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Hilfe!! Ivadal-Sucht

 
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scampolo
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 24.03.2005
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 24.03.05, 06:16    Titel: Hilfe!! Ivadal-Sucht Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
bin neu hier,habe aber ein schwerwiegendes Problem:
Meinem Mann wurden vor 2 Jahren Ivadal verschrieben,als Kurzzeitbehandlung !!!! gegen Schlafprobleme.(Der Arzt hat ihm ausdrücklich gesagt für 6-8 Wochen).
In einer Packung sind 30 Stück,kosten €12,30,Privatrezept.
Mit der Zeit wurden es immer mehr und mehr,der momemtane Stand ist bei 4-5 Pkg.in der WOCHE,dass heisst 500-600 Tabl.im Monat.Es zeigen sich bereits Nebenwirkungen wie Gedächtnisverlust,Aggression und dergleichen.Besonders im Zusammenhang mit Alkohol.Eine kleine Menge Alkohol,z.B. 2-3 Bier lassen ihn schon völlig auszucken.Ich weiss nicht mehr was ich machen soll,er "schwört"auf diese Tabl.,geht zu keinem Arzt um sich helfen zu lassen ,denn so ist das kein Dauerzustand.Was hat es für eine Sinn 2 Tabl.zu nehmen und nach einer Viertelstunde wieder aufzuwachen.Wenn dieses Schlafmittel so harmlos ist,wie er meint,wie kann man diese Menge vertragen.Ein normaler Mensch wäre doch schon längst im Koma,oder?
Wie komme ich aus diesem teufelskreis raus,ich weiss nicht mehr weiter.Mich belastet es so sehr,ich kann hier nicht mehr lange zuschauen.
Bitte helft mir,was soll ich tun?
Liebe Grüße
Scampolo
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CPAPuser
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 29.11.2004
Beiträge: 74
Wohnort: OWL

BeitragVerfasst am: 26.03.05, 08:59    Titel: Re: Hilfe!! Ivadal-Sucht Antworten mit Zitat

Den Beipackzettel für IVADAL-Filmtabletten, WIRKSTOFF: Zolpidem
findest du auf: http://www.sanofi-synthelabo.at/pdf/IVA_FT.pdf

Es handelt sich nach diesen Angaben dort ausdrücklich um Tabletten, die zur kurzdauernden symptomatischen Behandlung von Schlafstörungen angewendet werden. Daß dein Mann schon nach einer Viertelstunde wieder aufwacht, kann verschiedene Ursachen haben. Achte auf folgendes:
In diesen Fällen dürfen Ivadal°-Filmtabletten nicht eingenommen werden:
Muskelschwäche (Myasthenia gravis), beträchtliche Atembeschwerden (respiratorische Insuffizienz), kurzzeitiger, immer wiederkehrender Atemstillstand während des Schlafes, Unerträglichkeit des Wirkstoffes Zolpidem oder eines anderen Bestandteiles, Vergiftung mit Psychopharmaka. Kinder unter 15 Jahren.


Wenn einer dieser Fälle vorliegt, ist also rasches Handeln geboten. Man soll nach diesem Beipackzettel erste Anzeichen von Nebenwirkungen oder den Eintritt einer Schwangerschaft dem Arzt melden. Wenn dein Mann das gemacht hat, wundere ich mich sehr, dass er immer noch Rezepte ausgestellt bekommt.
Daß dein Mann zusätzlich noch Bier trinkt, ist auch beunruhigend. Von der gleichzeitigen Einnahme von Alkohol wird ausdrücklich abgeraten, da die beruhigende Wirkung verstärkt werden kann.

Die Packungsbeilage verweist ausdrücklich auf Gewöhnungseffekte:
„Wird Zolpidem in der vorgeschriebenen Dosierung und entsprechend den Empfehlungen bezüglich Behandlungsdauer und Vorsichtsmassnahmen eingenommen, ist das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen oder von Schlaflosigkeit nach Beendigung der Behandlung gering.
Jedoch wurden bei Patienten mit Vorgeschichte von Alkoholmissbrauch, Drogenabhängigkeit oder ähnlichen Erkrankungen unter Einnahme von Zolpidem und gleichzeitigem Nichtbeachten der Gebrauchshinweise Entzugserscheinungen oder Gewöhungseffekte beobachtet.
Es ist darauf hinzuweisen, dass nach Einnahme von Schlafmitteln psychische Erscheinungen (fehlendes erinnerungsvermögen, Gewöhnung, Abhängigkeit, Schlaflosigkeit) auftreten können.“


500-600 Tabl. im Monat entspricht einer Tagesdosis von 16 –20 Tabletten. Die Packungsbeilage legt den Höchstwert fest, den dein Mann massiv überschreitet:

ART DER ANWENDUNG UND DOSIERUNG
Wie wird Ivadal° angewendet und dosiert ?
Falls nichts anderes verordnet, Dosierung genau einhalten:
Auf jeden Fall soll die Einnahme unmittelbar vor dem Zubettgehen stattfinden.

