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Anmeldungsdatum: 15.09.2004 Beiträge: 4711 Wohnort: Bad Nauheim
Verfasst am: 30.05.08, 16:14 Titel:
Lieber PR,
der logische Kehrsatz von "Alle Kühe sind weiß!" ist seit Aristoteles nicht "Alle Kühe sind schwarz!" sondern "Nicht alle Kühe sind weiß!". Aber das wissen Sie ja.
Wie oben gesagt, eine nach deutschem Recht zugelassene Versandapotheke ist nicht apriori betrügerisch. Im Gegenteil sparen Krankenkassen und damit die Versicherten schon heute Millionen über Lieferverträge mit seriösen ausländischen Versandapotheken ein. Die ABDA weiß das auch selbst. Als Gründer des ersten medizinischen Onlineportals Deutschlands war ich früher mehrmals bei der ABDA, um sie zu wecken. Aufgewacht sind sie erst kürzlich, inzwischen halb unter Wasser. Vorbildliche und typische Standesvertretung halt. _________________ Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
Jetzt kommt es nur nur noch drauf an, dass j e d e r , der bei einer nach deutschem Recht zugelassenen Versandapotheke etwas bestellen will, im Internet auch n u r d a landet und nur von da beliefert wird.
Das war, was ich meinte, denn dabei bleib ich schon: das Internet ist nicht ein grundsätzlich sicheres, sondern ein grundsätzlich unsicheres Medium.
PR _________________ Von Fremdinteressen freie an Patienteninteresse orientierte eigene Meinung.
Anmeldungsdatum: 15.09.2004 Beiträge: 4711 Wohnort: Bad Nauheim
Verfasst am: 31.05.08, 07:40 Titel:
Liebe PR,
das ganze Leben ist grundsätzlich unsicher. Aus meiner Perspektive sind wir eben nur gerade dabei, die ABC-Schützen-Regeln eines Mediums zu erlernen, das einen immer größeren Teil unserer Alltagswelt einnehmen wird. Fazit aus meiner Sicht: Nicht das Medium ist unsicher sondern die Art unseres Umgangs ist vielfach noch unaufgeklärt und unwissend. Dampfmaschinen waren irgendwann auch mal gotteslästerliches Teufelswerk. Hätte die ABDA die Chancen und Risiken des Net rechtzeitig richtig eingeschätzt, hätte sie viel für ihre Mitglieder und auch für unser Gemeinwesen tun können. Nun sind andere am Drücker - im Schach sagt man haben "Tempo" gewonnen - und geben damit die Schlagfrequenz vor.
Nein - wenn ichs mir recht überlege: Mit so einer Standesvertretung hätten die Ärzte auch nicht viel gewonnen. _________________ Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
die Sicherheit ist im Internet nicht gegeben.
Im Selbstmedikationsbereich gibt es eine Beratungspflicht, weil hier die ärztliche Diagnose nicht vorgeschaltet ist. SM-Präparate sind nur für die entsprechende Indikation "ungefährlich". Etwa jeder 4. meiner Kunden mit konkretem Präparatewunsch wählt nach der Beratung ein anderes Präparat und spart dabei oftmals Geld.
Im rezeptpflichtigen Bereich ist etwa 1-3 mal ein Problem, das ein Eingreifen unbedingt erfordert - oftmals ist das am blanken Rezept nicht erkennbar.
Natürlich kann man sich auch im Internet gut beraten lassen und bei der Hotline sitzen sicherlich nicht gerade fachliche Nieten. Aber de facto wird dieser Service selten genutzt und (ich vermute aus der täglichen Erfahrung heraus) insbesondere nicht von denen, die es eigentlich besonders bedürfen.
Es verwundert mich, dass nun von ärztlicher Seite aus, hier so eine Diskussion geführt wird über einen Bereich, der offensichtlich unbekannt ist - ich rede von der Kostenstruktur, finanziellen Situation, Einkommenssituation... rund um die Apotheke.
Wir haben inzwischen eine Quersubventionierung des GKV-Bereiches durch die freiverkäuflichen Präparate. Eine Apotheke könnte sich von Rezepten alleine nicht finanzieren lassen. Wir können auch gerne noch einen betriebswirtschaftlichen Exkurs über die Preisgestaltung machen. Und ebenso können wir die Gehälter in einer öffentlichen Apotheke und den Gewinn diskutieren, den die selbstständigen Apotheker bekommen oder eben nicht.
