Navigationspfad: Home
medizin-forum.de :: Thema anzeigen - Wir wissen nicht mehr weiter...
Deutsches Medizin Forum
Foren-Archiv von www.medizin-forum.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Wir wissen nicht mehr weiter...

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Psychiatrie
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Zauberfee14167
Interessierter


Anmeldungsdatum: 03.07.2008
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 26.10.08, 16:10    Titel: Wir wissen nicht mehr weiter... Antworten mit Zitat

Seit knapp zwei Jahren ist mein Schwager depressiv...
Er ist auch bei einem Psychiater in Behandlung...der ihm entsprechende Medikamente gibt...ihn in die Tagesklinik schickte...ambulante Psychotherapie empfiehl.
Das Einzige was mein Schwager tat...die Medikamente einnehmen.
Dann war er, um wieder arbeiten gehen zu können, im Juli diesen Jahres in einer Reha-Klinik in der er wegen seinen Depressionen behandelt werden sollte.
Doch als er heimkam...keinerlei Besserung...es blieb alles wie vorher. Er verläßt sein Zimmer nur noch um auf Toilette zu gehen, oder um etwas zu essen.
Dann, am 14.08., der Schock...
Er erlitt einen ganz schweren Herzinfarkt...mit Herstillstand, multiplem Organversagen.
Insgesamt lag er acht Wochen auf der Intensivstation einer Kardiologischen Station einer Uni-Klinik in unserer Nähe. Dort wurde festgestellt, daß er drogenabhängig ist...
Die Rede war von Cannabis, Kokain, Schlaftabletten etc.
Ihm wurde dort in der Klinik ein Defibrillator implantiert...und er muß täglich seine Herz-Medikamente nehmen.
Anschließend kam er in eine vierwöchige Reha-Maßnahme.
Zuhause dann keinerlei Besserung bezüglich seiner Depressionen...er läßt aber auch niemanden an sich heran...und er will sich nicht helfen lassen.
Ergo...sein Psychiater legte ihm nahe in eine psychiatrische Klinik zu gehen.
Das tat er dann auch...widerwillig.
Nach drei Wochen, und ständigem Betteln wir sollten ihn holen, der erste Besuch zu Hause.
Tja, und dann...er wollte nicht wieder zurück.
Nun ist er seit drei Wochen wieder zuhause...und es ist alles beim Alten.
Er verläßt sein Zimmer nur zu den üblichen Dingen...
Wir wissen nicht mehr was wir tun sollen, wir halten diese Situation einfach nicht mehr aus...unsere ganze Familie leidet.
Gibt es, außer Selbsthilfegruppen für Angehörige von Depressiven ( das hilft uns momentan nämlich kein Stück weiter ), keine Hilfen für uns ?
Denn irgendwann wird sicherlich der Tag kommen, wo er über Selbsttötung nachdenkt...vielleicht tut er das ja auch schon...und was dann ?
Ach...wir wissen einfach nicht mehr weiter...
_________________
Der Retter eines Menschen ist größer als der Bezwinger einer Stadt.
Konfuzius
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lydi
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 06.04.2006
Beiträge: 271
Wohnort: Petershagen

BeitragVerfasst am: 31.10.08, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zauberfee14167,

ein sehr schwieriger Fall dein Schwager.

Zitat:
Das Einzige was mein Schwager tat...die Medikamente einnehmen.


Und die helfen nicht??? weiß das auch der Psychiater oder erzählt dein Schwager dem Arzt das die Tabletten helfen und das Gegenteil ist der Fall?
Was nimmt er denn ein?
wodurch wurde er denn depressiv?

Zitat:
Dann war er, um wieder arbeiten gehen zu können, im Juli diesen Jahres in einer Reha-Klinik in der er wegen seinen Depressionen behandelt werden sollte.
Doch als er heimkam...keinerlei Besserung...es blieb alles wie vorher.


wie wurde er denn in der Reha behandelt? Wie sah denn der Entlassungsbericht aus?
Warum wurde er mit der Depression entlassen? Oder wollte er freiwillig gehen, sprich brach er die Reha ab? wie lange war er denn dort?

