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Vergangenheit macht mich fertig, Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 
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Cynthia
Gast





BeitragVerfasst am: 18.10.04, 12:45    Titel: Vergangenheit macht mich fertig, Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Antworten mit Zitat

Hallo,

vielleicht geht es ja jemanden änhnlich wie mir und kann mir einen Rat geben.
Ich bin jetzt 22 Jahre alt, und ehrlich gesagt mein bisheriges Leben war eine einzige Katastrophe.
Ich werd mal von vorne erzählen:
An meine Kindheit kann ich mich kaum erinnern. Ich weiß daß ich ziemlich oft von meinem Stiefvater geschlagen wurde. Ich kann mich erinnern, daß er mich ins Bad schleifte und anfing mich zu würgen. Meine Mutter und er hatten wiedermal Streit und an mir hat er´s dann immer ausgelassen. Er ließ dann aber ab von mir.
Meine Mutter hab ich kaum gesehen als ich klein war. Sie arbeitete als Kellnerin in einem Retaurant. Das hieß, als wir aus der Schule kamen mußte sie los. Sie arbeitete dann bis spät nachts. Auch am Wochenende.
Manchmal feierten sie Nachts. Ich hab das gehaßt. Laute Musik und eklige Kunden. Alle total besoffen. Manchmal holte sie mich nachts aus dem Bett damit ich mit ihr tanzen sollte.
Immer kam ich zu spät zur Schule, weil uns ja niemand weckte.
Eigentlich bekam sie auch regelmäßig Schläge von ihm. Vor allendingen nachts, wenn sie von der Arbeit kam.
Naja, irgendwann koam dann der große Knall und er drehte total ab, meine Mutter schrie dann bloß noch ich solle weglaufen und ich rannte. Er hinter mir her. Da er aber zu betrunken war, hielt er nicht lange durch.
Ich lief dann zu meiner Tante. Polizei, Jugendamt und schwupps waren wir im Heim.
Ich hatte mich schnell dran gewöhnt, meine Mutter hatte schnell n anderen Kerl und zog in eine andere Stadt (die aber nicht weit weg war)
Am Wochenden fuhren wir dann auch immer nach Hause. Aber nach einer Weile wollte ich das auch gar nicht mehr. Weil sie dann an fing rumzuspinnen. Sie trank ziemlich viel.
Eines Tages kam sie dann in mein Zimmer und fing an auf mich einzuprügeln. Und behauptete ich hätte was mit ihrem Kerl. (Ich war 12) Nächsten Tag war Hochzeit von meiner Tante und ich mit dicker Lippe und blauen Augen.-bin natürlich mit dem Fahrrad gestürzt-
Ich fing dann mit 12 an zu rauchen und zu trinken. Jedes wochenende trank ich mit Bekannten. Dann wurde es immer häufiger in der Woche, sogar in der Schule saß ich betrunken im Unterricht.
Meine Mutter zog dann irgendwann mit meiner Schwester heimlich zu ihren neuen Freund. Einfach mal so. Ich kam von der Schule nach Hause und alle waren weg. Fast einen Monat ließ sie sich nicht blicken. Nichts zu essen kein Geld. Ihr Ex feund kam noch ab und zu und kaufte was. Zu der Zeit experimentierte ich das erste mal mit Tabletten. Ich schluckte ungefähr 3-4 Stück(Schmerztabletten) und trank dazu Alkohol. Wirkung war gleich null. Ein bißchen aufgeputscht.
Irgendwann muß sie wohl gemerkt haben, daß sie noch ne Tochter hat und holte mich.
Ich betrank mich dann fast täglich und fing an mir die Arme aufzuritzen.
Mit 14 lernte ich meinen Jetzigen Freund kennen und alles wurde besser. Nur leider war es mein erster Freund und ich hatte überhaupt keine Ahnung. Und behandelte ihn auch nicht gut, obwohl ich ihn überalles liebte.
Nach 2 Jahren reichte es ihm und er beendete die Beziehung. Ich war fertig. Ich konnte nichts mehr machen. weder schlafen noch essen. Ich betrank mich ohne ende. Ich kann mich an einmal erinnern, das ich schon eine halbe Flasche Bacardi intus hatte und dann ein ganzes Glas (whyskiglas) Whyski auf ex trank. Nach kurzer Zeit fiel ich dann vom Stuhl und wachte am nächsten Tag im Krankenhaus auf, wo ich mich erstmal auch gleich übergab.
Meine Mutter war ja wie immer selten zu Hause. immer auf sauftour. Inzwischen hatte sie schon n neuen Kerl.
