Navigationspfad: Home
medizin-forum.de :: Thema anzeigen - Mutter hat Bulimie....Hilfe?!
Deutsches Medizin Forum
Foren-Archiv von www.medizin-forum.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Mutter hat Bulimie....Hilfe?!

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Psychiatrie
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Kitty1987
Interessierter


Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 03.02.08, 20:45    Titel: Mutter hat Bulimie....Hilfe?! Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hoffe, dass ich dieses Thema hier richtig gepostet habe, falls nein: Tut mir leid.

Es geht im folgendes:

Meine Mutter, 44 Jahre alt, 173cm groß, ca. 65kg hat Bulimie.

Und das schon seit geschätzten 6 Jahren.
Es fing an als meine Eltern sich getrennt haben, sie fing an extrem viel Sport zu machen und jedes mal wenn sie gegessen hat, hat sie sich danach übergeben.
Selbstverständlich hat sie versucht es zu verbergen, aber man merkt das, bzw. riecht es auch nachdem sie im Bad war.

Sie hat damals knapp 45Kg abgenommen, hat dann noch ca. 53Kg gewogen, viel zu wenig für ihre Körpergröße. Dann hat sie auf anraten von vielen Ärzten nun wieder bis auf fast 65Kg zugenommen.
Sie sieht jetzt viel viel besser und gesünder aus, das findet sie selbst aber nicht. Jeden Tag darf ich mir anhören wie fett sie sich findet usw.

Mittlerweile hat sie dadurch auch gesundheitliche Probleme. Sie hat andauernd eine Magenschleimhautentzündung, hat immer Halsschmerzen (laut HNO-Arzt durch die "Gastritis" wegen der Magensäure usw.), die Zähne sehen noch gesund aus, aber dafür sind die Fingernägel extrem kaputt.

Ich habe jetzt mal einige Seiten im Internet durchgelesen über Bulimie und bin bei Wikipedia auf etwas gestoßen:

"Oft begleiten folgende seelische und/oder soziale Probleme die Bulimie:

* Missbrauch von Alkohol, Drogen, Medikamenten, starkes Rauchen
* autodestruktives Verhalten, Selbstverletzungen oder -verstümmelungen
* unkontrolliertes Mode- und Konsumverhalten, übertriebenes Geldausgeben, so genannte Frustkäufe, nicht selten auch Kaufsucht und Ladendiebstähle
* soziale Isolation, aber auch das Gegenteil: eine Überanpassung an Gruppe, Familie, Leistungszwang, Karrieredrang (jung, dynamisch und erfolgreich)
* Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle, Unzufriedenheit über die eigene Geschlechtsrolle, zum Beispiel die Ablehnung der Weiblichkeit und Sexualität allgemein"


Davon passt einiges.

1. Meiner Meinung nach ist sie "Alkoholikerin", da sie jeden Abend mindestens 1 Flasche Wein trinkt. Dazu raucht sie Täglich mindestens 35-40 Zigaretten.

2. Jeden Tag kauft sie sich neue Anziehsachen, die dann im Schrank bleiben weil sie "zu fett" dafür ist. Kaufsucht hat sie bestimmt auch, zumindest ein unkontrolliertes Kaufverhalten. Meine Mutter hat monatlich zum Leben für 4 Personen fast 800€ zur Verfügung, Miete usw. ist da nicht mehr mit drin, nur zum leben, das heißt 200€ pro Woche nur für Nahrung, Kleidung, Freizeit, ich denke, dass das viel Geld ist, aber jeden monat um den 14.-15. rum muss ich ihr nochmal 400-500€ zustecken und wenn ich kein Geld habe irgendwelche Dinge verkaufen, damit wir durchkommen. Also ein ziemlich "gestörtes" Verhältnis zu Geld.

3. Mit Freunden geht sie gar nicht weg. Sie meint immer es würde jeder über sie Reden.

4. Depressionen und Minderwertigkeitskomplexe hat sie auch ziemlich doll.


Dazu kommt dann noch, dass sie andauernd davon anfängt, ob ich mich denn um meine kleinen Brüder kümmern würde, wenn sie mal tot ist und sie müsste ja auch nur noch 10 Jahre leben (da meine kleinen Brüder 8 sind) usw...

das alles belastet mich natürlich auch extrem.