Zitat:
Dort wurde festgestellt, daß er drogenabhängig ist...


Und ist er es?
Wie hat er sich die Drogen besorgt wenn er nie das Zimmer verlies?
Drogen sind natürlich eine gute Ursache für Depressionen! Hat er einen Entzug gemacht? Nimmt er weiterhin Drogen?
weiß sein Psychiater von den Drogen?
Vielleicht sollte deine Schwester? (seine Frau oder ein anderer Familienangehöriger) mal mit zum Psychiater gehen.

Zitat:
Zuhause dann keinerlei Besserung bezüglich seiner Depressionen...er läßt aber auch niemanden an sich heran...und er will sich nicht helfen lassen.


Das ist typisch für Depressive. Und solange er nicht bereit ist Hilfe in Anspruch zunehmen ist es mehr als schwierig,.
habt ihr schonmal allein mit seinem Psychiater gesprochen?
Vielleicht sollte er für mehr als 6 Wochen in eine Klinik.
Ist er verheiratet?
So hart wie es klingt, will er keine Hilfe dann sollte er auch keine bekommen. Denn bemitleiden ist das schlechteste was ihr machen könnt. So vwerstärkt ihr nur seine Depression in dem er sich nur bestätigt fühlt.
Nicht nur er ist das Opfer, auch die die ihn "ertragen" müssen.
Klare Ansage bei ihm. Wenn du keine Hilfe willst, dann musst du zusehen wie du es schaffst. Aber!!!! Ihm immer die Möglichkeit anbieten, wenn er Hilfe will, seit ihr immer für ihn da.
Ihr könnt ihn nicht aus seinen schwarzen Loch rausholen, das kann er nur alleine. Ihr könnt ihn begleiten aber mehr nicht.

Zitat:
Nach drei Wochen, und ständigem Betteln wir sollten ihn holen, der erste Besuch zu Hause.


Das war falsch! Was sagte den der behandelnde Arzt dazu? War er mit dem Besuch zu Hause einverstanden?

Zitat:
Tja, und dann...er wollte nicht wieder zurück.


Das war zuerwarten. Ich finde da sollte man mal ein wenig! Druck ausüben. Entweder du lässt dir helfen oder.....
Er muß merken das er nicht nur sich sondern auch anderen massiven Schaden zuführt. Oder wie geht ihr mit diesem Zustand um?

Zitat:
Gibt es, außer Selbsthilfegruppen für Angehörige von Depressiven ( das hilft uns momentan nämlich kein Stück weiter ), keine Hilfen für uns ?


Einen Psychologen!

Zitat:
Denn irgendwann wird sicherlich der Tag kommen, wo er über Selbsttötung nachdenkt...vielleicht tut er das ja auch schon...und was dann ?


Dann solltet ihr ihn Zwangseinweisen lassen, sofern ihr es rechtzeitig merkt. Deshalb müsst ihr ihn genauestens beobachten.

LG und viel Kraft für dich!
_________________
Wenn du zählen kannst, dann zähl auf dich.
http://www.pseudo-memories.de/index.html
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Zauberfee14167
Interessierter


Anmeldungsdatum: 03.07.2008
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 02.11.08, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Lydi für Deine Antwort, habe mich sehr gefreut, daß irgendjemand Anteil nimmt und mir schreibt.

Du fragst, was mein Schwager für Medikamente nimmt...
Soweit ich weiß eben Anti-Depressiva...aber welche weiß ich eben auch nicht genau.

Das Problem in unserer Familie ist eben...das nicht von Allen über den Zustand meines Schwager ehrlich und offen gesprochen wird.

Ich versuche es Dir zu erklären...