Nach ner weile war ich wieder mal so blau, und versuchte mir die Pulsader aufzuschneiden. Ich hatte mal irgendwo aufgeschnappt, daß, wenn man längs schneidet anstatt quer, daß man es dann nicht mehr zunähen kann. Also schnitt ich so. Alkohol un Rasierklingen lagen in meiner Bar immer bereit. Ich traf aber zum Glück nicht. Wahrscheinlich wollte ich es auch gar nicht. Auf jeden Fall kam ich dann ins Krankenhaus und meine Mutter holte mich nach wenigen Tagen wieder raus. Zu Hause angekommen nahm sie ein Geschenk vom Tisch und lief los. Ich fragte sie wo sie hinwollte und sie sagte; na zum Geburtstag. Ich fing dann an zu weinen und sagte zu ihr: Mama, ich hab grad versucht mich umzubringen und du willst jetzt los?
Da sagt sie: Na und? Konnt ja keiner wissen das du sowas machst und der geburtstag ist geplant.
Hätt ich es ihr vielleicht noch vorher im Kalender schreiben sollen?
Die Tür fiel zu und ich stand da wie doof. Wieder ein Heulkrampf. Ich lief los und holte mir was zu trinken.
Aber von diesem Tag an hatte ich akzeptiert, daß mein Freund nichts mehr von mir wissen wollte und ich kam damit klar.
Langsam gings mir dann besser. Ich bekam eine Lehrstelle und hatte Beschäftigung. Lernte neue Leute kennen....
Ich trank und kiffte zwar noch, aber in Maßen.
Dann eines Tages sagte meine Freundin zu mir; Du kommst morgen mit nach Parchim (Diskothek) cool dachte ich. An diesem Tag nahm ich zum erstenmal Speed.
Mein Untergang. Ich war so happy. So verliebt in das Zeug. Später kam Ecstasy und kokain dazu. Jeden verdammten Tag. Morgens um halb sechs bevor es zur Berufsschule ging, zog ich die erste bahn zu wachwerden. in der schule, nach der schule. Immer. Ich wollte nie wieder "normal" im Kopf sein. Alles war viel besser. Nichts tat mir mehr weh. Ich konnte alles ertragen. Bald flog ich aus meiner Lehrstelle. Mutter hatte mich auch schon rausgeschmissen. Ich wohnte bei meinem neuen Freund.
So ging das dann ein 3/4 Jahr. Dann ein "wettbewerb" Wer am längsten durchhält ohne zu schlafen. Natürlich mit Drogen. Montags gings los. Ich schaffte es bis Donnerstag.
Dieser Tag war bis jetzt der schlimmste in meinem Leben. Eine Überdosis. Ich bin dann an das Zeug fast drauf gegangen. 3 Tage Intensivstation. Ich wog bloß noch 38 kg. Meine Mutter - kein Interesse.
Mit 17 bin ich dann schwanger geworden. Gerade in der Zeit als ich den Entzug machte. (Einmal Hölle und zurück bitte)
Ich war überglücklich, ich rauchte nicht mehr, kein Alkohol und keine Drogen mehr.
Ich war total stolz. Die Schwangerschaft war furchtbar. Ich hätte es fast verloren, Kreislauf und ständige wehentätigkeit. Also war ich fast nur im Krankenhaus.
Die Entbindung war richtig mies. 36 stunden und dann ein Notkaiserschnitt. Ich bin irgendwann ohnmächtig geworden.Die Ärzte sagten dann nächsten Tag, hätte nicht viel gefehlt und ich hätte es nicht überlebt.
Das Kind war da und alles lief super. Ungefähr ein Jahr lang. Dann fiel ich wieder zurück. Ich nahm wieder Drogen, trank wieder. Nur, diesmal begrentzt. Mein Kreislauf war - ist - total im Eimer, seit ca 4 Jahren hab ich Herzrhytmusstörungen die auch behandelt werden. ich ritzte mir wieder den Arm auf und versuchte wieder mich umzubringen. Und alles weil mein Freund (jetzt ex) mich tyranniesiert hat. Mein Kind habe ich auch verletzt. Im Grunde genommen fing ich genauso an wie meine Eltern zu mir waren.
Ich begriff das es so nicht weiter gehen konnte. Dann kam mein damaliger Freund wieder ins Spiel. Er half mir aus die ganze scheiße rauszukommen.
Wir sind jetzt wieder seit über einem Jahr zusammen und haben uns auch schon was aufgebaut.
Mein Sohn lebt größtenteils bei seinem Vater, mit dem ich mich jetzt super verstehe. Ich fahre jeden tag nach der Arbeit zu ihm.
Dennoch bin ich mit den Nervern am Ende. Ich war 8 mal im Krankenhaus, wegen Drogen, Alkohol, Selbstmord und Kindchen. Ich bin in meinem Leben schon 16mal umgezogen. (Der nächste steht bevor)
Mein Kind ist nicht bei mir, weil wir momentan noch in einer 1 1/2 raum wohnung leben.
Es zerreißt mir aber das Herz Tag für Tag.
Ich würde ihn jetzt auch nicht von dort wegreißen, da er dort alles hat. Ein großes Haus noch viele andere Kinder n großen Garten.
Ich merke nur langsam wie mich mein vergangenes Leben immer mehr auffrißt.
Mir kommt es so vor als wenn ich überhaupt noch nichts verarbeitet habe.
Ich bin glaub ich ne tickende Zeitbombe. Geschockt
Ich weiß es echt nicht mehr....

