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Brauche dringend Hilfe

 
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antimon
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Anmeldungsdatum: 01.03.2008
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 01.03.08, 21:49    Titel: Brauche dringend Hilfe Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
ich habe ien problem weiß aber nicht genau wie ich es schildern soll, werde es mal versuchen ... Vor ein paar Jahren hatte mein Vater (45) einen Herzinfarkt. Seit diesem Zeitpunkt hat er sich stark verändert. Schon vorher hatte einen Aufräumwahn und alles muss bei uns zu Hause genau am richtigen Platz liegen. Wir, also meine Mutter, meine Schwester und ich, leiden schon darunter und wir würden uns auch wünschen, dass er sich ändert. Das ist aber noch nicht alles, er behandelt uns wie die letzten Idioten von oben herab. Er gibt uns zu verstehen, dass wir nichts sind und auch nichts haben, was besonders mir sehr zu schaffen macht. Das Schlimme ist, dass er auch sehr reizbar und launisch ist und von einer Sekunde zur anderen von lieben Vater zum absoluten Choleriker wird, wenn etwas nicht nach seinen Wünschen erledigt wird. Mir kommt das sehr paradox vor und es scheint so als wären zwei Persönlichkeiten in ihm, die sich ständig abwechseln. Seit seiner Krankheit (Herzinfarkt) ist er noch empfindlicher geworden. Er will nicht darauf angespochen werden, da er , glaube ich zumindest, dies als eine Schwäche sieht und auch in diesem Zusammenhang kein Mitleid ertragen kann und auch nicht darauf angesprochen werden will.
Wenn wir ihn auf seine Wutanfälle ansprechen gibt er uns die Schuld dafür.
Jetzt zu meiner Frage. Kann ihm ein guter Psychotherapeut vielleicht helfen sein Leben in den Griff zu bekommen, oder gibe eine solche Krankheit gar nicht ?
Ich möchte nämlich nicht, dass sich meine Eltern scheiden lassen, aber meine Mutter hält es wahrscheinlich nicht mehr lange mit ihm aus. Wäre eventuell auch eine Paartherapie sinnvoll?
Vielen Dank für die Antworten
antimon
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Anmeldungsdatum: 27.12.2006
Beiträge: 939

BeitragVerfasst am: 02.03.08, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist natürlich tatsächlich nicht ganz leicht.

Wenn andere Menschen unter einem Menschen leiden, sollte wirklich etwas geschehen.
Oft genug besteht beim Betroffenen, ich möchte da nicht vom Kranken sprechen, keine Einsicht, irgendetwas bei sich erkennen zu müssen und das er mit seinem Verhalten anderen, hier ja bei seinen anzunehmend liebsten Menschen, Leid zufügt.

Der Aufräumwahn muss ja nun noch kein solcher sein, denn es gibt nun einmal Menschen, die gewisse Kontrollmechanismen brauchen.
Wenn es als Zwang zu werten wäre, sollte es schon ein alles zu beherrschendes Erleben sein.
Wie der Vater nun dazu steht, also ob es ihm vielleicht selbst unsinnig oder vielleicht unangemessen erscheint, und er doch machtlos dagegen so weitermacht, wissen wir nun nicht.

Diese Verhaltensauffälligkeiten, weiterhin der Jähzorn, Schuldsuche, mangelnde Selbstkritik, die negative Impulsitivität, könnten natürlich auf gewisse isolierte Störungen hinweisen, könnten aber auch sekundär eine Wirkung wegen organischer Ursachen sein.

Was war denn der Grund für den Herzinfarkt in so jungen Jahren?
Gab und gibt es da noch andere Diagnosen, z.B. zu neurologischen, vaskulären Erkrankungen, also alles was Nerven, Gehirn und Gefäße betrifft?
Ist der Vater denn noch in Behandlung?
Wie sieht es mit dem Blutdruck aus, der sich doch sehr auf das Gemüt auswirken könnte, von den körperlichen Folgen mal abgesehen?