Mein Schwager, 42 Jahre alt, getrennt lebend seit ca. ( wenn Du das hörst, wirst Du auch sehr erstaunt sein ) 14 Jahren, bei meinem Schwiegervater im Haus.
Er bewohnt sein früheres " Kinderzimmer "...schon das finde ich verrückt, aber na ja.
Mit in diser Wohnung wohnt meine Schwägerin ( 46 Jahre , Krankenschwester und Altenpflegerin, geschieden ), weil sie unsere Omi ( 99 Jahre ) plfegt.
In der Parterre Wohnung wohnt mein Schwiegervater ( 72 Jahre, geschieden ).
Wir , mein Mann ( 44 Jahre ) und ich ( 41 Jahre ) wohnen im selben Ort.
Meine Schwiegermutter ( 67 Jahre ) und ihr neuer Mann ( 73 Jahre ) wohnen etwas weiter weg.
Die ( NOCH- ) Ehefrau ( 44 Jahre ) meines Schwager und seine Tochter ( 15 Jahre ) wohnen auch etwas weg von meinem Schwager.
Soviel zu den Wohnverhältnissen...
Nun zu meiner Annahme warum mein Schwager wohl depressiv wurde...
Als eben vor zwei Jahren seine Frau ihm sagte, daß sie sich scheiden lassen will...aber eben bis vor zwei Wochen die Scheidung eben noch nicht einreichte !...da begann das ganze Dilemma.
Seit der Geburt der gemeinsamen Tochter, was ich von meinem Schwager selbst weiß, war keinerlei sexueller Kontakt mehr und auch irgendwie aus der ganzen Ehe " die Luft raus ". Warum aber bisher niemand der Beiden die Ehe beendet hat...es ist mir, und allen anderen der Familie, ein Rätsel.

Du fragst, wie er in der Reha behandelt wurde...ganz genau weiß ich das auch nicht...leider...denn zum größten Teil blieben diese ganzen Informationen bei meiner Schwägerin. Sie ist, leider, muß ich in diesem Zusammenhang sagen, ein Mensch der meint uns alle von dem " Übel " ( sprich: mein Schwager ) beschützen zu müssen, und hat sich fast ausschließlich allein mit den Ärzten über meinen Schwager unterhalten...
immer unter dem Gesichtspunkt, uns nicht belasten zu wollen...so ein Quatsch in meinen Augen...wir sind doch eine Familie !
Er war 6 Wochen in dieser Reha-Klinik...und er hat die Therapie auch nicht abgebrochen.
Das Einzige, was ich weiß, ist eben, daß er sagte: " Die erfahren hier von mir nix, ich reiße die Zeit hier ab ! "
Wir können mit Bestimmtheit sagen, daß er drogenabhängig ist...allerdings wußten wir Alle nur, daß er regelmäßig " kifft "...
Jedoch wurden wir damit konfrontiert, daß er wohl auch Kontakt zu Kokain und eben Abhängigkeit von Benzodiazepanen hat.
Schlimm ist wohl, daß er wohl seinen Psychiatier ständig dazu bekommen hat, ihm die ganze Zeit vor dem Herzinfarkt auch noch immer wieder Schlafmittel zu verschreiben.
Diesem Arzt mache ich, wie das bei den anderen aussieht weiß ich nicht, den Vorwurf, daß er nicht bemerkt hat, daß mein Schwager mit diesen Medikamenten nicht " normal " umgeht.
Nun, es ist wie es ist.
Wie er sich die Drogen besorgt hat...Vor einem Jahr ist er ja noch manchmal aus dem Haus gegangen ( gefahren ), um sich angeblich Zigaretten zu holen...
Den ersten Entzug wird er wohl durchlebt haben, als er wegen seinem Herzinfarkt in der Intensivstation war, dort sind ihm die Ärzte dann wohl auch, aufgrund der Schwierigkeiten bei seiner Behandlung, auf die Schliche gekommen.
Ob er weiterhin Drogen nimmt...keine Ahnung ! Nach dem zu urteilen, daß er nicht mehr das Haus verläßt, eigentlich eher nein. Aber wer weiß das wirklich...vielleicht habt er ja irgendwo im Haus Depots ? Sicherlich wird nun auch sein Psychiater von den Drogen wissen...er hat ihn ja dann auch deswegen in die psychiatrische Klinik überwiesen.
Aber was soll dieser Arzt denn auch tun...er erscheint nicht zu den regelmäßigen Besuchsterminen...schweigt...schweigt...schweigt.
Meine Schwägerin war meistens mit bei den Terminen beim Psychiater...aber was hat es genutzt, geholfen...nichts...leider.
Sie tut mir wirklich soooo leid, denn sie ist wirklich genügend beschäftigt...sie geht halbe Tage als Altenpflegerin in einer Tagespflege arbeiten...kümmert sich seit Jahren um unsere Omi ( die mittlerweile pflegebedürftig ist, und im Sterben liegt )...und dann noch die zusätzlich Belastung mit meinem Schwager.
Ich habe einfach Angst davor, daß sie irgendwann " auf der Nase " liegt. Doch leider läßt man uns, meinen Mann und mich, nicht richtig helfen.
Und was die ganze Situation auch noch erschwert ist die Einstellung meines Schwiegervater, daß er verheimlicht...egal, ob es darum geht, die Nachbarn dürfen nichts erfahren...sein ständiges Ignorieren der Situation.
Du siehst es ist einfach verfahren, durch und durch.

