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Verfasst am: 03.11.08, 15:29 Titel: Eine Frage zum plötzlichen Kindstod (SIDS)
Hallo !
Ich habe folgende Frage und würde mich sehr über Antworten freuen:
Wir haben einen kleinen 2 Wochen jungen Sohn. Ihm fehlt nichts und ist alles in Ordnung.
Irgendwie lese ich in letzter Zeit zuviel über den "Plötzlichen Kindstod". Jetzt achtet man
natürlich als Vater bzw. Elternteil mehr auf solche Berichte.
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, wenn man einige Regeln einhält. Dennoch haben
wir uns von Angelcare einen Bewegungsmelder für unter die Matratze gekauft. Dieser schlägt an, wenn die Atmung aussetzt und man kann dann Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen.
Nun habe ich aber gelesen, dass dieses Gerät wohl erst anschlagen würde, wenn es schon zu spät ist, weil Kinder od. Menschen bei einem Atemstillstand dennoch "frustane Atembewegungen" durchführen. Bei diesen Bewegungen würde dieses Gerät keinen Alarm schlagen.
Ich hab gelesen, dass die einzige richtige Möglichkeit ist, wenn die Sauerstoffsättigung im Blut überwacht wird. Wenn die Sättigung unter einen Grenzwert fällt kann man versuchen, dass Kind aufzuwecken bzw. zu beatmen usw.
Solche Geräte sind natürlich teuer (ab 300 EUR, z.B. von Fingerpulsoxymeter SPO 5500).
Nun bin ich doch verunsichert und weiß nicht so recht weiter... Ich will ja auch keine totale Überwachungszentrale im Schlafzimmer aufbauen.
Gibt es eventuell andere Möglichkeiten die Atmung zu überwachen oder ist ein Gerät mit Bewegungsmelder (Platten unter der Matratze) doch ausreichen, weil nach frustanen Atembewegungen durch Erste-Hilfe-Maßnahmen trotzdem Chancen bestehen?
Übertreibe ich vielleicht?` Vielleicht sollte ich etwas kürzer treten mit diesem Thema und nur die Regeln beachten (Rückenlage etc., gute Belüftung, 16-18° usw.) ? In den letzten Jahren gab es leider Mal und Mal ein paar Schicksalsschläge, durch die ich verunsichert bin.
Hallo, ich antworte Dir jetzt mal, weil es bisher keine Antwort gegeben hat.
Zunächst möchte ich Dir aber ganz herzlich zur Geburt Deines Kindes gratulieren.
Wirklich helfen kann ich Dir allerdings nicht. Ich kann Deine Sorge allerdings sehr gut verstehen. Und sicherlich hast Du Dich schon mit sämtlichen Vorsichtsmaßnahmen beschäftigt. Es nützt Dir auch nichts jetzt einfach zu sagen/schreiben " ach, mach Dir mal keine Gedanken.".....
Die Angelcare-Matratze wird ja extra angeboten um den plötzlichen Kindstod zu verhindern- wie da praktischen Erfahrungen sind weiß ich nciht , aber das läßt sich bestimmt irgendwo nachlesen.
Ein Pulsoxymeter ist sicherlich noch zuverlässiger, aber da bräuchte man eine intensive Einweisung. Bei gefährdeten Kindern erfolgt die Einstellung der Alarm-Obergrenzen meist nach einem 1- 2 tägigen stationären Aufenthalt. Denn auch bei gesunden Kindern und Erwachsenen ist die Sauerstoffsättigung nicht immer gleich und nicht jeder Sättigungsabfall ist ein Hrzstillstand......
Du siehst ein sehr komplexes Thema..... Spricht doch mal mit eurem Kinderarzt.
Ich wünsche dir ganz viel Freude mit Deinem Kind .
Anmeldungsdatum: 24.05.2008 Beiträge: 508 Wohnort: USA & D
Verfasst am: 05.11.08, 22:41 Titel:
Hallo,
da ich bei einer Kinderärztin vor meinem Studium eine Ausbildung zum Arzthelfer gemacht habe, sage ich mal etwas aus Erfahrung dazu.
