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Ich bin 42, habe im Erwachsenenalter einige Jahre Heuschnupfen gehabt (vorwiegend Hasel- und Birkenpollen), der vor 2 oder 3 Jahren aber verschwunden ist. Nur bei extremen Pollenflug habe ich noch ganz ganz leichte Symptome gehabt.
Nun hatte ich Ende Februar eine recht schlimme akute Bronchitis. Habe über 6 Wochen lang gehustet.
Seit vergangenem Sonntag habe ich immer wieder starken Hustenreiz (meist völlig unproduktiv). Und vorgestern merkte ich beim zu Bett gehen, dass beim Ausatmen (am Ende, in der Atempause eigentlich) ein für mich unbekanntes Geräusch in den Bronchien entsteht. Fast wie ein Gluckern oder Rasseln. Im Stehen ist es weniger, wenn ich den Rumpf nach unten beuge (z.B. beim Schuhe zuschnüren) ist es schlimmer. Ich habe das Gefühl, dass ich tief unten, schon eher im Bauchraum, total verschleimt bin. Aber Husten hilft fast gar nichts. Wenn, dann ist der Auswurf durchsichtig bis weiß.
Blöd ist es, weil ich singe, und ich jetzt, um einen Hustenanfall zu vermeiden, nicht mehr so tief mit Bauchatmung atmen kann, und dadurch zu wenig Luft habe.
Der Hausarzt hat mich abgehört. Aber obwohl ich ihm mehrfach gesagt hatte, dass das beim Ausatmen ist, hat er immer nur gehorcht, wenn ich eingeatmet habe, und meinte dann, man hört nur ein kleines Bisschen was.
Bei einem Blutbild, das sowieso angefertigt werden musste aus anderem Grund, wurde der Entzündungswert (?) überprüft. Der war wieder normal (<5).
Der Arzt meinte, ein Allergietest sei nicht nötig, aber er will mir ein Antiallergikum aufschreiben, um zu sehen, ob die Beschwerden damit nachlassen.
Meine Fragen:
1. Ist diese Vorgehensweise denn sinnvoll, oder wäre doch ein Allergietest angebracht? 2. Welcher Facharzt wäre da für mich zuständig? Wäre ein HNO-Arzt, der auch Allergologe ist, OK?
3. Kann es sein, dass es sich dabei um Symptome eines beginnenden Asthmas handelt, oder ist das ausgeschlossen, da ich ja nicht über Atemnot klage?
Noch zwei Hintergrundinformationen:
A) Mein Vater hatte über viele Jahre extrem schlimm Heuschnupfen. Er konnte sich im Sommer nicht draußen aufhalten, und bekam auch im Haus manchmal fast keine Luft mehr. Er bekam dann Kortisonspritzen.
B) Das Ende meiner Heuschnupfenkarriere war eine allergische Reaktion auf ein Antiallergikum. Ich habe es daraufhin in Absprache mit dem damaligen Hausarzt sofort abgesetzt, und in der nächsten Saison trat der Heuschnupfen nicht mehr auf, somit war keine Medikation mehr nötig.
Hallo,
es ist nicht nur möglich sondern sogar wahrscheinlich, dass es sich um ein beginnendes Asthma handelt! Sie haben ja alles ganz professionell beschrieben - fast wie in einem Lehrbuch! Ein Allergietest ist wohl eher nicht so sinnvoll (wenn auch nicht schädlich), denn Ihre Allergie gegen Baumpollen ist ja sowieso bekannt. Antiallergica helfen übrigens kaum bei Asthma, sie sind vor allem bei Heuschnupfen sinnvoll - aber den haben SIe ja glücklicherweise nicht mehr.
Lassen Sie sich von Ihrem Doc eine Überweisung zum Lungenfacharzt geben, der kann das genau austesten, hat viel Erfahrung mit solchen "Geschichten" (macht ja fast den ganzen Tag nichts anderes ) und kann auch gleich eine - sicherlich notwendige und erfolgreiche - Behandlung beginnen.
Machen Sie's bald! _________________ Freundliche Grüße
Dr. Michael Prittwitz
Internist, Lungenarzt
Verfasst am: 28.04.05, 21:17 Titel: Hallo Herr Dr. Prittwitz!
Hallo Herr Dr. Prittwitz,
vielen Dank für Ihre äußerst schnelle Antwort. Allem Anschein nach kann ich wenigstens körperliche Beschwerden präzise beschreiben (Von einem Psychotherapeuten hörte ich erst vor ein paar Tagen, dass ich völlig unstrukturiert sei und nicht in der Lage, mein Problem überhaupt zu benennen *g*).
Ich weiß zwar nicht, wie schnell so ein Antiallergikum wirken soll, aber ich hab die erste Tablette jetzt vor 4 Stunden genommen und die Wirkung ist gleich Null.
Sie sagen, meine Pollenallergie wäre ja bekannt. Aber wieso hatte ich dann über einige Jahre eine Pause? Kommt so etwas öfter vor?
Noch eine technische Frage: Muss mein Hausarzt mir denn auf meinen eigenen Wunsch hin eine Überweisung an den Lungenfacharzt ausstellen? Ich habe leider nicht den Eindruck, dass er die von mir geschilderten Symptome ernst nimmt.
Verfasst am: 29.04.05, 07:46 Titel: Re: Hallo Herr Dr. Prittwitz!
Hallo!
Ich gehe davon aus, dass Sie eine Pollenallergie haben, denn die Symptome sind ja eigentlich "klassisch". Es kommt auch öfter vor, dass dann über einige Jahre die Beschwerden ausbleiben oder schwächer sind. Von der Tendenz her werden Allergien im Lauf des Lebens ohnehin oft schwächer.
Zur zweiten Frage: Ihr Hausarzt muss Ihnen natürlich keine Überweisung geben, ich hoffe aber doch, das er es tut. Er vergibt sich dabei ja nichts. Notfalls gehen Sie halt von sich aus hin, das kostet dann aber möglicherweise nochmals die berühmten 10 EUR!
Ich bin aber wirklich überzeugt, dass Sie dort hin gehen sollten.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg - denken Sie daran, ein rechtzeitig erkanntes Asthma kann man gut behandeln, und wenn es doch keines wäre (was ich mir bei Ihrer wirklich guten(!) Beschreibung kaum vorstellen kann), dann weiss man es wenigstens sicher. _________________ Freundliche Grüße
Dr. Michael Prittwitz
Internist, Lungenarzt
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