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Diagnose und viele Fragezeichen

 
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Filou81
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Anmeldungsdatum: 14.08.2007
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: 01.02.08, 17:31    Titel: Diagnose und viele Fragezeichen Antworten mit Zitat

Hallo,


ich hab nun eine entgültige Diagnose und bin etwas überfordert damit. Wäre super nett, wenn man mir das erklären könnte.

Präexzitatonssyndrom im Sinne eines LGL mit pathologischer Ergometrie und intermit. Herzrasen.
OORO 7/02 o.b.
Vorhofseptumaneurysma mit vorbeschriebenem kl. ASD

weiß nicht wirklich was das nun genau bedeutet....


lg isangelle ( 26 Jahre alt, schlank, seit 3 Monaten nichtraucherin)
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Gast H
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BeitragVerfasst am: 02.02.08, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

die Diagnose besagt, dass Sie einen Riß in der Trennwand des Herzvorhofes haben (ASD = Atrium Septum Defect = Vorhof-Scheidewand-Defekt) und Symptome einer Herzrhythmusstörung (LGL = Lown Ganong-Levine-Syndrom= eine vorzeitige Kammererregung mit der Folge von u.a. Herzrasen ). Pathologische Ergometrie bedeutet, dass beim Belastungs-EKG irgendwelche Werte nicht normal waren.

Ob und wie es therapiert wird, muß der Kardiologe anhand der Gesamtdaten entscheiden. Kleine ASDs kann man manchmal mehr oder weniger ignorieren, ganz selten verschließen sie sich auch von selbst. Manchmal reicht auch die nur medikamentöse Behandlung der Symptome. Bei mehrfachen und/oder größeren/symptomatischen ASDs ist meistens eine operarative Verschließung notwendig.


Zuletzt bearbeitet von Gast H am 02.02.08, 20:57, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Filou81
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 14.08.2007
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: 02.02.08, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die verständliche Antwort!
Ich werde nun mit Betablockern behandelt.
Ich frage mich nur, ob ich diese nun mein leben lang nehmen muss.
Stimmt es, dass das LGL Syndrom eher selten ist? Und wo liegt der Unterschied zwischen dem WPW und dem LGL - Syndrom?
Die EKG Veränderung beim Belastungs EKG ist eine deutliche ST- Streckensenkung, weslhalb auch 2002 ein Herzkatheter gemacht wurde, der jedoch ohne Befund war.
Ich frage mich nur, warum ich jetzt ganz plötzlich diese immer wieder kehrenden Tachykardien habe, seit Oktober diesen Jahres und vorher bis auf starkes Herzstolpern solche Symptome nie hatte. Dieses LGL- Syndrom ist doch angeboren oder? Inwieweit spielt da dann Stress und Psychische Probleme eine Rolle? neigt man mit diesem Syndrom dann eher zu extremen Tachykardien, Atemnot usw:?
Ich weiß ja dass ich eigentlich ganz normal weiter leben kann, denn lebensgefährlich ist es ja nicht nur fühl ich mich seit Wochen schon stark beeinträchtigt und ohne diese Tabletten geht es mir sehr schlecht.
Aber ich kann die ja jetzt nicht mein leben lang nehmen?
Hm vielleicht ein paar dumme Fragen, aber es belastet mich doch sehr.
Und noch eine letzte Frage, ab welcher Anzahl sind Extrasystolen pathologisch bzw. gefährlich. Ich hatte im 24 Stunden EKG über 200 und fühlte mich sehr schlecht, die Ärtzin meinte jedoch, das dies normal sei...

