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Verdacht auf Schizophrenie

 
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zzyzx
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Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 17.12.07, 00:53    Titel: Verdacht auf Schizophrenie Antworten mit Zitat

Erstmal vorweg damit ich nicht gleich meine erste Rüge bekomme: mir ist klar, dass keine Ferndiagnosen gestellt werden können. Mir geht es eigentlich nur darum mich beraten zu lassen was ich tun soll und ob mein Verdacht tatsächlich zutreffen könnte oder ob das ganze einfach absolut absurd ist.

Ich weiß nicht genau wie ich das ganze jetzt abkürzen kann ohne etwas wichtiges herauszulassen. Denn meine Krankheitsgeschichte ist mittlerweile relativ lang und schreiben könnte ich darüber mehr als genug.

Angefangen hat das Ganze wohl im Kindesalter. Wann genau weiß ich nicht doch war ich wohl schon mit 6 oder 7 Jahren ein schüchternes Kind und schon damals eigentlich die Lehrerin der einzige Ansprechpartner. Mit der Zeit hat sich das irgendwie so weit entwickelt, dass ich wohl mit gar niemandem mehr gesprochen habe. Kontakte habe ich auch keine neuen aufgebaut und tat mich teilweise sehr schwer über die alten Kontakte zu pflegen. Das war dann so schätzungsweise mit 8 Jahren. Dieser Zustand veränderte sich dann aber nicht und wenn dann eher ins negative. Einen genauen Einblick habe ich da leider nicht da es einfach sehr schwer ist so etwas selbst objektiv beurteilen zu wollen. Die einzigen Unterbrechungen dieses Zustandes waren dann eigentlich Tobsuchtanfälle, die dann auch mal mehrere Stunden dauern konnten. Da dieser Zustand so einfach nciht haltbar war schickten mich meine Eltern dann zu einem Psychotherapeuten. Allerdings habe ich auch mit dem nicht geredet und zog es vor die Stunde lang aus dem Fenster zu schauen. Das Einzige was sich veränderte war, dass meine Wut jetzt viel näher an der Oberfläche lag. Es bildete sich mit der Zeit die Idee einer Besessenheit heraus von der ich damals zeitweise auch vollkommen überzeugt war. Schließlich konnte diese Wut ja nicht zu mir gehören wenn ich doch sonst eigentlich ein Kind war, dass es nur allen Recht machen wollte. Diesen "Dämonen" habe ich oft gespürt. Das war dann sowohl äußerlich als auch innerlich. Gesprochen hat er jedenfalls nie mit mir. Es war eher so ein stummer beobachter, der darauf wartet die Kontrolle zu übernehmen.

Dann kam die Phase wo meine Mutter versucht hat mir auf esoterischem Wege zu helfen. Man muss vielleicht dazu sagen, dass sie nicht so genau über mein Leiden bescheid wissen konnte. Ich sprach ja schließlich nicht darüber. Nur 1-2 mal habe ich sowas überhaupt angesprochen in diesen vielen Jahren. Nunja diese Therapien (schamanische Reisen) waren von mir gewünscht (was überhaupt eigentlich das erste war was ich wollte) und zwangen mich praktisch zu einer Auseinandersetzung mit mir selbst. Das hatte dann zur Folge, dass sich meine Situation verbesserte und heute wohl auch niemand mehr eine autistische Person in mir sehen würde (heute bin ich 1Cool.

Was ich ebenfalls als Kind öfter hatte und jetzt mit der Zeit weniger geworden ist sind so Sachen wie "Geister sehen". Also eine Art Gestalt, die die Treppe hochkommt oder irgendwo läuft. Meistens verschwand diese Gestalt ziemlich schnell beim Hinsehen. Doch eben auch nicht immer. Das längste und extremste Erlebnis der Art ist gerade mal 1-2 Monate her. Eine Person (allerdings sah ich sie nur alsweiße Gestalt. Also keine wirklich reale Person) ging über die Straße und verschwand dann zwischen den Autos. Allerdings sah ich dann niemanden von dort weglaufen und suchte auch wirklich alles ab.

