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Komplikationen nach Brustrekonstruktion.

 
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Annamarie
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.03.2005
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 11.05.05, 21:22    Titel: Komplikationen nach Brustrekonstruktion. Antworten mit Zitat

Vor 9 Wochen wurde meine Brust mit dem Tram/Diep Flap operiert. Am 3. Tag plötzlich die grosse Aufregung, dass nicht der ganze Lappen durchblutet war. Dann 5Tage Blutegel. So viel Blutverlust, dass ich 2 (Fremd)bluttransfusionen brauchte. Brust total hart.
Man müsse jetzt abwarten, bis das Gewebe weich sei, dann werde die äussere, breite Verkustung und das nekrotische Gewebe entfernt. Das Gewebe ist kaum weicher geworden, aber unten und seitlich am Brustrand begann es unter der Verkrustung herauszubluten, bei einer andern Oeffnung lief auch Fett heraus.IEs wurde innert etwa 3 Wochen täglich schlimmer und hatte auch einen schrecklichen Geruch,.
Am letzten Montag wurde nun die angeblich kleine Sache gemacht. Nun wurde aber nicht zugemacht, sondern ich habe so Gazetampons drin, die dann am folgenden Tag zum erstenmal gewechselt wurden. Ich bekam so etwas wie eine Narkose, ohne ganz zu schlafen, aber es hat so noch sehr geschmerzt. Die Wunde habe schon sehr schön ausgesehen und man müsse jetzt erst am Freitag wieder wechseln.
Ich habe nun schrecklich Angst vor den Schmerzen, da der Chirurg meint, es gehe vielleicht ohne spezielle Betäubung.
Zudem habe ich ohnehin den ganzen Mut verloren. Nun habe ich zuwenig restliches Gewebe, und man muss noch etwas weiteres dazunehmen. Da ich auf keinen Fall auch noch Probleme bekommen möchte mit dem Latissimus dorsi, habe ich schweren Herzens gedacht, man könnte ein Implantat nehmen, wie mir der Arzt vorher auch schon vorgeschlagen hatte. Als ich ihm dies heute morgen sagte, meinte er, mit meiner Vorgeschichte wäre wohl Eigengewebe sicherer.
IIch wäre sehr dankbar um eine baldige Antwort, da ich ja am 13. Mai den Gazewechsel vorhabe.
Gibt es noch etwas, das ich beachten sollte und eventuell nicht dran denke?
Mit ganz herzlichem Dank und vielen Grüssen
Annamarie
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Sixtus Allert
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 953
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 12.05.05, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Annemarie,
Sie schildern einen komplikationsreichen Verlauf nach Brustwiederaufbau mit Diep-Lappen. Ihre eigentliche Frage habe ich nicht sicher herauslesen können, wahrscheinlich wollen Sie wissen, wie es weitergehen soll. Der Diep gleicht eine recht große Brust der Gegenseite aus. Es hängt sehr vom jetzigen Zustand des Lappens ab, wie man weiter vorgeht, um offenbar fehlendes Volumen auszugleichen. Ist vorgesehen, den Latissimus als "Füllmuskel" zu nehmen oder als Bedeckung eines Implantates? Vor dem Einbringen eines Implantates würde ich zunächst die Wunde vollständig zur Ruhe kommen lassen, da sich sonst die Risiken für eine Kapselbildung erhöhen. Manchmal ist daher - leider - besser, noch ein wenig zu warten und erst nach einigen Wochen die entgültige Rekonstruktion anzugehen.
Gute Besserung!
Dr. Sixtus Allert
_________________
Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
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Annamarie
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.03.2005
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 12.05.05, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Herr Dr.Allert, vielen Dank für die Antwort.
IMit welcher Art Betäubung werden solche Tampons üblicherweise gewechselt? Ist es normal, dass mich das so mörderlich schmerzte? Und mit wie langer Zeit muss ich wohl ungefähr rechnen mit diesen Tampons? Darf ich mich in dieser Zeit normal bewegen?
Ich habe einen kleinen Busen, am verbleibenden sollte keine Korrektur nötig sein.
Könnten Sie sich ein Implantat vorstellen, um das nun fehlende Gewebe zu ergänzen? Oder bin ich von der Vorgeschichte her schon prädestiniert für Komplikationen damit? Wundheilungsprobleme habe ich normalerweise nicht, bin auch Nichtraucherin und im übrigen bei wirklich guter Gesundheit und Fitness.
Nochmals besten Dank im voraus und herzlichen Gruss
Annamarie
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Sixtus Allert
DMF-Moderator