Wichtig für Eltern ist zum Beispiel, dass das Kind in Rückenlage schlafen sollte. Eine luftdurchlässige Matratze ist auch wichtig, es muss nicht unbedingt die angesprochene Spezialmatratze sein. Es gibt für Babys auch Schlafsäcke, die sind durchaus anzuraten, auf jeden Fall sollte man von Fellen, Decken, Kissen und diesen kleinen Schlafmützchen, die Babys oft haben, Abstand nehmen. Das Schlafzimmer sollte angenehm temperiert sein, wie bei Erwachsenen auch, zwischen 16 und 18 Grad ist optimal. Rauchen etc. in Reichweite des Kindes und bestenfalls in der gesamten Wohnung sollte natürlich ebenfalls unterbleiben. Wenn es Sie beruhigt, können Sie das Kinderbett auch in Ihr Schlafzimmer stellen, damit haben Sie das Kind jederzeit unter Kontrolle. Es gab vor ein paar Jahren auch mal eine Studie, die wollte beweisen, dass Kinder, die einen Schnuller benutzen ein geringeres Risiko haben, daran zweifel ich persönlich, aber auch darüber gibt es geteilte Ansichten.
Sie sehen, ein paar wenige Vorkehrungen reichen aus, es ist nicht erforderlich, das Kinderzimmer in eine Intensivstation zu verwandeln, ich weiß, ich sehe das etwas distanzierter, aber ich würde bei meinen eigenen Kindern, die ich vielleicht irgendwann einmal habe, nichts anders machen.
Die Sterberate bei Säuglingen ist in den letzten Jahren nicht wesentlich gestiegen, sondern eher auf <1 von 1000 gesunken, und bis heute sind die Ursachen für SIDS nicht eindeutig geklärt. Es gibt in jeder Altersgruppe Personen, die "einfach so" sterben, oft gibt es gar keine erkennbare Ursache und man kann dann nur Fremdverschulden ausschließen.
Beherzigen Sie die Ratschläge, die ganz allgemein gegeben werden (s.o.) und sprechen Sie ruhig auch nochmal Ihren Kinderarzt an, er wird Sie sicherlich auch gezielt beraten und beruhigen können.
Genießen Sie die Entwicklung Ihres Kindes und machen Sie sich dieses Erlebnis nicht durch Ängste kaputt, die einfach unverhältnismäßig sind.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute für die Zukunft _________________ Once in a lifetime means there's no second chance ...
ich kann Deine Ängste nur zu gut verstehen. Ich hatte / habe ein sogenanntes SIDS Risikokind ( Junge , Frühgeburt, Raucherkind ( selbst verursacht heute weiß ich wie blöd ich war )und und und ) und hatte damals meine Kinderärztin auch auf einen Monitor angesprochen. Diese führte dann ein sehr langes Gespräch mit mir und ein Satz ist mir heute noch sehr bewußt : Und was machen Sie wenn das Gerät dann Alarm gibt ?????
Ohne spezielle Säuglingsrettungskurse / Erste Hilfe Kurs für Söuglinge ist man dann total aufgeschmissen. Zudem geben diese Geräte auch sehr schnell Fehlalarme und man reagiert dann vielleicht weil man gerade dann keinen Puls tasten kann oder die Atmung nur erschwert sehen oder fühlen kann über und fängt an ein Kind zu beatmen oder zu reanimieren ohne Grund.
Wo mein erster Sohn geboren wurde 2001 hieß es noch immer in Seitenlage und als 4 Jahre später mein 2. Sohn geboren wurde dann wieder die Rückenlage. Sicherlich sollte man kein Nestchen, Decke etc ins Bett legen sondern das Kind einfach bei normalen Schlafzimmertemperaturen ins Bett legen. NIcht rauchen im Schlafzimmer oder in Gegenwart des Kindes und die Lage des Kindes einhalten die man dir im Krankenhaus oder seitens Deiner Hebamme beigebracht hat.
Mache DIr keine Sorgen und genieße Die Zeit mit Deinem kleinen Schatz die Zeit wo die so klein sind geht wahnsinnig schnell vorbei.
Es wird geraten (zusätzlich zu den bereits genannten Faktoren), das Kind im elterlichen Schlafzimmer schlafen zu lassen. Der Atemrhythmus der Eltern, ihre Bewegungen und leisen Geräusche halten das Kind an der "Oberfläche" des Schlafs und verringern das Risiko für SIDS. So hat es mir mein KiA erklärt (Er hat es lediglich etwas professioneller ausgedrückt), da ich ebenfalls diesbezüglich sehr in Sorge war.
Seitdem schläft unsere Tochter (jetzt 10 Monate) bei uns und es ist herrlich für alle Beteiligten.
Mach Dich nicht verückt. Dafür ist die schnell vergehende Zeit zu schade!!!
So etwas kenne ich auch - unter die Matraze legen.
Ich kann dir nur sagen - es hat bei meiner Tochter funktioniert: Atemstillstand, Gerät löste Alarm aus, Wiederbelebung erfolgreich, da auch sofort!
Gute Wahl!
Ins Krankenhaus muß dein Kind danach aber trotzdem!!!
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