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Angst vor Therapie

 
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Marva
Interessierter


Anmeldungsdatum: 24.01.2008
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 26.04.08, 12:05    Titel: Angst vor Therapie Antworten mit Zitat

Hallo Allerseits,
Ich hatte vor ein paar Monate nach ein länger Krankheit eine Stationär Therapie für der Alltagstress gemacht. In oder seit diese Zeit geht es mir ziemlich schlecht. Ich habe nur Albträume, Flashbacks und ich habe große Angst. Ich sollte in der nächst ein Trauma Therapie (Stationär) machen, Diagnose: Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung. Ich mache zur Zeit kein Therapie, (aus verschiedene gründen nicht zumutbar). Ich habe angst vor die Therapie da mir immer dabei schlecht fühle und ich kann nie über was mich belastet sprechen. Außerdem vertraue ich keine. Ich hab mich schön länger zurück gezogen und habe nicht viel Kontakte. Mir geht es manchmal so schlecht, und manchmal ist als ob ich der Realität verliere. Ich wurde von mein Albträume verfolg und ich kann einfach nicht darüber reden.
Was erwartet mich in so ein Therapie? Muss ich da alles immer wieder erleben? Ich habe angst dafür weil ich weiß nicht was auf mich zukommen wird.
Gruß
Marva
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MichaelaT
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 24.05.2005
Beiträge: 221

BeitragVerfasst am: 05.05.08, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marva,

Dein größtes Problem ist Deine Angst vor der Therapie und dass Du niemandem mehr vertraust.

Ich hatte auch posttraumatische Belastungsstörungen (Gewalt in der Ehe) und es reichte der Anblick einer Bierflasche oder Arbeitskombi - vor Schreck stand ich stocksteif und hatte Herzrasen.

Nachts habe ich den größten Mist geträumt, bin auch in Wachträumen immer wieder in die Vergangenheit zurückgerutscht.

Als erstes hab ich mir ein Heft auf den Nachttisch gelegt und angefangen, meine Träume aufzuschreiben.
Vor dem Schlafengehen hab ich ins Tagebuch geschrieben, was im Laufe des Tages passiert war.
Recht schnell hab ich gemerkt, dass Tagebuch und "Träume-Buch" irgendwie zusammenhingen.

Mein Hausarzt ist ein ganz Lieber und dem hab ich mich anvertraut. Er wußte ja von nix, denn ich war mit den Kindern in eine andere Stadt "abgetaucht".
Mein Doc hat mir verschiedene Therapieformen erklärt, teilweise stationär und teilweise ambulant.
Ich hab mich dann für eine "klassische ambulante Psychotherapie" entschieden und nach einer Praxis gesucht. Alle hatten eine Warteliste und so konnte ich mich ganz in Ruhe langsam mit dem Gedanken anfreunden... und dann kam der Anruf aus der Praxis, die Einladung zum ersten Gespräch.

Boah, war mir übel!!!
In mir tobte alles durcheinander: Panik, Hoffnung, Angst, Fluchtgedanken...

Dann saß ich im Wartezimmer, blaß und verschreckt. Oh Gott, wieso hatte ich das bloß eingerührt???

Es kam ein sehr netter junger Mann um die Ecke und lächelte mich an mit den Worten "Kommen Sie herein!"
Ich hab die Finger geknetet, während ich auf der vordersten Kante des Sessels hockte...

Die erste Sitzung ging erst mal drum, warum ich komme und was für mich wichtig ist. Alles ohne Zwang, der Therapeut ließ mich reden. Kam von mir nix, fragte er (und weil ich Angst vor seinen Fragen hatte, hab ich über Gott und die Welt erzählt).

Nach 45 Minuten war ich völlig fertig, hatte geheult und gelacht gleichzeitig.
Er hatte mir einen Weg gezeigt und ich hatte sein Versprechen "Nur so weit und so schnell, wie Sie können und wollen."

Meine Therapie dauerte ein Jahr und es war ein Weg der kleinen Schritte. Es wurde nicht in den schlimmen Erinnerungen "herumgebohrt", sondern die Angst davor wurde abgeschwächt. Das nannte sich Kontrontations-Therapie und ging so weit, dass er mit mir in den Getränkeladen ging - ich habe eine Bierflasche in die Hand genommen und bekam KEINEN Herzinfarkt. Die Flasche konnte mir nichts tun, das ist nur braunes Glas!

