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probleme hilfe anzunehmen

 
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Ladi
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.03.2008
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 13.04.08, 18:49    Titel: probleme hilfe anzunehmen Antworten mit Zitat

hallo

ich habe eine ziemlich lange krankengeschichte hinter mir, da ich vor jahren einen unfall hatte der leider nicht ganz repariert werden konnte. nun muss ich andauernd schmerzmittel nehmen und bin auch andauernd krank und die heilung geht dann wieder ziemlich lange.
nun habe ich immer probleme wenn ich zum arzt gehen sollte... ich weiss eigentlich dass ich gehen sollte, habe aber angst davor und brauche immer jemand der mich dann dort hin schupst. beim arzt habe ich dann immer probleme, sobald der (es ist eigentlich eine sie) mich anfassen muss um mich zu untersuchen. das heisst sobald ich mich nicht gut fühle, kann ich es kaum vertragen dass mich dann jemand anfasst. auch bei meinen freunden habe ich diese probleme. ich lasse auch kaum zu, dass sie mir helfen und vor allem dürfen die mich dann auch nicht anfassen.
am liebsten würde ich mich einschliessen wenns mir nicht gut geht obwohl ich weiss dass ich hilfe brauche...
wenn mir dann meine freunde die hilfe so zu sagen aufzwängen fühle ich mich dabei auch nicht sonderlich gut. allerdings bin ich um die hilfe dann doch ziemlich froh, auch wenn es nur das einkaufen ist.

ich weiss nicht genau wie ich mit diesem problem umgehen soll, ich schade mir damit eher selbst, schaffe das verhalten jedoch nicht wirklich zu ändern.

dazu muss ich sagen, ich bin zielich ehrgeizig und bekomme die meisten probleme damit hin, dass ich mich selbst unter druck setze bis es wieder klappt. bei dem thema hilfe klappt es aber einfach nicht und auch das mit dem anfassen klappt nicht obwohl ich es manchmal eigentlich gerne hätte wenn mich jemand in den arm nimmt. mein körper lässt das aber dann einfach nicht zu.

gruss ladi
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Bambi86
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 16.09.2006
Beiträge: 36
Wohnort: CH

BeitragVerfasst am: 18.04.08, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ladi,

habe ich dich richtig verstanden, du hast probleme damit, dir hilfe zu holen, weil du angst hast, vor berührungen bzw. angefasst zu werden?

denkst du, es geht eher darum, dass du allgemein probleme hast, dir hilfe zu holen, also jegliche hilfe, egal ob arztbesuch, gespräch, einkauf etc.
oder geht es eher um diese angst angefasst zu werden?

würdest du hilfe auch ablehnen wenn es nur um ein gespräch ginge, ohne hilfe?

weisst du warum du angst hast, dass du angefasst wirst? liegt dass an deinem unfall bzw. den schmerzen oder hat das andere gründe?

So wie du schreibst macht das schon sehr den eindruck, als würdest du sehr darunter leiden, dass du dir keine hilfe holen kannst aufgrund diesen ängsten.
ich würde dir raten dir versuchen hilfe zu holen bei einem psychologen oder psychiater.
weil es klingt so, als wäre das anfassen das problem und dass müsstest du vielleicht schon mal näher mit einer fachperson anschauen!

Tut mir leid für die vielen fragen, frage um mir ein besseres bild machen zu können.