danke schonmal im Voraus

lg Isangelle
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Gast H
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BeitragVerfasst am: 02.02.08, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Häufigkeit und Unterschied WPW-LGL
das LGL-Syndrom ist ausgesprochen selten, man schätzt mindestens um den Faktor 10 niedriger als WPW (hier ca. 3 von 1000 Personen). Der Unterschied dieser beiden sog. Präexcitationssyndrome ist, dass beim WPW ein deformierter QRS-Komplex (Stichwort: Deltawelle) vorliegt, während er beim LGL normal aussieht. Der QRS-Komplex ist die Abbildung der Kammeraktion im EKG. Rein technisch passiert das, weil der Ventrikel über das His-Bündel (und nicht wie bei WPW über das Kent-Bündel) errregt wird. Einige Sonderformen der Präexcitation machen LGL und WPW manchmal zum Verwechseln ähnlich (Stichwort concealed WPW), ferner kann auch bei WPW manchmal die Delta-Welle fehlen. Sie sehen schon, kaum zum Durchblicken, meine Kenntnisse sind da leider auch nicht besonders sattelfest.

Externe Beeinflussung der Präexcitation
Körperlicher oder psychischer Streß, Medikamente und vagale Beeinflussung können indirekt (durch Verädnerung der AV-Überleitfähigkeit) Einfluß sowohl auf die Häufigkeit der Tachykardieepisoden als auch auf das Vorhandensein der Delta-Welle haben.

Einnahme ß-Blocker
Die ß-Blocker können in den meisten Fällen ein Leben lang eingenommen werden, wenn der Nutzen für die Gesundheit größer ist als die Nebenwirkungen. Probleme gibt es relativ selten, subjektiv wird die "Herunterregulierung" allerdings anfangs oft unangenehm empfunden, der niedrige Puls und evtl. Allergieverstärkung sind manchmal ein Problem.

Gefährlichkeit von Extrasystolen
Die Gefährlichkeit solcher Extraschläge muß immer im Kontext mit dem Organzustand des Herzens gesehen werden. Dann muß noch zwischen supraventrikulären und venrtikulären Extrasystolen unterschieden werden, als dem Ursprung in den Vorhöfen oder den Kammern. Bei gesundem Herzen sind 200 Extrasystolen in der Tat kein Problem, einige Extraschläge pro Stunde haben die meisten Menschen. Inwiefern bei Ihnen ein Zusammenhang der Extrasystolen mit dem ASD und dem LGL besteht oder ob es sich um drei isoliert vorliegende Diagnosen handelt, müßte der Kardiologe anhand der EKG-Bilder feststellen.
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Filou81
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Anmeldungsdatum: 14.08.2007
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: 02.02.08, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen lieben Dank und mal ein grosses Lob an sie und das ganze Team!!!!!!!!!!!!!!
schönes Wochenende!!!


lg isangelle
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Filou81
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Anmeldungsdatum: 14.08.2007
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: 21.07.08, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hab nochmal eine Frage....
muss ich jetzt eigentlich mein lebenlang diese Betablocker nehmen????
Sobald ich es einmal vergesse, hab ich wieder ne Tachykardie, aber ein lebenlang Medikamente nehmen!??! Vor einer EPU hab ich zu grosse Angst, da es schon beim Herzkatheder zu einer Komplikation kam, wo ich dann erstmal auf der Intensivstation lag...

lg isangelle
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Filou81
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Anmeldungsdatum: 14.08.2007
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: 21.07.08, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

oh, man sorry, das hab ich ja schon im Februar gefragt...

aber kann es nicht auch sein, dass es irgendwann auch ohne medis geht???

sorry

lg isangelle
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Filou81
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Anmeldungsdatum: 14.08.2007
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: 09.09.08, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo schonwieder ich sorry,

aber ich hab ne Frage und hoffe mir kann da jemand weiterhelfen..
Also ich bin ja seit Januar eigentlich recht gut mit Betablocker eingestellt, hab keine Tachykardien mehr und die Extrasystolen sind auch weniger geworden...aber jetzt ist es plötzlich so, dass ich wenn ich nur eine kurze Strecke laufe oder Treppen steigen muss öfters das Gefühl habe nicht mehr richtig Luft kriegen zu können. Es fühlt sich z.T so an als wenn sich die Lungen nicht so gut mit Sauerstoff füllen, zudem kommt dann starker Schweißausbruch... joggen geht aber so gut wie fast immer ohne Probleme und auch Fahrradfahren macht keinerlei Probleme am stärksten merke ich es bei Kurzstrecken, eiligem Laufen und eben Treppen steigen..
sollte ich jetzt nochmals zum Kardiologen?
Hat das mit dem Präexzitationssyndrom überhaupt was zutun???
Fühl mich oft schlapp, müde und kraftlos...

