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Hirn- Aufrechterhaltung Herz Kreislauffunktion?

 
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lottelight
Interessierter


Anmeldungsdatum: 12.08.2008
Beiträge: 5
Wohnort: Eberswalde

BeitragVerfasst am: 01.10.08, 19:27    Titel: Hirn- Aufrechterhaltung Herz Kreislauffunktion? Antworten mit Zitat

Welche Teile vom Hirn sind dafür verantwortlich das das Herz Kreislaufsystem noch funktioniert? Was bedeutet der Befund das das Hirn keine Funktion mehr hat aber die Herz, - Kreislauffunktionen noch intakt sind?
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poldy
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Anmeldungsdatum: 11.01.2006
Beiträge: 316

BeitragVerfasst am: 01.10.08, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
wenn das HIrn nicht mehr arbeitet heißt es, dass man Hirntod ist. Man muss sich das so vorstellen, dass das Hirn der Chef ist und den Organen quasi die Befehle gibt. Natürlich kann das Herz noch weiterschlagen, allerdings versagen nach und nach alle Organe. Im Hirn befindet sich quasi alles was den Menschen ausgemacht hat. Ist es tot ist der Mensch DEFINITIV Tod und man sollte überlegen ob man nicht noch mit den funktionierenden Organen noch Leben retten kann. Bzw die Angehörigen sollten überlegen. Zumal die Kosten für das Intensivbett welches man braucht enorm hoch sind.

Alles gute...
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zackbohne
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 14.06.2008
Beiträge: 471

BeitragVerfasst am: 01.10.08, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
innere Organe können durchaus auch bei Komplettausfall des ZNS funktionsfähig bleiben (siehe auch "intramurales System", "Herzautonomie"), sind dann allerdings weniger anpassungsfähig an die Bedürfnisse des Gesamtorganismus.
Wenn das Gehirn keine Funktion mehr hat, die restlichen Organe aber (noch) arbeiten, spricht man vom Hirntod, welcher nach aktuellem Wissen irreversibel ist.

Der Hirnstamm (schließt direkt ans Rückenmark an) hat insofern die wichtigste Aufgabe, die Atmung zu steuern. Bei Ausfall dessen kommt es zum Atemstillstand, der dann in der Folge zum Herzstillstand und zum Versagen aller Organe führt. Allerdings kann durch künstliche Beatmung dieser Zustand verzögert werden, welches freilich oft wieder neue ethische und rechtliche Fragen aufwirft.
_________________
Grüßle,
zackbohne
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lottelight
Interessierter


Anmeldungsdatum: 12.08.2008
Beiträge: 5
Wohnort: Eberswalde

BeitragVerfasst am: 01.10.08, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

zackbohne hat folgendes geschrieben::
Hallo,
innere Organe können durchaus auch bei Komplettausfall des ZNS funktionsfähig bleiben (siehe auch "intramurales System", "Herzautonomie"), sind dann allerdings weniger anpassungsfähig an die Bedürfnisse des Gesamtorganismus.
Wenn das Gehirn keine Funktion mehr hat, die restlichen Organe aber (noch) arbeiten, spricht man vom Hirntod, welcher nach aktuellem Wissen irreversibel ist.

Der Hirnstamm (schließt direkt ans Rückenmark an) hat insofern die wichtigste Aufgabe, die Atmung zu steuern. Bei Ausfall dessen kommt es zum Atemstillstand, der dann in der Folge zum Herzstillstand und zum Versagen aller Organe führt. Allerdings kann durch künstliche Beatmung dieser Zustand verzögert werden, welches freilich oft wieder neue ethische und rechtliche Fragen aufwirft.


Und wenn der Patient noch selber atmet? Ich verstehe das nicht wenn man sagt keine Hirnfunktionen mehr aber er atmet noch selbstständig. Was bedeutet das nun genau? Doch nicht Hirntot?
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zackbohne
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 14.06.2008
Beiträge: 471

BeitragVerfasst am: 02.10.08, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

laut WB der BÄK v. 29.06.91 ist der Hirntod als "Zustand des irreversiblen Erloschenseins der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms bei einer durch kontrollierte Beatmung künstlich noch aufrechterhaltenen Herz-Kreislauffunktion..." definiert. Das schließt m.E. einen Verlust der Spontanatmung ein.
Wenn der Patient tatsächlich eigenständig atmet, liegt definitionsgemäß kein Hirntod vor.

Allerdings kann selbst bei einigen intakten Stammhirnzellen (ist sehr widerstandsfähig und kommt mit einer Minimaldurchblutung aus) der Rest des Gehirns funktionslos sein, das kann man mit verschiedenen Untersuchungen feststellen.
Man kann also apparativ messen, ob Hirnstammreflexe vorliegen und ob und welche Bereiche des Gehirns noch durchblutet und/oder elektrisch aktiv sind.

Bei noch intakter Atmung, aber Zerstörung überwiegender Teile des Gehirns, haben Sie einen Zustand des "sozialen Todes", d.h. der Betroffene verliert seine Empfindungen, Emotionen, gespeicherten Information - kurz gesagt sein gesamtes Wesen, die Einheit von Körper und Geist und wird zum (evtl. intensivmedizinischen) Pflegefall.

Bezieht sich Ihre Frage eher auf das "Abschalten der Geräte" bzw. Organentnahme, oder eher auf die Wahrscheinlichkeit der Genesung?
_________________
Grüßle,
zackbohne
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lottelight
Interessierter


Anmeldungsdatum: 12.08.2008
Beiträge: 5
Wohnort: Eberswalde

BeitragVerfasst am: 02.10.08, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Eher auf die Wahrscheinlichkeit der Genesung. Aber das erscheint mir eher ausgeschlossen.
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zackbohne
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Anmeldungsdatum: 14.06.2008
Beiträge: 471

BeitragVerfasst am: 02.10.08, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

das hängt natürlich immer vom Ausmaß der Schädigung ab. Das Gehirn ist hochkomplex und noch lange nicht bis in alle Einzelheiten erforscht. Was man weiß, ist dessen oft faszinierende Fähigkeit der Erholung, z.B. nach Schlaganfällen oder unfallbedingten Schäden. Leider erfolgt allerdings keine Regeneration (oder, nach noch unsicheren Erkenntnissen, eventuell doch in geringem Maße), sondern nur eine "Neuverschaltung", bei der die Reserven der verbleibenden Nervenzellen ausgenutzt werden. Bei bestimmten Schädigungsbildern sind die verbleibenden Reserven allerdings so klein, dass keine Neustrukturierung mehr möglich ist. Das ist beispielsweise fast regelmäßig der Fall, wenn jemand nach klinischem Tod reanimiert werden konnte, das Gehirn aber weit über seine Wiederbelebungszeit (ca. 4-8 min) unversorgt war.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft für die Zeit und alles Gute!
_________________
Grüßle,
zackbohne
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