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ich hab große Angst. Ich hatte letztens ein MRT vom Beckenbereich und habe vergessen einen Ring vorher abzumachen. Es ist niemandem aufgefallen und mir zunächst auch nicht. Erst als ich schon in der Röhre war hab ich es bemerkt und Panik bekommen. Konnte an nichts anderes mehr denken, hab mich aber nicht getraut, den "Notknopf" zu drücken.
Jetzt hab ich aber Angst, dass ich gesundheitliche Folgen davon tragen könnte. Der Ring ist zwar nicht breit, nur so 3 mm, aber er ist eben aus Gold und der Finger an dem der Ring war hat bei der Untersuchung etwas gekribbelt.
Wenn sich jemand damit auskennt, bitte helft mir, ich mach mich noch ganz verrückt!
LG
Antonia
P.S.: Nach der MRT Untersuchung hab ich den Ring schnell in die Hosentasche gesteckt und auf den MRT Bildern ist wohl auch kein "Störfeld" zu sehen.
Sag das nicht!
Eine erfahrende MTA führt den Patienten in den Untersuchungsraum, und "checkt" dabei nochmal mit einigen Blicken den Körper/Kleidung durch.
(Gesäßtasche leer?, Ohrstecker?, Armbanduhr unter Hemdsärmel?, BH-Verschlüsse?, Ehering?,etc....) Wenn dabei was auffällt, dann wird nochmals nachgefragt.
Hierbei geht es aber meist um ferromagnetisches Metall!
Ferromagnetisch: Eisen, Nickel & Cobalt.
Die meisten Metalle sind NICHT magnetisch.
Insbesondere die Edelmetalle (Gold, Silber & Platin)
Gesundheitliche Folgen sind ausgeschlossen.
Das Kribbeln weist wahrscheinlich darauf hin, das der Ring nicht "rein" Gold ist.
(Das ist immer peinlich, wenn Ehefrauen plötzlich bemerken, der '"echt-goldene" Ehering wird vom Magneten angezogen! )
Im übrigen, in unserem Institut wird genau deshalb häufig der "Notknopf" gedrückt. Die meisten sind erleichtert, wenn man erklärt, das es weder der Untersuchung noch dem Patienten schadet.
Also, Entwarnung, und geniesse das schöne Wetter
Gruß
T1NA _________________ Soviel Röntgen wie nötig und sowenig wie möglich!
vielen vielen Dank, du hast mich wirklich beruhigt!
Ja, vielleicht haben sie wirklich was bemerkt (sie haben mir ja auch den Notknopf in die Hand mit dem Ring gelegt), haben sich aber gedacht, den Ring kann sie anbehalten.
Zum Glück musste ich die Hose ausziehen, somit bestand da gar nicht die Gefahr, dass ich was vergesse .
Und das mit dem Kribbeln, vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet, ich hatte so Panik und hab mich die ganze Zeit auf den Finger mit dem Ring konzentriert und darauf gewartet das irgendwas damit passiert .
Naja, jetzt bin ich auf jeden Fall froh, dass ich nicht irgendwelche gesundheitlichen Schäden davongetragen habe oder womöglich noch das Gerät geschrottet habe.
Grundsätzlich sollte KEIN leitfähiges Material in die Röhre. Das betrifft nicht nur Metall, sondern auch leitfähige Kunststoffe, wie zum Beispiel Kohlefaser-verstärkter Kunststoff.
Es geht nämlich mitnichten nur um die magnetische Anziehungskraft, sondern auch um elektromagnetische Induktion und die kann gerade in Ringförmigen Gebilden schnell zu adversen Effekten führen. Wie in diesem Fall dem Kribbeln, dass ziemlich sicher durch die Kombination aus Radiofrequenz und Gradientenschaltung entstanden ist. Bei einem geschlossenen Goldring ist das eher weniger gefährlich und hat hier ja auch keine Folgen gehabt, obwohl dabei möglicherweise die Bildgebung verrauschter wird und somit die Diagnose schwerer. Bei einem billigen Ring der eine dünnere Stelle hat, oder vielleicht sogar eine Unterbrechung zur Größenanpassen (z.B. bei Ringen von Kindern) könnte es an dieser Stelle zu einer sehr starken Erwärmung oder gar zu einem Funkenüberschlag zwischen den Ringenden kommen, mit einer entsprechenden Verbrennung. Das ist in der Praxis selten aber kein Grund das Ganze auf die leichte Schulter zu nehmen.
Nochmal: Wenn es sich vermeiden lässt, gehört KEIN Metall in den MRT! Auch kein "nichtmagnetisches".
T1NA, gerade dich als erfahrene Person würde ich da doch bitten ein klein wenig vorsichtiger mit allgemeinen Entwarnungen umzugehen. Du hast spürbar viel untersucherische Praxis, aber dir fehlt in manchen Dingen ein wenig physikalischer Hintergrund. Das ist nicht böse gemeint, aber wir haben hier im Labor doch recht immer wieder Implantate, die sich relativ stark erwärmen und nach dem CEM43 Konzept recht schwierig zu händeln wären, oder tatsächlich zu inneren Verbrennungen führen könnten im ungünstigen Fall. _________________ Frank Reintke
Verantwortlicher Prüfer für MR-Sicherheit & Kompatibilität
Hallo Frank Reintke,
erstmal dankeschön für die erweiterten Informationen.
"Tja, man wird alt wie ´ne Kuh
und lernt immer noch dazu"
Nur eine Frage habe ich noch:
Frank Reintke hat folgendes geschrieben::
...sondern auch leitfähige Kunststoffe, wie zum Beispiel Kohlefaser-verstärkter Kunststoff....
Welche Kohlfaserverstärkter Kunststoff (Carbon) könnte denn ein Patient versehentlich mit "in die Röhre" einschleppen. Auf welche Gegenstände sollte ich in Zukunft noch achten?
Gruß
T1NA _________________ Soviel Röntgen wie nötig und sowenig wie möglich!
Ohwei... das könnte natürlich ziemlich viel sein. Am ehesten aber wohl Schmuck oder Schlüsselanhänger etc. welche ja sowieso besser abgelegt werden. Ansonsten wird man wohl so schnell kein CFK am Patienten finden, da es recht teuer ist und nicht wirklich angenehm auf der Haut. CFK könnt sich eher in medizinischen Geräten finden. So zum Beispiel in Krankentransportliegen. Eine solche Liege wäre zwar geeignet den Patienten damit zum MRT zu bringen weil sie nicht magnetisch ist, dürfte aber nicht während des Scans in der Röhre sein, weil sie großflächig leitfähig ist.
Leider konnten wir die genauen Effekte noch nicht testen, da sowohl solche Tragen als auch die Verstärker des MRTs sehr teuer sind. Und ich kann nicht ausschließen, dass dabei etwas Schaden nimmt.
Das Feld der Wechselwirkungen im MRT ist durch die gegenseitigen Einflüsse von statischem Magnetfeld, Gradientenfeld und eingestrahlter HF-Energie sehr komplex. Für den (nackten) Patienten selbst ist das alles kein Problem, aber bei allem anderen sollte man sich lieber zweimal Fragen, ob es magnetisch oder leitfähig sein könnte. Sowohl aus Sicherheitsaspekten, aber auch um eine möglichst ungestörte Bildgebung zu gewährleisten, denn davon hängt schließlich die Diagnose ab. _________________ Frank Reintke
Verantwortlicher Prüfer für MR-Sicherheit & Kompatibilität
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