lg Isangelle
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jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 09.09.08, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe isangelle,

das kann vom Betablocker kommen. Man kann sich das umgangssprachlich so vorstellen, dass der Betablocker insbesondere dann eine gewisse (gewollte) Drosselung der Herzfunktion bewirkt, wenn normalerweise das Adrenalin plötzlich auf das Herz und den Kreislauf wirkt.

Bei kurzen anstrengenden Strecken kann das zu einer sog. Sauerstoffschuld führen, was subjektive Luftnot bzw. schnelles Außeratmensein bewirkt.

Beim Joggen mach sich das nicht so bemerkbar, das Sie sich langsamer auf das richtige Niveau (Sauerstoffverbrauch / Herzeitvolumen) einpendeln.

Zitat:
Fühl mich oft schlapp, müde und kraftlos...


Wenn der Blutdruck normal dabei ist, sollte das nicht vom Herzen kommen. Allerdings können diese Symptome Zeichen einer Depression sein, die als Nebenwirkung bei Betablockern nicht selten vorkommt.
Alles Gute!
Ihr
Dr. med. Achim Jäckel
Facharzt für Innere Medizin
www.medizin-forum.de

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Filou81
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Anmeldungsdatum: 14.08.2007
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: 09.09.08, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Ihre so schnelle Antwort und ihre Erklärung... also wenn das vom Betablocker kommt, dann muss ich ja eingentlich nicht nochmal einen Kardiologen aufsuchen oder sollte man dann nochmal die Betablocker umstellen...

hm zum Thema Betablocker und Depressionen, dass ist bei mir ne ganz üble Mischung da ich leider schon seit meiner Kindheit an rezidivierenden Depressionen leide und die letzte mittelschwere Depression im april hatte...
Naja, Bulimie habe ich auch noch, dass wird sich körperlich vermutlich auch auswirken....
Schwierig weil immer was neues unangenehmes dazukommt....

lg und danke Isangelle
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jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 09.09.08, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe isangelle,

der Betablocker erklärt es. Aber über das Internet kann man niemals sagen, dass das in Ihrem speziellen Fall wirklich so ist. Das geht über das Internet prinzipiell nicht. Diese das Herz quasi bremsende Seite des Betablockers gehört ja zum gewünschten/gewollten Wirkmechanismus. Wenn das verstanden ist, wissen Sie auch die Antwort. Winken

Alles Gute!
Ihr
Dr. med. Achim Jäckel
Facharzt für Innere Medizin
www.medizin-forum.de

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Filou81
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Anmeldungsdatum: 14.08.2007
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: 10.09.08, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Verstanden hab ich das schon Winken

Trotzallem macht es halt angst und ist mehr als unangenehm und sooo alt bin ich halt auch noch nicht um ständig mit Nebenwirkungen oder ständig neuen Symptomen kämpfen zu müssen Geschockt


danke lg isangelle
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Filou81
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Anmeldungsdatum: 14.08.2007
Beiträge: 116

BeitragVerfasst am: 11.09.08, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Die Atemnot wird leider immer schlimmer, mit extremen Schweißausbrüchen, totale körperliche Schwäche und Druckgefühl in der Brust, sowie Z.T Übelkeit... es schränkt mich sehr ein und jetzt werd ich doch nen Arzt aufsuchen, weil es mir einfach Angst macht...
Vielleicht bin ich auch ein kleiner Hypochonder mag sein, hab ja auch immer was, aber das Leben macht so keinen Spass...

lg isangelle
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