Liebe Grüsse,
Bambi
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Ladi
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.03.2008
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 18.04.08, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

hallo bambi

danke für deine antwort! versuche es nun noch etwas genauer zu beschreiben Winken
das anfassen und das hilfe holen sind eigentlich zwei probleme die bei ärzten dann ein grosses werden. ärzte müssen einem immer mal wieder anfassen und ich lasse mich eigentlich nur von guten freunden anfassen, denen ich vertraue!
das problem mit dem anfassen habe ich schon seit ich denken mag, aber je nach dem wie es mir geht wird es stärker oder schwächer. wenn ich zum beispiel schmerzen habe, dann lasse ich mich auch nicht von freunden anfassen, da ich angst habe es könnte eine falsche bewegung entstehen und ich krieg noch mehr schmerzen.

durch meinen unfall bin ich eigentlich auf hilfe angewiesen, ich kann nicht mehr all zu viel heben und überall im alltag kommen situationen die ich eigentlich umgehen sollte. ich mache aber trotz dem alles selbst und zahle danach die rechnung mit schmerzen. ich lehne auch praktisch alle hilfeangebote zuerst mal ab, da ich mir nicht zugestehen kann dass es besser ist es von andren machen zu lassen.

ich habe aber auch probleme einen arzt aufzusuchen wenn ich krank bin oder wenn ich mich irgendwie verletzt habe. so lange der leidensdruck nicht zu gross ist (und ich halte eigentlich viel aus) gehe ich nicht zu den ärzten... ich suche dann auch immer alle ausreden damit ich auch meinen verstand ausschalten kann.

ich bin durch den unfall bei einem psychiater in der schmerztherapie und habe mit ihm auch schon mal darüber gesprochen, das hat aber irgendwie nur gebracht, dass er mir die termine immer aufzwingt. anfangs meinte er, ich soll anrufen wenn ich einen termin möchte, das hat dann aber nicht geklappt. in sachen hilfe oder arzttermine brauche ich immre klare ansagen sonst schiebe ich es raus und gehe schlussendlich gar nicht.

mein verhalten wenn es mir aus irgend welchen gründen nicht gut geht, ist dass ich mich einfach einschliesse und abkapsle. irgendwie hoffe ich dann innerlich, dass jemand vorbei kommt und gleichzeitig will ich keine menschen seele sehen und einfach in ruhe gelassen werden.

ich hoffe du kannst damit etwas mehr anfangen Winken es ist irgendwie noch schwierig das genau zu erklären...

salüds ladi
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Bernadette-Th.Pr
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 07.10.2007
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 19.04.08, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

hallo ladi,

ich kann Dich ganz gut verstehen, weil ich ebenfalls ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten praktizieren muß. Bei mir ist es so extrem, dass ich niemals eine ärztliche Untersuchung hatte und alle Beschwerden negiere. Anfassen oder ausziehen geht gar nicht.

Vielleicht hast Du auch die Erfahrung gemacht, dass Berührtwerden mit Schmerz bzw. einer unangenehmen Situation verbunden ist und Deine Scheu könnte dadurch verursacht worden sein. Vielleicht gab es auch unsensible oder sogar gegen Deinen Widerstand durchgeführte Behandlungen.

Ich wünsche Dir, dass Du das gut überstehst und zu einem normalen Leben fähig bist. Viele Grüße, Bernadette
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Ladi
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.03.2008
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 21.04.08, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

hallo bernadette

hast du dieses verhalten noch heute? oder wie hast du es hinbekommen es zu ändern?

untersuchen lasse ich mich schon, in diesen situationen kann ich mich so zusammen nehmen dass ich die berührungen akzeptiere. angenehm finde ich sie aber auch nicht Winken. das problem kommt dann einfach, wenn der arzt noch das gefühl hat er müsse mich sonst irgendwie anfassen um mitgefühl oder weiss auch nicht was zu zeigen.

ich hatte da schon mal einige ereignisse die zimlich schmerzhaft waren bezüglich untersuchungen. die ärzte damals hatten überhaupt kein gefühl dass mir etwas weh tun könnte und haben die situation dann so ausgereizt, dass ich in ohnmacht gefallen bin vor schmerzen. und dann war da noch mal eine ziemlich unangenehme cortisonspritze in ein gelenk, was auch nicht gerade angenehm war und ich fühlte mich da eher bei einem metzger als bei einem arzt. seither habe ich auch höllische angst vor jeglichen spritzen. äusserlich sieht man mir die angst aber nicht mehr an... nur innerlich bin ich total fertig wenn ich mal wieder ne spritze kriege...

