodybuilding) damit hatte er aber ca. 2 Jahre vor seiner Erkrankung aufgehört. Was er genau genommen hat wissen wir nicht.

Ich würde gerne wissen wie die Diagnose genau zu erfolgen hat, um sicherzugehen dass auch differenziert wird. Was muss alles untersucht/ ausgeschlossen werden um diese Diagnose stellen zu können?

Auch er leidet unter diesem Umständen auch wenn er es nicht zeigt, sieht die Schuld aber nicht bei sich, sondern meint er könne so nicht wieder arbeiten wenn er ständig überwacht wird. Auch seiner Familie gegenüber hat ein zeitweise kein Vertrauen und meint wir würden mit "denen" arbeiten oder uns ausnutzen lassen. Uns ist klar, dass bei seinem Denken etwas falsch läuft aber wir bringen es nicht übers Herz ihn ohne sein Einverständniss zu einer Behandlung zu zwingen. Er zeigt leider Gottes keine Einsicht.Er hört aber keine Stimmen oder so, ist auch nicht gewalttätig uns gegenüber oder gegen sich selbst. Bei Wutausbrüchen schlägt er gegen Türen oder Möbel. Letztens meinte er er halte das nicht mehr aus und hat geweint. Es tut uns weh ihn so zu sehen aber helfen können wir Ihm nicht. Man hört auch über Neuroleptika nicht unbedingt gute Sachen. Wir haben Angst davor dass er uns das niemals verzeihen würde, dass wir Ihn hintergangen haben (Zwangsbehandlung) Er ist ja auch mit der jetzigen Situation schon gekränkt genug und leidet.

Wie muss eine ordnungsgemäße Diagnosestellung verlaufen und inwieweit kann hier der Arbeitgeber zur Verantwortung gezogen werden, der diese Misere ja zum großen Teil zu verantworten hat ?

Viele Grüße

esma
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cat-at-night
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 01.10.2007
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 02.11.07, 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

stimme Bobbele zu - wenn er nicht will, wird keine Therapie ihn ändern können...

Ob die Diagnose stimmt oder nicht, kann hier natürlich keiner sagen, aber ich persönlich halte etwas von Medikamenten, aber nur, wenn sie zusammen mit normaler Therapie gegeben werden, sonst verdecken sie nur und helfen normalerweise kaum.
Letztendlich wirst du keine andere möglichkeit haben, als ihm die entscheidungsfreiheit zu überlassen, so schwer das auch ist. denn wenn er nichts gegen seine jetzige situation tun will, wird es kaum möglich sein. Du kannst ihm deine hilfe anbieten, doch er muss selbst entscheiden, ob er sie annehmen will.
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atacama
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 25.03.2007
Beiträge: 90

BeitragVerfasst am: 09.11.07, 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

Schizophrenie ist meines Wissens nicht körperlich zu diagnostizieren. "Ausklinken" aus allen alltäglichen Notwendigkeiten, Uneinsichtigkeit und Wahnsystem mit Paranoia lassen mir diese Diagnose plausibel erscheinen.

Der vermutete Auslöser, Mobbing am Arbeitsplatz, liegt nun schon eine Weile zurück, lässt sich nicht mehr nachvollziehen und vermutlich nicht ahnden. Selbst wenn doch, würde er von einem Gerichtsurteil oder selbst einem Schmerzensgeld wirklich profitieren?

Er hat alle Abbrüche selbst entschieden (Arbeitsplatz, Therapie, Weiterbildung). Wie lebt er jetzt, wer geht für ihn einkaufen, wäscht er sich noch, wie will er weitermachen? ISt es denkbar, ihn durch konsequentes Verhalten (Streichen aller familiärer Unterstützung) dazu zu bringen, dass er wieder in die Gänge kommt?

Wenn nicht, stellt ihn unter Betreuung und Euch darauf ein, dass ihr wieder ein Baby habt.
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lolle2006
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 05.10.2006
Beiträge: 355

BeitragVerfasst am: 21.11.07, 06:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
es wurde ja geschrieben wegen dem Betreuer war ein Gutachter zu hause. Das war bei mir auch so und dass gibt es...

Es stimmt so lange ihr Bruder sich nicht helfen lässte, muss er selbst die Verantwortung tragen.

Von einem Betreuer kann ich nur abraten. Es war für mich die Hölle!

Neuroleptika können einem schon helfen. Es gibt auch neuere also die atypischen die nicht mehr so heftige Nebenwirkungen haben.
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hundeline
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 28.02.2008
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 28.02.08, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Was hätte man davon, jd. zur Rechenschaft zu ziehen? Ginge es jd. besser?
Ich habs nicht genau zitiert, sorry.

Meine persönliche Meinung, mit der ich allerdings vermutlich anecke, ist dazu, dass vermutlich kein Mensch freiwillig darauf verzichtet, Schäden an seinem Auto oder Diebstähle, n i c h t zu melden und den Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Frage des advocatus diaboli: Was bringt es, darauf zu verzichten?

