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Bronchoskopie

 
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Laluna
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 383

BeitragVerfasst am: 13.05.05, 21:28    Titel: Bronchoskopie Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich möchte vorausschicken, dass das folgende Zitat aus einem anderen Thread stammt, den ich mit meinen Fragen , die Bronchoskopie betreffend, aber nicht durcheinander bringen will, daher dieses neue Thema. Die Moderatoren mögen mir verzeihen (oder verschieben...)

Michael Prittwitz hat folgendes geschrieben::

Sie tut nicht weh! Es gibt natürlich schöneres als eine B'skopie, aber es ist gut zum aushalten ...
... Man spült aber auch die in Frage kommenden Lungenabschnitte aus, saugt die Kochsalzlösung dann wieder ab ...


Dazu hätte ich noch ein paar Fragen, obwohl - oder vielleicht gerade weil - ich leider ein "gestörtes Verhältnis" zu allem, was mit der Atmung (und auch mit jeder Art von Narkose) zu tun hat, habe.

Frage Ich hab schon einmal gehört, dass eine Bronchoskopie in Narkose durchgeführt wird. Stimmt das nicht, oder wovon hängt es ab, ob man es mit oder ohne Narkose macht?

Frage Wie funktioniert das mit dem Atmen, wenn man diese Geräte in der Luftröhre oder sogar ganz in der Lunge hat??? Geschockt Bekommt man da noch (genug) Luft?? Reizt das nicht zum Husten?
Lungenabschnitte ausspülen.... Das klingt für mich auch ziemlich gefährlich...

Frage Besteht bei der ganzen Prozedur nicht auch das Risiko erheblicher Komplikationen (Verletzungen,...)?

Sorry für die vielen Fragen, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas "gut zum Aushalten" ist.... Traurig

Viele Grüße
Laluna
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Michael Prittwitz
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 20.04.2005
Beiträge: 298
Wohnort: Berchtesgaden

BeitragVerfasst am: 14.05.05, 07:25    Titel: Re:Bronchoskopie Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich kann Ihre Ängste und Bedenken gut verstehen. Es ist aber wirklich eine relativ harmlose Untersuchung. Ich kann das schreiben, weil ich selbst viele Bronchoskopien durchgeführt habe und mir das Gerät auch selber habe "hineinschieben" lassen.
1. In der Regel braucht man keine Vollnarkose. Man betäubt Nase, Rachen und Kehlkopf mit einem Spray, worauf diese pelzig werden, dann kann man währende der Untersuchung mit dem Patienten sprechen, ihm etwas erklären, ihn beruhigen usw. Wird bei uns jeden Tag 3-4 x erfolgreich so gemacht. Selten dass jemand stärker husten muss oder irgendwelche Probleme hat. Fast alle stehen dann auf und sagen "das hätte ich mir viel schlimmer vorgestellt"!
2. Luft ist kein Problem! Das haben wir an uns damals ausprobiert und sind selber mit dem intubierten Bronchoskop in die Lungenfunktionskammer gegangen. Ergebnis: die Lungenfunktion wird höchstens minimal und das für den Betroffenen nicht merkbar beeinträchtigt. Wir bronchoskopieren auch immer wieder Asthmapatienten, die da ja sehr empfinglich sind. Diese erhalten vor der Untersuchung einen Schutz vor Atemwegsverengung. Wenn während der Untersuchung Atemprobleme auftreten (durch den Reiz der beim Asthmatiker schon einmal eine Verengung auslösen könnte), kann man ihm das bronchienerweiternde Medikament, das er auch sonst inhaliert, direkt in die Brochien sprühen. Wir haben jedenfalls aus diesen Gründen noch nie eine Untersuchung abbrechen müssen.
Ausspülen: theroretisch könnte es da Probleme geben. In der Praxis kommt dies ganz selten mal vor, wenn man einen ganzen Lungenlappen mit Spüllösung füllt (Bronchoalveoläre Lavage). Dann kann es unter bestimmten Bedingungen sein, dass man nicht die ganze Flüssigkeit wieder absaugen kann. Hier gibt es gelegentlich mal 1-2 Tage leichtes Fieber, eine richtige Lungenentzündung ist aber eine Rarität. Der betreffende Patient, wo das wirklich notwendig ist, wird darüber aber aufgeklärt.
Normalerweise werden aber nur wenige Kubikzentimeter Kochsalzlösung locker eingespült und sofort wieder abgesaugt. Da hat es außer mal ein wenig Hustenreiz nie Probleme gegeben.
3. Das Komplikations- und Verletzungsrisiko ist sehr klein, wenn die Untersuchung von einem erfahrenen Untersucher vorsichtig durchgeführt wird und alle denkbaren Komplikationsmöglichkeiten bedacht und berücksichtigt werden. Ins Auto steigen und losfahren ist sicher riskanter - etwas provokativ ausgedrückt. Es gibt natürlich Komplikationen, über die der Patient aufgeklärt werden muss, diese sind aus langer praktischer Erfarhung aber wirklich selten. Man sollte aber immer nur eine solche Untersuchung (und das gilt genauso für viele andere Untersuchungen) durchführen, wenn man sich eine für den Patienten wichtige Information und Erkenntnis erwartet (die sog. richtige Indikation) und wenn man sicherstellen kann, dass für alle irgendwie möglichen wenn auch seltenen Komplikationsmöglichkeiten Gegenmaßnahmen zur Verfügung stehen.
_________________
Freundliche Grüße
Dr. Michael Prittwitz
Internist, Lungenarzt
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Laluna
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 383

BeitragVerfasst am: 14.05.05, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Dankeschön.....

Laluna
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