Gerade auch, weil auch ich dadurch kein "Leben" mehr habe. Ich bleibe andauernd zu Hause, damit sie nicht noch mehr aus Frust trinkt, weil ich mal unterwegs bin. Ich verkaufe alle meine Dinge die ich mir hart erarbeitet habe damit wir den Rest des Monat etwas zu Essen haben usw.

Ich will nicht jammern, ganz und gar nicht, aber da muss etwas gemacht werden.

Das Problem ist nur: WIE?

Ich kann nicht einfach zu meiner Mutter gehen und ihr sagen, dass sie zu einem Psychiater gehen soll. Sie hat ja auch schonmal eine Überweisung vom Hausarzt bekommen, hat aber nie einen Termin gemacht.

Kann ich nicht mit ihrem Hausarzt reden und der spricht mit ihr wenn sie das nächste mal da ist?


Wie würdet ihr das anstellen?


Danke schonmal.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
dietines
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 05.02.08, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend,

es gibt sicherlich kein Patentrezept in Ihrem Fall.
Ihrer Schilderung nach ist Ihre Mutter schwer krank, und es wäre gut, wenn sie zu einer Behandlung motiviert werden könnte. Hierzu müsste sie selbst aber erkennen, dass sie krank ist. Wissen Sie eigentlich, wie Ihre Mutter über den eigenen Zustand denkt? Vielleicht können Sie durch vorsichtige Gespräche doch einen Kontakt herstellen.
Mit dem Hausarzt zu sprechen ist sicherlich eine gute Möglichkeit, die Sache anzupacken.
Für SIe selbst Kitty , ist es eine vertrackte Situation: eigentlich können SIe die Situation nicht gutheißen und haben schon gemerkt,dass Sie an Ihre Grenzen gelangen, andererseits wollen Sie Ihre Mutter und die Geschwister nicht hängenlassen und spielen das Spielchen mit .
Ich glaube, Sie müssen sich viel Hilfe suchen, damit Sie in Zukunft auch Ihr eigenes Leben gestalten können. Der Weg zum Hausarzt ist ein guter erster Schritt, vielleicht kann er Ihnen weitere Tipps geben. Da wohl auch eine Suchtproblematik besteht, könnten Sie auch Kontakt mit einer Suchtberatungsstelle aufnehmen, es findet dort auch immer Beratung von Angehörigen statt und es existieren auch Selbsthilfegruppen für Angehörige von Suchtkranken.
Bleiben SIe am Ball und suchen SIe das Gespräch mit anderen!

Viel Gück, dietines
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
prudence
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 11.01.2008
Beiträge: 11
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 05.02.08, 18:38    Titel: Scheibe klar?! Antworten mit Zitat

Also die beschriebenen Wahrnehmungen weisen tatsächlich auf einen schweren klinischen Fall hin.
und das Kind ist das Klärwerk.
Kann es sein, das Sie etwas mischen, das nicht eine konkrete Person betrifft, sondern
diejenigen, die für sie mütterliche Instanz sind, in einen Topf werfen?!
Ess-brech- sucht lässt sich hervorragend in Selbsthilfegruppen nach dem AA Muster
klären. Also vielleicht machen sie "IHR" diesen Vorschlag, dort einmal zu kontakten.
Weil "Heil" sagen nun nicht die Endlösung sein kann.
Will sagen MUTTER wird eingewiesen, weil Sie nicht macht, was Sie wollen. [Miller]
-und der Hausarzt klärt definitiv nur die physischen Probleme.
Z.b. hat mir eine Urologe zugestanden täglich 0,5 Liter Wein zu trinken und ich trinke gerade mal 0,25 Liter.
Die Leberwerte sind entscheidend und so etwas wie das Maß des Menschen, da kann jeder
wohl auf sich selber aufpassen.
Wo sich jemand massiv selbst schädigt, bedarf es sicher eines Eingreifens,
allerdings würde ich dann mit "IHR" selber sprechen und die beängstigenden
Symptome benennen.
Also vielleicht den Korken nach einer halben Flasche draufmachen.....
_________________
klar oder clean
welches mittel heiligt den zweck!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden AIM-Name Yahoo Messenger MSN Messenger
jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 4711
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 06.02.08, 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Kitty1987,

ein Ansatz könnte sein:

- Ruhiges offenes Gespräch suchen (Zeit, Gelegenheit sollte passen).
- Schwerpunkt sollte sein, nicht Vorwürfe zu machen sondern Ihre eigene Betroffenheit und Sorge aber auch Ihr Veranwortungsgefühl und das damit verbundene Dilemma rüberzubringen.
- "Ich habe das Gefühl, dass ich aus Sorge um Dich etwas unternehmen muss - wenn Du es schon selbst nicht tust".

Das kann einen Impuls setzen, dass Sie sich selbst sich- oder Ihnen zuliebe in Behandlung begibt.

Wenn nichts hilft, ist der Hausarzt eine gute Adresse. Aber auch die Freundinnen und/oder nahe Angehörige, zu denen ein "innerer Draht" besteht, könnten einbezogen werden.

Alles Gute!
Ihr
Dr. med. Achim Jäckel
Facharzt für Innere Medizin
www.medizin-forum.de
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bernadette-Th.Pr
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 07.10.2007
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 06.02.08, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

jaeckel hat folgendes geschrieben::
Liebe Kitty1987,

ein Ansatz könnte sein:

- Ruhiges offenes Gespräch suchen (Zeit, Gelegenheit sollte passen).
- Schwerpunkt sollte sein, nicht Vorwürfe zu machen sondern Ihre eigene Betroffenheit und Sorge aber auch Ihr Veranwortungsgefühl und das damit verbundene Dilemma rüberzubringen.
- "Ich habe das Gefühl, dass ich aus Sorge um Dich etwas unternehmen muss - wenn Du es schon selbst nicht tust".

Das kann einen Impuls setzen, dass Sie sich selbst sich- oder Ihnen zuliebe in Behandlung begibt.

Wenn nichts hilft, ist der Hausarzt eine gute Adresse. Aber auch die Freundinnen und/oder nahe Angehörige, zu denen ein "innerer Draht" besteht, könnten einbezogen werden.

Alles Gute!
Ihr
Dr. med. Achim Jäckel
Facharzt für Innere Medizin
www.medizin-forum.de


hallo Dr. Jäckel,

darf ich hierzu eine Frage anschließen? Ich verhalte mich in einem ähnlichen Fall sehr unvernünftig, kognitive Einsicht ist vorhanden, jedoch keinerlei Umsetzungspotential. In Folge teilweise schwere Selbstverletzung und suizidale Tendenzen. Arzt ist nicht vorhanden, da zu große Angst/Scheu. Keinerlei soziale Kontakte außerhalb der Arbeit.

Was könnte da noch helfen, ehe alles eskaliert? Oder kann man wirklich niemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will/kann? Danke!


Hallo Kitty,

es ist sicher eine schwere Belastung, die die Krankheit Deiner Mutter auf Dein Leben hat. Doch vielleicht geht es ihr ähnlich wie mir: sie kann und will keine Hilfe annehmen, selbst wenn sie die Angebote hat und ihr Leidensdruck enorm ist. Sie hat wohl das Bedürfnis, irgendetwas zu kompensieren, Alkohol und Kaufsucht sind da deutliche Anzeichen. Doch sie setzt Dich mit ihrer Jammerei auch sehr unter Druck, im Grunde ist es eine Form von Erpressung.

Patienten von Eßstörungen und auch anderen psychischen Krankheiten sind oft wenig krankheitseinsichtig. Ich wäre selbst gespannt, was man Dir raten wird.

Alles Gute, Bernadette
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefan4242
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.01.2007
Beiträge: 337

BeitragVerfasst am: 07.02.08, 13:01    Titel: Re: Mutter hat Bulimie....Hilfe?! Antworten mit Zitat

Hallo,

Kitty1987 hat folgendes geschrieben::
Das Problem ist nur: WIE?