Anmeldungsdatum: 15.09.2004
Beiträge: 953
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 13.05.05, 06:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Schmerzen sind sehr subjektiv. Es gibt daher keinen Standard, unter dem Kompressen o.ä aus Wunden entfernt werden sollen. Das sollte ein guter Anästhsist mit Ihnen zusammen entscheiden. Da ich Ihre Wundsituation nicht kenne, fällt es mir schwer, Ihnen etwas zum weiteren Verlauf zu sagen.
Mir ging es nicht um eine Korrektur der Gegenseite, als ich die Größe der Brust ansprach, sondern um die Notwendigkeit von Volumen zur Rekonstruktion der behandelten Seite. Prinzipiell geht das natürlich mit Implantaten, man sollte jedoch schon die Aiusgangssituation einbeziehen, d.h. eben frische evtl infizierte Wunden, die noch im Abheilungsprozess sind.
Für heute wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
Dr. Sixtus Allert
_________________
Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln - www.dr-allert.de
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Annamarie
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.03.2005
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 14.05.05, 06:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Herr Dr.Allert,
ganz herzlichen Dank für ihre Antwort, die ich noch lesen konnte, bevor ich mich auf den Weg in die Klinik machte.
In der Vorbesprechung mit Operateur u Anästhesistin haben wir eine Kurznarkose beschlossen.
Es habe sehr gut ausgesehen.
Ja, die Idee ist auf jeden Fall, das Ganze gut ausheilen zu lassen, bevor man weiter entscheidet. D.h. ich will auf keinen Fall eine eventuelle Bewegungsstörung idurch den latissimus riskieren. und möchte einfach noch mit einem Implantat probieren.Ich habe das Ganze noch nicht gesehen, da es unter dem Verband steckt, aber ich denke, dass es so oder so kein riesiges zusätzliches Volumen braucht. Es muss ja nicht sein, dass auch das nicht klappt!
Wie lange würden Sie es noch ruhen lassen nach der Abheilung?
Ich danke Ihnen für alles , wünsche ein schönes Pfingstwochenende und sende viele Grüsse
Annamarie
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Karin G.
DMF-Mitglied
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 1353
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 24.05.05, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Annamaria,

ich würde an deiner Stelle deine Geschichte auch noch einmal ins Brustkrebs-Forum stellen, damit die Frauen dort lesen und damit abwägen können, wie eine Brustrekonstruktion sich auch auswirken kann. Ich selbst habe auch eine relativ misslungene Brustrekonstruktion mit dem S-Gap-Flap und stoße bei den Frauen, die einen Aufbau für sich beschlossen haben, auf relatives Desinteresse.

Es würde mich interessieren, wie dein Weg weiter verlaufen ist. Du hast dich doch hoffentlich nicht noch für den Lat entschieden?

Liebe Grüße

Karin
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Im Forum seit 2000, ED 2/2000, Ablatio bds., mehrere missl. Aufbauversuche, seither Dauerschmerzen. 2006 diffuse Mamma-Fernmetastasen im Bereich Bauchspeicheldrüse, inoperabel (Peritonealkarzinose); Magen/Gallenausgang verlegt, seit Oktober 2006 Femara
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Annamarie
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.03.2005
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 26.05.05, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Karin, vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe im BK Forum auch schon geschrieben.
Es würde mich sehr inzteressieren, wie es dir ergangen ist und wie es jetzt aussieht.
Ich selber bin nun seit dem 9.Mai alle paar Tage am Wechseln der Tamponade, ausser einmal immer mit Kurznarkose. Das ist alles sehr mühsam, vor allem bin ich völlig absorbiert von dieser Geschichte. Man kann nichts planen.
Nein, den Latissimus gebe ich auf keinen Fall dran, eher noch ein Implantat, wenn es am Ende wirklich nicht ohne etwas Zusätzliches geht.
Ich würde mich freuen, von dir zu hören und sende liebe Grüsse
Annamarie
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Karin G.
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 1353
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 14.06.05, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Annamaria,

