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Kann Botox tödlich sein?

 
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Gast






BeitragVerfasst am: 14.10.04, 10:49    Titel: Kann Botox tödlich sein? Antworten mit Zitat

Frage Frage Frage Frage Frage

Hallo,

Eine Freundin von mir ist vor einem halben Jahr gestorben, nachdem sie zwei Wochen im Krankenhaus im Koma lag und nicht mehr zu sich gekommen ist.

Ich war in der Zeit bei ihr im Krankenhaus und habe auch mit ihren Ärzten gesprochen; keiner konnte sich erklären, was mit ihr ist.
Der Reihe nach versagten sämtliche Organe; es war entsetzlich, weil die Ärzte nichts tun konnten (sie lag aber in einer Uni-Klinik). Es war immer nur die Rede von einem Multiplen Organversagen.

Sie wurde 48 Jahre alt, war sportlich, nahm keine Drogen, hat sich relativ gesund ernährt, hatte allerdings schon seit ihrer Kindheit starkes ständig behandlungsbedürftiges Asthma. Ihr Immunsystem war nicht immer auf der Höhe, bedingt durch das Asthma. Manchmal war sie dadurch auch recht anfällig, z. B. Lungenentzündung u. ä., aber im Großen und Ganzen ging es ihr gut, wohl auch aufgrund ihrer sehr positiven Lebenseinstellung und Lebenslust.

Jetzt erst habe ich von einer anderen Freundin erfahren, dass sie kurz vor ihrem Zusammenbruch (der dann zum Koma führte), sich Botoxspritzen geben liess.
Es heißt Botoxspritzen dürfen nicht gegeben werden, wenn das Immunsystem nicht intakt ist.
Ist das so richtig?
Kann es sein, dass die Botoxspritzen schuld sein können an diesem kompletten, tödlichen körperlichen Zusammenbruch?
Das Organversagen fing in der Lunge an, hat sich über die Nieren und die Leber fortgesetzt, dann das Gehirn und als letztes das Herz, was schließendlich zum Tod führte.
(Kurz drauf hatte der österreichische präsident Klestil die identische Reihenfolge bei seinem tödlichen Organversagen).

Wir waren und sind alle entsetzt über diesen plötzlichen Tod einer lieben Freundin, der für uns (und die Ärzte) total unerklärlich und mysteriös war.
Kann es sein, dass jetzt mit dem Botox eine Erklärung gekommen ist?

Wird mit solchen hochgiftigen Substanzen zu sorglos umgegangen? Werden etwa gravierende (tödliche?) Nebenwirkungen (wenn man dieses Wort in dem Zusammenhang überhaupt verwenden kann), bewußt verschwiegen?

Wenn da etwas dran sein könnte, macht das meine Freundin natürlich auch nicht mehr lebendig, aber sie würde schon wollen, dass wenigstens die Dinge aufgeklärt werden und andere eventuell gewarnt werden.

Liebe Grüße an alle, die das lesen von Tina-Marie Traurig Traurig Traurig Traurig Traurig
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Sixtus Allert
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 953
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 14.10.04, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Botox kann tatsächlich tödlich sein - wenn Sie es konzentriert, unverdünnt und eine entsprechende Menge an Einheiten zu sich nehmen (Sichtbare Probleme bei > 3000iE, direkt in den Muskel gegeben, 20iE gibt man z.B. gegen Zornesfalten). Die Konzentrationen, die bei entsprechenden Indikationen zur Anwendung kommen, sind so gering, dass das Nervengift überhaupt zugelassen wurde (wobei es sich bei ästhetischen Anwendungen um sog. Off-label-Anwendungen handelt, was aber an den zugelassenen Konzentrationen nichts ändert).
Bei den Aufklärungen in diesem Bereich sind wir gehalten, sehr drastisch mögliche Komplikationen aufzuzeigen, was wir auch tun. Über durch Botox bedingte Todesfälle wurde bisher noch nicht berichtet.
Alles andere ist reine Spekulation und sollte bei entsprechenden Anhaltspunkten durch Spezialisten geklärt werden.
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert
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Gast






BeitragVerfasst am: 05.01.05, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Herr Allert,

Zuerst mag ich mich (nachträglich) für Ihre Antwort bedanken, auch wenn es schon ein Weilchen her ist.

Das Thema lässt mich allerdings immer noch nicht zufrieden.

Idee Idee Idee Idee Idee Ausserdem habe ich heute im RTL- 12Uhr -Mittagsjournal (ich weiß, dass das nicht das allerseriöseste Magazin ist, aber trotzdem.....) einen Bericht gesehen, im dem gezeigt und gesagt wurde, dass es durch (billiges) Botox (Ersatz?) zu solchen Reaktionen kam wie Atemstillstand, Herzstillstand mit Intensivstation und künstlicher Beatmung.