Ich kann nicht einfach zu meiner Mutter gehen und ihr sagen, dass sie zu einem Psychiater gehen soll. Sie hat ja auch schonmal eine Überweisung vom Hausarzt bekommen, hat aber nie einen Termin gemacht.

Kann ich nicht mit ihrem Hausarzt reden und der spricht mit ihr wenn sie das nächste mal da ist?

Ich kann mich Hr. Jaeckel da nur anschließen. Das Gespräch suchen, wenn der Augenblick dafür geeignet ist. Oder schauen, ob es jemanden ausser dir gibt, auf den deine Mutter vielleicht anspricht. Das Schwierigste dürfte wirklich sein, im Gepsräch mit deiner Mutter deine Emotionen im Griff zu behalten. Schließlich bist du ja auch nicht unwesentlichen betroffen davon (der Begriff des "Klärwerks" Tochter hört sich zwar gemein an, ist aber IMHO gar nicht so aus der Luift gegriffen).

Zitat:
Wie würdet ihr das anstellen?

Zunächst mal würde ich nichts hinter dem Rücken deiner Mutter unternehmen. Sicher kannst du mit ihrem Hausarzt sprechen. Aber wenn er dann mit ihr spricht und sie ahnt, dass du ihn darauf gebracht hast... ich glaube kaum, dass das ihre Behandlugsbereitschaft steigert.

Was ich tun würde, hat wenig zu sagen, weil es mir an Verständnis und Mitgefühl für Eltern fehlt. Aber trotzdem: ich würde Klartext mit ihr reden (Tatsachen, keine Vorwürfe, sofern möglich). Wenn das nicht hilft, ihre "Lieblingsthemen" konsequent abblocken, also schlichtweg nicht mehr drüber reden. Schon gar nicht, wenn sie betrunken ist. Und ihr kein Geld mehr geben, sondern dieses Geld selbst ausgeben - für Lebensmittel.

Das ist natürlich die hart-und-scheinbar-herzlos-Variante, mit der die häusliche Situation evtl. recht schnell eskalieren kann. Keine Empfehlung; das muss jeder so machen, wie er am besten damit leben kann. Ich kann halt mit einem "Ende mit Schrecken" besser leben als mit einem "Schrecken ohne Ende". Wie das bei dir ist, weisst du selbst am besten.

Viele Grüße,
Stefan
_________________
Ich glaube nicht (an einen persönlichen Gott), aber ich kenne eine persönliche Kraft, deren Wirkung kein Widerstand entgegengesetzt werden kann. Ich nenne sie Gott. (C.G.Jung)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sh
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 07.02.08, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kitty,
schau mal im Internet nach der Adresse von Dick und Dünn. Die sind dort spezialisiert auf Eßstörungen und können dich auch telefonisch beraten.
Mit hat das Gespräch mit ihnen sehr geholfen.
Meine Tochter hat seit Jahren Bullämie ist aber auf dem Weg sich Hilfe zu holen.
Simone
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kitty1987
Interessierter


Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 08.02.08, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

dietines hat folgendes geschrieben::
Guten Abend,

es gibt sicherlich kein Patentrezept in Ihrem Fall.
Ihrer Schilderung nach ist Ihre Mutter schwer krank, und es wäre gut, wenn sie zu einer Behandlung motiviert werden könnte. Hierzu müsste sie selbst aber erkennen, dass sie krank ist. Wissen Sie eigentlich, wie Ihre Mutter über den eigenen Zustand denkt? Vielleicht können Sie durch vorsichtige Gespräche doch einen Kontakt herstellen.
Mit dem Hausarzt zu sprechen ist sicherlich eine gute Möglichkeit, die Sache anzupacken.
Für SIe selbst Kitty , ist es eine vertrackte Situation: eigentlich können SIe die Situation nicht gutheißen und haben schon gemerkt,dass Sie an Ihre Grenzen gelangen, andererseits wollen Sie Ihre Mutter und die Geschwister nicht hängenlassen und spielen das Spielchen mit .
Ich glaube, Sie müssen sich viel Hilfe suchen, damit Sie in Zukunft auch Ihr eigenes Leben gestalten können. Der Weg zum Hausarzt ist ein guter erster Schritt, vielleicht kann er Ihnen weitere Tipps geben. Da wohl auch eine Suchtproblematik besteht, könnten Sie auch Kontakt mit einer Suchtberatungsstelle aufnehmen, es findet dort auch immer Beratung von Angehörigen statt und es existieren auch Selbsthilfegruppen für Angehörige von Suchtkranken.
Bleiben SIe am Ball und suchen SIe das Gespräch mit anderen!