Jeden Auslöser von Flashbacks sind wir so angegangen, ich konnte mitbestimmen und lernte umzudenken. Meine Erinnerungen werde ich behalten, so lange ich lebe - aber die Angst macht mich nicht mehr kaputt.

Ich bin durch die Therapie stark geworden - früher habe ich vor meinem Ex gezittert, heute sehe ich ihm eiskalt in die Augen. Seine "Macht" über mich hat er verloren und das war eine fürchterlich schmerzhafte Erkenntnis für ihn. *lach*

Ja - ich kann wieder lachen. Ich habe wieder Träume. Ich lebe wieder gerne!
Ohne Therapie würde ich heute noch vor jedem Windhauch davonlaufen oder zur Salzsäule erstarren.

Wenn Du Dich auf eine Therapie einläßt, dann erwarte keine Wunder. Es tut mitunter weh, aber nie wieder so schlimm wie "damals".
Dein Weg beginnt mit dem ersten Schritt und ich wünsche Dir alle Kraft der Welt dafür. Du schaffst es, ganz bestimmt!
Wenn Du magst, kannst Du mich auch gern per PN anschreiben.

Viele liebe Grüße und alles Gute für Dich!
Michaela
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Marva
Interessierter


Anmeldungsdatum: 24.01.2008
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 05.05.08, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Michaela,
Schon Dank für die Antwort.
Ich bewundere dem Anderen wie die alles so gut hin bekomme mit den Therapien. Ich bekomme es nicht hin. Ich versuche seit über 13 Jahren mit meiner Situation klar zu kommen aber jedes mal wird es nur noch schlimmer. Seit langer Zeit schreib ich nicht mehr, noch führe ich Tage Buch, ich bin wegen mein Tagebuch und das aufschreiben meine Albträume über 9wochen in der Psychiatrie eingewiesen worden. Des wegen Mach ich das nicht mehr, außerdem geht es mir ziemlich schlecht dabei.
Obwohl ich angst habe, schreib ich hier um Erfahrung zu sammeln und zu versuchen mein angst zu überwinden.
Außerdem erlebe ich nicht nur nachts alles wieder, sondern es dauert manchmal Tagen bis Wochen, vor ich wieder zu mich selbst finde, oder wieder wachsein wird dann geht es weiter los mit der schmerzen und alles.
Ich hatte letztes Jahr der alle erste Therapie gehabt nach einer langen Krankheit und es war eigentlich nicht so ein erfolgt wie ich Gehöft hattest, sondern es hat alles ausgelöst und mir geht es seit dem ziemlich dreckig. Von der ganzen 5 Wochen in der Therapie hat ich gerade der 1/2 geschafft weil mir so schlecht ging. Ich hatte nicht mehr essen noch schlaffen konnte und ich konnte trotzt nichts sagen. Auch wenn ich aus andere Grund da gewesen war und so Krank geworden bin hat ich niemanden sagen konnte was der Problem ist. Als der Flashbacks so intensiv war hab ich mich zurück gezogen und wollte nur für mich allein sein. Ich habe mich seit Jahren zurück gezogen und habe nicht viel mit dem Menschen zu tun weil ich es nicht ertragen kann und bekomme schnell Panik Attacken.
Ich hatte mich früher auf Ärzte und anderen verlassen das die mir hilft aber jedes mal haben die mein vertrauen missbrauchte und mich reingelegt und seit den vertraue ich niemanden. Ich muss zu geben das nach alles was mir zugestoßen ist wollte ich nicht mehr und hatte zu jeden Gelegenheit versuchen es zu beenden. Aber die hatte nicht versuchen mich zu helfen um klar zu kommen, nein ich bekomme noch was drauf, und es fällt es mir sehr schwer jemanden der nicht weiß was los ist zu vertrauen.
Außerdem ich kann mich nicht offnen und rutsch immer wieder zurück und komme nicht mehr so einfach aus, und das ich manchmal nicht mehr reagieren kann noch mein Umgebung wahr nimmt bereitet mir große sorgen.
Es war Zeiten wo ich dachte ich hab es endlich hinter mir, aber dann fängt es wieder an.
Ich hab der Kraft nicht mehr und es lässt mich nicht in ruhe, es hört einfach nicht auf, ich muss es immer, und immer wieder erleben
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