Ich kann mich zwar nicht mit der Situation meines Schwager vergleichen, aber ich selbst weiß, was es bedeutet depressiv zu sein.
Ich selbst habe mich vor drei Jahren in Behandlung begeben wegen Depressiven Erschöpfungssyndrom.
Und ich fand auch überhaupt nicht, daß dies für mich ein leichter Schritt war...aber es hat mir geholfen, und ich fühle mich wieder sehr sehr wohl.
Aber man kann den einen Menschen nicht mit einem anderen Menschen vergleichen.

Du sagst es...genau das ist auch schon lang meine Meinung...
" Wenn er keine Hilfe will, dann sollte er auch keine bekommen..."

Ich würde mich ja gern mit der Familie meines Mannes einmal zusammen setzen, und über diese ganze schlimme Situation reden...
Aber ich komme mir dann dabei vor, als würde ich mich in etwas einmischen...Jedenfalls kriege ich dieses Gefühl manchmal rübergebracht.

Was glaubst du wohl, wie ich darüber denke, wenn meine Schwägerin immer wieder für ihn einkaufen geht...ihm seine Lieblingssachen mitbringt / oder meint, ach, das würde ihn erfreuen...oder ihm sein Bett bezieht...
oder mein Schwiegervater ihn oftmals immer wieder noch bedauert...
Meine Schwiegermutter kann einfach garnicht mehr...sie hat ihm ( meinem Schwager ) genau das gesagt, was Du vorgeschlagen hast, zu tun.
Ergebnis: Er hat den Kontakt zu seiner Mutti bis jetzt abgebrochen.

Jetzt kommt zu dieser ganzen schwierigen Situation noch hinzu...meine Schwägerin ( die Frau meines Schwager ) hat vor zwei Wochen die Scheidung eingereicht.
Aber seit Wochen vorher schon terrorisiert mein Schwager sie und ihre Tochter telefonisch...ebenso seine Schwiegereltern.
Mittlerweile liegt eine Anzeige gegen ihn vor wegen Stalking.

Es ist einfach nur verfahren...schlimm...schlimm...schlimm.

Am liebsten würde ich zu ihm hingehen, und ihn fragen:
" Sag´ mal, mein Lieber, was glaubst Du eigentlich wie es mit Dir weitergehen soll ? Nicht nur Du leidest, sondern auch wir. Wenn Du nicht bereit bist Dir helfen zu lassen, dann mußt Du Dir eben ab jetzt selbst helfen. Aber so können wir die ganze Situation einfach nicht mehr ertragen...und Konsequenzen ziehen müssen. "




Ach, wir wissen wirklich nicht mehr was wir tun sollen...
_________________
Der Retter eines Menschen ist größer als der Bezwinger einer Stadt.
Konfuzius
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
lw009
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 21.01.2007
Beiträge: 281

BeitragVerfasst am: 02.11.08, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Zauberfee,

ach, das kommt mir alles so bekannt vor. Ich bin selbst manisch-depressiv, meine Mutter und mein Vater sind alkoholkrank und meine Mutter zusätzlich noch depressiv. Sie hat zwei Selbstmordversuche hinter sich.