Stimmen zu hören ist für mich eigentlich auch eher ungewöhnlich. Ab und an kommt so etwas auch mal vor aber es ist eben nicht die Regel. Was ich jedoch öfter habe sind Stimmen, die irgendwie weit weg zu sein scheinen und die ich deswegen nicht verstehen kann. Der Ton und die Intensität sind sehr vom Tag abhängig. Wenn ich sie denn mal besser verstehen kann scheinen sie meinen Namen zu rufen. Der charakter der Stimmen kann auch sehr unterschiedlich sein. So waren sie einmal zB total laut und irgendwie anschuldigend und ein anderes Mal leise und beruhigend. Eine befehlende Stimme hatte ich bisher nur einmal und ich muss sagen: zum Glück auch nur einmal. Sie wollte mich dazu überreden vom Schiff ins kalte Wasser zu springen um mein Leben zu retten.

Was mich eigentlich dazu veranlasst hat dieses Thema zu veröffentlichen war aber ein Gespräch was ich per Internet hatte. Und zwar hat er gemeint, dass eine Veränderung des Denkens an sich schon ein Hinweis auf Schizophrenie sein kann. Also so Sachen wie in Bildern zu denken. Nun bei mir ist es jetzt schon seit knapp 2 Jahren (fast) Dauerzustand, dass ich keine Gedanken im Kopf habe außer wenn ich mir sie eben mache. So ist dieser Zustand zB unterbrochen wenn mich etwas in diesem Moment wirklich extrem beschäftigt und ich mir den Kopf darüber zerbreche. Ansonsten ist es aber so, dass keine Gedanken in meinem Kopf herumschwirren und wenn dann sind es auch keine Gedanken in Worten sondern eigentlich eher in Bildform. Das ist irgendwie nicht ganz leicht zu beschreiben aber ich hoffe damit kann man wenigstens irgendwas anfangen.

Ob es dieser Zustand ist, der mich belastet kann ich nicht sagen (die Stimmen sind es eher nicht da sie so selten auftreten), doch ich bin praktisch dauernd krank und mein Imunsystem hat praktisch gar keine Abwehrkräfte. Ich könnte mir vorstellen, dass das durch diese Belastung zu Stande kommen könnte. So wurde zB eine chronische Nebenhöhlenentzündung festgestelllt aber die Behandlung hat nur in der Anfangszeit eine spürbare Verbesserung gebracht, die danach wieder zurück ging. Physisch allerdings ist die Krankheit überdurchschnittlich schnell und konstant zurückgegangen.

Weitere (evtl. psychosomatische Beschwerden) sind vor Allem Übelkeit, Asthma und Schwindel. Was dann nicht durchgängig ist ist so eine Art Gefühl des Schwindens der Realität. Also dass ich irgendwie das Gefühl habe nicht mehr wirklich in meinem Körper zu sein oder eben auch einfach gar nichts mehr mitbekomme. Wenn das nicht ganz so stark ausgeprägt ist habe ich oft das Gefühl meine Finger oder meine Lippen wären taub. Was allerdings dann immer so ist (wie zB auch jetzt beim Tippen) ist, dass ich einfach nicht weiß wo ich gerade bin und mich dann wunder wie trotzdem alles weiterläuft.

Das mit dem Dämonen ist übrigens größtenteils weg aber das Gefühl kommt dann doch ab und an mal hoch (alle paar Monate für ne Woche oder so). Extremer wird das ganze unter Schlafentzug (wobei ich sagen muss, dass ich eh Probleme mit Schlaf habe). Das stärkste Erlebnis der Art war dann als ich in der Schule saß und diesen Dämonen direkt vor mir gesehen habe und er auf mich zu kam.

