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Hilfe, scharf umschriebener Rundherd im OL-Segment

 
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Caren
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 11.05.2005
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 11.05.05, 18:25    Titel: Hilfe, scharf umschriebener Rundherd im OL-Segment Antworten mit Zitat

Hallo, bin neu hier und benehme mich hoffentlich anständig. Möchte meine Freundin unterstützen, die seit ca. 12 Jahren mittelstarkes Asthma hat. Sie geht regelmäßig zur Kontrolle. Ihr Arzt ist sehr nett, aber jetzt leider nicht erreichbar und offensichtlich liegen ihre Nerven jetzt etwas blank. Lt. Röntgen hat sie eine schwach schattende, scharf umschriebene rundliche Herdbildung am rechten oberen Lungensegment. Es ist kein krankhafter Prozess und auch keine Kalkeinlagerungen. Sie hatte nie Tuberkulose, ihre Mutter hatte als Kind Knochentuberkulose, deren Mutter starb an Lungentuberkulose, als die Mutter meiner Freundin knapp ein Jahr alt war. Kann sich sowas vererben und ca. 40 Jahre später wieder auftauchen??? Bzw. kann sie das an ihre beiden Töchter weitergegeben haben? Sie hat das Asthma gut im Griff, betreibt Sport und ernährt sich gesund. Sie war in den letzten 6 Monaten nicht krank, hatte im Nov. 03 einen Krankenhausaufenthalt wegen akutem Asthma (stark verkühlt), aber sonst nix. Mit dem Rauchen hat sie erst vor einer Woche aufgehört. Der Röntgenarzt kann sich keinen Reim auf den Rundherd machen. Es gibt wie gesagt nix invasiv-infiltratives, nix Calzifiziertes. Meine Freundin wär froh, wenn ihr jemand die Anzeichen von Lungenkrebs beschreiben könnte. Bitte um Antwort, danke


Nachtrag:

Meine Freundin soll morgen früh eine Bioskopie machen lassen, wir finden im Internet nichts,das uns weiterhilft. Ist Bronchoskopie und Bioskopie das selbe? Wie wollen die Ärzte im "dorsalen Abschnitt des apico-posterioren OL-Segments" dieser rundlichen Herdbildung Gewebe entnehmen? Wie kommen die dorthin mit ihrem Werkzeug? Sie weiß seit heute morgen zumindest, das es nichts Bösartiges ist und freut sich , aber wir hätten auch gern gewusst, wie weh diese Biopsie tut, was dabei geschieht und wie tapfer sie sein muss. Kann uns jemand etwas dazu sagen?
_________________
Charly
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Martin Stadler
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.10.2004
Beiträge: 3329

BeitragVerfasst am: 12.05.05, 16:30    Titel: Re: Hilfe, scharf umschriebener Rundherd im OL-Segment Antworten mit Zitat

Hallo!

Unter Bronchoskopie versteht man eine Spiegelung der Bronchien bzw. der Lunge mit einem Endoskop, ähnlich einer Magenspiegelung.
Über miteingeführte Instrumente kann man durch die Bronchienwand Gewebeproben entnehmen, was als Biopsie oder Probeexzision (PE) bezeichnet wird, um eine feingewebliche (histologische) Untersuchung machen zu können!

Ich hab zwar da keine große Erfahrung, aber eine Biopsie von Lungengewebe über die Bronchoskopie ist normalerweise nicht schmerzhaft.