Lydi hat dir schon einige wertvolle Tips gegeben. Allerdings muß man auf einen Psychologen oft lange warten. Eine Selbsthilfegruppe für Erwachsene Kinder von Alkoholikern hat mir sehr gut geholfen. Du kannst auch als Angehörige sicher Suchtberatungsstellen aufsuchen.

Bei Drogenabhängigen muß man lernen loszulassen, auch wenn es bitter ist. Wenn derjenige nicht aufhören will, muß er eben sehen, wie er es alleine hinkriegt. Das hast du ja auch richtig am Ende deines Postings formuliert.

Meine Mutter ist übrigens seit langem trocken, und wir sehen uns regelmäßig. Aber sie weiß, sobald sie wieder anfangen würde zu trinken, würde ich sie nicht mehr besuchen wollen.

Ich wünsche Dir viel Kraft zum Loslassen.

Lisa
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Zauberfee14167
Interessierter


Anmeldungsdatum: 03.07.2008
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 04.11.08, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lydi, hallo Lisa !

Will noch einmal DANKE sagen für Eure Antworten...

Habe mir die letzten Tage Eure Ratschläge mehrmals durchgelesen...und ich bin wirklich Eurer Meinung, daß mein Schwager sich wirklich nur selbst helfen kann.

Was seine schlimme Herzerkrankuntg angeht...tja, da muß er nun einmal sein ganzes Leben Medikamente nehmen müssen...
und der Defibrillator, der ihm implantiert wurde, wird bei " Herz-Aussetzern " wohl seine Schockwirkung haben.
Aber auch diese Erkrankung nimmt mein Schwager auf die leichte Schulter...er raucht wieder, mit dem Komentar, wenn man ihn fragt, warum: " Weil mir einfach alles zuviel wird ! "

Ob er weiterhin Drogen nimmt oder nehmen wird...das weiß wohl keiner.

Und ob er jemals etwas gegen seine Depressionen unternehmen wird...nach dieser langen Zeit, ist meine Meinung, eher nein.

Doch, ich möchte Euch ganz ehrlich etwas fragen:

Für meine Schwägerin und meinen Schwiegervater glaube ich nicht, daß es weiterhin gut wäre, wenn mein Schwager mit ihnen in einem Haus wohnt.
Gibt es irgendeine Möglichkeit...vielleicht meinem Schwager eine eigene kleine Wohnung zu besorgen, oder versuchen ihn in einem betreuten Wohnen unterzubringen ?
Was haltet ihr davon ? Oder ratet ihr gänzlich ab ?

An wen soll man sich mit solchen Fragen wenden ?

Mich würde das wirklich einmal interessieren...

Man denkt ja wirklich in alle Richtungen, damit es allen Beteiligten vielleicht besser geht...oder besser damit umgehen können.
_________________
Der Retter eines Menschen ist größer als der Bezwinger einer Stadt.
Konfuzius
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lydi
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 06.04.2006
Beiträge: 271
Wohnort: Petershagen

BeitragVerfasst am: 11.11.08, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zauberfee14167,

ich gehe mal auf einige Punkte ein.

Zitat:
Du fragst, was mein Schwager für Medikamente nimmt...
Soweit ich weiß eben Anti-Depressiva...aber welche weiß ich eben auch nicht genau.


Dann stellt sich noch die Frage, nimmt er sie auch wirklich bzw. regelmäßig?


Zitat:
Mein Schwager, 42 Jahre alt, getrennt lebend seit ca. ( wenn Du das hörst, wirst Du auch sehr erstaunt sein ) 14 Jahren,
Als eben vor zwei Jahren seine Frau ihm sagte, daß sie sich scheiden lassen will..


Dieser Psychiater kann gar nichts machen solange dein Schwager abblockt. dein Schwager ist entweder noch nicht so weit oder fühlt sich in seiner Opferrolle Pudelwohl. Ja, auch das gibt es.


Das ist wirklich seltsam, das ein Paar so lange getrennt ist. Warum trennten sie sich denn?
Sicherlich hatte dein Schwager bis zuletzt noch Hoffnung seine Frau zurück zubekommen und mit der Verkündung der Scheidung brach eine Welt für ihn zusammen.
Aber vielleicvht hatte auch deine Schwägerin all die Jahre gehofft er würde sich ändern und nach 14 Jahren hat sie die Hoffnung verloren und will den endgültigen Schlußstrich ziehen.