Erwachsene (unter 65 Jahren):
1 Tablette zu 10 mg
Ältere Patienten und Patienten mit Leberinsuffizienz:
Die Behandlung wird mit 5 mg (1/2 Tablette) eingestellt. Ausnahmsweise kann die Dosierung auf 10 mg (1 Tablette) gesteigert werden. Auf jeden Fall soll die Gesamtdosis von 10 mg (1 Tablette) nicht überschritten werden.
Dauer der Behandlung
- 2 - 5 Tage bei gelegentlicher Schlaflosigkeit (z.B. auf Reisen)
- 2 - 3 Wochen bei vorübergehender Schlaflosigkeit (z.B. bei schwerwiegenden Vorkommnissen). Schlafmittelbehandlungen müssen so kurz als möglich sein und dürfen höchstens 4 Wochen dauern.


Zu den NEBENWIRKUNGEN - Gedächtnisverlust, Aggression und dergleichen hast du genannt:
Welche unerwünschten Wirkungen (Nebenwirkungen), die jedoch nicht bei jedem Patienten auftreten müssen, kann Ivadal° haben ?
Vor allem, wenn man sich nach der Einnahme der Tabletten nicht sofort schlafen legt können sich folgende Nebenwirkungen bemerkbar machen:
Schwächegefühl, Doppelsehen, Zittern, Störungen der Bewegungabläufe, depressive Verstimmung und undeutliches Sprechen, Verwirrungszustände, Gedächtnisstörungen, Halluzinationen, Schwindel oder ein Gefühl der Trunkenheit, nächtliche Unruhe und Drang zu bewegung, Kopfschmerzen, Alpträume und Schläfrigkeit am nächsten Tag. In seltenen Fälle kann es vorkommen, daß es zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommt, zu durch Schwindel bedingte Stürzen, nach Beendigung der Behandlung Schlaflosigkeit, Hautausschlag oder Juckreiz, weiters zu morgendlichen Nachwirkung des Schlafmittels, Harninkontinenz, flacher oder aussetzender Atmung bei Personen, die dazu neigen, sowie zu Störungen des Erinnerungsvermögens.


Im Klartext: Du beschreibst, dass dein Mann seit 2 Jahren , also über das vierundzwanzigfache der empfohlenen Höchstdauer, ein Medikament nimmt, und dies derzeit bei einem Tagesverbrauch der zwanzigfachen Höchstdosis dieses Medikamentes einnimmt. Ich bin kein Arzt und kein Suchtberater, aber dass hier etwas völlig aus dem Ruder läuft, kann man auch als medizinischer Laie schnell vermuten. Es ist dann auch vollkommen egal, ob dein Mann auf diese Tabletten "schwört". Ich frage mich allerdings auch, welcher Arzt diese so bedenkenlos in der Menge und diesen Zeitraum auf Privatrezept verschreibt. Wenn du weißt, welcher Arzt das ist, dann konfrontiere ihn oder einen anderen Arzt deines Vertrauens mit dem o.g. Beipackzettel, schildere die Symptome und bitte um Hilfe und Erklärung.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass du in einem Forum zum Medikamentenmißbrauch besser aufgehoben wärst, als hier bei der Schlafmedizin. Medikamente weisen nach Nikotin und Alkohol das drittgrößte Missbrauchspotential auf: nach Angabe der Hauptstelle gegen Suchtgefahren betreiben rund 1,4 Mio. Deutsche Medikamentenmissbrauch. Hilfe für Suchtgefährdete und Suchtkranke und deren Angehörige gibt es in vielen Städten, meist von Vereinen oder Selbsthilfegruppen organisiert. Adressen gibt es z.B. bei den örtlichen Krankenkassen.
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Ich bin kein Arzt, sondern Patient. Freue mich über Besuch auf www.forum.schlafapnoe-online.de
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RedStar
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Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 01.04.05, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich selbst nehme Stilnox, das ist derselbe Wirkstoff (Zolpidem). Auch ich nehme das Zeug mehr oder weniger regelmaessig seit Jahren, habe jedoch noch nie mehr als eine halbe Tablette (5mg) nehmen muessen, um eine ausreichende Wirkung fuer die ganze Nacht zu erzielen. Oft nehme ich sogar nur 1/3 bis 1/4 Tablette. Es stellt sich bei mir also keinerlei Dosistoleranz ein. Klar, wenn man die Tabletten ein paar Tage oder Wochen durchgehend genommen hat, kann man ohne erstmal gar nicht mehr oder nur sehr schlecht schlafen, fuer ein paar Tage.

Die von Dir genannte Dosis sprengt meiner Meinung nach jeden Rahmen. Ich selbst bin in neurologischer Behandlung und wuerde das auch Deinem Mann dringend empfehlen! Gerade weil das Zolpidem fuer mich so wirkungsvoll und vertraeglich ist, schaetze ich schon, dass Dein Mann da ein ernsthaftes Problem hat, das einer dringenden Behandlung bedarf.

Viele Gruesse,
Alex
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