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Verfasst am: 16.09.08, 13:54 Titel: Bradykardie nach Vollnarkose
Hallo,
ich hatte vor 2 Jahren eine Knieoperation in Vollnarkose (2 Stunden). Die OP war unkompliziert und auch die Narkose habe ich sehr gut verkraftet.
Mir fällt auf, dass ich seitdem einen viel niedrigeren Puls habe als vorher. Während der 4 Tage, die ich im Krankenhaus war, war er zwischen 45 und 55, und seitdem hat er sich nicht wesentlich erhöht. Meistens ist er so um die 50 - 55. Der Blutdruck ist normal und hat sich nicht verändert. Vor der OP war der Puls so ca. 70 bis 80.
Ist es möglich, dass sich der Puls nach einer Vollnarkose dauerhaft senkt? Mein Hausarzt verneint das. Den Narkosearzt konnte ich telefonisch nicht erreichen, auf eine E-Mail Anfrage an die Klinik erhielt ich keine Antwort. Deswegen frage ich hier.
Es wär schön, wenn mir jemand antworten würde.
Herzlichen Dank.
Sandy
Eine dauerhafte Senkung der Herzfrequenz durch die heute gängigen Anästhetika ist nicht denkbar.
Bestimmte Medikamente (zur Narkose angewendete Schmerzmittel und Medikamente zur Aufhebung der Wirkung von Muskelrelaxantien) machen zwar eine kurzzeitige Pulsverlangsamung, das ist jedoch nur ein Effekt, der maximal der Wirkdauer dieser Medikamente entspricht.
Tricolor,
ich bin 59 und nehme keinerlei Medikamente.
Ich hatte schon ein Langzeit-EKG und eine Herzsonographie, es wurden keine Ursachen für die Bradykardie gefunden. Sie trat definiv zum ersten Mal direkt nach der Narkose auf. Auf der Narkose-Rechnung wird Bradykardie mehrfach erwähnt. Es muss also schon während der Narkose zu langsamem Herzschlag gekommen sein. Mein Hausarzt sagt, das sei normal, aber der Puls sollte sich eigentlich nach der Narkose wieder normalisieren.
Beeinträchtigen tut mich die Bradykardie nicht, aber ich mache mir doch Gedanken darüber.
1. Eine anhaltende Bradycardie über die Narkose hinaus kann nicht mit der Narkose selbst in Zusammenhang gebracht werden.
Und ich möchte ergänzen:
2. Eine Herzfrequenz von 50-55/min ohne Begleitsymptome ist nicht behandlungsbedürftig und hat auch keinerlei Krankheitswert. Im Gegenteil. Solche Frequenzen sind eher als "kardioprotektiv" anzusehen und schützen das Herz.
3. Es gibt also - vor allem nach den zusätzlichen Herzuntersuchungen - keinerlei Grund, sich Gedanken zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. A. Flaccus _________________ Dr. A. Flaccus
Facharzt für Anästhesie
- Notfallmedizin -
DMF-Moderator
also das 'haut mich vom Hocker'. Ein solch niedriger Puls hat keinen Krankheitswert? Das ist ja fantastisch. Ich mache mir also umsonst Sorgen. Das beruhigt mich sehr. Das werd ich meinem Hausarzt erzählen, der meint immer, man müsse unbedingt etwas tun, um den Herzschlag zu erhöhen, er weiss aber nicht was.
Ich bin so was von froh geworden, als ich Ihre Antwort las. Tausend Dank.
Herzliche Grüße,
Sandy
ja, ich bin schon ein wenig ängstlich, und mein Hausarzt ist immer sehr besorgt um alle seine Patienten.
Vielen Dank für den Hinweis auf Wiki. Das hatte ich noch gar nicht gesehen. Werde heuteabend ein wenig stöbern.
Nochmals vielen Dank für Ihre Antworten.
Sandy
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