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da ich demnächst in die Schweiz fahre und dort ja momentan die Masern wüten, habe ich mich mit dem Thema Masernimpfung auseinander gesetzt. Ich Internet habe ich habe ich gelesen, dass man Kinder üblicherweise eine erste Impfung mit 10-14 Monaten gibt und eine zweite Impfung einige Monate später. Nun habe ich in mein Impfbuch geschaut und gesehen, dass ich damals als Baby nur eine Impfung erhalten habe?
War dies dies vor 35 Jahre so üblich? Gab es damals einen anderen Impfstoff, bei dem nur eine Imfung erforderlich war? Meine Eltern meinen nämlich, sie hätten mir alle Imfiungen wie emfohlen geben lassen. Kann ich beruhig in die Schweiz fahren oder besteht die Gefahr, dass kein ausreichender Impfschutz besteht?
Die zweite MMR-Impfung (kombinierte Lebendimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln) wird in Deutschland erst seit 1991 offiziell empfohlen, damals für Kinder ab dem 6. Lebensjahr. Insofern ist es häufig so, dass vor ca. 1985 geborene Personen nur einmal gegen Masern geimpft sind. Bei den Geburtsjahrgängen vor 1973 dürfte es die Ausnahme sein, dass jemand ohne weitere berufliche Risiken o. ä. zweimal geimpft ist, da die Nachholimpfungen nur bis zum 18. Lebensjahr erstattet wurden.
Einen anderen Impfstoff, mit dem man nur einmal impfen musste, gab es nicht zu der Zeit, als Sie geboren wurden. Vielmehr wusste man damals noch nicht so genau, dass die Masernimpfung in etwa 5 % der Fälle bei der ersten Gabe nicht wirkt. Es hat sich später herausgestellt, dass die einmalige Impfung insgesamt nicht genügt, um
1. einen ausreichend sicheren individuellen Schutz zu gewährleisten und
2. die Masern als Krankheit weltweit zu eliminieren.
Können Sie in Ihrem Impfausweis erkennen, ob Sie damals einen Lebendimpfstoff erhalten haben?
Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich das Risiko nicht eingehen wollen und eine zweite Impfung (mit MMR-Impfstoff) durchführen lassen. Voraussetzung dafür wäre, dass Sie sicher nicht schwanger sind. Die zweite Einschränkung ist diejenige der Kostenübernahme: Wenn Sie gesetzlich versichert sind, wird die Krankenkasse die Kosten wahrscheinlich nicht übernehmen wollen. Der Impfstoff ist aber nicht teuer, insofern wäre es auch zu verschmerzen, ihn privat zu zahlen. Fragen Sie Ihren Arzt danach. Er kann Sie diesbezüglich besser beraten als dies in einem Internetforum möglich ist.
Zunächst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort.
FataMorgana hat folgendes geschrieben::
Können Sie in Ihrem Impfausweis erkennen, ob Sie damals einen Lebendimpfstoff erhalten haben?
Als Laie ist es mir nicht möglich dies zu erkennen. Im Impfbuch ist einfach bei Masern etc. ein Kreuzgemacht und dann steht dort noch das Datum, die Unterschrift des Arztes und die Zahle "519010". Ich denke, dass müsste die Nummer des Impfstoffs sein. Kann man an Hand dieser irgentwo herausfinden, ob es ein Lebendimpfstoff war.
Spielt es den eine Rolle, ob es ein Lebendimpfstoff war oder nicht?
FataMorgana hat folgendes geschrieben::
Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich das Risiko nicht eingehen wollen und eine zweite Impfung (mit MMR-Impfstoff) durchführen lassen. Voraussetzung dafür wäre, dass Sie sicher nicht schwanger sind. Die zweite Einschränkung ist diejenige der Kostenübernahme: Wenn Sie gesetzlich versichert sind, wird die Krankenkasse die Kosten wahrscheinlich nicht übernehmen wollen. Der Impfstoff ist aber nicht teuer, insofern wäre es auch zu verschmerzen, ihn privat zu zahlen. Fragen Sie Ihren Arzt danach. Er kann Sie diesbezüglich besser beraten als dies in einem Internetforum möglich ist.
Es geht mir sicherlich nicht um das Geld. Ich habe nur nicht mehr viel Zeit bis zu meiner Schweizreise und habe momentan mit den Resten einer hartnäckigen Erkältung zu kämpfen. Und soweit ich weiß, soll man sich ja nur impfen lassen, wenn man gesund ist.
Als Laie ist es mir nicht möglich dies zu erkennen. Im Impfbuch ist einfach bei Masern etc. ein Kreuzgemacht und dann steht dort noch das Datum, die Unterschrift des Arztes und die Zahle "519010". Ich denke, dass müsste die Nummer des Impfstoffs sein.
Ich denke, dass das die Chargennummer ist.
johanna1972 hat folgendes geschrieben::
Kann man an Hand dieser irgentwo herausfinden, ob es ein Lebendimpfstoff war.
Nein, ich fürchte nicht. Wann wurde die Impfung denn verabreicht? Und in welchem Land? Ich vermute, dass es eine Lebendimpfung gewesen sein müsste, da die Totimpfstoffe meines Wissens nur bis 1967 in verschiedenen Ländern auf dem Markt waren. Außerdem hätte man davon drei Impfungen geben müssen.
johanna1972 hat folgendes geschrieben::
Spielt es den eine Rolle, ob es ein Lebendimpfstoff war oder nicht?
