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ein Arzt in einer der Kliniken, in der ich stationär wg meiner Schmerzerkrankung war, hatte mir mal gesagt, dass es bei Patienten mit Opiaten sehr viel schwieriger ist, eine Atemwegserkrankung zu diagnositizieren, da es sein könnte, dass durch die Opiate das Sekret so verdickt und verbacken ist, dass man erst mal gar keine Geräusche beim Abhören hören kann.
Meine Frage ist darin begründet, daß ich seit inzwischen mehr als 3 Wochen mit einer hartnäckigen Atemwegserkrankung der unterem Atemwege kämpfe; es steht bzw stand zweitweise der Verdacht auf eine Pleuritis im Raum, da die subjektiven Symptome darauf hindeuten, auskultatorisch aber "nur" eine gewisse Seitendifferenz zu hören ist.
Mein momentan behandelnder Arzt meint, dass keine weiteren US indiziert seien, es handle sich um eine hartnäckige virale Infektion.
Mir macht aber inzwischen die lange Zeit bzw Hartnäckigkeit der Beschwerden (u.a. atemabhängige Schmerzen unterhalb d. Schulterblattes sowie der permanente Husten, erhöhte, subfebrile Temperaturen) Sorgen.
Ist die o.g. Aussage des Klinikarztes so nachvollziehbar bzw bekannt?
Und wenn ja, wie äussert sich dann eine Atemwegserkrankung unter Opiattherapie?
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Antwort bzw Rat wüßten.
Opioide haben zunächst keinen Einfluss auf die Schleimbildung bzw. Schleimzusammensetzung bei einem Infekt der Atemwege (Bronchitis oder Rippenfell- oder Lungenentzündung). Also sie ändern nicht den Flüssigkeitsgehalt des Schleimes.
Opioide dämpfen den Hustenreiz und führen dazu, dass die Atmung langsamer und evtl. flacher wird. Das kann zur Folge haben, dass weniger Schleim abgehustet wird. Er verbleibt dann im Bereich der kleinen und großen Bronchien und kann diese schlimmstenfalls verstopfen. Dann nehmen die "dahinter" liegenden Bereich der Lunge nicht mehr an der Atmung teil.
Bei Abhören der Lungen, kann man Rasselgeräusche durch Schleimansammlungen hören. In gewissem Umfang kann man dabei hören, ob der Schleim in großen (=grobblasige Geräusche)oder kleinen (=feinblasige Geräusche) Bronchien sitzt. Bezirke der Lunge, die nicht belüftet werden verursachen keine Geräusche. Daher fällt beim Abhören nur auf, wenn wirklich größere Bezirke (=Lungensegmente oder ~lappen) nicht mehr belüftet werden. Dies kann die Diagnostik mittels Abhören erschweren.
Eine Pleuritis (= Entzündung des Rippenfells) kann man durch sog. knarrende Geräusche erkennen oder beim Abklopfen (bei Flüssigkeitsansammlungen im Bereich des Rippenfells = Pleuraerguss) diagnostizieren.
Im Zweifelsfall kann man bedeutend mehr durch eine einfache Röntgenaufnahme der Lunge von hinten und von der Seite erkennen.
Insofern möchte ich der Aussage
Zitat:
dass es bei Patienten mit Opiaten sehr viel schwieriger ist, eine Atemwegserkrankung zu diagnostizieren, da es sein könnte, dass durch die Opiate das Sekret so verdickt und verbacken ist, dass man erst mal gar keine Geräusche beim Abhören hören kann
nicht zustimmen. Wenn die Einnahme von Opioiden indiziert ist, besteht durch die oben geschilderten Wirkungen keinesfalls ein Grund, Oipioide bei einem Infekt der Atemwege abzusetzen.
Gute Besserung und alles Gute wünsche ich Ihnen
MfG W.Gahbler
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Hinweis unter Bezug auf §7(3) der Berufsordnung für Ärzte:
1. Der voranstehende Beitrag ist eine allgemeine Stellungnahme, die, ausgehend von Ihrer Anfrage mit größtmöglicher Sorgfalt verfasst wurde.
2. Bitte wenden Sie Sich unabhängig davon persönlich zur Beratung, Untersuchung und Behandlung an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens!
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aus der Gemeinschaftspraxis
E.Mertens/Dr.W.Gahbler/F.Becker
http://www.schmerzkreis.net
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