Viel Gück, dietines



Hallo,


erst einmal Danke für die Antworten.

Wie meine Mutter zu ihrer Krankheit steht......hm.......ich denke es ist ihr egal.....hauptsache sie wird nicht wieder dick.
Vor 3 Tagen habe ich sie auf einer längeren Autofahrt mal darauf angesprochen, bzw. sie erzählte wieder von ihrer Heiserkeit und wovon das nur kommen könnte und dann meinte ich halt vorsichtig, dass wir beide wissen wovon es kommt....und dann sagte sie nur ganz locker "Von meiner Bulimie, hm?".......und dann sagte ich ihr halt, dass, wenn sie es nicht schafft damit aufzuhören, dass sie es dann wenigstens Reduzieren soll usw. und dann sie doch mal eine Therapie machen solle......naja, sie meinte nur, dass sie ja sowieso keinen Termin bei einem Psychologen bekommen würde und "sie müsste mal sehen".....

Ich muss mal schauen wie ich das weiterhin anpacke.......andererseits muss etwas getan werden, denn ich merke ja, dass ich mir mein eigenes Leben damit auch verbaue.....ich wollte diesen Monat zum beispiel in meine Traumwohnung ziehen....ich bin schließlich jetzt 20 und da sollte es okay sein.......aber meine Mutter fing dann sofort mit ihren "Psychospielchen" an.....ich sollte aber nicht denken, dass ich dann jeden tag vorbei kommen dürfe usw. und ich solle mal daran denken, dass sie auch nicht mehr ewig lebt und mir daher auch eine Wohnung suchen die groß genug ist, dass meine kleinen Brüder später auch dort wohnen können usw.....ich dachte mir dann, dass ich diesmal die Sprüche ignoriere und es einfach durchziehe, weil ich seit 8 Monaten darauf warte, dass die Wohnung frei wird, aber dann brauchte gestern wieder Geld und naja, ohne Geld kann ich den Umzug + Kaution usw. nicht bezahlen ...nur gut, dass ich den Mietvertrag noch nicht unterschrieben habe.....

Ich denke ich werde heute Abend nochmal mit ihr sprechen.....momentan ist sie sehr gut gelaunt, weil ich viel Arbeiten kann und somit kommt auch viel Geld rein....
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kitty1987
Interessierter


Anmeldungsdatum: 05.02.2007
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 08.02.08, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Wie würde eigentlich so eine Therapie aussehen?

Müsste sie in eine Klinik?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sh
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 08.02.08, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kitty,

sicherlich ist ein Aufenthalt in einer Klinik das Beste. Vor allem wäre dann Deine Mutter aus Ihrem "Umfeld". Meine Tochter hat inzwischen auch eingesehen, dass sie es alleine nicht schafft. Demnächst geht sie für ca. 14 Tage in eine Klinik, danach wird sie aber weiter durch eine Psychotherapie betreut. Es gibt bei "Dick und Dünn" bestimmt auch Adressen von Psychotherapeuten in Deiner Gegend, die darauf spezialisiert sind. Vielleicht telefonierst Du auch mal mit der Krankenkasse Deiner Mutter, inwieweit es von dort aus Hilfe gibt, wenn Deine Mutter in die Klinik müßte und kleine Kinder im Haushalt sind.
Auf jeden Fall finde ich es von Deiner Mutter nicht gut,dass sie Dich dermaßen unter "Druck" setzt. Wahrscheinlich ist sie selbst auch mit der ganzen Situation überfordert.

