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Was ist eine "Persönlichkeitsstörung" im psychiatrischen Sinn? Und bekommt man eine solche automatisch nach Misshandlung und Missbrauch als Kind und Jugendliche(r)? Ich dachte, das heißt "posttraumatisches Belastungssyndrom"?
Persönlichkeitsstörungen sind extreme Ausprägungen von Persönlichkeitseigenschaften, welche oft in Folge von gestörter Entwicklung im Kindes-oder Jugendalter auftreten.
Bei extremer Ausprägung sind die Folgen häufig ein Versagen im Beziehungs- und Leistungsbereich und/oder eine mehr oder weniger starke Tendenz zu ständiger Norm- und Regelübertretung.
Eine posttraumatische Belastungsreaktion ist (wie der Name schon sagt) eine Reaktion auf ein extremes, traumatisches Erleben. Sei es als Kind oder als Erwachsener. Wenn hier die erforderlichen Bewältigungskompetenzen fehlen, kann eine PtBr zu schweren psychiatrischen Krankheitsbildern wie Depression, Angstzuständen oder Identitätsstörungen führen.
So eine Belastungsreaktion kann sich natürlich auch in einer Persönlichkeitsstörung äussern, aber das man nach extremen traumatischen Erlebnissen generell eine solche entwickelt erscheint mir eher unwahrscheinlich.
Was versteht man denn im psychiatrischen Sinn unter Versagen im Beziehungs- und eistungsbereich? Ist das schon eine Persönlichkeitsstörung, wenn jemand aufgrund schlechter familiärer Erfahrungen sehr skeptisch in Hinsicht auf Beziehungen ist und "davonläuft", wenn es ernst wird? Und ist es eine Persönlichkeitsstörung, wenn jemand extremes Mobbing nicht mehr erträgt und psychisch fertig ist nach einer bestimmten Zeit?
also ich hab die Erfahrung gemacht das "Persönlichkeitsstörung", egal ob aus psychiatrischer oder anderer Sichtweise, ein sehr schwammiger Begriff ist...
Das was Du beschreibst hört sich für mich petrsönlich nicht nach ner Persönlichkeitsstörung an.Wobei es bestimmt "Fachleute" gäbe die das anders sehen...wie gesagt,ist häufig eine Auslegungssache desjenigen der das beurteilen soll!
Ich glaube das man generell vorsichtig ist, was Beziehungen angeht wenn mans chlechte Erfahrungen gemacht hat!Dann von Persönlichkeitsstörung zu sprechen ist glaub ein wenig überzogen!
Persönlichkeitsstörungen sind extreme Ausprägungen von Persönlichkeitseigenschaften, welche oft in Folge von gestörter Entwicklung im Kindes-oder Jugendalter auftreten
Du wirfst die Frage auf was zuerst da war, die Henne oder das Ei.
Entweder sind sie extreme Ausprägungen von [b]Persönlichkeitseigenschaften[b] und somit von Beginn der Geburt an präsent.
Oder aber sie sind die Folge einer / vieler gestörter Entwicklungsprozessse im Kleinkind / Kindes – und Jugendalter und Ursache können Eltern / Erzieher … sein
Btw. Wie oft werden Jugendliche zum Psychiater geschickt, nur weil die Eltern mit der Pubertät ihres Kindes überfordert sind und in jeder (Lebens)Äusserung / Handlung etwas Pathologisches sehen?
Zitat:
Bei extremer Ausprägung sind die Folgen häufig ein Versagen im Beziehungs- und Leistungsbereich und/oder eine mehr oder weniger starke Tendenz zu ständiger Norm- und Regelübertretung.
Ich denke eher, dass das die Folgen der Beziehungsstörungen (gestörte Entwicklungsprozesse, so.) sind, dazu gehören z.B. psychische und physische Traumata (z.B. sexueller Missbruch, psychische Verwahrlosung = Traumatisierungen, Schläge …).
So gesehen kann man sagen, das ein posttraumatisches Belastungssyndrom (Syndrom = Symptomkomplex) letztlich alles zusammenfasst, was zu der Diagnose Persönlichkeitsstörung führt, also z.B. einer Borderline – Persönlichkeitsstörung, Schizoide Persönlichkeitsstörung …
Die Wissenschaft geht davon aus, dass die genetische Anlage zu einer Persönlichkeitsstörung führt, allerdings sollte man davon ausgehen, dass es schon eines Auslösers (Trigger) braucht, um die psychische Störung quasie zu aktivieren, diese s.g. Trigger können also o.g. Traumata sein, also könnte man die Gleichung aufstellen:
Latente (genetisch bedingte) psychische Labilität => psychische Traumata => Posttraumatische Belastungsstörung => Persönlichkeitsstörung vom Typ xy.
So 'rum wird es für mich logischer.
Zitat:
Ist das schon eine Persönlichkeitsstörung, wenn jemand aufgrund schlechter familiärer Erfahrungen sehr skeptisch in Hinsicht auf Beziehungen ist und "davonläuft", wenn es ernst wird? Und ist es eine Persönlichkeitsstörung, wenn jemand extremes Mobbing nicht mehr erträgt und psychisch fertig ist nach einer bestimmten Zeit?
Nicht zwangsläufig, aber auch sehr gut möglich, halt als Folge eines Posttraumatischem Stressyndroms, welches sich dann natürlich auch zu einer Persönlichkeitsstörung führen kann.
Extremes Mobbing kann einen derart Krank machen, dass jemand - hier die posttraumatische Belastungsstörung, welche sich in einer Persönlichkeitsstörung manifestiert.
Erst muss der Trigger da sein (und die können völig unterschiedlich sein, von Gerüchen über laute Stimmen ...), dieser folgt das posttraumatische Blastungssyndrom aus dem sich eine Persönlichkeitsstörung entwickeln kann.
Ist also icht ganz einfach zu beantwoten, versuch's mal anhand eines - für Dich - typischen Beispiels näher zu erläutern, denn dann kann man besser darauf antworten.
... und ja, Mobbing treibt sehr viele Menschen regelrecht zu Psychologen.
Google mal nach Mobbing - Mobbing am Arbeitsplatz, was meinst Du, was Du dort alles erfährst, ist hier ja eher allgemein gehalten.
Alles Gute
Alexander _________________ Der Mensch ist ein hervorragendes Beispiel für den oftmals grimmigen Humor der Evolution!
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