Zitat:
Du fragst, wie er in der Reha behandelt wurde...ganz genau weiß ich das auch nicht...leider...denn zum größten Teil blieben diese ganzen Informationen bei meiner Schwägerin.


Kannst du dich nicht mit ihr austauschen?

Zitat:
Sie ist, leider, muß ich in diesem Zusammenhang sagen, ein Mensch der meint uns alle von dem " Übel " ( sprich: mein Schwager ) beschützen zu müssen, u


Fragt sich nur wovor???????

Zitat:
Das Einzige, was ich weiß, ist eben, daß er sagte: " Die erfahren hier von mir nix, ich reiße die Zeit hier ab ! "


Damit signalisiert er aber auch, dass er keine Hilfe will und das sollte man erstmal akzeptieren. Das haben die in der Klinik auch gemacht. deshalb haben sie ihn auch nicht länger behalten, denn das wäre Zeitverschwendung gewesen.

Zitat:
Aber was soll dieser Arzt denn auch tun...er erscheint nicht zu den regelmäßigen Besuchsterminen...schweigt...schweigt...schweigt.
Meine Schwägerin war meistens mit bei den Terminen beim Psychiater...aber was hat es genutzt, geholfen...nichts...leider.


Zitat:
Sie tut mir wirklich soooo leid, denn sie ist wirklich genügend beschäftigt...sie geht halbe Tage als Altenpflegerin in einer Tagespflege arbeiten...kümmert sich seit Jahren um unsere Omi ( die mittlerweile pflegebedürftig ist, und im Sterben liegt )...und dann noch die zusätzlich Belastung mit meinem Schwager.


aber sie selbst wird doch einschätzen können wieviel sie schaffen kann und wieviel nicht oder?
Wenn sie jegliche Hilfe ablehnt, dann kommt sie gut allein zurecht und denkt zuviele würden nur Unruhe und Unordnung bringen oder sie hat ein Helfersyndrom und überschätzt sich gewaltig. Dann sollte man sich wirklich Sorgen machen.

Zitat:
Und was die ganze Situation auch noch erschwert ist die Einstellung meines Schwiegervater, daß er verheimlicht...egal, ob es darum geht, die Nachbarn dürfen nichts erfahren...sein ständiges Ignorieren der Situation.


Es muß nicht unbedingt Ignoranz deines Schwiegervaters sein. Seine Generation wurde so erzogen, dass nix nach außen zu dringen hat. Nur nicht zugeben in meiner Familie ist der Wurm drin, die Leute könnten ja mit dem Finger auf ihn zeigen. Früher war man nicht so tollerant und offen bei psychischen Problemen. Damals sagte man ganz oft die haben einen Verrückten in der Familie, wer weiß was da ab geht.

Zitat:
Ich würde mich ja gern mit der Familie meines Mannes einmal zusammen setzen, und über diese ganze schlimme Situation reden...
Aber ich komme mir dann dabei vor, als würde ich mich in etwas einmischen...Jedenfalls kriege ich dieses Gefühl manchmal rübergebracht.


Mache ihnen ganz deutlich klar, dass du nicht die Absicht hast dich einzumischen sondern dir nur Sorgen machst, weil dein Schwager dir nicht egal ist.
Aber vielleicht hilft es ja auch wenn nicht du das Gespräch suchst sondern dein Mann, ihr Bruder.
Ich weiß nicht wie dein Verhältniss zu der Familie deines Mannes ist. Wurdest du komplett integriert oder bist du "nur" die Eingeheiratete.

Zitat:
Was glaubst du wohl, wie ich darüber denke, wenn meine Schwägerin immer wieder für ihn einkaufen geht...ihm seine Lieblingssachen mitbringt / oder meint, ach, das würde ihn erfreuen...oder ihm sein Bett bezieht..