Im übrigen sind die Äußerungen über eine angeblich geschlossen und vor allen DIngen effektiv auftretende Standesvertretung für alle, die sich nur ein wenig mit dieser auseinandergesetzt haben, eher befremdlich.
Wir (Ärzte und Apotheker) sitzen an der medizinischen Front letztendlich in einem Boot und sollten zumindest versuchen einen fairen Umgang zu pflegen, das habe ich im übrigen bei meinen Beiträgen hier im Forum auch immer getan.
Anmeldungsdatum: 15.09.2004 Beiträge: 4711 Wohnort: Bad Nauheim
Verfasst am: 31.05.08, 09:13 Titel:
Lieber Kasi,
bitte nicht in den falschen Hals bekommen. Wir sitzen an der medizinischen Front letztendlich in einem Boot und das soll auch gar nicht in Frage gestellt werden.
Die ABDA ist auch nicht schlechter als die ärztliche Standesvertretung aber eben auch nicht (viel) besser.
Das Problem bei der Technikdebatte hier ist doch: Technik an sich ist neutral. Man kann verantwortlich und aufgeklärt damit umgehen oder eben nicht. Technik aber "an sich" zu verteufeln ist der falsche Weg. Natürlich ist die persönliche Beratung in der Apotheke in ganz vielen Fällen von Vorteil und dieser Mehrwert hat Schutz verdient. Unbestreitbar ist aber auch, dass ein gut aufgeklärter chronisch kranker Patient bei der Bestellung seiner Dauermedikation per seriöser Versandapotheke Preisvorteile erwarten kann.
Was fehlt ist die noch mangelhafte Aufklärung über die Gefahren des Internets und ebenfalls steckt eine ausreichende Strafverfolgung der Kriminellen im Netz noch in den Kinderschuhen. Beides sind aber Dinge, die unseren Umgang mit der Technik betreffen und nicht die Technik an sich. Ich bin für eine rationale Chancen-Risiken-Betrachtung und gegen eine mittelalterlich anmutende Scheiterhaufen-Kampagne.
Also,
nicht das Internet ist unsicher. Es ist wie es ist.
Nur unser Umgang ist oft dumm, unaufgeklärt und achtet nicht genug auf Sicherheit. Das kann und sollte sich ändern. _________________ Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
sagt da der Schwabe.
Scheiterhaufen-Kampagne ?
Kann man h i e r grad nicht von reden, oder ?
Ich bedien mich des Internets ja nun doch ziemlich umfangreich.
Bin auch nicht ganz dumm, unaufgeklärt und achte schon auch e wengle auf Sicherheit.
Gebe aber doch zu bedenken: der Aufwand für die Sicherheit ist enorm.
Auch ist der Aufwand derer enorm, die immer neue Lücken der Sicherheit suchen.
PR _________________ Von Fremdinteressen freie an Patienteninteresse orientierte eigene Meinung.
Die ABDA ist auch nicht schlechter als die ärztliche Standesvertretung aber eben auch nicht (viel) besser.
Ich habe nicht das Gefühl das die Lobbyisten (ob ärztlich oder apothekerlich), deren Aufgabe ja die Vermittlung von Sachkompetenz ist, in den letzten Jahren eine wirklich gute Arbeit geleistet haben - ärztlich oder apothekerlich unterscheidet sich da nicht, wobei die Apotheker schon rein zahlenmäßig hier eher eine untergeordnete Rolle spielen.
Zitat:
Unbestreitbar ist aber auch, dass ein gut aufgeklärter chronisch kranker Patient bei der Bestellung seiner Dauermedikation per seriöser Versandapotheke Preisvorteile erwarten kann.
Ja, das sehe ich auch so, betrifft aber nur den Selbstmedikationsbereich. Was machen wir aber mit all den anderen, den nicht aufgeklärten akut Kranken?
Im rezeptpflichtigen Bereich ist das nicht legal.
Zitat:
Hätte die ABDA die Chancen und Risiken des Net rechtzeitig richtig eingeschätzt, hätte sie viel für ihre Mitglieder und auch für unser Gemeinwesen tun können.
Was hätte man da tun können?
