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ich hatte heute eine kleine Diskussion mit einer Kollegin aus der Altenpflege.
Sie macht momentan Praktikum auf unserer kleinen Reha und sie wollte mal mit mir kommen und mir zusehen, was ich so alles "basales" mache, denn sie hatte Basale Stimulation im Unterricht und wollte wissen, was denn im Krankenhaus so läuft.
Wir waren heute morgen bei einer Patientin, die vor einem Monat einen Schlaganfall hatte, ziemliche Wahrnehmungseinschränkungen hat (Hemi links, Pushersyndrom, Neglekt) und sie hat mich bei meinen Pflegeangeboten beobachtet (das wollte sie so).
Ich habe der Frau vor der Mobilisation eine hemiorientierte Ausstreichung angeboten und danach wollten wir duschen (nicht wir, sie und ich hab ihr beim Duschen geholfen)... Zeitfaktor war insgesamt (Ausstreichung, Mobilisation, Duschen, Anziehhilfe, Haare föhnen und Toilettengang) 45 Min.
Warum ich die Zeit so betone?... Naja, bei der anschließenden Besprechung wollte die Kollegin NICHT wissen, weshalb ich welches Angebot mache, sie wollte auch KEINE Selbsterfahrung machen (gut, es ist ein Angebot auch für meine Kollegen, das sei sowohl annehmen, als auch ablehen können) ABER sie sagte mir klipp und klar, dass das zwar jetzt recht nett war, und der Patientin auch gefallen hat, aber im Heim ist das unmöglich, weil KEINE ZEIT ...
Wir haben darüber diskutiert... aber sie blieb bei ihrer Meinung, dass im Alten- und Pflegeheim keine Zeit für basales Waschen ist, denn Pflegkräfte (vor allem Praktikanten) machen sich unbeliebt, wenn sie etwas "zusätzlich" am Bewohner tun... ich weiß, dass das NICHT in allen Heimen so ist... und dass es tolle Heime gibt, die Pflegekonzepte in ihre Pflegephilosophie mit aufgenommen haben... aber es macht mich traurig, dass Altenpflegerinnen, wie unsere Praktikantin, die noch nicht einmal ausgelernt haben schon diese Einstellung haben... Wobei es nur Zufall ist, dass die Kollegin Altenpflegerin ist, ich habe das auch schon bei Krankenpflegschülern erlebt...
WARUM ist das so?... Ich versteh's nicht wirklich.
Liebe Grüße von einer etwas ratlosen
Bettina _________________ Du brauchst keinen Lehrer, der dich lehrt, dich beeinflussen zu lassen... du brauchst einen Lehrer, der dich lehrt, dich N I C H T beeinflussen zu lassen.
Ich kann 30 min mit dem Pat./ Bew. gemeinsam erleben... a´ber es können auch 1800 quälende Sekunden sein- in jeder dieser Sekunden wahrnehmend, dass ich nicht in der Position des Pat. sein möchte.
Das Zeitargument wird häufig mißbraucht um ein Nähe- Distanz- Problem zu kaschieren. Hinzu kommt die Problematik der Prioritäten: wer braucht was wann? Der auch heute noch vermittelte Anspruch: jeder bekommt die gleiche Pflege steht bewußten Entscheidungen da oft im Wege.
Was kann man dagegen tun? Gar nichts. Eventuell ist der Kollege bereit sich selbst zu reflektieren, dann kann es zu Verändeungen kommen. Auszubildende lernen aber durch abgucken und da werden sie eher wenig Gelegenheit haben sich selber zu hinterfragen. Da geht es ums funktionieren ohne Denken: funktionieren nach Checklisten und Standards.
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