Eine Beziehung zu meiner Mutter habe ich übrigens mittlerweile wieder mühsam aufgebaut und die ist jetzt eigentlich auch relativ gut. Zu meinem Vater gestaltet sich das bisher noch eher problematisch.

Angefangen überhaupt über meine Probleme zu reden habe ich erst anfang diesen Jahres. Vorher habe ich das für mich behalten. Ich schätze mal ich hatte einfach panische Angst, dass das jemand gegen mich verwenden könnte oder, dass ich deswegen ausgeschlossen werde. Diese Überzeugung hat mich immerhin jahrelang davon abgehalten darüber zu reden (ja selbst zu meinen eigenen Eltern) und sogar bis jetzt davon abgehalten mal ernsthaft Hilfe zu suchen.

Ebenfalls beobachten kann ich vor Allem im Moment eine unglaubliche Vergesslichkeit. Es passiert mir praktisch stündlich, dass ich irgendwo stehe und nicht mehr weiß was ich eigentlich holen wollte. So bin ich auch zum Arzt gegangen ohne die Werte abzuholen was ja eigentlich einer der Hauptgründe war warum ich da bin.

Was aber am extremsten im Moment ist ist diese unglaubliche Apathie. Dass sich manische mit depressiven Phasen abwechseln können bin ich ja schon gewöhnt aber im Moment ist beides niicht wirklich da sondern eher ein Zustand wo ich zwar alles als schlimm und nervend finde aber auch keinerlei Antrieb irgendetwas daran zu ändern. Selbst mal den Höhrer in die Hand zu nehmen und bescheid zusagen, dass ich krank bin ist zu anstrengend und teilweise sogar einfach was zu essen.

Das mit dem Essen ist allerdings eher im Moment ein Problem. Im Normalfall esse ich mehr als jeder andere Mensch, den ich kenne. Allerdings ist diese Antriebslosigkeit eigentlich immer präsent.

Der Text ist jetzt doch recht lang geworden. Tut mir leid, dass ihr jetzt so viel lesen müsst. Nunja meine Frage ist jetzt: was ist zu tun? Und kann das eventuell eine Schizophrenie sein? Oder haltet ihr das eher für ausgeschlossen?

vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben sich mein Thema durchzulesen.
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Angelazul
Interessierter


Anmeldungsdatum: 14.11.2007
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 18.12.07, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zzyzx

Meist hat der Patient einen grossen Leidensdruck. Dieser Leidensdruck wäre Veranlassung genug einen Psychiater/Neurologen aufzusuchen.

Manchmal ist der Leidensdruck des Umfeldes sehr gross. Die Menschen in Ihrer Umgebung, am Arbeitsplatz usw. leiden mit Ihnen o. ev. sie fürchten sich. Dies wäre wiederum ein guter Grund zur Abklärung zu gehen.

Was Sie schildern ist schon "merkwürdig", aber ob dies wirklich schon pathologisch ist...

Solche Phasen wie Sie sie beschreiben, klingen eher nach kleineren/mittleren psychotischen Zuständen. Das ist aber noch keine Schizophrenie! Psychosen sind akute Wahnvorstellungen, die können mit Medis behandelt werden. Bei frühzeitiger Behandlung kann man Glück haben u. es bleibt bei einer Psychose. Wenn die Psychose zum Dauerzustand wird, dann spricht man von Schizophrenie. Doch so wie Sies beschreiben, gehören Sie vermutlich u. hoffentlich nicht dazu.

Und trotzdem empfehle ich Ihnen zur Abklärung zu gehen. Es könnte auch was anderes dahinter stecken. Besser einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig.
_________________
Mit freundlichen Grüssen
Angelazul


"Schweigen ist die unerträglichste Form der Erwiderung" (Chesterton)
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zzyzx
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 17.12.2007
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 18.12.07, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

ok vielen Dank.

Abklären lass werde ich es wohl in jedem Fall. Man kann dann ja immernoch entscheiden was zu tun ist.