Idee "Bioskopie" gibt's nicht. Sie meinten vermutlich "Biopsie"!
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Michael Prittwitz
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.04.2005
Beiträge: 298
Wohnort: Berchtesgaden

BeitragVerfasst am: 13.05.05, 14:23    Titel: Re: Hilfe, scharf umschriebener Rundherd im OL-Segment Antworten mit Zitat

Hallo!
Komme leider erst heute dazu, meinen Kommentar zu dieser Frage abzugeben - sorry. Da ich aber Lungenfacharzt bin, möchte ich dies tun, obwohl Herr Stadler hier schon einiges Wichtige gesagt hat.
Ein Rundherd in der Lunge ist immer ein Alarmzeichen! Gut, dass der Sache gleich nachgegangen wird. Leider gilt die Regel, dass so etwas "bis zum Beweis des Gegenteils" als krebsverdächtig zu gelten hat Traurig Es kann aber natürlich auch vieles andere sein. Gegen einen bösartigen Tumor=Krebs spricht die scharfe Begrenzung. Dieser ist meist flau und wolkig im Röntgenbild - aber wie gesagt ...
Das Alter (wohl um die 40!?) ist leider kein Grund für eine Entwarnung. Meist sind Krebspatienten zwar älter, aber ich habe schon einen 28-jährigen an Lungenkrebs sterben sehen. Leider gibt es keine sicheren Zeichen für einen Krebs. Manche spucken Blut, manche nehmen Gewicht ab, aber manche fühlen sich völlig wohl, haben unauffällige Blutwerte - und dann trifft sie die Diagnose wie ein Hammerschlag. das Rauchen ist sicherlich ein starker Risikofaktor. gut dass sie das Rauchen eingestellt hat! Nie, nie mehr anfangen Ausrufezeichen
Es kann aber natürlich ein Tuberkulom sein, bei der Familiengeschichte denkt man auch daran. Es kann ein gutartiger Tumor sein. Es gibt nach Lungenentzündungen auch kugelige Flüssigkeitsansammlungen zwischen Lungenlappengrenzen. Sie sehen, es ist sehr vieles möglich. Deswegen muss einRundherd immer so lange untersucht und notfalls auch herausoperiert werden, bis man sicher sagen kann, dass es kein Krebs ist. Nur die Gewebeuntersuchung unter dem Mikroskop (Histologie) kann das sicher klären, sonst nichts.
Die Frage, ob eine Biopsie (Herr Stadler hat Ihnen ja schon die Namensgebung erklärt) weh tut, ist ja inzwischen wohl schon nicht mehr aktuell, denn die Bronchoskopie hat ja schon stattgefunden. Sie tut nicht weh! Es gibt natürlich schöneres als eine B'skopie, aber es ist gut zum aushalten (spreche aus eigener Erfahrung). Und man macht es ja nicht "aus Spaß an der Freude", sondern weil es um etwas sehr Wichtiges geht.
Man versucht übrigens, den Herd zu erreichen, obwohl das Untersuchungsgerät dafür natürlich zu dick ist, wie Sie richtig sagen. Man kann einen dünnen, flexiblen Draht durch das Bronchoskop schieben mit einer winzigen Zange am Ende. Damit kann man (meist unter Durchleuchtungskontrolle, so dass der Untersucher sieht, wo er sich befindet) winzige Gewebepartikel herauszwicken (blutet etwas, tut aber nicht weh) und zur Untersuchung einsenden. Man spült aber auch die in Frage kommenden Lungenabschnitte aus, saugt die Kochsalzlösung dann wieder ab und schickt auch das zur Untersuchung (Zytologie). Auch hier kann man wichtige Hinweise gewinnen, ob sich verdächtige Zellen in der Spülflüssigkeit befinden.
Wenn sich nicht sicher klären lässt, dass es völlig harmlos ist, muss man den Herd herausoperieren. So etwas kann man, wenn der Befund ganz nah an der Brustwand liegt, heute mit der sog. Schlüssellochmethode operieren (Thorakoskopie oder Minithorakotomie) ...
Alles in Allem ein unerfreuliche Geschichte, in der es aber hoffentlich bald Entwarnung gibt. Denn die Zeit, bis man weiß, was nun wirklich los ist, zerrt gewaltig an den Nerven. Manchmal ist dann sogar eine Diagnose erlösend. Ich wünsche Ihrer Freundin alles, alles Gute.
_________________
Freundliche Grüße
Dr. Michael Prittwitz
Internist, Lungenarzt
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