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Entzündung oder Muskelverspannung

 
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Dirk S.
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 30.06.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 03.09.05, 00:17    Titel: Entzündung oder Muskelverspannung Antworten mit Zitat

Hallo...

Also es gibt ja soooo viele Erklärungsansätze und Therapieansätze das einem ja ganz schwindelig wird und man irgendwann gar nicht mehr weiss was man jetzt hat und was man am besten macht!

Wenn ich das hier richtig verstehe, hat man die Beschwerden durch Entzündungen (Bakterien, Pilze etc) oder aber ala "headache in the pelvis" durch chr. Muskelverspannungen.

Meine Frage: wie kann man definitiv eine Entzündung nachweisen!?

und: kann man Muskelverspannungen im Becken, messen bzw. nachweisen? Wenn ja welche Ärzte machen so was?

Thanx

Dirk
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Olaf Urban
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 24.11.2004
Beiträge: 1191
Wohnort: HH

BeitragVerfasst am: 04.09.05, 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
die Auffassung, daß man entweder entzündliche durch Mikroorganismen verursacht Beschwerden (i.e. bakterielle Prostatitis) hat oder nicht entzündliche z.B. durch Verspannungen verursachte, entspricht nicht dem aktuellen, gesicherten Erfahrungsstand. Man unterscheidet derzeit folgende Formen von CP/CPPS:

    I. Akute bakterielle Prostatitis ist eine akute Infektion der Prostata.

    II. Chronische bakterielle Prostatitis ist eine häufig wiederkehrende Infektion der Prostata.

    III. Chronische nicht-bakterielle Prostatitis/chronisches Beckenschmerzsyndrom (CPPS=chronic pelvic pain syndrom) bedeutet keine nachweisbare Infektion. Untergruppen in dieser Klasse sind:

    IIIA. Entzündliches chronisches Beckenschmerzsyndrom (CPPS), wobei weisse Blutkörperchen in Sperma, Prostatasekret (EPS=expressed prostatic secretions) oder dem Urin der entleerten Blase (VB-3) gefunden werden.

    IIIB. Nicht-entzündliches chronisches Beckenschmerzsysndrom (CPPS), wobei keine weissen Blutkörperchen in Sperma, EPS, und VB-3 gefunden wurden.

    IV. Asymptomatische entzündliche Prostatitis (AIP), wobei keine subjektiven Symptome wahrgenommen werden, aber weisse Blutkörperchen im Prostatasekret oder im Prostatagewebe während der Untersuchungen anderer Beschwerden entdeckt wurden.

    Anmerkung: 'VB-3' - ist eine Abkürzung für 'voided bladder' No. 3 (entleerte Blase Nummer 3). Es bedeutet die 3. Urinprobe im Verfahren nach Meares/Stamey. Die Urinprobe erfolgt nachdem Prostataflüssigkeit gewonnen wurde. Reste der Prostataflüssigkeit werden in der Harnröhre vermutet und sollen mit VB-3 nachgewiesen werden.

Erfahrungsgemäß verteilen sich mindestens 90-95% aller Fälle auf die Kategorien IV und vor allem auf IIIa/b. Über deren Ursachen liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. In der Vergangenheit häufig thematisierte verborgene Mikroorganismen werden aufgrund neuerer Forschung als Verursacher überwiegend angezweifelt.

Eine wesentliche Rolle von Muskelverspannungen wird insbesondere bei der Kategorie III angenommen aber nicht verallgemeinert. Darüber, daß muskuläre Verspannungen auch zu entzündlichen CP/CPPS- Formen führen können, ist man sich relativ sicher.

Einen sicheren Marker für entzündliches CP/CPPS gibt es meines Wissens derzeit in der Praxis nicht. Der Nachweis von weissen Blutkörperchen wurde bisher für die Klassifikation in CPPS IIIA (entzündlich) oder NIH IIIB (nicht entzündlich) herangezogen, wird aber inzwischen nicht mehr als zuverlässig betrachtet vgl http://www.medizin-forum.de/prostatitis/wbc-d.html .

Man kann Triggerpunkte prinzipiell mit sog. Elektromyographen nachweisen. Bei Einsatz im Beckenbereich ist dieses Verfahren aber oft unzuverlässig. Ein gut ausgebildeter und erfahrener Therapeut soll da mit der Hand wesentlich mehr aufzeigen können.
Gruß
O. Urban
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