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Verfasst am: 25.08.08, 11:34 Titel: Diabetes und Hormonblockade / Prostatacrzinom
Hallo Leidensgenossen, wirkt sich die Hormonblockade ( Trenatone + Casodex 50mg ), auf Diabetes Typ 2, aus? Ich nehme noch keine Medikamente ( HbA1c immer um 6.5 ) doch in letzter Zeit habe ich eine Steigerung, morgens, nüchtern, meist leicht über 100 mg/dl und letzte Messung HbA1c 6,8 ?? Mein Gewicht ist 73kg bei 174 cm. 1/2/3 Messung nach Mittagessen war 169/100/89 nach Abendessen 126/131/124 ?? Was sagt ihr dazu ??? _________________ Flugi Mainz
ein HbA1c von 6,8% bedeutet einen Mittleren Blutzuckerwert von 165 mg/dl .
Vermutlich bestehen während gewisser Phasen höhere Werte als die angeführten punktuellen Testergebnisse abbilden.
Vielleicht ist eine medikamentöse Therapie des Diabetes nötig und eine Anpassung/Ergänzung der Medikation vom Arzt vorzunehmen. _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Hallo, ein HbA1c von 6,8% bedeutet einen Mittleren Blutzuckerwert von 165 mg/dl .
Nach der mir bekannten Formel komme ich bei 165 auf ca. 7,5%. Bei einem HbA1c von 6,8% kommt bei mir ein BZ von 140 raus.
Natürlich können Ergebnisse (auch die aus der Formel) vom tatsächlichen Wert im Labor gemessen abweichen, aber tatsächlich so viel? _________________ Gruß,
Sir Henry
es gibt unterschiedliche Labormethoden mit ebenso unterschiedlichen Ergebnissen für die Bestimmung des HbA1c.
Zur annäherungsweisen mathematischen Ermittlung sind mindestens zwei Beziehungen bekannt:
So erhält man in diesem Beispiel für die
Mittlere Plasmaglukose (mg/dl ) = 35,6 x HbA1c(%) - 77,3 = 165 mg/dl oder
nach Umstellung der Beziehung
HbA1c(%) = Mittlerer Blutzucker [mg/dl ] + 86) / 33,3 für den Mittleren Blutzucker 140 mg/dl.
Die Umrechnungen sind somit nur grobe Anhaltspunkte.
Auch eine Mittlere Plasmaglukose von 140 mg/dl bedeutet, dass ab und an auch höhere Werte zu vermuten sind. _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
der HBA1c-Wert stellt den Durchschnitt aller BZ-Werte der letzten etwa 3 Monate dar, die länger als etwa 3 Stunden angehalten haben. Länger als etwa 3 Stunden deswegen, weil die Bindung des Zuckers an das Eiweiß der roten Blutkörperchen (bei manchen anderen Eiweißen nicht!) bis zu etwa 3 Stunden wieder aufgelöst wird, wenn der Blutzucker dann wieder abgesunken ist. Das heißt, wenn jemand 100 vor dem Essen misst und der BZ in den 1-2-3 Stunden danach eine flache Kurve bei 140-120-100 beschreibt, dann hat der den gleichen HBA1c, wie jemand, bei dem 1-2-3 Stunden nach dem Essen 240-160-100 gemessen werden. (Aber bei der Analyse eines Stückchens der Haut - unser größtes Organ - würde die unterschiedliche Zuckerbelastung sehr deutlich sichtbar!)
Nur wenn der BZ nach 3 Stunden noch z.B. 160 ist und dann erst zur nächsten Mahlzeit auf 100 absinkt, wird ein höherer HBA1c gemessen. Aber gemessen und nicht aus dem Durchschnitt im BZ-Messer gerechnet, in dem ja nur die jeweils 100 vor dem Essen stehen. Das heißt, der HBA1c erfasst nie zeitlich kürzere noch so hohe BZ-Spitzen, und gibt daher die tatsächliche Zuckerbelastung nur zum Teil wieder. So haben Gruppenstudien mit kontinuierlicher Messung ergeben, dass schon ein HBA1c von 6,5 über 10 von 24 Stunden über 180 bedeuten kann. Und der rechnerische erfasst überhaupt keine tatsächlichen BZ-Verläufe zwischen den Mahlzeiten und muss mit dem gemessenen überhaupt nicht übereinstimmen.
Erstaunlicherweise korrelieren trotzdem Mittlere Blutglukose und HbA1c-Wert – in Studien belegt - recht gut miteinander. Die Effizienz der glykämischen Kontrolle lässt sich anhand der Mittleren Blutglukose gut beurteilen. Die Wertigkeit dieses Parameters ist aber nur dann groß, wenn mindestens 3-4 Blutglukosewerte täglich erhoben werden und etwa ein Drittel aller Messungen stichprobenweise postprandial durchgeführt wird. Wenn man aus den Mittelwerten des Tages einen Blutzuckerwert der Woche erstellt, so bekommt man schon einen ziemlich aussagekräftigen Parameter.
Es gibt derzeit Bestrebungen und bereits einen internationalen Konsens, dass der HbA1c-Wert nicht mehr nur in Prozent sondern zusätzlich – wissenschaftlich korrekt - auch in mmol/mol sowie als Mittlere Blutglukose – MBG- in mg/dl bzw. mmol/l angegeben werden.
