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Lungen-Röntgen ohne Schutzgürtel!

 
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airpos
Interessierter


Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 23.02.08, 04:35    Titel: Lungen-Röntgen ohne Schutzgürtel! Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich habe vor einiger Zeit ein Lungenröntgen gemacht bekommen und ich bekam keinen Schutzgürtel! Ich habe nicht daran gedacht und die Helferin scheinbar auch nicht. Später rief ich dann besorgt bei dem Radiologen an und er meinte, dass das nicht nötig sei. Die Strahlung wäre nicht so stark und würde sich ja auch nur gradlinig ausbreiten. Hat der mir die Wahrheit gesagt oder mir einfach irgendwas erzählt, damit ich keinen Stress mache?
Hat das jetzt Auswirkungen?
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Erik Eichhorn
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 1343
Wohnort: Hansestadt Greifswald

BeitragVerfasst am: 23.02.08, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sie dürfen dem Radiologen ruhig glauben Smilie

Röntgenstrahlung breitet sich strikt geradlinig aus, wenn sie die Röntgenröhre verlässt. Zwischen Lunge und Ihren Geschlechtsorganen ist also noch eine ziemlich breite Sicherheitszone.....
Zudem ist die Strahlenbelastung einer einzelnen Thoraxaufnahme recht gering. Sie entspricht ungefähr der natürlichen Strahlenbelastung, der sie im Laufe eines Jahres ausgesetzt sind.

Gruß,
_________________
Erik Eichhorn
Lehrrettungsassistent
Rett-Med
DMF-Moderator im Forum Rettungsdienst und präklinische Notfallmedizin
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uti
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 11.05.2006
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 23.02.08, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Airpos,

eine Lungenaufnahme wird in Hartstrahltechnik erstellt, ein Bleischutz würde die Strahlung abbremsen und dadurch erst die Streustrahlung entstehen lassen. Das betrifft aber nur Rö Aufnahmen in Hartstrahltechnik. Sonst definitiv Bleischutz.
Schönen Abend noch
Uti
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airpos
Interessierter


Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 23.02.08, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Aber was mich wundert ist, dass ich bei demselben Arzt kürzlich wieder ein Thorax-Röntgen gemacht bekommen habe und da habe ich einen Schutz bekommen.
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Renate S
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.03.2005
Beiträge: 411
Wohnort: Bonn

BeitragVerfasst am: 28.02.08, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Die Sache ist teils umstritten, teils nicht sinnvoll. Sie müssen sich das so vorstellen:

Wenn der Thorax geröntgt werden soll, steht man frontal per Kontakt direkt am Röntgenstativ, das die Filmkassette mit dem Film enthält.
Mit Hilfe des Lichtvisiers der Röntgenröhre wird nun im Rechteck das Feld auf dem Patientenrücken ausgeleuchtet, das passgenau später auf dem Film dargestellt werden soll, d. h. passend zu den Patientengegebenheiten wird jetzt das Visier maximal eingeblendet, also die Ausleuchtung so weit verkleinert, dass nur in diesem Fall der Thorax knapp erfasst wird, Einblendung seitlich, oben und unten. Das ist optimaler Strahlenschutz, und wird vom Patienten nicht gesehen.

Daher wird im Bereich unterhalb des Thorax, wenn anschließend per Knopfdruck die eingestellte Strahlendosis freigesetzt wird, keine Strahlung auftreffen!!

Ein kleiner Teil der geringen Strahlendosis (gute, moderne Kassetten verfügen über verstärkende Folien) wird z. B. durch Knochen reflektiert, sodass auch dadurch immer etwas „Streustrahlung“ entsteht. Diese Streustrahlung verlässt den Körper im Reflektionswinkel, z. B. auch nach unten.
Trägt der Patient nun aber einen Lendenschurz aus Blei, dann wird ein noch geringerer Teil der Streustrahlung nicht den Körper verlassen können, sondern reflektiert per Schürze wieder in den Körper hinein.
Daher empfehlen schon seit Jahren die Lehranstalten, hier sinnvollerweise auf den Lendenschurz zu verzichten, da er nicht in jedem Fall schützt, sondern fast sogar schadet, aber alles nur in sehr geringem Ausmaß.

Jetzt kommt der Faktor Patient hinzu, der darauf besteht, aber unbedingt eine solche Schürze haben zu wollen, wobei sich die/der MTA oder Arzthelfer/in in einer turbulenten Röntgenpraxis nun über Sinn und Unsinn täglich bis stündlich neu auseinander setzten muss. So gibt es dann Kollegen, die sagen, sie gehen allen Diskussionen aus dem Weg, indem sie die Schürze gleich mit ins Spiel bringen, und der Patient ist zufrieden...

Wie gesagt, es handelt sich gerade beim kurzen Thoraxröntgen stets um sehr geringe Strahlung und noch geringerer Streustrahlung, wenn man darauf achtet, dass man es nicht mit veralteten Gerätschaften zu tun hat. Wer wesentlich mehr Streustrahlung erntet, ist die Assistentin, die täglich dort arbeitet!

Viele Grüße, Renate
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airpos
Interessierter


Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 29.02.08, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die Auskunft.

Aber Sorgen wegen der Schürze muss ich mir jetzt auch nicht machen, oder?
Mich wundert, dass die Assistentin mir eine Schürze gereicht hat. Vielleicht wußte sie das auch nicht oder wollte einfach nicht lange debattieren.

Aber bei sonstigen Aufnahmen wie etwa Knie oder Schulter sollte man eine Schürze tragen, oder?
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Renate S
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.03.2005
Beiträge: 411
Wohnort: Bonn

BeitragVerfasst am: 29.02.08, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Bei Extremitätenaufnahmen, wie Knie, Arm, HNO-Bereich, Zähne, ist eine große Bleischürze, die den ganzen Körper bedeckt, empfehlenswert.

Wenn man jedoch davon ausgeht, dass bei einer Rö-Aufnahme oder CT der weitaus größte Anteil der Streustrahlung durch den Körper verläuft, ist er mit Patientenschutzmitteln nicht abschirmbar.

Besonders bei CT-Untersuchungen wird daher in der sog. Sachverständigen-Prüfrichtlinie als Patientenschutzmittel die Hodenkapsel aufgeführt, von der ein gewisser Schutz gegen Streustrahlung zu erwarten ist. Die Hodenkapsel sollte man dann zumindest bei männlichen Kindern und Jugendlichen anlegen.

Gruß, Renate
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