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Verfasst am: 03.11.08, 22:25 Titel: Laparoskopie ohne Gas
Hallo zusammen,
Bei mir wurde am 29.10.08 eine Laparoskopie durchgeführt (Dermoid am Eierstock). Bei mir sollte die Methode mit Gas eigentlich schon am 24.09.08 durchgeführt werden. Mein damaliger Arzt erklärte mir, daß der Bauchraum mit Kohlenstoffdioxid (CO2) aufgeblasen wird. Er sah sich die CT-Bilder an und meinte, daß, wenn die Zyste bösartig sei, der Eierstock aus Sicherheitsgründen auch entfernt werden würde. Zudem konnte er mir nicht mal genau sagen, was sich da am Eierstock befand. Im Bericht vom Radiologen war immer nur von einer unbekannten Struktur die Rede. Da ich ein komisches Gefühl hatte, machte ich mich erst einmal im Internet schlau. Ich suchte nach Erfahrungen anderer. Fand dabei verschiedene Meinungen. Die meisten davon waren eigentlich negativ, was die Schmerzen nach so einer OP betrafen (Rücken-/ Schulterschmerzen durch das Gas). Auch ergab eine weitere Suche, daß es durch das Gas zu Spätfolgen (Verwachsungen) führen kann. Genau diesen Risiken wollte ich mich eigentlich nicht aussetzen. Ich fand einen Beitrag, der auf eine Homepage verwies. Diese würden genau so eine OP ohne Gas durchführen. Dabei würde dann der Bauchraum mechanisch angehoben. Ich las mir alles in Ruhe durch. Die Seite enthält wirklich alle Informationen, die man braucht. Da die OP in einer Privatklinik durchgeführt wurde, mußte ich erst einmal abklären, ob meine Krankenkasse (Deutsche BKK) die Kosten übernehmen würden. Ich erhielt noch am gleichen Tag eine positive Antwort. Super. Ich cancelte den Termin und setzte alle Hebel in Bewegung, um mich ohne Gas operieren zu lassen. Ich sprach dann mit Dr. K. selbst. Ich bekam dann den Termin. Zwei Wochen vorher konnte ich ein Vorgespräch mit ihm führen. Er sah sich die Bilder an und meinte daraufhin, ob ich wüßte, was ein Dermoid sei. Ich verneinte. Er erklärte mir, daß das eine Zwillingsgeschwulst sei. Diese würde mit der Entstehung angelegt und wächst dann mit. Man nennt das so, da sich die Zyste aus Haaren, Knorpel, Haut, Zähnen usw. besteht. Ist aber nicht sein Geschwisterchen. Ich war baff. Der Arzt ist wirklich eine Koryphäe und ich bekam das Gefühl, endlich in den richtigen Händen zu sein. Der Tag der OP rückte immer näher. Da ich noch nie so eine Erfahrung gemacht hatte, war mir auch ganz mulmig. Einen Tag vorher mußte ich anreisen. An diesem Tag wurde dann auch Blut abgenommen. Es gab noch ein superleckeres Mittagessen. Ab Spätnachmittag durfte ich dann nichts mehr essen. Ich bekam dann eine Brühe zum Abendessen und mußte eine Lösung trinken. Da der Darm leer sein mußte, wurde ein Einlauf durchgeführt. Nach drei Stunden mußte ich noch 4 Tabletten nehmen (vermutlich um den Darm völlig zu reinigen). Ich war dann zum Glück gleich morgens um 8 Uhr dran. Die Ärzte verkabelten mich und der Anästhesist leitete die Narkose ein. Mir wurde schwummerig. Ich sagte dies und bekam Sauerstoff und noch irgendein Mittel. Danach weiß ich nichts mehr. Als ich geweckt wurde, hatte ich sogar noch etwas geträumt. Das einzigste, was ich nach der OP merkte, war der Blasenkatheter. Schmerzen? Nicht die geringsten! Am Mittwoch war ich nach der OP noch ein wenig müde, was klar war. Ich schlief wohl noch bis Nachmittag, als mein Besuch kam. Die Schwestern hatten mir Medikamente bereitgelegt. Ich nahm die erste schon gar nicht, da ich gar keine Schmerzen hatte. Die Schwester meinte, daß ich sie nehme solle, da die Medikamente auch entzündungshemmend und abschwellend wirken würden. Habe zwei davon nicht genommen. Später kam dann Dr. K. und sagte mir, daß er den Eierstock hätte nicht entfernen müssen und daß es tatsächlich ein Dermoid gewesen sei. Ich fragte, ob ich die Medikamente nehmen müßte. Er bestätigte. Aber von Schmerzen keine Spur. Am nächsten Tag bekam ich dann schon die Drainage und den Blasenkatheter raus und konnte zum ersten Mal aufstehen. War schon ein wenig wackelig auf den Beinen. Ist doch klar. Die Schwestern kümmerten sich wirklich toll um einen. Und auch Dr. K. fragte immer wieder nach dem Befinden. Am Freitagmorgen sah er sich die Wunden nochmals an und meinte, daß ich keine Pflaster mehr brauchen würde und am Abend sogar duschen dürfte. Er kam dann später nochmals vorbei und fragte, wann ich denn nach Hause wolle. Ich sah ihn ganz sprachlos an, da ich damit nie gerechnet hätte. Er meinte, daß ich dann am Samstag nach Hause könnte. Dr. K. hat mich jetzt noch zwei Wochen krankgeschrieben und mir Schonung verordnet. Die Wunden (3 kleine Schnitte - einer am Bauchnabel zum Anheben und zwei kleine über dem Schambein) heilen sehr gut. Es geht mir von Tag zu Tag besser. Ich kann nur sagen, daß meine Angst unbegründet war. Die Tage gingen so schnell vorbei. Heute lache ich darüber. Ich kann nur von einer positiven Erfahrung sprechen. Danke, Herr Dr. K.!
Sollte jemand Interesse an einer gaslosen Laparoskopie haben oder ist an weiteren Infos interessiert, so schreibt mir einfach: lousi@gmx.de. Ich helfe gerne weiter.
Viele Grüße
Lousi
Zuletzt bearbeitet von Lousi am 04.11.08, 21:37, insgesamt 1-mal bearbeitet
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