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rez.Divertikulitis

 
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petra*
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 28.08.2008
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 30.08.08, 16:59    Titel: rez.Divertikulitis Antworten mit Zitat

Hallo an alle,
bei einer Darmspiegelung im vergangen Herbst wurde bei mir (w. 49J.) eine sehr ausgeprägte Divertikulose im ges.li. Hemikolon und Sigma mit teils großlumigen Divertikeln festgestellt. Vorausgegangen war eine Divertikulitis im August 07 mit Erhöhung der Entzündungswerte i. Blut (BKS 72, CRP 8,9, Leukozyten 13300), Übelkeit, Durchfällen, leicht erhöhter Temperatur und linksseitigen Bauchschmerzen.
Nach einem weiteren Schub in Nov.07 wurde dann eine CT-Abdomen gemacht mit Bestätigung der Divertikulose und einzelnen entzündlichen Reaktionen.
Dann hatte ich einige Monate Ruhe, die Neigung zu Durchfällen (3-5 x tägl.) blieb allerdings erhalten. Verstopfung hatte ich nie!
Leider hatte ich dann Mitte Juli 08 den 3. Schub, und nach nur 1-wöchiger Beschwerdefreiheit den 4. im Aug.08.
Alle Entzündungen wurden mit Antibiotikum behandelt. Fieber hatte ich nur beim ersten Schub und meine Schmerzen waren nie unerträglich.
Ein Internist und auch mein Hausarzt rieten mir jetzt zur OP.
Auf dem Überweisungsschein steht: V.a. rezidiv.Divertikulitis, Befund: fragliche Resistenz im li. Unterbauch, Sono: im li. Unterbauch kurzstreckiger dilatierter atonischer Darmabschnitt, keine eindeutige Darmkokarde.
Momentan ist es so (AB-Einnahme ist seit 7 Tagen beendet), dass zwar die Entzündungswerte rückläufig sind aber ich immer noch leichte Schmerzen (z.B. beim Husten oder Gehen) und auch noch Durchfälle habe.
Am 1.9.08 habe ich jetzt einen ambulanten Termin bei einem Chirurgen. Ich bin aber noch total unschlüssig ob ich mich wirklich operieren lassen soll.
Da ich mich gerne vorab informiere, um keine dummen oder unnötigen Fragen stellen zu müssen, bitte ich Sie um Beantwortung meiner Fragen.
1. Muss das unbedingt operiert werden (ich denke es ist nur eine unkomplizierte Form der Divertikulitis)?
2. Ist eine laparoskopische OP möglich (ich hatte schon 3 laparoskopische Operationen)?
3. Wie viel Darm müsste entfernt werden (Divertikel im ges. li. Colon)?
4. Welche Voruntersuchung müssten noch gemacht werden?
5. Wie lange liegt man im Krankenhaus?
6. Wie lange ist man arbeitsunfähig?
7. Hat man nach einer OP keine Beschwerden mehr?
Ich hoffe, dass ich mir durch ihre Antworten die Entscheidung für oder gegen eine OP leichter fällt. Auch weiss ich noch garnicht in welcher Klinik ich die OP machen lassen soll (Kreiskrankenhaus oder größere Klinik).
Vielen Dank für Ihre Antworten.
LG Petra
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Ralf Tillenburg
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 11295
Wohnort: Raum Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 31.08.08, 07:59    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Petra,

ich halte es für sehr wichtig, dass Sie Ihre "dummen und unnötigen" Winken Fragen unbedingt auch dem Chirurgen stellen. Denn zum einen ist es Ihr Recht umfassend informiert zu werden, zum zweiten kann Ihr Arzt diese Fragen auf Ihren konkreten Fall eindeutig besser beantworten als jemand hier im Forum.

Ich kann nur allgemein antworten, denn Ihren persönlichen Fall kenne ich nicht.