Simone
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefan4242
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.01.2007
Beiträge: 337

BeitragVerfasst am: 08.02.08, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Kitty1987 hat folgendes geschrieben::
Wie würde eigentlich so eine Therapie aussehen?
Müsste sie in eine Klinik?

Das ist wahrscheinlich. Ess-Störungen (Anorexie / Bulimie) sind leider oft nur schwer und langwierig zu behandeln. Zumal, wenn dann auch noch andere Sachen dazu kommen (Depris, Alkoholkonsum, usw.)

Deine Mutter könnte z.B. in eine Einrichtung der stationären Psychotherapie kommen, wo sie zum einen durch Übung lernt, wieder ein "normales" Verhältnis zum Essen zu bekommen. Da wird halt gemeinsam gekocht und gegessen. Und nicht nur darüber geredet, sondern auch über die "Begleiterscheinungen" dieser Krankheit. Also z.B. Alkohol, "Kaufsucht" u.ä. Die Therapieangebote sind da vielfälfig und erprobt.

Das Wichtigste ist halt: deine Mutter muss das wollen. Wenn sie nicht einsieht, dass sie Hilfe braucht und diese in Anspruch nehmen sollte, wird es schwierig. Weil gegen den Willen des Patienten nunmal gar nichts geht.

Viele Grüße,
Stefan
_________________
Ich glaube nicht (an einen persönlichen Gott), aber ich kenne eine persönliche Kraft, deren Wirkung kein Widerstand entgegengesetzt werden kann. Ich nenne sie Gott. (C.G.Jung)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Xavier
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 11.02.2008
Beiträge: 2
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 11.02.08, 16:37    Titel: global village oder achtsamer direkter kontakt! Antworten mit Zitat

hallso, ich denke das suche im internet nach lösungen für suchtphänomene nur als kontaktschneise sinnvoll ist.
sucht, im beschriebenen fall als sich selbst schädigendendes verhalten beschrieben,
kann nur langsam ersetzt werden, durch achtsamkeit für sich selbst.
der arzt, der norm setzt, entzieht und/oder andere medikamente als ersatzstoffe anbietet,
kann diesen dienst nicht für die person leisten, die in der bredouille ist.
sie selbst kann dieses lernen, wenn sie einsicht hat.
sich etwas abgewöhnen, z.B. essen und brechen und stattdessen nahrung als nötigen energiestoff für andere aktionen begreifen.
also grounding bzw. vernunft und instinkt anstelle verantwortung an einen anderen deligieren.
kluge sätze, die allerdings in selbsthilfegruppen als folie sinnvoll erprobt werden können.
mutter ist nun erstmal eine biologische funktion oder rolle, die probleme bergen kann und nicht nur ansprüche zu erfüllen hat.
hotel mama ist glaub ich nicht angesagt wenn diese rolle ernst genommen wird.
doormat. Pfeil
_________________
silent green and no sadistic hand in!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen AIM-Name Yahoo Messenger MSN Messenger
sh
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.02.2005
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 22.02.08, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kitty,

konntest Du in der Zwischenzeit schon mit Deiner Mutter ein Gespräch führen?
Wenn ja, war es sicherlich nicht einfach.

Gibt es bei Euch noch Oma und Opa? Meine Tochter macht mir auch die Vorwürfe, wir hätten Mitschuld an der ganzen Situation. Wir hätten in der Erziehung versagt,da sie
nicht genug Selbstbewußtsein hat. Mich hat diese über Jahre andauernde Situation und andere nervlich an den Rand gebracht und ich bin dann letztendlich in der Klinik gelandet. Dort habe ich auch gelernt, dass ich nicht die Ursache für die Krankheit meiner Tochter bin. Demnächst geht sie auch in die Klilnik, voraussichtlich für 14 Tage. Anschließend wir sie eine Psychotherapie machen. Eine Heilung können wir in so kurzer Zeit noch nicht erwarten, aber zumindest ist schon der Wille und die Einsicht vorhanden,dass etwas passieren muß.

Simone
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Psychiatrie Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
© Deutsches Medizin Forum 1995-2019. Ein Dienst der Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim ,HRB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail jaeckel@medizin-forum.de.