Alles, was ich da gesehen habe, hat mir doch sehr, sehr ähnlich nach den Symptomen geklungen, die meine Freundin vor ihrem Tod hatte.

Ich kann mir eigentlich schon vorstellen, dass da ein Zusammenhang besteht.
Wie kann man da weiter recherchieren? Frage Frage Frage Frage Frage

Grüße von Tina-Marie
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Sixtus Allert
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 953
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 10.01.05, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tina-Marie,
Sie haben Recht: RTL ist nicht zitierfähig. Mit den von Ihnen geschilderten Vorfällen macht der Sender Quote, das Informationsbedürfnis ist eher marginal. Mit dem Botox verhält es sich wie mit jedem anderen Medikament (oder Drogen) Unsauber, verschnitten, gefälscht (Fälschungen gibt es auch auf dem Medikamentensektor), falsche Dosierung usw. schaden jedem Menschen. Auch müssen die gesundheitlichen Begleitumstände klar sein (wenn z.B. der Storch über Ihr Haus fliegt in dem Augenblick, in dem Sie ein Kind bekommen, glauben Sie hoffentlich! immer noch nicht an den Klapperstorch). Rufen Sie den Sender an, fragen Sie bei den Herstellerfirmen nach.
Beste Grüße
Dr. Sixtus Allert
_________________
Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
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Milca
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 01.08.2005
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 01.08.05, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

hallo tina-marie..
als ich deinen text gelesen habe,war ich sehr geschockt. ich selbst habe mir schon 5x botox spritzen lassen, aus medizinischen gründen.
wie es sich für mich anhört, - ich bin zwar kein fachmann,aber...-, kann das botox in zusammenhang mit dem ganzen stehen.
als ich es gespritzt bekam, wurde mir, wie bei jedem eingriff, eine einverständniserklärung gegeben, in der die möglichen nebenwirkungen und komplikationen aufgelistet waren. diese waren u.a. fieber, anzeichen von lebensmittelvergiftung, innere blutung, schwächeanfall... etc. und.. es ging bis zur atemlähmung und organversagen (aufgrund von nervenlähmung). anfangs zögerte ich, aber aufgrund der medizin. notwendigkeit und der extremen seltenheit selbst der harmlosen nebenwirkungen, nahm ich mit meiner unterschrift das risiko in kauf. mein arzt sagte mir, daß die geschätzte wahrscheinlichkeit des auftretens einer der gefährlicheren komplikationen bei 1 zu 10.000 liegt. nicht sehr groß, aber sie besteht. das war im jahr '03 als er mir das sagte. ich weiß nicht, ob es inzwischen andere zahlen gibt.
ich hatte jedenfalls überhaupt keine probleme. natürlich mußte ich aber gesund und infektfrei sein. und mein blut wurde davor untersucht, aber keine ahnung worauf.
außerdem betrug die beobachtungszeit 2 wochen. ich weiß nicht, ob danach auftretende symptome auf den eingriff zurück zu führen sind.
ich kann auch noch sagen, daß mein arzt sehr qualifiziert ist und mir das gefühl gab, eine eigentlich ungefährliche dosierung und an den richtigen punkten zu injizieren.
für mich ist das botox aber keine lösung, da die wirkung bei mir nach ca. 4-6 monaten nachlässt und mir das 2x im jahr zu gefährlich ist.
habe außerdem vor ca. einem jahr in der tageszeitung gelesen, daß in den usa, wo bekanntlich ein botox boom herrscht, 4 personen an botulismus erkrankt sind...
naja, hoffe mein erfahrungsgesülze macht dich klüger..
gruß...
milca
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Maravilla
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 25.03.2005
Beiträge: 172

BeitragVerfasst am: 01.08.05, 20:35    Titel: @ Milca Antworten mit Zitat

Liebe Milca,

Zitat:
... und mein blut wurde davor untersucht, aber keine ahnung worauf.
außerdem betrug die beobachtungszeit 2 wochen. ich weiß nicht, ob danach auftretende symptome auf den eingriff zurück zu führen sind.


Darf ich fragen, weswegen Sie das Botox bekommen haben? Bei mir wurde damals, 2 oder 3 Injektionen wegen fokaler Dystonie in den Unterarm, nicht mal halb soviel Aufwand betrieben. Ich kann mich nicht mal an einen Zettel zum Unterschreiben erinnern. Geholfen hat Botox aber auch nicht, was jedoch bei dieser Dystonieart recht häufig der Fall sein soll.

viele Grüße
Mara
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