Zitat:
Im Gegenteil sparen Krankenkassen und damit die Versicherten schon heute Millionen über Lieferverträge mit seriösen ausländischen Versandapotheken ein.
Im Gegenteil sparen Krankenkassen und damit die Versicherten schon heute Millionen über Lieferverträge mit seriösen ausländischen Versandapotheken ein.
An was haben Sie da gedacht
Ich denke Herr Jaeckel meint damit Rabattverträge, die es den Kassen erlauben günstigere Medikamente, Hilfsmittel oder Leistungen zu beziehen.
Anmeldungsdatum: 15.09.2004 Beiträge: 4711 Wohnort: Bad Nauheim
Verfasst am: 02.06.08, 09:26 Titel:
Lieber Kasi,
stellen Sie sich mal die Erfolgsstory vor:
Apotheke im benachbarten Ausland im Jahr 2001 gegründet. Zielmarkt Deutschland. Inzwischen Logistikzentrum + 150 MA und 100 Mio Euro Umsatz. 2008: US-Marktführer steigt ein mit Zielmarkt D.
Vorhersehbar oder nicht vorhersehbar? Wer hats verschlafen?
Mir ist der Terminus Rabatt deswegen unsympathisch, weil so manches in der Vergangenheit im Verhältnis Apotheke-Klinik-Industrie-Ärzte als Rabatt bezeichnet wurde, was es nicht bis ans Tageslicht geschafft hat. Dass ausgerechnet nun dieser Terminus von den Kassen aufgenommen wurde, spricht für besondere Stilsicherheit derjenigen, die Teile des Rabatts (man hat ja schließlich ein Riesengeschäft vermittelt) in Koffern abtransportieren. Die Koffer sind nur nicht mehr aus schwarzem Leder wie im Film sondern heißen Beraterverträge, Dienstleistungshonorare....
Kasi hat folgendes geschrieben::
Im rezeptpflichtigen Bereich ist das nicht legal.
Stimmt. Natürlich wäre auch hier die Aufgabe verantwortungsvolle Aufklärung zu leisten. Der Bedarf ist natürlich auch im rezeptpflichtigen Bereich im Internet da: Patienten möchten sich auch nach rezeptpflichtigen Arzneimitteln und deren Wirkweise und Interaktionen informieren. Dem steht in D das HMG entgegen. Das Internet kennt aber keine Landesgrenzen. Lassen Sie uns mal raten, wie es weitergeht?
Vorhersehbar oder nicht vorhersehbar? Wer hats verschlafen?
Nur, was hat das mit der ABDA und den mittelständischen deutschen Apotheken zu tun?
Es geht um eine flächendeckende hochqualitative Versorgung mit enorm hohen Serviceleistungen, die unter den Alten und Kranken sehr geschätzt und auch benötigt werden.
Zitat:
Im Gegenteil sparen Krankenkassen und damit die Versicherten schon heute Millionen über Lieferverträge mit seriösen ausländischen Versandapotheken ein.
Ich weiß immer noch nicht, um welche Verträge es sich da handelt.
Die im April 2007 abgeschlossenen Rabattverträge haben viel weniger Geld gespart als erwartet und vermutlich haben sie Geld gekostet, weil die Einnahmewilligkeit durch die Verunsicherung stark zurückgegangen ist. Die Kosten in Apotheken sind ohnehin nicht eingerechnet.
Übrigens ausländische Versandapotheken müssen in dem ach so einigen Europa nicht an die Rabattverträge halten. Ist das ein fairer Wettbewerb?
Und noch eine Anmerkung zum europäischen Geschäftsgebahren: Es gibt eine Drogeriemarktkette, die Ihre günstigen Preise dadurch finanziert, dass sie einfach (mit einem kleinen Trick) die Mehrwertsteuer umgeht - meiner Ansicht nach ist so etwas auch nicht im Sinne des Steuerzahlers.
Sollten die Lieferverträge mit Produzenten zB im Bereich der Inkontinenzartikel gemeint sein, dann kann ich nur sagen, das ist ein wirklicher Skandal, nur sehr wenig bekannt, da die Betroffenen sich nicht in aller Öffentlichkeit beklagen.
Aber legale Lieferverträge mit ausländischen Versandapotheken?
Zitat:
Der Bedarf ist natürlich auch im rezeptpflichtigen Bereich im Internet da: Patienten möchten sich auch nach rezeptpflichtigen Arzneimitteln und deren Wirkweise und Interaktionen informieren.