Für den Erfolg einer Psychotherapie müsste der Vater ja schon Einsicht zeigen müssen.
War er nach dem Herzinfarkt nicht ohnehin mal in einer Rehabilitationsmassnahme?
Denn dort hätte er ja schon mal Bekanntschaft mit diesem Thema machen sollen.

Na ja, so weit erst einmal...

Viele Grüße

Ein Beitragszahler
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antimon
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Anmeldungsdatum: 01.03.2008
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 02.03.08, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Beitragszahler,

Vielen Dank für deine Antwort.

mein Vater hatte diesen Herzinfarkt, weil er schon immer einen hohen Blutdruck hatte, aber schon vor Jahren seine Medikamente eigenmächtig abgesetzt hatte.
Es gab sonst keine anderen Diagnose, aber es ist aufgefallen (auch zu Hause), dass er immer sehr nervös ist, und selbst beim Essen nicht still sitzen kann. Er muss immer Arme und Beine bewegen, und wirkt nie wirklich entspannt.
Mein Vater ist bei seinem Hausarzt in Behandlung, und bekommt jetzt auch Medikamente gegen den hohen Blutdruck. Aber manchmal ist sein Blutdruck noch extrem hoch, und ich habe auch schon gedacht, dass die Medikamente vielleicht nicht stark genug sind.
In einer Reha war er nie, nur immer ambulant im Krankenhaus. Er wollten nicht eine Rehaklinik, da seiner Meinung nach dort nur alte Leute sind.

Mir ist klar, dass man für eine Psychotherapie erst einmal einsehen muss, dass man eine Krankheit hat, aber einfach darauf ansprechen, ich weiß nicht.... ist schon ein heikles Thema ...

liebe Grüße
antimon
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Anmeldungsdatum: 27.12.2006
Beiträge: 939

BeitragVerfasst am: 02.03.08, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo antimon,

oha, das war nun wirklich nicht gut mit dem eigenmächtigen Absetzen, ich vermute mal, dass es Betarezeptorenblocker waren.

Ich kenne die Auswirkung von sprunghaft hohem Blutdruck von mir selbst, wobei ich die von dir beschriebene Unruhe und Nervosität von deinem Vater nur allzu gut nachvollziehen kann.
Bei mir hat das vielleicht andere körperliche Ursachen, wobei durch angeborene Defizite es nach Aussagen von Ärzten zu Problemen im Bereich des Hirnstamms kommen kann, wo auch unser Kreislaufzentrum sitzt.

Es ist wie oft aber nur eine Seite der Medaillie, denn auch ich musste und konnte lernen zu verstehen, dass ein Teufelskreis entstanden ist, der die Schwächen sehr begünstigt hatte.
Also Stress, Ärger, rein seelisch, Körper meldet sich, dadurch neuer Stress, nun körperlich und seelisch, beides schaukelt sich gegenseitig auf, es ist irgendwann nicht mehr zu erkennen, welcher Stress nun wie wirkt.

Auf den Körper konnte und kann ich ja nur wenig Einfluss nehmen, aber auf meine Seele und so konnte ich mit viel Geduld und Einsicht, habe mir Hilfe gefallen lassen, bin der psychosomatischen Lehre heute überzeugt verfallen, sehr viel Lebensqualität zurück gewinnen können.

Um das alles zu verstehen und machen zu können, musste ich erst einmal eine handfeste körperliche Krise erleben, was wiederholt vor etwa sieben Jahren war und ich heute Warnsignale viel besser verstehen und einordnen kann.

Dein Vater hat so eine Krise ja nun auch schon gehabt, hätte er nur mehr Chancen für sich und damit auch für euch genutzt.
Oder war es etwa noch nicht heftig genug?

In der Reha sind keinesfalls nur alte Leute, sondern ganz im Gegenteil, denn es geht ja vorwiegend darum Menschen im arbeitsfähigen Alter wieder auf die Beine zu bringen, damit sie ihre Existenz nicht verlieren, mal von Leuten abgesehen die alles dafür tun, auch schon als junger Mensch in Rente gehen zu können. Alles dort schon erlebt.

Vielleicht fällt uns ja noch etwas ein...