Wer wäre denn bei solchen Angelegenheiten eigentlich der richtige Ansprechspartner? Der normale Hausarzt? Oder sollte ich dafür eher einen Psychologen aufsuchen?
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Angelazul
Interessierter


Anmeldungsdatum: 14.11.2007
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 18.12.07, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

tut mir leid, das kann ich Ihnen nicht genau sagen, weil ich aus der Schweiz bin. Vermutlich wäre das in Deutschland der Neurologe/Psychiater.

Ich würde auf jeden Fall zu erst zum Hausarzt u. von ihm überweisen lassen zum Facharzt, wenn das denn nötig wäre.

Vielleicht gibt hier Ihnen noch ein Landsmann auskunft.
_________________
Mit freundlichen Grüssen
Angelazul


"Schweigen ist die unerträglichste Form der Erwiderung" (Chesterton)
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cat-at-night
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 01.10.2007
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 28.12.07, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,


kann nur zustmmen, einen arzt um hilfe zu bitten wäre in dem fall sinnvoll. wegen dem "vergessen" wäre es eine möglichkeit, ein paar tage lang aufzuschreiben, was gerade einfällt/wichtig ist. mitbringen und den arzt entscheiden lassen, was dann sinnvoller wäre. könnte mir vorstellen, dass gerade in so einem fall die sache vom neurologen und einem psychotherapeuten abgeklärt werden muss. (kann aber nicht wirklich viel dazu sagen, weil nicht klar ist, ob de problematik wahrscheinlich durch psychisches trauma entstanden ist)


ich wünsche viel erfolg damit!
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Grinsefee
Interessierter


Anmeldungsdatum: 29.12.2007
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 29.12.07, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

gerade bin ich sehr erstaunt,da ich mich teilweise wiedererkenne in dem Bericht.
Vor einigen Jahren bekam ich die Diagnose,evtl auf dem Weg zur Schizophrenie zu sein (bis 25 jährig müsse man aber abwarten,da bis dann mit Sicherheit gesagt werden könne,ob es eine ist). Inzwischen weiss ich aber auch,dass ich das nicht bin.
Eine Art Borderlinepersönlichkeit (aber auch wieder eine völlig untypische-ich schneide mich zB.nicht u.a.-wobei dies angeblich sowieso eine sehr vielfältige Krankheit sei) soll ich nun sein. Schizophren bin ich nicht geworden. Stimmen höre ich trotzdem noch manchmal ganz leicht andeutungsweise. Und ich denke,ich bin einfach zu sensibel und kriege halt manche Dinge mit,die da sind,aber die meisten Menschen nicht mitkriegen (ich bilde mir das nicht ein,es ist eine längere Geschichte). Vielleicht ist das ja hier auch der Fall. Dass die Seelen der Verstorbenen noch weiter existieren glaube ich ja sowieso,und ich denke,die tuhn das eben auch mit dem selben Charakter (darum auch manche,die behaupten zB.helfen zu wollen indem man von einem Schiff ins Wasser springt..die waren wohl im Leben auch ähnlich drauf).
Da Du so jung bist,würde ich auch dringend zu einer Untersuchung gehen. Denn hier kann man nur werweissen,was wiederum ohne entsprechende Behandlung gefährlich sein könnte.
Das mit der Aphatie könnte auch daraus heraus resultieren,dass man irgendwie resigniert,wenn man so lange mit etwas zu "kämpfen" hat und daher eine kleine depressive Phase oder gar Depression kriegen könnte. Jedenfalls ist das bei mir manchmal so,wenn es mir zu viel wird. Das mit dem vergessen hängt auch damit zusammen..
Schizophren bin ich wirklich nicht,also keine Angst,das musst auch Du nicht zwingend sein Smilie
Wenn du magst,melde dich doch bitte wieder.

Alles Gute wünsche ich und ein gutes Neues Jahr! Smilie

LG
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