ich habe deine Antwort erst jetzt gelesen. Ich hoffe, es geht dir mittlerweile etwas besser. Ich habe keine Verbesserung bei mir sehen können; ich habe überall Narbenschmerzen, vor allem schmerzt jedoch der Brustbereich. Die Optik ist miserabel, darüber rege ich mich schon gar nicht mehr auf, wenn die Schmerzen mich nicht immer erinnerten. Ich habe ein Gefühl wie bei einem harten Implantat, obwohl ich Fettgewebe habe. Letztendlich denke ich, dass mein Körper dazu neigt, sehr festes Narbengewebe zu bilden, was dann zu Schmerzen führt.

Da kann ich leider niemanden für verantwortlich machen. Leider bin ich bei der Nach-OP-Besprechung bei meinem Chefarzt auf eine derartig unangenehme Reaktion gestoßen, dass mich das zusätzlich belastet. Obwohl ich definitiv und sichtbar nicht zu seinen Erfolgsobjekten zählen konnte - oder gerade deshalb - konnte er es sich nicht verkneifen, mir Undankbarkeit vorzuwerfen. Dabei habe ich nur zaghaft gepiepst, dass ich mit dem Ergebnis nicht glücklich sei. Naja, das hat ihm wahrscheinlich Mut gegeben ...

Liebe Grüße

Karin
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Im Forum seit 2000, ED 2/2000, Ablatio bds., mehrere missl. Aufbauversuche, seither Dauerschmerzen. 2006 diffuse Mamma-Fernmetastasen im Bereich Bauchspeicheldrüse, inoperabel (Peritonealkarzinose); Magen/Gallenausgang verlegt, seit Oktober 2006 Femara
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Annamarie
DMF-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.03.2005
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 03.07.05, 09:34    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Karin,
auch ich habe erst heute gesehen, dass du geschrieben hast.
Es tut mir sehr leid, zuvernehmen, dass es nicht besser geworden ist, vor allem mit dauernden Schmerzen zu leben ,ist belastend.
Ich habe inzwischen die Prozedur mit den Tamponaden beendet, und die Wunde ist verheilt.Es sieht natürlich entsetzlich aus.Mein Arzt will mir immer den latissimus schmackhaft machen, aber das will ich nicht..Ein Implantat könne man erst nächstes Jahr angehen und dann würde man zuerst für 3 Monate einen Expander einsetzen müssen..Wahrscheinlich komme ich mit dieser Frage dann nochmals ins Forum. Ich darf gar nicht an alles denken.
Mit lieben Grüssen
Annamarie
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Karin G.
DMF-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 1353
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 09.07.05, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Annamarie,

bitte lasse dich nicht auf eine OP mit dem Latissimus ein, selbst wenn dir ein Arzt noch so charmant die Kompliktionslosigkeit dieser Methode suggerieren möchte. Aber du bist ja selbst auf dem Weg. Es gibt noch mehr Narben, noch mehr Belastungen für den Körper. Außerdem ist die Shilhouette von hinten gesehen schief.

Ich hätte im Februar dieses Jahres nach zwei großen OPs im Oktober 2003 und im Februar 2004 (Eigengewebe mittels S-Gap-Flap beidseitig) für die misslungene Seite (rechts viel viel kleiner und sehr hart) ein Implantat wählen können; selbst die behandelnde Ärztin war erstaunt, dass ich dies nicht wollte. Es war ein großer Kampf, denn ich liebäugelte schon mit der Möglichkeit, wieder symmetrische Brüste zu haben.

Aber meine Vernunft hat gesiegt. Das Ergebnis: Ich muss dafür sorgen, dass meine Optik einigermaßen erträglich ist (BH-Einlagen), oder ich muss mich endlich mal weiterentwickeln und solche Dinge als unrelevant betrachten. Aber es überwiegt die Zufriedenheit über meine Entscheidung, kein Implantat in meinem Körper zu haben.

Liebe Grüße

Karin
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Im Forum seit 2000, ED 2/2000, Ablatio bds., mehrere missl. Aufbauversuche, seither Dauerschmerzen. 2006 diffuse Mamma-Fernmetastasen im Bereich Bauchspeicheldrüse, inoperabel (Peritonealkarzinose); Magen/Gallenausgang verlegt, seit Oktober 2006 Femara
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