Da beide Parameter Durchschnitsswerte sind, bilden sie selbstverständlich keine Blutglukosefluktuationen – Hyper- oder Hypoglykämien – ab. _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Genau unter der Voraussetzung. Nur, wer wird von seinem Dok dazu angeleitet und misst 1/3 seiner Messungen postprandial? Und dann noch 2 Stunden? Denn die meistens viiiiiiiiel höhere Spitze nach 1 Stunde könnte a) nachdenklich machen und b) den angestrebt gut korreliereden Durchschitt versauen
für's richtige Funktionieren des Rechenprogramms immer 2mal vor dem Essen und 1mal 2 Stunden nach dem Essen, dann wieder 2mal vor dem Essen und 1mal nach dem Essen, dann... . Und wenn Du zu anderen Zeiten das Gefühl hast, messen zu müssen, dann mit einem zweiten Gerät, damit die Messwertsammlung in dem Gerät für den HBA1c-Wert nicht gestört wird
Wie soll ich also messen, um so nahe wie möglich an die Laborergebnisse zu kommen?
Dazu meine persönliche Erfahrung:
Ich teste immer morgens nüchtern, vor den Mahlzeiten, vor dem Einschlafen und stichprobenweise ca. 2 Stunden postprandial.
Der mir von DIABASS gelieferte MBG- Wert für 3 Monate liegt dann regelmäßig sehr nahe am errechneten Wert aus dem Laborergebnis für das HbA1c.
Letztes Beispiel:
MBG = 105 mg/dl(DIABASS)
HbA1c = 5,1 % (Labor)
MBG nach
http://www.diabetologe.de/rechner/rechner/hba1c_-_blutzucker_rechner.html 104 mg/dl. _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
Noch ne Frage, die mir leider zu spät eingefallen ist:
Wann sollte ich meine Tabletten (metformin und gliben) einnehmen:
1) Morgens vor oder nach dem Frühstück und
2) Abends vor oder nach dem Abendessen
3) Soll ich eine gewisse Zeit verstreichen lassen, bis ich nach der Tabletteneinnahme etwas esse bzw. wenn ich was gegessen habe und die Tabletten einnehmen möchte?
Danke für eure Mühen. _________________ Gruß,
Sir Henry
Wenn vom Arzt nichts anderes verordnet wurde und in der Packungsbeilage nichts Gegenteiliges aufgeführt ist, sollten diese Medikamente zu (Metformin) bzw. vor (Gliben) den Mahlzeiten unzerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
Eine Wartezeit ist im Allgemeinen nicht erforderlich. _________________ Mit freundlichen Grüßen
Hans Reuter
1. gehört zur Gruppe der Biguanide und senkt nicht aktiv den Blutzucker. Es verhindert lediglich, dass die Leber Zucker ausgibt.
Gesund gibt die Leber (größter Zuckerspeicher und hervorragende Zuckerfabrik) nur Zucker aus, wenn der Blutzucker unter die persönliche Untergrenze irgendwo zwischen 50 und 70 mg/dl sinkt.
Eine der wesentlichen Störungen des Diabetes kann darin bestehen, dass die Leber falsche Steuerimpulse bekommt und Zucker ausgibt, wenn keiner notwendig ist, z.B. früh morgens (Einnahme vor dem Schlafengehen) oder auch nach den Mahlzeiten (Einnahme nach Möglichkeit deutlich vor dem Fühstück).
Wann das Medikament am besten hilft, kann man selbst messen, indem man die Messergebnisse von einigen Tagen mit mit einigen Tagen ohne vergleicht.
2. gehört zur Gruppe der Sulfonylharnstoffe, treibt also die Inselzellen zur vermehrten Insulinausgabe an, so lange sich da noch etwas antreiben lässt. Die besten Ergebnisse erzielen Leute, die es etwa eine halbe Stunde vor dem Essen nehmen, damit die Insulinproduktion dann nach dem Essen auf möglichst vollen Touren läuft.
Wann das Medikament am besten wirkt und auch wie lange nach dem Essen, kann man selbst messen, indem man die Messergebnisse von einigen Tagen mit mit einigen Tagen ohne vergleicht, und indem man an Tagen mit den BZ-Verlauf wenigstens in Stundenschritten nach dem Essen verfolgt, bis der BZ nicht mehr weiter sinkt.
Kritisch ist, dass bei vielen Typ2 die Inselzellen C-Peptid und Insulin ungetrennt als intaktes Proinsulin ausgeben. Intaktes Proinsulin kommt in stoffwechselgesundem Blut kaum vor, hat nur etwa 10% der BZ-senkenden Wirkung von einfachem Insulin, fördert aber besonders Adipositas und Arteriosklerose. Wer mehr als Spuren von intaktem Proinsulin im Blut hat, sollte keine Insulintreibmittel nehmen, denn die würden bei ihm ja wesentlich die Ausgabe von schädlichem intaktem Proinsulin verstärken.
Wenn vom Arzt nichts anderes verordnet wurde und in der Packungsbeilage nichts Gegenteiliges aufgeführt ist, sollten diese Medikamente zu (Metformin) bzw. vor (Gliben) den Mahlzeiten unzerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Eine Wartezeit ist im Allgemeinen nicht erforderlich.
Danke, jetzt, wo Du es erwähnst, meine ich, mich erinnern zu können, daß mein Arzt mir gleiches gesagt hat.
Noch ne abschliessende Frage:
Ab wann beeinflusst die Einnahme der Medikamente die Werte, wenn ich mich morgens nüchtern messen möchte und ich aus Versehen meine Tabletten schon eingenommen habe?
Danke für die Mühen, hoffe, ich werde nicht lästig... _________________ Gruß,
Sir Henry
@hjt:
Danke für Deine Erklärungen, dadurch ist mir manches doch etwas klarer geworden.
Bin ja mal gespannt auf meine erste Diabetes Schulung nächste Woche. Seit ca. 13-14 Jahren die erste Schulung überhaupt. Ich habe zwar meinen Diabetes Wert einigermassen im Griff, will aber grössere Ausrutscher, sofern welche vorhanden, in Zukunft lieber vermeiden. _________________ Gruß,
Sir Henry
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