Liebe Grüsse
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dietines
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 28.02.08, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend,

es ist schon so einiges darüber geschrieben worden, aber etwas muss ich trotzdem noch loswerden:
nach der Beschreibung könnte schon eine Art von Psychose die Diagnose sein. Es gibt unterschiedliche Verlaufsformen und auch unterschiedliche Ursachen, es gibt auch Psychosen, die durch längeren Cannabis-Mißbrauch induziert werden können, oft ist aber auch der Cannabis-Mißbrauch daraus entstanden, dass dies zur LInderung bereits bestehender psychischer Probleme eingenommen wird.
Ein stationärer Aufenthalt in der Psychiatrie ist wahrscheinlich nicht zwingend notwendig.
Wenn Sie es schaffen, ihren Bruder zu einem Arztbesuch zu motivieren, könnte ein niedergelassener Nervenarzt (oder Neurologe/Psychiater) die richtige Adresse sein. Oft kann ein Motivationsgrund zum Arztbesuch z.B. chronische Schmerzen oder Schlafstörungen sein , und der Arzt kann dann ensprechende Medikamente (ggf auch Neuroleptika) zunächst in dieser Indikation verschreiben. Wenn hierdurch eine Besserung des Wohlbefindens eintritt, dann ist vielleicht ein erster Schritt zu einer vertrauensvollen Arzt-Patient-Beziehung getan.
Leider funktioniert dieser Weg nicht immer, da eine Motivation nicht bei jedem PAtienten zu erreichen ist. Dann kann es zu einem sehr leidvollen Weg kommen, wo es dem Patienten im LAuf der Zeit immer schlechter geht, er dann doch irgendwann einmal fremd-oder selbstgefährdend wird und dann doch in die Klinik kommt, wo er dann erstmalig behandelt wird.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft für die nächsten Jahre!

Viele Grüße von Dietines
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Grinsefee
Interessierter


Anmeldungsdatum: 29.12.2007
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 04.03.08, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag

Erfahrungsgemäss würde ich sogar sagen, es ist eindeutig eine Psychose!

Ich habe das auch schon erlebt, dass gesagt wurde bei einem Psychosepatient, der habe Schizophrenie. Daraus resultierte; Jahrelange Angst (die Person war 18Jahre alt, und Schizophrenie entwickelt sich normalerweise bis zum 25 Lebensjahr spätestens) für nichts... Leider häufen sich die Fälle erstaunlicherweise Geschockt
Die Symptome sind im Grunde die selben, aber trotzdem ist es unerhört, dass es immer wieder vor kommt. Denn es gibt genug Anhaltspunkte (wie schon nur das Alter ect) und Kliniken, wie schon geschrieben wurde, die das erst über längere Zeit beobachten müssen.

Ansonsten würde ich genau das schreiben, was schon Dietines geschrieben hat.

Alles Beste wünsche ich Euch und Eurem Bruder! Smilie

Herzliche Grüsse,
Grinsefee
_________________
Es ist erwiesen, dass , wenn man seine Lachmuskeln für ca. 20 Sekunden nach oben zieht, Glückshormone produziert. Ich habs getestet und es wirkt immer! Versuchs auch Smilie
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Brigitte Goretzky
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 26.08.2006
Beiträge: 1947
Wohnort: Keighley, West Yorkshire

BeitragVerfasst am: 04.03.08, 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe DMF-Nutzer(innen),

wir bitten Sie generell, Medizin nicht mit einer Quiz-Show zu verwechseln. Ferndiagnostik und Fernbehandlung im öffentlichen Internet ist aus verschiedenen Gründen nicht nur für Ärzte sondern für alle immer und in jedem Fall unseriös! Auch ist der Datenschutz im öffentlichen Internet nicht gewährleistet. Oft wird dann die Frage gestellt: Was darf man dann aus Gründen der Seriosität überhaupt? Die Frage ist berechtigt, kann und soll aber beantwortet werden:

DMF-Nutzer(innen) dürfen
- sich epathisch mitfühlend zeigen
- nützliches Wissen o. Transparenzinformationen vermitteln
- Lebenshilfe-Ratschläge darstellen
- eigene Erfahrungen ohne Ratschläge darstellen

DMF-Nutzer(innen) dürfen nicht
- Fern- oder Vermutungsdiagnosen stellen
- Ratschläge im Sinne von Fernbehandlung geben

Bitte beachten Sie dies bei jedem weiteren Posting. Wir danken für Ihre Mitfhilfe.

Mit freundlichem Gruss
Ihr DMF-Moderatorenteam
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Grinsefee
Interessierter


Anmeldungsdatum: 29.12.2007
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 12.03.08, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Moderator/innen,

entschuldigung und danke für den Hinweis.


Mit sonnigen Grüssen
_________________
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