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Anmeldungsdatum: 15.09.2004 Beiträge: 4711 Wohnort: Bad Nauheim
Verfasst am: 27.05.08, 15:03 Titel: PM Ärzte wollen mehr Transparenz und Arzneimittelsicherheit
Pressemitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein
Ärzte wollen mehr Transparenz und Arzneimittelsicherheit
Die rheinischen Vertragsärzte sehen mit den so genannten Rabattverträgen vor allem zwei Probleme: 1. Patienten reagieren mit Verunsicherung auf den Austausch von Medikamenten durch den Apotheker;
2. Ärzte können nicht länger allein die Verantwortung für die Wirtschaftlichkeit der Verordnungen übernehmen. „Bei einer sinnvollen Fortführung der Rabattverträge müssten die Krankenkassen, um die Arzneimittelsicherheit zu verbessern, die Versicherten besser über diese Verträge informieren“, fordert Dr. Leonhard Hansen, Vorsitzender der KV Nordrhein.
Das sind die Kernaussagen einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, an der sich 1050 Ärztinnen und Ärzte beteiligten. Die Ergebnisse werden erstmals öffentlich vorgestellt auf der Focus-Veranstaltung der KV Nordrhein zum Thema Rabattverträge am 28. Mai 2008 in Düsseldorf.
So genannte Rabattverträge sind Verträge, die die Krankenkassen mit Arzneimittelherstellern abschließen. Sie beinhalten Preisnachlässe für die Verordnungen dieser Versicherten. Die Apotheker sind verpflichtet, die von diesen Verträgen betroffenen Medikamente abzugeben, sofern der verordnende Arzt einen Ersatz des verordneten Präparats nicht ausdrücklich ausgeschlossen hat. In der Regel werden weder Ärzte noch Patienten über die Inhalte dieser Verträge unterrichtet.
Weil diese Verträge kaum bekannt sind, beeinflussen sie das Verordnungsverhalten der nordrheinischen Vertragsärzte fast nicht. Rund 80 Prozent geben an, dass die Umsetzung von Rabattverträgen Aufgabe des Apothekers sei. Die Mehrheit verhindert den Austausch von Arzneimitteln in der Apotheke jedoch nicht. Allerdings beklagt jeder dritte Arzt, dass Rabattverträge häufig, also bei mehr als der Hälfte der Patienten, die Compliance, das heißt die Therapietreue der Patienten, beeinflussen.
Zahlreiche Beispiele untermauern die Angaben zur Therapietreue. Die unterschiedliche Teilbarkeit der verschiedenen Darreichungsformen wie Tabletten oder Kapseln und die Identifikation von Arzneimitteln über Form und Farbe durch ältere Patienten wurden häufig als Problem angeführt. Kinderärzte wiesen darauf hin, dass ausgetauschte antibiotische Säfte aufgrund des Geschmacks von Kindern nicht akzeptiert werden.
Jeweils 30 Prozent der rheinischen Ärzte geben an, dass nach ihrer Einschätzung die Arzneimittelausgaben durch Rabattverträge um bis zu fünf Prozent reduziert werden. Die KV und die Krankenkassen in Nordrhein haben vereinbart, dass im Rahmen der Richtgrößenprüfungen Rabattverträge pauschal mit 3,7 Prozent anerkannt werden. Die genauen Rabatte, wie sie in den Verträgen vereinbart wurden, sind jedoch nicht bekannt.
Rabattverträge über Originalpräparate werden mehrheitlich als undurchsichtig angesehen. Fast jeder zweite Arzt spricht sich dafür aus, dass die Rabatte durch offizielle Preise ersetzt werden. „Die finanzielle Verantwortung für Arzneimittelverordnungen muss künftig vom Arzt auf die Rabattpartner übergehen“, fordert Dr. Leonhard Hansen, Vorsitzender der KV Nordrhein.
Veranstaltungshinweis:
Rabattverträge und Risk-Share-Verträge – Marketingoption der Pharmaindustrie oder Kostensteuerungsinstrument der Kassen?
Rabattverträge wirken hinter dem Rücken der verordnenden Ärztinnen und Ärzte und auch der Versicherten. In der Regel erfahren sie erst im Nachhinein vom Abschluss dieser Verträge zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmen. Der konkrete Inhalt dieser Vereinbarungen bleibt meist völlig im Dunklen. Mit der ersten Focus-Veranstaltung in diesem Jahr will die KV Nordrhein zur Erhellung dieses Themas beitragen.
Termin: Mittwoch, 28. Mai 2008, 16 Uhr bis 19.30 Uhr
Ort: Haus der Ärzteschaft, Tersteegenstraße 9,
40474 Düsseldorf-Golzheim
ein zur praktischen Seite der Sache vollkommen ahnungsloser Gesetzgeber die Rabatt-Geschichte vorgegeben hat, und wie die Kassen sie organisieren, kann sie nicht funktionieren.
Ich bin für ein dreimonatiges Praktikum aller sich so nennenden Gesundheitspolitiker, abzuleisten dort, wo in der Medizin die wirkliche Arbeit gemacht wird.
Mit Zeugnis samt Noten. Arbeitskleidung wird gestellt.
PR _________________ Von Fremdinteressen freie an Patienteninteresse orientierte eigene Meinung.
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