Ja. Wenn Sie bisher nur eine Totimpfung erhalten haben, wäre eine MMR-Impfung jetzt dringend zu empfehlen. Bei einer Lebendimpfung wären u. U. andere Varianten denkbar, z. B. Titerbestimmung.
johanna1972 hat folgendes geschrieben::
Es geht mir sicherlich nicht um das Geld. Ich habe nur nicht mehr viel Zeit bis zu meiner Schweizreise und habe momentan mit den Resten einer hartnäckigen Erkältung zu kämpfen. Und soweit ich weiß, soll man sich ja nur impfen lassen, wenn man gesund ist.
Eine banale Erkältung ist kein Grund, eine Impfung zu verschieben. Entscheidend ist, ob es sich um eine behandlungsbedürftige Erkrankung handelt (Antibiotikatherapie?) und ob Fieber über 38,5 °C aufgetreten ist. "Vollkommen gesund" muss man also für eine Impfung nicht sein.
Nein, ich fürchte nicht. Wann wurde die Impfung denn verabreicht? Und in welchem Land? Ich vermute, dass es eine Lebendimpfung gewesen sein müsste, da die Totimpfstoffe meines Wissens nur bis 1967 in verschiedenen Ländern auf dem Markt waren. Außerdem hätte man davon drei Impfungen geben müssen.
Die Impfung wurde 1974 in Deutschland verabreicht. Es gab nur eine Impfung. Demnach dürfte es wohl eine Lebenimpfung gewesen sein.
FataMorgana hat folgendes geschrieben::
Ja. Wenn Sie bisher nur eine Totimpfung erhalten haben, wäre eine MMR-Impfung jetzt dringend zu empfehlen. Bei einer Lebendimpfung wären u. U. andere Varianten denkbar, z. B. Titerbestimmung.
Gehe ich recht in der Annahme, dass so eine Titerbestimmung eine Blutuntersuchung nach entsprechenden Antikörpern ist? Ist das teuer, oder kann man sich das leisten. (Ich gehe mal davon aus, dass das sicherlich nicht von der Krankenkasse bezahlt wird)
Die Impfung wurde 1974 in Deutschland verabreicht. Es gab nur eine Impfung. Demnach dürfte es wohl eine Lebenimpfung gewesen sein.
Ja, das würde ich dann auch annehmen.
johanna1972 hat folgendes geschrieben::
Gehe ich recht in der Annahme, dass so eine Titerbestimmung eine Blutuntersuchung nach entsprechenden Antikörpern ist?
Ja, genau. Es würde die Bestimmung von IgG-Antikörpern gegen Masern genügen. Das Ergebnis kann allerdings auch grenzwertig (nicht eindeutig) ausfallen. In diesem Fall und bei negativem Ergebnis wäre dann eine Impfung empfehlenswert.
johanna1972 hat folgendes geschrieben::
Ist das teuer, oder kann man sich das leisten. (Ich gehe mal davon aus, dass das sicherlich nicht von der Krankenkasse bezahlt wird)
Nein, das wird die gesetzliche Krankenversicherung vermutlich nicht zahlen. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt darüber, den Sie nun ohnehin mal aufsuchen sollten. Damit man die Reisevorbereitung ein bisschen planen kann. Für die Antikörperbestimmung (Masern-IgG) müssen Sie ca. 14 bis 20 EUR einplanen. Zusätzlich kann der Arzt evtl. noch bis zu gut 20 EUR für die Beratung abrechnen. Bei einer Impfung mit MMR-Impfstoff müssen Sie insgesamt mit ca. 60 EUR rechnen (Kosten für Impfstoff und Impfleistung des Arztes), evtl. ebenfalls zuzüglich Beratung à bis zu gut 20 EUR. Es könnte sich also evtl. auch finanziell lohnen, vor Impfung zunächst eine Antikörperbestimmung machen zu lassen (die mit einiger Wahrscheinlichkeit positiv ausfallen würde).
ich habe inzwischen einen Bluttest machen lassen und der hat leider ergeben, dass ich keinen ausreichenden Schutz gegen Masern und Mumps habe. Nur gegen Röteln besteht ein ausreichender Impfschutz.
Kann mir jemand sagen, wie groß das Risiko ist, dass ich Imfmasern bekomme, wenn ich mich jetzt mit MMR impfen lassen. Ich habe nur gefunden, dass es bei der "normal" Impfung im Kindesalter bei ca. 5% liegt. Wie sieht das ganze bei Erwachsenen aus? Spielt es für das Risiko eine Rolle, dass ich als Kind schon mal eine MMR Impfung hatte?
Wie lange darf der MMR-Impfstoff vor der Injektion ungkühlt sein?
Da es sich um einen Lebendimpfstoff handelt, muss die Kühlkette ununterbrochen eingehalten werden. Der Impfstoff darf erst unmittelbar vor der Injektion auf Raumtemperatur gebracht werden (dies macht die Injektion wesentlich angenehmer). Pragmatisch ist dafür ein Zeitraum von 15-30 Minuten.
Wie lange darf der MMR-Impfstoff vor der Injektion ungkühlt sein?
Der Impfstoff darf erst unmittelbar vor der Injektion auf Raumtemperatur gebracht werden (dies macht die Injektion wesentlich angenehmer). Pragmatisch ist dafür ein Zeitraum von 15-30 Minuten.
merci. genau nach diesen Angaben habe ich gesucht.
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