Dies ist natürlich nur ein Teil von meinem Leben. Alles andere würde jetzt zuviel werden. (obwohl das hier auch schon sehr viel ist)

Manchmal wünschte ich meine Mutter hätte nie Kinder bekommen. Dann wär mir der ganze scheiß erspart geblieben.

Puuh, endlich hab ich mir das mal von der Seele "geschrieben"

Danke für eure Antworten

Nicole
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bea
Gast





BeitragVerfasst am: 18.10.04, 19:12    Titel: re cynthia Antworten mit Zitat

hallo Unbekannte Smilie

wie gerne würde ich dich in den arm nehmen um mein mitgefühl zu zeigen .
habe selbst nicht die prickelndste kindheit hinter mir wenn auch ganz sicher kein vergleich zu deiner ( ich hoffe das duzen ist ok)
habe jahre immer wieder verschiedene threapieanläufe gemacht und sobald es mir besser ging wieder beendet. zum teil lags aber sicher daran dass, man möge mir verzeihen, ne menge therapeuten da draußen selber probs haben, dennoch sehe ich keinen anderen weg als dir zu raten auch diesen weg zu gehen.
du hast die allerbeste motivation dein kind und ich spüre bei aller verzweiflung eine menge kraft , aber du brauchst hilfe. keiner kann alleine und angehörige können uns stützen aber ohne professionelle hilfe können wir sowas nicht verarbeiten.
ich weiß nicht wo du wohnst aber höre dich um und einen guten rat gebe ich dir, höre auf dein gefühl. bei allem mißtrauen dass du sicher hast, wenn du dich nicht gleich wohl fühlst vergiss es. es ist nicht einfach die richtige person zu finden , ich hatte meine über eine frauenberatungsstelle gefunden. ( auch wenn ich gekreuzigt werde!!! jeahhhh ,ich habe fast nur negative erfahrungen mit niedergelassenen psychiatern!)
ich drück dir feste die daumen

lieber gruß
bea
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Cynthia
Gast





BeitragVerfasst am: 19.10.04, 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bea,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ehrlich gesagt die Psychater in meiner Umgebung sind auch voll blöd.
Ich war bei 2. Die Eine hat mir starke Anti Depressiva verschrieben, da bin ich dann den ganzen Tag nur rumgerannt wie ein Geißt und der andere hatte mir Insidon vereschrieben. Und keiner ist wirklich auf mich eingegangen. Ich bin jedesmal auf Überweisung vom Arzt dort hin, wegen den Herzrhytmusstörungen und weil ich nicht mehr schlafen konnte, aber woher das vielleicht sein könnte, hat keiner von beiden nachgefragt. Ich war jedesmal bloß 5 Minuten in der Sprechzeit und hörte jedesmal bloß; Damit müßte es besser werden.
Tja, professionelle Hilfe gibts hier bei uns im Osten nicht. Das nächste wäre Berlin. 60 km sind kein Ding, aber ob das mehr bringt...? Weinen
Mal schauen ich werd mich mal umhören.

Liebe Grüße

Nicole
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Youriko
Gast





BeitragVerfasst am: 19.10.04, 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Du,

versuchs mal mit nem Psychotherapeuten. Also einem Psychologen oder Psychiater mit therapeutischer Zusatzausbildung. Wenn Du mit einer Überweisung vom Hausarzt zu einem Psychiater kommst, der "nur" psychiatrisch, nicht therapeutisch arbeitet, wird es Dir wahrscheinlich immer wieder so gehen wie bisher (leider gibt es nur wenige gute Ausnahmen). Aber: Es kann auch gut sein, daß man Dir sagt, nimm erst mal Medikamente, z.B. Antidepressiva, damit Du stabiler wirst. Eine Therapie kann sehr anstrengend sein und auch belastend, es ist besser, wenn Du vor Beginn ein bißchen zur Ruhe kommst - z.b. durch medikamentöse Unterstützung. Also versuch doch einfach noch mal Dein Glück, frage nach den Möglichkeiten von Gesprächstherapie und ggf. medikamentöser Substitution. Nicht gleich verzagen, wenn sie erst mal nicht mit Dir reden wollen. Frage nach, beharre darauf, daß Du auch reden willst, eine Therapie willst etc. So, wie Du schreibst, denke ich schon, daß Dir Medis (muß ja nicht lange sein, kannst es erst mal versuchen, es gibt so viele verschiedene Arten von ADs, oft muß man lange suchen, bis man ein passendes gefunden hat, aber dann kann es einem wirklich das Leben retten) erst mal sicherlich helfen würden, wieder zur Ruhe zu kommen und Kraft zu sammeln, damit die Therapie auch ein Erfolg werden kann.

Sorry, daß so wirr, bin heute auch ein bißchen daneben...

Alles Gute und erhalt Dir Deinen Kampfwillen! Etwas ändern zu wollen ist der erste und auch der wichtigste Schritt!!!

Youriko
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