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Problem Handflächen und Fußsohle

 
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MichaelaT
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Anmeldungsdatum: 24.05.2005
Beiträge: 221

BeitragVerfasst am: 10.08.08, 09:08    Titel: Problem Handflächen und Fußsohle Antworten mit Zitat

Ein freundliches Hallo,

momentan ist es wieder richtig schlimm: in beiden Handflächen und unter der rechten Fußsohle bekomme ich kleine Wasserbläschen, die trocknen ein, dann bilden sich Risse und ich kann die Haut stückenweise abziehen. Das sind manchmal Hautpartien von über einem Quadratzentimeter.

Mein Allergologe sagte mir, das sei Neurodermitis - aber es juckt nix und ich habe auch nur mit den Handflächen und der einen Fußsohle dieses Problem.
Meine Handflächen sind oft bis in die Fingerspitzen knallrot, aber alles nur auf der Innenseite. Es tut nicht weh, auch sonst keine Beschwerden.

Was ist das?
Was kann ich machen außer Kortisonsalbe zu schmieren?

Dankeschön und liebe Grüße,
Michaela

ps: ich bin Musiklehrerin, da gucken mir natürlich alle auf die Hände - peinlich!! Verlegen
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docwilde69
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 09.07.2008
Beiträge: 970

BeitragVerfasst am: 10.08.08, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

für Hand- und Fussekzeme kommen immer verschiedene Ursachen in Frage.

Am häufigsten ist es eine erwachsene Form der Neurodermitis (oft haben die Patienten auch Heuschnupfen oder Asthma in der Krankengeschichte und/oder der Familie).

Andere Ursachen sind manchmal Pilzinfektionen (muss man bei asymmetrischem Befall daran denken), Kontaktallergien (welche Instrumente spielst Du?, Bastel-Hobby?), Schuppenflechte (hat das jemand in der Familie?).

So wie Du es schilderst ist es am ehesten eine sogenannte Dyshidrose (wird als Sonderform der Neurodermitis diskutiert). Es kommen Bläschen ganz einfach ohne Entzündung und Juckreiz. Das ganze schubartig ohne Auslöser. Manchmal wird dann daraus ein dyshidrosiformes Ekzem mit Juckreiz und Entzündung.

Hilft die Kortisoncreme, den Schub zurückzudrängen?

Viele Grüße,
docwilde69
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Wichtig: Ein Rat übers Internet ist schön, ersetzt aber in keinem Fall den Gang zum (Fach-)-Arzt!
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MichaelaT
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Anmeldungsdatum: 24.05.2005
Beiträge: 221

BeitragVerfasst am: 10.08.08, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo docwilde69 Sehr glücklich

Danke erst mal für die Antwort.

Meine Mutter ist Heuschnupfler, ich selbst litt als Kind drunter und bekam dann Spritzen - seitdem habe ich keine Probleme mehr damit.

Eine Pilzinfektion ist es nicht und Schuppenflechte (hat niemand in der Familie) wurde nach einer Gewebeprobe ausgeschlossen.
Mein Allergologe hat eine Nickelallergie festgestellt, außerdem reagiere ich hypersensibel auf Kuhmilch, Hühnereiweiß, Kakao und Nuss.

Mit den Instrumenten kann es eigentlich nicht zusammenhängen - Flöte (Holz), Gitarre (Holz lackiert), Klavier (Klavierlack), Keyboard (Kunststoff) und Akkordeon (Kunststoff). Dann dürfte ja auch der eine Fuß nicht betroffen sein, glaube ich.

Meine Salbe wird in der Apotheke angemischt, da ist Kortison und Harnstoff drin.
Wenn ich richtig "blühe", schmiere ich die betroffenen Stellen abends dick ein und umwickle die Hände + Fuß mit Lebensmittelfolie (damit es in die Haut geht und nicht in die Bettwäsche).

Mit dieser Methode wird es relativ schnell besser, aber ich habe den Eindruck, die Haut wird irgendwie dünner und empfindlicher.
Auffällig ist der Zusammenhang zwischen seelischem Streß und Schüben.

Liebe Grüße,
Michaela
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docwilde69
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 09.07.2008
Beiträge: 970

BeitragVerfasst am: 10.08.08, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

also spricht vieles für die Neurodermitishypothese, denn sowohl die eigene als auch die Familienkrankengeschichte deuten auf eine klare Veranlagung dazu hin.

Auch der seelische und stressbedingte Triggerfaktor passt gut zur Diagnose Neurodermitis.

Um sich akut und schnell zu helfen, ist an Händen und Füßen der Einsatz von Kortisoncremes der Standard. Mit aller Vorsicht kann man sagen, dass die Nebenwirkungen von Kortison an Händen und Füßen besonders milde ausfallen, das ist in diesem Fall sicher tröstlich.

Die Dermatologen sind inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass es sinnvoll ist eher früh mit der Kortisonsalbe anzufangen und nicht zu warten, bis alles ganz furchtbar ist. Dann sollte man nicht schnell damit aufhören, sondern den Wirkstoff ausschleichen (z.B. erst 2 Tage 2xtgl dann 2 Tage 1xtgl. dann nur noch jeden zweiten Tag einmal, dann Schluss). Danach kann mit guter Pflege der nächste Schub oft lange herausgezögert werden. Mit einem frühen Einstieg kann man die Schübe abfangen und braucht unter dem Strich weniger Kortison, als wenn man die Schübe so richtig aufblühen lässt.

Dass es auch andere Meinungen zum Thema Kortison gibt muss ich sicher nicht erwähnen. Andererseits ist die Neurodermitis nun mal eine Krankheit, bei der das Immunsystem unnötig Kapriolen schlägt. Und dieses Verrücktspielen ist furchtbar unangenehm. Kortison ist ein natürlicher Wirkstoff, der den Teufelskreis unterbrechen kann. Wenn man es richtig und kontrolliert verwendet, ist es auch im Bezug auf das Nutzen-Risiko-Profil aus schulmedizinischer Sicht in Ordnung und sehr hilfreich.

Viele Grüße,
docwilde69
_________________
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MichaelaT
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 24.05.2005
Beiträge: 221

BeitragVerfasst am: 11.08.08, 06:19    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen, docwilde69 Sehr glücklich

und Dankeschön für die ausführliche Antwort.

Hab ich wieder was gelernt - das "ausschleichen" kannte ich noch nicht. Und anscheinend habe ich auch zu spät mit der Creme angefangen, anstatt gleich bei den ersten Bläschen was zu tun... ich habe die Kortisoncreme nicht als Möglichkeit zur Unterdrückung, sondern als Schnell-Mittel zum abheilen erklärt bekommen. Verlegen

Werde ich unbedingt beim nächsten Schub beachten, dann wird es vielleicht gar nicht erst so schlimm.
Dankeschön noch mal und viele liebe Grüße,

Michaela
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