was mich aber noch mehr stresst als das angefasst werden bei ärzten, ist dass ich mich oft nicht mal von meinen freunden anfassen lasse. eigentlich hätte ich manchmal eine umarmung gern, aber ich kann das dann nicht zulassen oder geniessen. ich stehe dann eher stock steif da und habe keine ahnung was ich nun tun soll... nur meine 3 besten freunde und mein bruder können mich manchmal umarmen.
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Bernadette-Th.Pr
Account gesperrt


Anmeldungsdatum: 07.10.2007
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 23.04.08, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ladi,

ich habe dieses Verhalten noch heute. Ich lebe auch allein und völlig zurückgezogen, so dass es keinerlei freundschaftliche Umarmungen oder Berührungen gibt, geschweige denn etwas anderes.

Für mich ist leider jede Berührung sofort Gefahr, es blinken sofort alle Alarmlichter auf. Dabei habe ich nie eine ärztliche Untersuchung gehabt, es ist mir somit bei einem Arzt auch nie was Schlimmes passiert. Und doch ist nur die harmloseste Untersuchung wie Blutdruckmessen undenkbar, ich würde sofort Panik bekommen.

Du bist da auch viel weiter als ich und ich finde es schön, dass Du von einigen Freunden oder Familienangehörigen Umarmungen zulassen kannst, sie vielleicht auch irgendwann genießt ohne zu überwachsam zu sein.

Hierfür alles Gute, Bernadette
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Lieschen
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 22.02.2007
Beiträge: 133
Wohnort: Sachsen

BeitragVerfasst am: 01.05.08, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ladi, hallo Bernadette-Th.Pr,
als ich diesen Thread las, kam mir das alles sehr sehr bekannt vor und ich konnte mich hier identifizieren.

Bei Berührungen ist es bei mir schon vorgekommen, dass ich im Affekt zugeschlagen habe. Hysterisch, stand dann im Arztbrief. Doch ich habe einen guten HA. Wenn er mich mal untersuchen muß, läßt er mir Zeit, fragt dann, ob`s los gehen kann, ich klammere mich dann mit den Händen an irgendeinen Gegenstand fest, zur Zeit nur an einem Taschentuch oder an der Liege selbst. Lege ich schützend doch mal die Hände auf den Bauch (unbewußt), lächelt er mich nur an und gibt mir damit zu verstehen, so gehts auch nicht und ich lächle zurück.
Bei anderen einfachen Untersuchungen schnattert er so viel, dass ich mich danach frage, hat er es jetzt getan oder nicht?
Das Ablenken durch Reden ist zur Zeit das beste bei mir (Arzt spielt mit).
Ich "schiebe" immer mein Kind vor, nehme es mit rein, nehme es auf den Schoß, eine Art verkriechen hinter meinem Kind. Nicht ganz pädagogisch, ich weiß, aber das hilft mir.

Wie ich zum Arzt komme?
Selten. Ich brauche ca. eine Woche um mich auf den Arztbesuch vorzubereiten, mir zu sagen, er MUß dich untersuchen sprich anfassen. Das geht.
Wenn ich mir aber sage, na der braucht dich aber dafür nicht anzufassen, dann verstärke ich meine Angst und der Arztbesuch fällt in`s Wasser.
Da ich trotzdem großes Herzklopfen immer habe, sage ich das auch als Erstes und er kontrolliert als Erstes auch gleich den Blutdruck (mit viel Schnattern, Ablenkung), bischen umständlich mit Kind auf dem Schoss, aber das ist sein Problem!
Danach bin ich ruhiger.

Ich muß aber dazu sagen, dass ich mir immer wie in einer Art Drance vorkomme, wenn ich zum Arzt gehe, danach habe ich Schwierigkeiten mich zu erinnern, was hat er denn nun gesagt? Nach einer Weile kommt das dann auch wieder.
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