Viele Grüße

Ein Beitragszahler
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antimon
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Anmeldungsdatum: 01.03.2008
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 03.03.08, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Beitragszahler,

vielen Dank für deine Antwort. Mir war bis jetzt nicht bewusst, dass dieser Stress auch ein Zusammenspiel von körperlichen und seelischen Problemen ist.
Wie hast du dich denn an einen Psychotherapeuten gewendet und gibt es da Leute, die speziell darauf ausgebildet sind?
Mich würde auch interessieren ob es gegen diesen Stress auch Medikamente gibt, wie zum Meispiel Beruhigungstabletten gegen die Nervosität ?

Viele Grüße
antimon
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Anmeldungsdatum: 27.12.2006
Beiträge: 939

BeitragVerfasst am: 04.03.08, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo antimon,

ja, es gibt nun wirklich viele Untersuchungen zu solchen Zusammenhängen, die eine Wechselwirkung von Körper und Seele belegen wollen.
Ich bevorzuge für mich einen logischen Denkansatz.
Könnten wir unser Ich ohne Körper spüren und uns ohne Körper in allen Ausdrücken und mit allen Emotionen mitteilen?
Ergo gehört zusammen, was zusammen gehört.

Ich hatte mich nicht an Fachleute gewendet, ich war bis vor sieben Jahren völlig uneinsichtig, hatte ja auch viel lebenslang zu verdrängen, Psyche gab es für mich nicht, es gab ja früher auch nicht die Zuneigung, die andere Menschen kennen und darum war der mechanische Ansatz mein Lebensstil.
Erst mit dieser gesundheitlichen Krise sind Fachleute auf mich zugekommen, reiner Zufall, dass da mal ein Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut in einer Person und leitender Stellung sich für mich interessierte, was bis heute einschneidend gewirkt hatte, denn ich hatte mich geöffnet, ja vor allem mir gegenüber, es war schlimm für mich, aber es war das Beste was mir geschehen konnte.
Vor allem hatte ich keine Scheu mehr von alten und verdrängten Dingen zu erzählen, wobei mich eine der alten Geschichten noch vor zwei Jahren eiskalt erwischte und natürlich sich mein partiell fehlgebildeter Körper genau wieder an diesen Schwachstellen erwischte.

Der Unterschied zu früher war aber, dass ich die Zusammenhänge nun kannte und auch die Ärzte das auch berücksichtigten.
Es war schon verrückt mal hören zu müssen, dass ich nach den Diagnosen meine Symptome wohl schon immer mit mir herumtrage, diese sich aber in den Leidensphasen besonders bemerkbar machen, was jetzt auch noch einmal ein anderer Aspekt so einer Körper-Seele-Beziehung wäre und da auch ohnehin nie genaue Grenzen zu beschreiben wären.

So, nun gibt es da in Wirklichkeit viel mehr zu berichten, hier geht es aber nicht um mich, sollte ja nur mal ein Beispiel für deine Frage sein, und an diesem Ort möchte ich es auch nur umschrieben erwähnen.

Also, du hast nun gelesen, dass es natürlich speziell ausgebildete Leute gibt und selbst Allgemeinmediziner, also auch euer Hausarzt, sollte schon irgendwelche Listen über Psychotherapeuten und deren Schwerpunkte haben.

Wenn dein Vater nun mal seine verschriebenen Arzneien zur Blutdruckregulation nehmen sollte, könnte nach meiner Erfahrung auch schon damit etwas Besserung eintreten.
Wobei ich das natürlich nicht genau sagen kann, da er ja schon länger damit zu tun hat und wohl noch andere Mittel braucht?

Natürlich gibt es auch spezifische Medikamente für den Einfluss auf die Stimmung, das Fühlen und Erleben, dämpfend wie auch erregend, wir würden hier von den so genannten Psychopharmaka sprechen, diese aber nur nach gewissenhaft ermittelter Indikation durch Fachleute eben, gegeben werden sollten.
Oftmals wird auch die Gabe solcher evtl. auch nur vorübergehend empfohlenen Mittel mit einer Psychotherapie kombiniert.

Viele Grüße

Ein Beitragszahler
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