Grundsätzlich ist bei mehreren Rezidiven, dem beschriebenen Befund und den Beschwerden eine OP sinnvoll, sie bietet die einzige Möglichkeit, das Problem endgültig zu lösen. Gewiss hat eine OP ein Risiko, und eine Garantie für den Erfolg gibt es nie, jedoch steht dem umgekehrt entgegen das Risiko, wenn man sich nicht operieren lässt, nämlich erneute Entzündung und im schlimmsten Fall Platzen eines Divertikels mit der Folge einer lebensgefährlichen Bauchfellentzündung, wenn nämlich Kot in den Bauchraum gelangt.

In dem beschriebenen Fall kann man auch keineswegs von einer unkomplizierten Form sprechen.

Welche OP sinnvoll ist, kann nur der Chirurg beurteilen, gleiches gilt auch für alle anderen von Ihnen gestellten Fragen
_________________
Alles Gute
Ralf Tillenburg
Arzt für Allgemeinmedizin
www.praxis-tillenburg.de
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petra*
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 28.08.2008
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 31.08.08, 15:24    Titel: rez.Divertikulitis Antworten mit Zitat

Sehr geehrte Herr Dr. Tillenburg,
danke für ihre schnelle Antwort.
***ich halte es für sehr wichtig, dass Sie Ihre "dummen und unnötigen" Winken Fragen unbedingt auch dem Chirurgen stellen.***
Das werde ich dann morgen auch machen.......ich kann mir aber schon denken was er mir sagen wird Weinen .
Ich hoffe nur dass, ich die OP (wenn nötig) zeitlich planen kann, denn ich habe vom 3.-7.10.08 einen Kurzurlaub in Wien gebucht und würde ihn ungern absagen.
Nochmals vielen Dank und LG
Petra
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petra*
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 28.08.2008
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 12.11.08, 12:26    Titel: rez.Divertikulitis Antworten mit Zitat