Macht dich das nicht wütend?
alle reißen sich den A... auf und er lässt sich bemuttern.
Vielleicht aalt er sich ja auch in seiner Depression und genießt die Zuwendung. Ich kann und will es nicht behaupten, aber der Anschein ist da oder?
Was wäre denn wenn er sich aufrappeln würde, Therapie machen, Arbeit sucht, wer kümmert sich dann so liebevoll um ihn??????
Über deine Schwägerin bin ich aber erstaunt. Ihr Verhalten trägt aber nicht zur Besserung deines Schwagers bei, und das müsste sie als Krankenschwester eigentlich wissen. Naja.

Zitat:
Meine Schwiegermutter kann einfach garnicht mehr...sie hat ihm ( meinem Schwager ) genau das gesagt, was Du vorgeschlagen hast, zu tun.
Ergebnis: Er hat den Kontakt zu seiner Mutti bis jetzt abgebrochen.


Sie hat für sich klare Grenzen gesetzt und davor sollte man den Hut ziehen. Ein Depressiver kann dich ganz schnell mit in sein schwarzes Loch ziehen wenn du nicht aufpassen tust.
Das er daraufhin den Kontakt abgebrochen hat, ist zwar schmerzlich aber er hat es so für sich entschieden.
Außerdem braucht er ja nicht seine Mutter. Er hat andere die ihn bemitleiden.
Wie findet es deine Schwägerin das er den Kontakt zur Mutter abgebrochen hat?

Zitat:
Aber seit Wochen vorher schon terrorisiert mein Schwager sie und ihre Tochter telefonisch...ebenso seine Schwiegereltern.
Mittlerweile liegt eine Anzeige gegen ihn vor wegen Stalking.



Wow, da hat er aber noch ne Menge Energie als depressiver. Winken
Vielleicht ist er ja nicht so krank wie ihr alle denkt!?

Zitat:
Am liebsten würde ich zu ihm hingehen, und ihn fragen:
" Sag´ mal, mein Lieber, was glaubst Du eigentlich wie es mit Dir weitergehen soll ? Nicht nur Du leidest, sondern auch wir. Wenn Du nicht bereit bist Dir helfen zu lassen, dann mußt Du Dir eben ab jetzt selbst helfen. Aber so können wir die ganze Situation einfach nicht mehr ertragen...und Konsequenzen ziehen müssen. "



Und warum tust du es nicht? Was könnte schlimmsten Fall passieren?
Wie steht eigentlich dein Mann dem Ganzen gegenüber?

Zitat:
Gibt es irgendeine Möglichkeit...vielleicht meinem Schwager eine eigene kleine Wohnung zu besorgen, oder versuchen ihn in einem betreuten Wohnen unterzubringen ?


Wie willst du das machen? willst du ihn entmündigen lassen? Dafür hast du keine Handhabe. und die Familie deines Mannes würde dich wahrscheinlich lynchen.
ich rate dir einfach, lass deinen Schwager los.
er hat sich für dieses Leben entschieden, dann lass es ihn auch leben. wenn er wirklich Hilfe will, wird er dich auch finden.
Binde deinen Mann mehr mit ein, vielleicht ist da der Einfluss größer. Obwohl du und dein Mann nicht nur gegen den Schwager antreten müßt sondern auch gegen die Schwägerin und den Opa, die ja deinen Schwager für Hilflos halten und auch so behandeln.
Kümmere dich mehr um deine Familie und spare dir die viele Energie für dich und deine Familie auf, da ist sie besser investiert, weil du da auch ne menge ernten kannst.
Deine Sorge in allen ehren und auch sehr lobenswert, aber es ist reine Verschwendung.

Trotzdem alles Liebe und bleib Stark.

GLG Lydia
_________________
Wenn du zählen kannst, dann zähl auf dich.
http://www.pseudo-memories.de/index.html
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
error6
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.04.2006
Beiträge: 475

BeitragVerfasst am: 15.11.08, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

ich rate dir einfach, lass deinen Schwager los
Genau das ist die richtige Antwort und dem kann ich nichts
hinzufügen.
Smilie error6
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    medizin-forum.de Foren-Übersicht -> Psychiatrie Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
© Deutsches Medizin Forum 1995-2019. Ein Dienst der Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim ,HRB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail jaeckel@medizin-forum.de.