Attraktiv ist das Internet für verschreibungspflichtige Arzneimittel also nur, wenn man die geltenden Gesetze umgehen will. Keine Rabattverträge, weniger Zuzahlung oder Gutscheine oder was auch immer man sich einfallen lässt, um Wettbewerbsvorteile zu erhalten.
Bleibt die Frage:
Zitat:
Unbestreitbar ist aber auch, dass ein gut aufgeklärter chronisch kranker Patient bei der Bestellung seiner Dauermedikation per seriöser Versandapotheke Preisvorteile erwarten kann.
Ja, das sehe ich auch so, betrifft aber nur den Selbstmedikationsbereich. Was machen wir aber mit all den anderen, den nicht aufgeklärten akut Kranken?
Ich bleib dabei: Die Einsparungen sind gering, die Risiken sind hoch und die Folgekosten trägt die Gemeinschaft -ärgerlich für diejenigen, die in Gesundheitsfragen nicht auf Schnäppchenjagd gehen.
Anmeldungsdatum: 15.09.2004 Beiträge: 4711 Wohnort: Bad Nauheim
Verfasst am: 03.06.08, 08:32 Titel:
Lieber Kasi,
noch nicht so lange her...
Zitat:
Damit die Krankenkassenmitglieder mitziehen und das Sparpotential der Versandhändler nutzen, vereinbaren immer mehr gesetzliche Versicherer Sonderkonditionen mit Internetapotheken wie DocMorris, Sanicare und der Europa Apotheek Venlo. So hat beispielsweise die Techniker Krankenkasse zusätzliche drei Prozent Preisnachlaß bei Sanicare für ihre Mitglieder ausgehandelt. "Es entstehen eindeutig Preisvorteile für beide Seiten", sagt Julia Nill, Referentin für Gesundheit bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Nur, was hat das mit der ABDA und den mittelständischen deutschen Apotheken zu tun?
Nichts? Das können Sie besser beurteilen.
Auf alle Fälle sind wir uns darüber einig, dass die deutschen Apotheken einen qualitativ hochwertigen Baustein zur Versorgung einbringen. Das kann und will gar nicht wegdiskutieren sondern halte es im Gegenteil für bedauerlich, dass mir dieser zukünftig gefährdet erscheint.
Andererseits halte ich weder das Telefonnetz noch das Internet noch die Paketzustellerdienste an sich für Teufelswerk. _________________ Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
Anmeldungsdatum: 15.09.2004 Beiträge: 4711 Wohnort: Bad Nauheim
Verfasst am: 03.06.08, 09:04 Titel:
ABDA 02. Juni 2008 hat folgendes geschrieben::
...Berlin - Arzneimittelfälschungen nehmen weltweit zu. Professor Dr.
Harald Schweim wird auf dem Hauptstadtkongress 2008 die aktuelle Lage
in Deutschland darstellen und erläutern, wie leicht dubiose
Internetversender Verbraucher täuschen können....
Sinnvolle Aufklärung. Existiert eigentlich ein Patientenleitfaden "So bestelle ich sicher Medikamente im Internet."
Den Schweizer Leitfaden finde ich z.B. gut gelungen:
Leitfaden Arzneimittel & Internet _________________ Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
Anmeldungsdatum: 15.09.2004 Beiträge: 4711 Wohnort: Bad Nauheim
Verfasst am: 03.06.08, 10:46 Titel:
Aus einer PM von heute:
Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern, Dienstag, 03. Juni 2008:
Zitat:
...
In der jüngsten Zeit häufen sich die Meldungen über gefälschte Medikamente aus dem Internet.
Stimmt, kann ich bestätigen. Man meldet vermehrt. Das ist dann ein Grund die vermehrten Meldungen zu vermelden
und dann die Katz aus dem Sack zu lassen
Zitat:
Sollte der Versandhandel mit Medikamenten, wie von immer mehr Experten gefordert, verboten werden?
Wenn man an die Musikpiraterie denkt, sollte man das Netz ggf. ganz abschalten. _________________ Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.medizin-forum.de
Eine offene Flanke sind dabei dubiose Internetversender. Verbraucher können sich schützen, wenn sie ihre Arzneimittel nur bei einer niedergelassenen deutschen Apotheke beziehen.
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