Hallo an alle!
Leider konnte ich eine OP doch nicht mehr abwenden und wurde am 14.10.08 (geplant) stationär aufgenommen zur Sigmaresektion (MIC).
Da ich wusste, dass am Aufnahmetag noch ein Rö-Kontrasteinlauf gemacht werden musste, habe ich am Vortag meinen Darm schon entleert (zuhause ist das einfach angenehmen. Nach den Aufnahmeformalitäten bekam ich dann noch ein Klystier und evtl. noch vorhandene Reste aus dem Darm zu entfernen. Dann wurde ich zum Röntgen gefahren (mit dem Bett, man war das peinlich, hätte ja ohne Weiteres laufen können), die Untersuchung selber war nicht schlimm oder schmerzhaft nur auch etwas peinlich. An diesem Tag führte ich dann noch die Aufklärungsgespräche mit dem Chirurgen (was alles schlief laufen kann und mit dem Anästhesisten (wurde darauf hingewiesen, dass bei stärkeren Blutungen wärend der OP eine Blutübertragung erforderlich werden könnte. An diesem Tag hab ich dann nur noch Tee getrunken und nichts mehr gegessen, so dass ein erneutes Abführen nicht mehr erforderlich war. Nach einer Schlaftablette habe ich sogar die Nacht einigermaßen schlafend verbracht.
Am 15.10.08 wurde ich dann auf die OP verbereitet...... bekam wieder eine Beruhigungstablette, mein Sterbehemdchen und die schicken Thrombosestrümpfe und dann gings auch schon los. Vorher kam der operierende Chirurg noch mal bei mir vorbei und sagte: er werde es laparoskopisch versuchen, aber da ich schon Vor-OP's hatte, könne er es mir nicht versprechen......Klasse! Und dass ich nach der OP auf die Intensivstation käme, nicht weil was passiert ist sondern um mich besser im Griff zu haben.
So dann fehlt mir der ganze Tag und ich kann mich erst wieder daran erinnern dass ich um ca. 18:30 Uhr in meinem Zimmer wieder war. Nachdem ich wieder halbwegs wach war habe ich meinen Bauch abgetastet um zu erfahren welche OP-Variante (laparoskopisch oder große OP) überhaupt gemacht wurde. Mir ist ein riesen Schreck durch die Glieder gefahren, als ich auf der linken Bauchseite einen angeklebten Plastikbeutel ertastete (mein erster Gedanke war ........jetzt haben sie dir einen künstlichen Ausgang gelegt, war aber Gott sei Dank nicht so).
Kurz darauf kam auch mein Arzt und erkärte mir, dass es nicht ganz so einfach gewesen wäre und er es mir am nächsten Tag erklären würde.
An Schläuchen (Blasenkatheter, Magensonde, ZVK an dem 3 Infusionsflaschen hingen, 2 Drainagen) hatte ich glaube ich so ziemlich alles was man kriegen kann.
Am nächsten Tag war dann Visite und mein Arzt (Chefarzt der Allgemeinchirurgie) erklärte mir, dass aktuell leichte Entzündungen vorhanden waren, der Darm vernarbt, leicht verengt und teilweise mit der Bauchdecke und den anderen Organen verklebt war (was natürlich zuerst gelöst werden musste), und es Probleme bei der Darmnaht (das Klammernahtgerät konnte nur erschwert eingeführt werden, wegen einer Schleimhautfalte im Darm) gab, die dann auch noch einen kleinen Einriss zeigte und mit drei Stichen manuell übernäht werden musste.
Der Blasenkatheter und die Magensonde wurden entfernt und ich fühlte mich außer einer Müdigkeit (durch den Blutverlust bei der OP war mein Hämoglobin nur noch bei 9,4) eigentlich ganz gut........die Schmerzen waren nicht schlimm .
An diesem Tag durfte ich ganze drei Tassen Tee trinken.
Am nächsten Tag war es dann schon eine Kanne Tee.
Am 3. Tag nach der OP wurde dann die erste Drainage entfernt und ich bekam etwas Suppe und etwas Zwieback (Frühstück, Mittagessen und Abendessen). Nachdem ich das alles gut vertragen habe steigerte sich meine Nahrungsaufnahme (zusätzlich Brei, Joghurt und Pudding). Ich hatte erstaunlich wenig Schmerzen im OP-Gebiet. Dafür aber im re. Unterbauch(ungefähr dort wo die gezogene Drainage war) beim sitzen und gehen ziemlich starke brennende Schmerzen. Im liegen hatte ich komischerweise keine Beschwerden.
Nachdem ich am 4. postop. Tag dann mehr Schmerzmittel verlangte wurde der Oberarzt geholt und der untersuchte mich und meinte es könnte ein Nerv in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Vor er dann ging hat er nur gemeint, ich solle froh sein dass ich mich operieren habe lasse, denn heute Nacht hätte er jemanden operiert wo ein Divertikel geplatzt wäre und der ganze Bauchrauch voll Stuhl war.
Am 5.postop. Tag wurde dann noch ein Ultraschall und eine Blutentnahme gemacht um alles Schlimmere (Darmnaht undicht) auszuschließen.
Es ging mir dann jeden Tag ein bisschen besser, war auch nicht mehr so müde.
Am Dienstag (6. postoperativer Tag) wurde dann der ZVK (über den ich künstlich ernährt wurde) gezogen und ab da bekam ich leichte Vollkost.
Am 7. postoperativen Tag wurde dann die letzte Drainage (easy-flow) entfernt, übirgens aus ihr liefen jeden Tag ca. 100-150 ml Wundflüssigkeit in den angeklebten Plastikbeutel.
Von da an war ich nur noch lästig......wollte einfach nach Hause. Aber da half nichts........Entlassung war dann 25.10.08 (10. postoperativer Tag) und auch nur mit viel Glück, denn die Stationsärztin hatte schon gemeint ich solle noch übers Wochenende bleiben.
Es war zwar meine größte OP (Dauer ca. 4 Stunden) bisher, aber ich habe es mir viel schlimmer vorgestellt als es jetzt in Wirklichkeit war.
Kopf hoch und durch, für alle die es noch vor sich haben.
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